Ein Aneurysma ist eine krankhafte Erweiterung einer Schlagader. Diese örtliche Auswölbung des Gefäßes kann lebensgefährlich sein. Bei der Hauptschlagader spricht man ab 3 cm Durchmesser von einem Aortenaneurysma.
Aneurysmen treten am häufigsten in der Bauchaorta auf. Hier finden sich 75 Prozent der Fälle. Bei Männern über 65 Jahren sind 4 bis 8 Prozent betroffen.
Bei Frauen derselben Altersgruppe liegt die Rate niedriger. Sie beträgt 0,5 bis 1,5 Prozent. Allerdings kommt es bei Frauen öfter zu einem Riss der Gefäßerweiterung.
Die Gefahr eines Aneurysmas wächst mit seiner Größe. Ab 5,5 cm bei Männern und 4,5 cm bei Frauen gilt es als kritisch. Ein Riss führt in 80 Prozent der Fälle zum Tod.
Aneurysmen können auch in anderen Gefäßen auftreten. Betroffen sind manchmal die Beckengefäße oder die Kniekehlenarterie.
Wichtige Erkenntnisse
- Aneurysmen sind krankhafte Erweiterungen von Schlagadern
- 75% der Aneurysmen treten in der Bauchaorta auf
- Männer über 65 sind häufiger betroffen als Frauen
- Die Gefahr steigt mit der Größe des Aneurysmas
- Ein Aneurysmariss hat eine hohe Sterblichkeitsrate
Was ist ein Aneurysma: Definition und medizinische Grundlagen
Ein Aneurysma ist eine Ausbuchtung in Blutgefäßen. Es entsteht oft durch eine geschwächte Gefäßwand. Betroffen sind häufig Arterien im Bauch, der Brust, dem Herz und Gehirn.
Entstehung und Erscheinungsformen
Aneurysmen entwickeln sich meist über Jahre. Faktoren wie Arteriosklerose oder Gene schwächen die Gefäßwand. Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Rauchen erhöhen das Risiko.
Viele Betroffene haben mehrere Aneurysmen gleichzeitig. Die Gefäßerweiterungen können an verschiedenen Stellen im Körper auftreten.
Häufige Lokalisationen im Körper
Das Bauchaortenaneurysma ist eine häufige Form. Es tritt in der Hauptschlagader im Bauch auf. Hirnarterien-Aneurysmen sind besonders gefährlich.
Sie können zu schweren Folgen wie Schlaganfällen führen. Früherkennung und Behandlung sind daher sehr wichtig.
Anatomische Besonderheiten der Gefäßerweiterung
Die Gefäßwandstruktur ist entscheidend für Aneurysmen. Ablagerungen und andere Einflüsse schwächen die Wand. Sie kann dem Blutdruck nicht standhalten.
Dies führt zur typischen Ausbuchtung. Die Gefäßerweiterung kann verschiedene Formen und Größen annehmen.
| Aneurysma-Typ | Hauptlokalisation | Besondere Risiken |
|---|---|---|
| Bauchaortenaneurysma | Bauchbereich | Innere Blutungen |
| Zerebrales Aneurysma | Gehirn | Schlaganfall |
| Thorakales Aneurysma | Brustbereich | Atemnot, Brustschmerzen |
Hauptursachen und Auslöser für Aneurysmen
Aneurysmen entstehen aus verschiedenen Gründen. Wir untersuchen die Hauptursachen dieser gefährlichen Gefäßerweiterungen. Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Auslöser.
Genetische Veranlagungen und Bindegewebsstörungen
Manche Menschen tragen ein erhöhtes Aneurysma-Risiko in ihren Genen. In einigen Familien treten sie häufiger auf. Eine familiäre Vorbelastung steigert die Erkrankungswahrscheinlichkeit.
Bindegewebsstörungen spielen ebenfalls eine Rolle. Sie schwächen die Gefäßwände und machen sie anfälliger für Aneurysmen.
Lebensstilbedingte Einflüsse
Rauchen ist ein großer Risikofaktor. Es fördert Arteriosklerose und damit auch Aneurysmen. Bluthochdruck schädigt die Gefäßwände und begünstigt die Entwicklung von Aneurysmen.
Eine gesunde Lebensweise kann das Risiko deutlich senken. Achten Sie auf ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.

Altersbezogene Entwicklungen
Mit zunehmendem Alter steigt das Aneurysma-Risiko. Das Gefäßsystem verliert an Elastizität. Ältere Menschen sind daher häufiger betroffen.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind ab einem gewissen Alter wichtig. Sie helfen, Aneurysmen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
| Risikofaktor | Auswirkung |
|---|---|
| Rauchen | Erhöht Risiko für Arteriosklerose und Aneurysmen |
| Bluthochdruck | Schädigt Gefäßwände, fördert Aneurysmenbildung |
| Bindegewebsstörungen | Schwächen Gefäßwände, begünstigen Aneurysmen |
| Alter | Verringert Elastizität der Gefäße, erhöht Aneurysmenrisiko |
Krankheitsverlauf und Warnzeichen
Aneurysmen entwickeln sich oft unbemerkt über Jahre. Ein Gefäß ist aneurysmatisch, wenn sein Durchmesser 1,5-mal größer als normal ist. Viele Aneurysmen bleiben lange symptomlos.
Etwa 30% werden zufällig bei Routineuntersuchungen entdeckt. Dies unterstreicht die Wichtigkeit regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen.

Eine Aortenruptur oder -dissektion ist lebensbedrohlich. Bei einem Riss haben 70% der Betroffenen plötzliche, heftige Bauch- oder Rückenschmerzen. Diese Symptome erfordern sofortige ärztliche Hilfe.
Das Aneurysma-Risiko steigt mit dem Alter. Männer ab 65 sind besonders gefährdet, vor allem für Bauchaortenaneurysmen. Ab 5,5 cm Durchmesser bei Männern und 5,0 cm bei Frauen steigt die Rupturwahrscheinlichkeit stark.
Regelmäßige Kontrollen sind wichtig. Bei kleinen Erweiterungen empfehlen Ärzte jährliche Ultraschalluntersuchungen. Verwandte von Betroffenen sollten sich wegen möglicher genetischer Faktoren auch untersuchen lassen.
Diagnostische Verfahren und Früherkennung
Eine genaue Aneurysma-Diagnose ist für die Behandlung entscheidend. Ärzte nutzen verschiedene Methoden zur Früherkennung. Diese helfen, Gefäßerweiterungen rechtzeitig zu entdecken und zu beobachten.
Ultraschalluntersuchungen
Ultraschall ist die erste Wahl bei der Aneurysma-Diagnose. Die schmerzfreie Untersuchung dauert etwa 15 Minuten. Für Männer ab 65 Jahren übernehmen die Krankenkassen die Kosten.
Selbstzahler müssen mit etwa 40 Euro rechnen. Die Methode liefert wichtige Einblicke in den Gefäßzustand.
Bildgebende Verfahren
CT und MRT werden eingesetzt, wenn Ultraschall nicht ausreicht. Sie liefern detaillierte Bilder der Gefäße. Diese zeigen genau, wo das Aneurysma sitzt und wie groß es ist.
Screening-Programme
Früherkennung kann Leben retten. Screening-Programme richten sich besonders an Risikogruppen. Männer über 65 sollten sich regelmäßig untersuchen lassen.
Jährlich erkranken etwa 40 von 100.000 Menschen an einem Aortenaneurysma. Männer sind fünfmal häufiger betroffen als Frauen.
| Untersuchungsmethode | Dauer | Kosten |
|---|---|---|
| Ultraschall | 15 Minuten | Kostenlos (ab 65 Jahren) |
| CT/MRT | 30-60 Minuten | Nach ärztlicher Überweisung |
Bei auffälligen Befunden sind weitere Untersuchungen nötig. Eine Operation wird bei 5,5 bis 6 Zentimeter Aneurysmagröße empfohlen. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, da der Aortendurchmesser bis 70 stark zunehmen kann.
Moderne Behandlungsmethoden
Die Behandlung von Aneurysmen hat sich stark verbessert. Ärzte nutzen verschiedene Methoden, um Gefäßerweiterungen effektiv zu behandeln. Moderne Verfahren bieten neue Möglichkeiten für Patienten.
Endovaskuläre Eingriffe
Endovaskuläre Eingriffe setzen oft auf Stentgrafts. Diese minimalinvasive Methode behandelt das Aneurysma von innen. Ein Katheter führt den Stentgraft ein, der die erweiterte Gefäßwand stützt.
Klassische chirurgische Verfahren
Manchmal ist eine Operation mit Gefäßprothese nötig. Hierbei ersetzt eine künstliche Prothese das erkrankte Gefäßstück. Diese Methode kommt bei komplexen Aneurysmen zum Einsatz.
Präventive Maßnahmen
Vorbeugende Maßnahmen ergänzen die direkten Behandlungsmethoden. Dazu gehören Blutdruckkontrolle, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung. Diese Schritte können das Fortschreiten eines Aneurysmas bremsen.
| Behandlungsmethode | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| Endovaskulär (Stentgraft) | Minimalinvasiv, kurze Erholungszeit | Nicht für alle Aneurysmen geeignet |
| Chirurgisch (Gefäßprothese) | Für komplexe Fälle geeignet | Längere Erholungszeit, höheres OP-Risiko |
| Präventive Maßnahmen | Nichtinvasiv, geringes Risiko | Langsame Wirkung, keine Garantie |
Die Wahl der Behandlung hängt von vielen Faktoren ab. Ärzte entscheiden individuell über das beste Verfahren für den Patienten. Zerebrale Aneurysmen verursachen 85% der Subarachnoidalblutungen.
Moderne Kliniken bieten alle endovaskulären und mikrochirurgischen Verfahren an. So wird eine optimale Versorgung der Patienten sichergestellt.
Fazit
Aneurysmen sind eine ernsthafte Gesundheitsgefahr. Milzarterienaneurysmen haben ein Rupturrisiko von 10%, bei Leberarterienaneurysmen sogar 80%. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig Prävention und regelmäßige Kontrollen sind.
Früherkennung kann Leben retten. Schwangere sind besonders gefährdet, mit einem Rupturrisiko von fast 100%. Moderne Diagnostik und Screening-Programme verbessern die Erkennungs- und Behandlungsmöglichkeiten erheblich.
Die Nachsorge ist entscheidend. Bei 10% der Patienten treten Nierenarterienaneurysmen beidseitig auf. Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko senken.
Etwa 32% der echten Viszeralarterienaneurysmen werden durch Arteriosklerose verursacht. Gezielte Prävention und sorgfältige Nachsorge ermöglichen trotz Diagnose eine hohe Lebensqualität.
FAQ
Was genau ist ein Aneurysma?
Ein Aneurysma ist eine krankhafte Erweiterung einer Schlagader. Diese Gefäßaussackung entsteht durch eine Schwächung der Gefäßwand. Sie kann verschiedene Formen und Größen annehmen.
Wo im Körper können Aneurysmen auftreten?
Aneurysmen können in verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten. Die häufigsten Stellen sind die Bauchschlagader, die Gehirnarterien und die Brustaorta. Seltener kommen sie auch in anderen Arterien vor.
Welche Ursachen gibt es für die Entstehung eines Aneurysmas?
Die Hauptursachen für Aneurysmen sind vielfältig. Dazu gehören genetische Veranlagungen, Bindegewebserkrankungen und Bluthochdruck. Auch Rauchen und Arteriosklerose spielen eine Rolle.
Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.
Welche Symptome können auf ein Aneurysma hinweisen?
Viele Aneurysmen verursachen lange Zeit keine Beschwerden. Mögliche Symptome sind Schmerzen, ein pulsierender Knoten oder ein Druckgefühl. Bei einer Ruptur können plötzliche, starke Schmerzen und Kreislaufprobleme auftreten.
Nehmen Sie diese Warnzeichen ernst und suchen Sie sofort einen Arzt auf.
Wie wird ein Aneurysma diagnostiziert?
Die Diagnose eines Aneurysmas erfolgt durch bildgebende Verfahren. Dazu gehören Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Für bestimmte Risikogruppen gibt es spezielle Screening-Programme zur Früherkennung.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Aneurysmen?
Die Behandlung hängt von Größe, Lage und individuellem Risiko ab. Mögliche Methoden sind endovaskuläre Eingriffe mit Stentgrafts oder chirurgische Verfahren mit Gefäßprothesen. Manchmal ist auch eine konservative Behandlung mit regelmäßigen Kontrollen angezeigt.
Kann man Aneurysmen vorbeugen?
Genetische Faktoren kann man nicht beeinflussen. Das Risiko lässt sich aber durch einen gesunden Lebensstil reduzieren. Dazu gehören ausgewogene Ernährung, Bewegung und Nikotinverzicht. Auch die Kontrolle des Blutdrucks ist wichtig.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind besonders für Risikogruppen empfehlenswert.
Wie gefährlich ist ein Aneurysma?
Die Gefährlichkeit hängt von Größe und Lage ab. Das Hauptrisiko ist eine Ruptur oder Dissektion. Beides kann lebensbedrohliche Folgen haben. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist daher entscheidend.
Wie sieht die Nachsorge nach einer Aneurysma-Behandlung aus?
Nach der Behandlung sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig. Diese umfassen bildgebende Verfahren zur Überprüfung des Behandlungserfolgs. Neue Aneurysmen können so frühzeitig erkannt werden. Ein gesunder Lebensstil und die Behandlung von Risikofaktoren bleiben weiterhin wichtig.