Blackmagic Design hat die Version 20.2 von DaVinci Resolve (Studio) veröffentlicht. Trotz des vermeintlich kleinen Versionssprungs bringt das Update zahlreiche neue Funktionen und Verbesserungen für die beliebte Schnitt- und Grading-Software. Besonders im Bereich Arbeitsabläufe, 3D-Editing sowie Codec-Unterstützung gibt es bedeutende Neuerungen, die sowohl professionelle Cutter als auch ambitionierte Anwender betreffen.
- Neue Streaming-Funktion: Direct-to-Vision Pro von der Fusion-Seite aus
- Verbesserte Bearbeitungstools wie Ripple-Trimming und erweiterter Keyframe-Editor
- Erweiterter Codec-Support u. a. für ProRes RAW vom iPhone 17 Pro und Sony ARW
- Verfügbar für Windows, macOS, Linux (kostenlos und als Studio-Version)
Verbesserte Workflows für mehr Effizienz
Besondere Aufmerksamkeit widmen die Entwickler der Optimierung von Arbeitsabläufen. Eine der auffälligsten Neuerungen ist die Möglichkeit, Inhalte direkt von der Fusion-Seite aus an Apple Vision Pro zu streamen. Das erleichtert die Vorschau komplexer Composings in der XR-Umgebung erheblich. Auch für stereoskopisches 3D wurden die Werkzeuge erweitert: Das Rendering kann nun wahlweise als „Side-by-Side“ oder „Top-Bottom“ erfolgen, zusätzlich unterstützt Resolve nun Node-Stacks in 3D-Projekten, was mehr Flexibilität bei visuellen Effekten bietet.
Im klassischen Editing-Bereich gibt es ebenfalls Verbesserungen. Besonders das neue Ripple-Trimming sorgt dafür, dass die Synchronisation bei Schnittaktionen automatisch erhalten bleibt – ein deutlicher Zeitgewinn bei präzisen Timeline-Anpassungen. Darüber hinaus wurde der Keyframe- und Kurven-Editor in der Zeitleiste mit einer zusätzlichen Aktions-Symbolleiste ausgestattet, die den Zugriff auf häufig genutzte Tools erleichtert. Auch Hilfslinien lassen sich nun farblich individuell anpassen und sperren, was die Organisation komplexer Projekte transparenter macht.
Performance-Boost und flüssigere Bedienung
Neben den neuen Funktionen hat Blackmagic Design die Leistung unter macOS deutlich gesteigert. Insbesondere Transkriptionen und Sprachkonvertierungen laufen jetzt doppelt so schnell, was die Integration von gesprochener Sprache in Schnittprojekte effizienter macht.
Auch beim Einsatz in Live- und Broadcast-Umgebungen gibt es Verbesserungen. So wurde die Handhabung von Stinger-Übergängen in Interlaced-Timelines optimiert, ebenso das Feedback aus dem Replay-Editor und vom ATEM-Switcher beim Cueing von Replays. Diese Anpassungen zielen darauf ab, DaVinci Resolve noch stärker als vielseitiges Tool für Live-Produktionen zu etablieren.
Erweiterte Codec-Unterstützung
Eine der größten Stärken von DaVinci Resolve ist stets der breite Codec-Support – und in Version 20.2 wird dieser noch einmal erweitert. Neu ist die Unterstützung von ProRes RAW-Clips, wie sie mit dem neuen iPhone 17 Pro aufgenommen werden können. Ebenso lassen sich nun Sony-ARW-Bilder decodieren und Samsung-APV-Clips kodieren. Für die High-End-Filmproduktion sind darüber hinaus ARRICORE-Clips integriert worden.
Auch im Bereich der Standbilder gibt es Updates: Einzelbild-WebP- und GIF-Dateien können ab sofort als Standbilder importiert werden. Damit erweitert Resolve seine Flexibilität in der Projektarbeit und macht die Software noch kompatibler mit gängigen Medienformaten.
Wichtiger Hinweis zur Kompatibilität
Trotz der zahlreichen Neuerungen bleibt eine wichtige Einschränkung bestehen: Projekte, die in DaVinci Resolve 20.2 erstellt oder geöffnet werden, sind nicht mehr abwärtskompatibel mit Version 19.1.3. Vor der Aktualisierung wird deshalb dringend empfohlen, vollständige Backups der Projektbibliothek anzulegen, um mögliche Datenverluste zu vermeiden.
Fazit
Mit Version 20.2 liefert Blackmagic Design ein Update, das viele Arbeitsabläufe beschleunigt, neue kreative Werkzeuge in 3D- und Schnittprojekten einführt und die Unterstützung für aktuelle Codecs und Kamerasysteme erweitert. Ob bei Klassik-Schnitt, VFX oder Live-Produktionen – die Aktualisierung stärkt DaVinci Resolve als Rundum-Lösung für Videoprofis. Die neue Version ist ab sofort kostenlos oder als Studio-Ausgabe über die Blackmagic-Website für Windows, macOS, Windows ARM und Linux erhältlich.