APNX V2 Test: Maximale Sicht, maximale Kühlung

Alexander Schröder
Alexander Schröder · 12 Minuten Lesezeit

Mit dem V2 bringt der noch junge Hersteller APNX ein neues Gehäuse auf den Markt, das sich gezielt an Enthusiasten, Modder und Gamer mit hohen Ansprüchen richtet. Laut eigener Aussage setzt das Chassis neue Maßstäbe: Es soll „Best in Class“ sein – sowohl in puncto sichtbarer Glasfläche als auch in der Kühlleistung.

Das APNX V2 tritt dabei nicht allein auf, sondern wird von einer ganzen Produktlinie flankiert. Parallel zum Gehäuse erscheinen die hauseigenen FP3-Lüfter, die in verschiedenen Größen erhältlich sind und direkt im V2 vorinstalliert werden. Ergänzt wird das Portfolio durch die Max G1 Netzteilserie, die in den Leistungsklassen 850, 1000 und 1200 Watt startet und so auch für High-End-Systeme mit leistungshungrigen CPUs und GPUs ausgelegt ist.

Damit positioniert sich APNX klar im Premium-Segment, kombiniert auffälliges Design mit praxisnahen Features und tritt den direkten Vergleich mit etablierten Größen der Branche wie Lian Li oder Hyte an.

Technische Details

Modell APX-V2-BK-FRB / APX-V2-WT-FRW
Gehäusetyp Mid-Tower
Farben Schwarz / Weiß
Material SGCC-Stahl, 0,8 mm, gehärtetes Glas (3-Paneel)
Abmessungen (gesamt) 480 × 312 × 500 mm (D × B × H)
Volumen 71 Liter
Mainboards ATX / Micro-ATX / Mini-ITX
Erweiterungsslots 7
Speicherplätze 1 × 3,5“ / 2 × 2,5“ oder 4 × 2,5“
GPU-Kompatibilität bis 445 mm (ohne Front-Radiator)
CPU-Kühlerhöhe bis 183 mm
Netzteil ATX, bis 270 mm
Kühloptionen (Luft) Rechts-Front: 3 × 120 mm / 140 mm
Rechts-Top: 3 × 120 mm
Boden: 3 × 120 mm / 140 mm oder 2 × 160 mm
Rückseite: 2 × 120 mm oder 1 × 140 mm
Inklusive: 4 × FP3-140 (ARGB)
Kühloptionen (Wasser) Front-Rechts: bis 360 mm
Top: bis 360 mm
Boden: bis 360 mm
Rückseite: 120 mm
I/O-Panel USB 3.2 Gen2x2 Type-C × 1, USB 3.2 Gen1 Type-A × 2, Audio & Mic
Kabelführung 99 mm Kabelmanagement-Tiefe, Dual-Chamber Layout
Preis 129,90 €

Lieferumfang

Das APNX V2 kommt gut geschützt beim Käufer an: Das Gehäuse ist sicher im Karton verpackt, rundum gepolstert und alle Glaspaneele sind zusätzlich mit Schutzfolien versehen. Dadurch wird Transportschäden wirksam vorgebeugt.

Im Inneren findet sich ein für diese Preisklasse großzügiger Lieferumfang:

  • Vorinstallierte Lüfter: Vier 140-mm-Lüfter der hauseigenen FP3-Serie mit ARGB-Beleuchtung, bereits werkseitig montiert.
  • PWM-/ARGB-Hub: Der mitgelieferte APNX Hub (10 Ports) ermöglicht eine zentrale Steuerung von Lüfterdrehzahlen und Beleuchtung.
  • Zubehörpaket: Alle notwendigen Schrauben und Montagematerialien liegen in einer separaten Box bei – sauber sortiert und gut beschriftet.
  • Bebilderte Montageanleitung: Eine klar strukturierte Anleitung mit Illustrationen erleichtert die Installation, auch für weniger erfahrene PC-Bauer.

Damit ist der Lieferumfang nicht nur funktional, sondern auch durchdacht zusammengestellt – ein Pluspunkt, der sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Bastlern zugutekommt.

Außeneindruck

Schon auf den ersten Blick positioniert sich das APNX V2 klar als Showcase-Gehäuse. Die drei großflächigen Tempered-Glass-Paneele an Front, Seite und Deckel sorgen für einen fast uneingeschränkten Blick ins Innere. Mit einer Glasabdeckung von 86,5 % der gesamten Frontfläche bietet das V2 laut Hersteller den aktuell größten Panorama-Blick seiner Klasse – ein klarer Vorteil für Builds, die stark auf RGB-Elemente oder optisch auffällige Hardware setzen.

Das Gehäuse ist in Schwarz und Weiß erhältlich und setzt auf ein minimalistisches, kantiges Design mit klaren Linien. Die Glasflächen sind nahtlos eingefasst, wodurch ein moderner, nahezu rahmenloser Look entsteht. Trotz des hohen Glasanteils vermittelt das V2 eine stabile Haptik, was auf die 0,8 mm starke SGCC-Stahlkonstruktion zurückzuführen ist.

Die Frontanschlüsse sind zeitgemäß ausgestattet und befinden sich gut erreichbar an der Unterseite: 1× USB-C (Gen 2×2), 2× USB-A (Gen 1), Audio- und Mikrofonanschluss. Damit ist das V2 sowohl für moderne High-End-Setups als auch für klassische Peripherie gut vorbereitet.

Besonders auffällig ist das Dual-Chamber-Layout, das sich schon von außen andeutet: Hinter der Glasfront bleibt eine klare Trennung zwischen Hauptkammer und Kabel-/PSU-Kanal sichtbar. Diese Bauweise unterstreicht nicht nur den aufgeräumten Look, sondern trägt auch zu optimierter Kühlung bei.

Inneneindruck

Im Inneren zeigt das APNX V2 sehr deutlich, dass es für anspruchsvolle Hardware-Builds entwickelt wurde. Das großzügige Dual-Chamber-Layout sorgt für eine klare Trennung zwischen Hauptkammer und Netzteil- beziehungsweise Kabelkanal, was nicht nur zu einem aufgeräumten Erscheinungsbild beiträgt, sondern auch die Luftzirkulation verbessert. Der Innenraum ist großzügig bemessen und erlaubt die Installation selbst besonders langer Grafikkarten bis zu 445 Millimetern sowie massiver CPU-Kühler mit einer Höhe von bis zu 183 Millimetern. Auch für Netzteile ist ausreichend Platz vorhanden, denn Modelle mit einer Länge von bis zu 270 Millimetern lassen sich problemlos verbauen, ohne dass dabei die Kabelverlegung eingeschränkt wird.

Die Kühloptionen gehören zweifellos zu den größten Stärken des V2. Werkseitig sind vier 140-Millimeter-Lüfter aus der hauseigenen FP3-Serie installiert, sodass bereits ab Werk ein kräftiger Airflow vorhanden ist. Insgesamt lassen sich bis zu dreizehn Lüfter unterbringen, wobei das Gehäuse sogar die selten angebotenen 160-Millimeter-Modelle unterstützt. Für Wasserkühlungen bietet das V2 außergewöhnlich viele Möglichkeiten: Radiatoren mit bis zu 360 Millimetern können sowohl an der Front, im Deckel als auch im Boden verbaut werden. Hinzu kommt das innovative X-Pand Flow Design, das den Raum hinter dem Mainboard erweitert und dort zusätzlich die Montage eines 240-Millimeter-Radiators ermöglicht – ein Alleinstellungsmerkmal, das vor allem Custom-Loop-Enthusiasten anspricht.

Auch beim Kabelmanagement zeigt sich das Gehäuse durchdacht. Mit einer Tiefe von 99 Millimetern auf der Rückseite und einem mitgelieferten ARGB-/PWM-Hub für bis zu zehn Geräte lässt sich die Verkabelung nicht nur sauber, sondern auch effizient umsetzen. Die modularen Trays für Netzteil und Festplatten erhöhen die Flexibilität und erlauben es, den Aufbau individuell an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Für zusätzliche Stabilität sorgt eine integrierte GPU-Halterung, die schwere Grafikkarten zuverlässig abstützt und damit ein Durchhängen verhindert.

Verarbeitung

Bei der Verarbeitung hinterlässt das APNX V2 einen durchweg positiven Eindruck. Die 0,8 Millimeter starke Stahlkonstruktion wirkt robust und verwindungssteif, während die Übergänge zwischen Glas und Metall präzise gearbeitet sind. Die großflächigen Tempered-Glass-Paneele sitzen sauber in ihren Halterungen und schließen bündig mit dem Rahmen ab, sodass weder Spaltmaße noch unsaubere Kanten auffallen. Auch bei wiederholtem Öffnen und Schließen der Seitenteile bleibt die Mechanik stabil und zuverlässig.

Kabeldurchführungen sind entgratet, was nicht nur die Montage erleichtert, sondern auch vor Beschädigungen schützt. Schrauben, Gewinde und Halterungen wirken hochwertig und lassen keinen Spielraum für Kritik. Bereits beim ersten Kontakt vermittelt das V2 somit den Eindruck eines Premium-Gehäuses, das auf Langlebigkeit ausgelegt ist.

Insgesamt lässt sich die Verarbeitungsqualität am besten mit einem Wort zusammenfassen: Top. APNX liefert hier ein Case, das in seiner Preisklasse in puncto Stabilität und Fertigungsqualität problemlos mit etablierten Marken mithalten kann.

Montage und Installation

Testsystem:

Prozessor: AMD Ryzen 7800X3D*
Grafikkarte: AMD Radeon RX6900XT
Netzteil: APNX Max G1 1200 Watt
Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance RGB DDR5 32GB 6000MHz*
Mainboard: MSI MPG B650 Tomahawk*
CPU-Kühler: Arctic Freezer 36 Black*

Der Einbau im APNX V2 gestaltet sich ausgesprochen komfortabel. Dank des großzügigen Innenraums lassen sich selbst großformatige Komponenten problemlos montieren, ohne dass es zu Engpässen kommt. Grafikkarten können bequem eingesetzt werden, wobei die integrierte Halterung für zusätzlichen Halt sorgt und das typische „Sagging“ schwerer Modelle zuverlässig verhindert. Auch massive Tower-Kühler oder lange Netzteile finden ohne Einschränkungen Platz.

Das Kabelmanagement profitiert vom durchdachten Dual-Chamber-Layout und der großzügigen Kabelführungstiefe von 99 Millimetern. Kabel lassen sich auf der Rückseite sauber verlegen, und zahlreiche Befestigungspunkte sorgen dafür, dass Stränge ordentlich fixiert werden können. Der mitgelieferte ARGB-/PWM-Hub erleichtert nicht nur die Verkabelung der vorinstallierten Lüfter, sondern erlaubt auch die zentrale Ansteuerung zusätzlicher Ventilatoren und RGB-Komponenten – ein klarer Vorteil gegenüber herkömmlichen Lösungen, die mehrere Controller erfordern.

Die Montage von Kühlungen ist ebenfalls flexibel gelöst. Radiatoren bis 360 Millimeter lassen sich sowohl vorne, als auch am Boden verbauen, während das X-Pand Flow Design hinter dem Mainboard eine zusätzliche Position für einen 240-Millimeter-Radiator eröffnet. Dadurch ist es möglich, selbst komplexe Custom-Loop-Setups ohne größere Anpassungen zu realisieren.

Unterstützt wird der gesamte Aufbau durch eine klar strukturierte, bebilderte Anleitung, die auch weniger erfahrenen Nutzern den Einbau erleichtert. Alles in allem bietet das APNX V2 ein Montageerlebnis, das in seiner Klasse kaum Wünsche offenlässt: viel Platz, hohe Flexibilität und eine durchdachte Struktur, die sowohl Enthusiasten als auch Einsteiger zu schätzen wissen werden.

Lüfter und Beleuchtung

Ein besonderes Augenmerk verdient das Lüfter-Setup des APNX V2, denn bereits ab Werk sind vier FP3-Lüfter vorinstalliert. Diese gehören zur neuesten Generation des Herstellers und machen nicht nur optisch, sondern auch technisch einen hochwertigen Eindruck. Die Rotorblätter sind stabil verarbeitet, laufen ruhig und vermitteln insgesamt ein Gefühl von Langlebigkeit.

Die Steuerung der Lüftergeschwindigkeit ist unkompliziert gelöst: Sie lässt sich wahlweise direkt über das BIOS oder über die Software des Mainboard-Herstellers anpassen. In Kombination mit dem mitgelieferten ARGB-/PWM-Hub ergibt sich so eine zentrale Lösung, die sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Nutzer eine einfache Kontrolle ermöglicht.

Auch die Beleuchtung weiß zu überzeugen. Die ARGB-Effekte der FP3-Lüfter sind satt, kräftig und wirken sehr lebendig, ohne dabei ins Übertriebene abzudriften. Besonders positiv fällt das Zusammenspiel mit dem Gehäuse auf: Die drei am Boden verbauten Lüfter beleuchten nicht nur die Hardware im Inneren, sondern erzeugen gleichzeitig einen subtilen Effekt auf der Unterseite des Gehäuses. Diese indirekte Lichtwirkung erinnert beinahe an eine Unterbodenbeleuchtung bei einem Auto und verleiht dem V2 eine auffällige, aber stilvolle optische Note.

Insgesamt hinterlassen die FP3-Lüfter in Verbindung mit der integrierten Beleuchtung einen hervorragenden Eindruck. Sie bieten eine gelungene Balance aus Leistungsfähigkeit, Steuerbarkeit und Design und tragen maßgeblich dazu bei, dass das APNX V2 als Showcase-Gehäuse seine volle Wirkung entfalten kann.

Leistung- und Praxistest

Im Praxistest zeigt das APNX V2, dass das großzügige Layout und die clevere Lüfterplatzierung echte Vorteile für den Airflow bringen. Der große Innenraum verhindert Engstellen, sodass die Luft ungehindert um alle Komponenten zirkulieren kann. Besonders die drei Lüfter am Boden sorgen für eine konstante Frischluftzufuhr, während ein Hecklüfter und drei seitlich verbaute Modelle zuverlässig die erwärmte Luft nach außen transportieren. Das Konzept geht auf: Es entsteht ein stabiler, gerichteter Luftstrom, der auch unter Belastung nicht abreißt.

Die Temperaturwerte untermauern diesen Eindruck. Im Idle-Betrieb bleiben die Komponenten angenehm kühl, mit 51 °C an der CPU und 57 °C an der GPU. Unter Last, exemplarisch getestet in einer längeren Runde Battlefield 2042, stiegen die Temperaturen nur moderat an. Die CPU erreichte dabei 56 °C, während die GPU bei 74 °C stabilisierte – ein Wert, der im praxisnahen Gaming-Einsatz absolut unkritisch ist und von einer guten Frischluftversorgung zeugt.

Bemerkenswert ist, dass diese Ergebnisse mit eher moderaten Lüfterdrehzahlen erzielt wurden. Weder die werkseitig installierten FP3-Lüfter noch der eingesetzte CPU-Kühler liefen auf Maximalleistung, sondern in einem ausgewogenen Profil, das eine alltagstaugliche Geräuschkulisse sicherstellt. Damit zeigt das APNX V2, dass es selbst ohne aggressives Lüftertuning ein sehr gutes Temperaturmanagement bietet und sowohl für Luft- als auch für Wasserkühlungen ideale Voraussetzungen schafft.

Fazit

Mit dem V2 ist APNX ein bemerkenswerter Einstand in der Oberklasse der Showcase-Gehäuse gelungen. Das Case kombiniert ein edles, modernes Design mit einem außergewöhnlich großen Glasanteil und richtet sich damit klar an Enthusiasten, die ihre Hardware eindrucksvoll in Szene setzen möchten. Gleichzeitig überzeugt es nicht nur optisch, sondern auch funktional: Das innovative X-Pand Flow Design eröffnet flexible Radiator-Optionen, die weit über den Standard hinausgehen, und der großzügige Innenraum sorgt für exzellenten Airflow.

Im Praxistest bestätigt sich das Konzept: Die Kühlung arbeitet auch unter Last zuverlässig und hält CPU wie GPU auf einem alltagstauglich niedrigen Temperaturniveau. Dabei bleibt die Geräuschkulisse angenehm moderat, selbst ohne aggressives Lüftertuning. Hinzu kommen die wertigen FP3-Lüfter, die nicht nur durch eine starke Performance, sondern auch durch ihre lebendige ARGB-Beleuchtung punkten. Besonders das Beleuchtungsspiel der Bodenlüfter, das fast wie eine Unterbodenbeleuchtung wirkt, setzt das Gehäuse in Szene.

Auch Verarbeitung und Montagekomfort lassen keinen Raum für Kritik. Der stabile Stahlrahmen, die präzise eingesetzten Glaspaneele und die saubere Kabelführung machen den Aufbau zum Vergnügen. Mit dem beiliegenden Zubehörpaket und dem integrierten PWM-/ARGB-Hub bietet APNX zudem eine Ausstattung, die manch etabliertes Konkurrenzmodell in den Schatten stellt.

Alles in allem präsentiert sich das APNX V2 als hochwertiges, vielseitiges und optisch spektakuläres Gehäuse, das sowohl Gamer als auch Modder anspricht. Es ist ein Showcase, das Leistung und Design auf gelungene Weise miteinander verbindet – und damit eine ernstzunehmende Alternative zu Platzhirschen wie Lian Li oder Hyte darstellt.


VORTEILE

  • Hervorragende Kühlleistung dank großem Innenraum und X-Pand Flow Design
  • Riesige Glasflächen (86,5 % Sichtanteil) für eindrucksvolle Hardware-Präsentatio
  • Vier hochwertige FP3-ARGB-Lüfter inklusive + 10-Port-Hub

NACHTEILE

  • Hoher Glasanteil kann Geräuschdämmung beeinträchtigen
  • Platzbedarf (71 Liter Volumen) macht es weniger geeignet für kompakte Builds
  • Starker Fokus auf Optik: Für schlichte, unauffällige Systeme weniger passend

Detailbewertung

Verarbeitung 95
Aufbau 90
Ausstattung 95
Ku00fchlung 95
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 100

Fazit

Das APNX V2 u00fcberzeugt auf ganzer Linie und zeigt, dass ein Showcase-Gehu00e4use nicht nur optisch glu00e4nzen, sondern auch technisch und funktional Mau00dfstu00e4be setzen kann.

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