FSP MP7 Black Test – ein ordentlicher Preis-Leistungs-Kühler?

Simon Deobald
Simon Deobald · 11 Minuten Lesezeit

Der taiwanesische PC-Komponenten-Hersteller FSP Fortron ist insbesondere für seine Netzteile bekannt, die auch für einige andere Marken gefertigt werden. Doch auch in anderen Bereichen ist FSP tätig, so werden auch Kühler gefertigt. Im FSP MP7 Black Test werfen wir einen Blick auf den neuen Doppelturm-Luftkühler aus dem Sortiment. Das ist die schwarze Version. Alternativ fertigt FSP eine Version mit RGB-Beleuchtung, auf die wir in diesem Test jedoch nicht eingehen.

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Spezifikationen

Unterstützte Sockel Intel LGA 1200 / 1700 / 1851
AMD AM4 / AM5
Heatpipes 6 x 6 mm
Kühlkörper-Material Kupfer mit Aluminium-Lamellen
Gesamtgröße 123.8 x 123.5 x 153 mm
Gewicht 905 g
Lüfter 2 x 120 x 120 x 25 mm
Drehzahl 800 – 1800 RPM
Lüfter-Lager Fluid Dynamic Bearing
Preis € 69,10 *

Verpackung und Lieferumfang

  • Einfache, ansehnliche und kompakte Verpackung
  • Kompakt durch Schaumstoff geschützt

Die Verpackung des FSP MP7 Black zeigt sich als unauffällig. Ein dunkles Design mit einem Produktaufdruck sticht wenig heraus, aber insgesamt ist es eine ansehnliche Gestaltung ohne Überladung. Insgesamt wirkt die Verpackung ausreichend, aber wenig spektakulär. Beim Öffnen blickt man zuerst auf die Zubehörschachtel. Darunter liegt der Kühler, der von Schaumstoff in Position gehalten und geschützt wird.

Was das Zubehör angeht, sieht es gut aus. Es findet sich das Montagematerial zu allen aktuellen Mainstream-Sockeln. Auch ein passender Schraubendreher ist natürlich mit dabei. Sehr schön ist die Ladung an Wärmeleitpaste, die für eine mehrfache Montage ausreicht.

Design

  • Mattschwarzes Design
  • Schwarze Abdeckungen für Lamellen und Heatpipe-Enden
  • Keine Beleuchtung

Das Design des FSP MP7 Black ist ganz cool. Auf eine Beleuchtung wird im Gegensatz zur RGB-Version natürlich verzichtet. Statt dessen wird auf eine mattschwarze Gestaltung gesetzt, wobei auch die Lamellen bedeckt sind mit einer metallischen Abdeckung. Darin findet sich ein kleines Fenster, das einen Blick auf das FSP-Logo freigibt, ohne zu aufdringlich zu sein.

Die beiden Lüfter sehen unspektakulär aus und sind, wie üblich, mit Metallklammern an den Lamellen befestigt. Interessant ist die Form der Lamellen, die gerade zur Mitte hin einen kleinen Abstand zwischen den Lüftern und den Lamellen erzeugt. Das fällt optisch eigentlich nicht auf, kann aber durchaus einen positiven Einfluss auf die Lautstärke haben.

Verarbeitungsqualität

  • Günstig wirkende Lüfter
  • Nicht sauber wirkende Kontaktfläche
  • Mit Schaumstoff gepolsterte Abdeckung auf der Oberseite

So ganz begeistert bin ich nicht, wenn ich mir die Verarbeitungsqualität des FSP MP7 Black ansehe. Die Lüfter machen einen recht simplen Eindruck und erinnern entfernt an die Xilence XPF120X.B.PWM. Klar – die Kabel sind ummantelt und sie haben je einen Male- als auch einen Female-Anschluss. Hierdurch ist ein Daisy-Chaining möglich, sodass man nur einen Lüfteranschluss auf dem Mainboard braucht, um beide Lüfter zu betreiben. Und prinzipiell kann man, weil beide Lüfter entsprechende Anschlüsse haben, auch noch einen dritten Lüfter anschließen. Ansonsten sind die Lüfter unspektakulär und haben keine besonderen Merkmale. Das Gehäuse wirkt nach simpler Massenware und die Lüfterblätter zeigen auch keine Besonderheiten auf. Das muss nicht negativ sein: Ein optisch und haptisch unspektakulärer Eindruck muss nicht mit einer mangelnden Leistung einher kommen. Der Test folgt später.

Seltsam wirkt aber auch die Kontaktfläche des Kühlkörpers. Diese macht nach Abziehen der Schutzfolie direkt einen etwas schmierigen Eindruck. Gesehen habe ich sowas noch bei keinem anderen Kühler. Auch hier: Das muss keinen negativen Einfluss auf die Leistung haben, aber so richtig zufriedenstellend wirkt das auch nicht.

Zuletzt noch ein Blick auf die Abdeckungen der Lamellen und Heatpipe-Enden: Diese sehen prinzipiell cool aus, sind aber ein wenig schräg – nach vorne hin weiter oben als nach hinten hin. Absicht? Schwer zu sagen. Auf jeden Fall findet sich ein kleiner Schaumstoff-Streifen darunter, vermutlich zur akustischen Dämpfung.

Blick auf die Lüfter

  • Relativ simpler Lüfterrahmen
  • Daisy Chaining möglich

Die beiden Lüfter des FSP MP7 Black erreichen offiziell eine Drehzahlspanne von 800 bis 1800 RPM. Das untere Ende ist also noch relativ flott, sollte aber dennoch leise ausfallen. Das obere Ende endet in einem Bereich, der auch lautstärkemäßig üblicherweise nicht eskaliert.

Wie bereits gesagt: Vom Prinzip her wirkt der Rahmen nach standardisierter Massenware, wie sie bei vielen Lüftern verwendet wird. Aber immerhin in einer Version mit gummierten Auflageflächen, was die Übertragung von Vibrationen dämpft, was auf einem Luftkühler schon eine sinnvolle Wahl ist. Die Lüfterblätter sind sauber verarbeitet und ein besonderes Designmerkmal ist die nach strukturiertem Metall aussehende Abdeckung des Lüftermotors mit dem FSP-Logo.

Dazu kommt, dass das Kabel ummantelt ist und außerdem einen Splitter direkt integriert hat, sodass man beide Lüfter zusammenstecken kann. So können diese beiden Lüfter via Daisy Chaining von einem einzelnen Mainboard-Header gesteuert werden. Da beide Lüfter einen solchen haben, könnte man prinzipiell noch einen dritten Lüfter anschließen, um beispielsweise einen Gehäuselüfter über dem Kühler ebenfalls über denselben Mainboard-Header zu betreiben. Das ist eine coole Sache – insbesondere bei günstigeren Mainboards, die oft nicht allzu viele Lüfter-Header auf dem Mainboard besitzen.

Montage

  • Relativ simple Montage
  • Je nach gewählten Brackets in alle Richtungen drehbar
  • Spezieller Schraubendreher sollte nicht verloren gehen

Für die Montage des FSP MP7 Black gibt es tatsächlich die Möglichkeit, ihn in alle Richtungen gedreht anzubringen. Und das nicht nur bei Intel, wo es durch den quadratischen Rahmen sowieso fast immer möglich ist, sondern auch bei AMD kann man aus unterschiedlichen Rahmen wählen.

Für Intel ist eine Backplate im Lieferumfang enthalten für sowohl ältere Sockel 1200 und 115x als auch die neueren Sockel 1700 und 1851. Für AMDs AM4 und AM5 wird keine Backplate mitgeliefert; hier muss man die originale Backplate nutzen.

Im Test zeigt sich, dass die Montage für Intel und AMD weitestgehend identisch läuft. Bei Intel muss man nur die Abstände der Backplate auf die Löcher im Mainboard einstellen je nach Sockel. Für ältere Intel-Sockel bis 1200, für die neueren ab 1700 und für AMD-Sockel gibt es nun unterschiedlich gefärbte Abstandshalter, die aufgesetzt werden müssen. Das Testsystem läuft auf AM4.

Roter Abstandshalter auf AMD-Sockel
Die Abstandshalter sind farblich sortiert und in der Anleitung erkennt man, für welchen Sockel diese gedacht sind.

Wenn alle Abstandshalter aufgesetzt sind, können entweder die AMD-Brackets oder der große Rahmen gewählt werden, der sowohl für AMD als auch Intel funktioniert.

Hier ist stark zu empfehlen, das System liegend zu montieren, denn das sind eine ganze Menge Teile, die man gleichzeitig halten muss. Die Abstandshalter und die Brackets sind erst sicher, wenn die Schraube ins Gewinde der Backplate greift.

Sobald die Brackets angebracht sind, kommt die Wärmeleitpaste auf den Prozessor, die Schutzfolie wird von der Kontaktfläche des Kühlers entfernt und nun wird der Kühler aufgesetzt und mit dem kleinen, dünnen Schraubendreher durch die Löcher im Kühler festgezogen.

Schraubenzieher im Kühlkörper
Es ist kein Problem, die Schrauben zu treffen – die Führung durch die Löcher ist sehr gut.

Das Problem ist, dass man diesen sehr langen, dünnen Schraubendreher nie verlegen sollte, wenn man den Kühler irgendwann noch einmal entfernen will. Dieser lässt sich nämlich nicht einfach mit einem anderen Schraubendreher ersetzen.

Leistung und Lautstärke

  • Test gegen einen preisähnlichen Kühler mit vergleichbaren Spezifikationen
  • Test der Lüfter im Vergleich zu den Noctua NF-A12x25

Bei den Testergebnissen ist zu beachten, dass ich den Unterschied der Prozessortemperatur zur Raumtemperatur messe. Dadurch werden Schwankungen der Raumtemperatur ausgeglichen. Beträgt ein Messergebnis also beispielsweise 30,7 K, müsste man die Raumtemperatur addieren, beispielsweise 23°C. Das Messergebnis läge bei 53,7°C. Wie auch immer: Was die Temperatur angeht, gilt natürlich „je niedriger, desto besser“. Dasselbe gilt für die Lautstärke – man will eine gute Kühlung ja mit so wenig Geräuschentwicklung wie möglich erreichen.

Für den Test kommt ein AMD Ryzen 5 3600X zum Einsatz, der pro Durchlauf mit Cinebench R23 für 8 Minuten aufgeheizt wird, bis für die Spanne von einer Minute die Durchschnittstemperatur gemessen wird. Cinebench entspricht einer sehr hohen Last, die jedoch im Bereich der Videobearbeitung und des 3D-Renderings noch im realistischen Lastbereich liegt und somit der maximalen Hitzeentwicklung entspricht, die man unter einer All-Core-Dauerlast realistisch erwarten kann.

Testaufbau

  • Test gegen einen preisähnlichen Kühler
  • Lüftervergleich mit Noctua-Referenzlüftern

Für den Leistungstest werfe ich den preislich vergleichbaren DeepCool AK620 in die Runde. Das ist ebenfalls ein Doppelturm-Luftkühler mit 120-mm-Lüftern, der bereits vor ein paar Jahren eine sehr gute Leistung bewiesen hat. Als Gehäuselüfter im Testgehäuse, dem Corsair 6500D Airflow, kommen die Noctua NF-A12x25 zum Einsatz – allerdings nur einer vorne und einer hinten und das bei einer weitestgehend unhörbaren Drehzahl von 900 RPM. Dadurch wird eine gewisse Frischluftversorgung sichergestellt, ohne den Luftkühlern viel Arbeit abzunehmen. Abgesehen vom Test gegen den DeepCool AK620 teste ich auch die Lüfter des FSP MP7 Black, indem ich diese gegen die bereits genannten Noctua NF-A12x25 (stilecht in der chromax.black-Version) antreten lasse.

Als Wärmeleitpaste kommt einheitlich bei beiden Kühlern Alphacool Subzero zum Einsatz.

Testergebnisse

Kühler Minimalgeschwindigkeit Hörbarkeitsgrenze Maximalleistung
FSP MP7 Black 48,7 K
960 RPM, < 30dB(A)
Throttling 3 W / 50 Mhz
48,5 K
1100 RPM, 30 dB(A)
46,2 K
1830 RPM, 43,2 dB(A)
FSP MP7 Black
+ Noctua NF-A12x25
56,2 K
480 RPM, < 30dB(A)
Throttling 10 W / 125 Mhz
48,5 K
1280 RPM, 30 dB(A)
46,9 K
2010 RPM, 38,9 dB(A)
DeepCool AK620 52,3 K
540 RPM, < 30dB(A)
Throttling 8 W / 75 Mhz
47,2 K
1180 RPM, 30 dB(A)
46 K
1860 RPM, 40,9 dB(A)
DeepCool AK620
+ Noctua NF-A12x25
55 K
470 RPM, < 30dB(A)
Throttling 10 W / 125 Mhz
47,5 K
1260 RPM, 30 dB(A)
46,2 K
2010 RPM, 38,9 dB(A)

Analyse der Testergebnisse

  • Gute Kühlleistung
  • DeepCool-Kühler ist minimal stärker und dabei leiser
  • Lüfter bringt eine ordentliche Leistung, kann aber recht laut werden

Die Ergebnisse sind tatsächlich recht unspektakulär. Der FSP MP7 Black besitzt einen recht starken Lüfter, der allerdings auch deutlich lauter wird als der des DeepCool AK620 oder gar des Noctua NF-A12x25 als möglichem Ersatzlüfter. Abgesehen von der Lautstärke ist jedoch der praktische Leistungsunterschied minimal und wenn man den Lüfter des FSP MP7 auf einer niedrigen Drahzahl laufen lässt, ist auch die Lautstärke voll in Ordnung. Zwar ist die Minimaldrehzahl der Lüfter des FSP MP7 recht hoch, wodurch diese nie wirklich gänzlich unhörbar sind, aber dafür eine gewisse Mindestleistung bringen.

Messtechnisch ist die Leistung des DeepCool AK620 ein bisschen besser, aber die Unterschiede sind so gering, dass es im praktischen Alltag keinen nennenswerten Unterschied macht, welchen der Kühler man wählt. Mit der Einschränkung, dass der DeepCool-Kühler auch leiser ist. Und abgesehen von der reinen Leistung finde ich die Montage auch angenehmer.

Fazit

So ganz leicht fällt mir ein Fazit hier nicht. Prinzipiell ist der FSP MP7 Black durchaus ein guter Kühler, der in der preislichen Mittelklasse eine entsprechende Leistung bietet und eine Vielzahl an Prozessoren problemlos unter Kontrolle halten kann. Aber wenn ich den Vergleich mit dem DeepCool AK620 ziehe, der in einer sehr ähnlichen Preisklasse unterwegs ist, dann fällt es mir schwer, den FSP-Kühler zu empfehlen, denn der AK620 zieht in eigentlich allen Belangen ein wenig vorbei: Sauberere Verarbeitung, angenehmere Montage, minimal bessere Leistung bei etwas geringerer Lautstärke.

Aber es kommt natürlich auch darauf an, wie sich die Preise entwickeln. Solange die beiden Kühler keine 5€ auseinander liegen, würde ich den FSP MP7 Black nicht wirklich empfehlen. Sollte der Preisabstand jedoch wachsen, wird der FSP-Kühler durchaus wieder interessanter, denn in der Praxis bleibt der Unterschied gering. Wer den FSP MP7 Black auch bereits im Einsatz hat, muss sich ebenfalls keine Sorgen machen: Die Leistung ist gut.

FSP MP7 Black Test Bronze Award

VORTEILE

  • Guter Preis
  • Stylish-schwarzes Design
  • Kühler lässt sich beliebig ausrichten

NACHTEILE

  • Mittelmäßige Verarbeitungsqualität
  • Spezieller Schraubendreher sollte für Wartung oder Austausch nicht verloren gehen

Detailbewertung

Design 88
Verarbeitung 69
Montage 77
Leistung 90
Lautstu00e4rke 70
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 80

Fazit

Der FSP MP7 Black ist ein guter Doppelturm-Ku00fchler, der jedoch in keinem Punkt sonderlich heraussticht.

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