LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI Test – CPU-Kühler mit Temperaturanzeige

Jonas
Jonas · 8 Minuten Lesezeit

Die deutsche Firma Silent Power Electronics GmbH vertreibt unter dem Namen LC-Power zahlreiche PC-Komponenten in Europa. Zum Portfolio gehören neben Gehäusen, CPU-Kühlern und Lüftern auch Netzteile sowie weiteres Gaming-Equipment. Zudem konnte sich der Hersteller mittlerweile auch im Bereich von Gaming-Monitoren einen Namen machen. Im Juli 2025 hat der Hersteller sein Luftkühler-Portfolio um die Produkte LC-Power LC-CC-120-B4 AERA und LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI erweitert. Den LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI haben wir heute im Test.

Luftkühlung Test: Technische Details

Allgemeine Spezifikationen
Abmessungen (mit Lüfter, H x B x T) 153 x 120 x 73 mm
Gewicht (mit Lüfter) 660 g
Material Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Kühlrippen)
Heatpipes 6
Kühlleistung 230 W
Kompatibilität AMD AM5, AM4
Kompatibilität Intel LGA1851, LGA1700
Gewährleistung 2 Jahre
Preis € 39,49 *
 
Lüfter-Spezifikationen
Lüfteranzahl 1
Lüfter-Bezeichnung N/A
Lagertyp Hydrodynamisches Gleitlager (FDB)
Abmessungen (L x B x H) 120 x 120 x 25 mm
Lüfterdrehzahl 600 ~ 2200 U/min (±10%)
Max. Geräuschentwicklung < 35,3 dB(A)
Max. Volumenstrom 152,1 m³/h
Max. Luftdruck 2,85 mmH2O
Nennspannung (Lüfter) 12 V
Nennstrom (Lüfter) 0,39 A
Nennleistung (Lüfter) 4,68 W
Anschluss (Lüfter)  4-Pin PWM
Kabellänge (Lüfter) 380 mm

Verpackung & Lieferumfang

Der LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI wurde vom Hersteller in einem kompakten Karton aus schwarz bedruckter Pappe verpackt. Neben einem Bild des CPU-Kühlers wurden auf die Verpackung auch eine Tabelle mit allen technischen Daten sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Eigenschaften gedruckt. Die Informationen sind sowohl in deutscher als auch englischer Sprache vorhanden.

Packt man den Tower-Kühler aus, muss man diesen erst von sechs Schaumstoffelementen befreien, die ihn vor Beschädigungen schützen sollen. Das Zubehör platziert LC-Power oberhalb des Kühlkörpers. Mitgeliefert werden eine Tube Wärmeleitpaste, zwei Montagebügel, acht lange Schrauben, vier Abstandshalter sowie eine Backplate aus Kunststoff.

Design & Verarbeitung

Der Kühlkörper des LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI setzt sich aus 45 schwarz lackierten Aluminiumlamellen sowie  sechs Heatpipes mit einem Durchmesser von jeweils sechs Millimetern zusammen. Auch die Heatpipes wurden zu Gunsten der Optik schwarz lackiert, laufen in der Kühlerbasis zusammen und wurden flach geschliffen. Durch diese Heatpipe-Direct-Touch-Technologie soll die generelle Aufnahme der Wärme verbessert werden.

An der Oberseite des CPU-Kühlers platziert LC-Power eine Abdeckkappe aus Kunststoff, in die sowohl ein Display als auch eine ARGB-Leiste eingearbeitet wurden. Dazu aber später mehr. Der Anschluss erfolgt sowohl über einen 3-Pin 5V-Stecker für die Beleuchtung als auch einen internen USB-2.0-Header zur Ansteuerung des Displays. Die Kabel verlaufen dabei in einem kleinen Kanal, der exakt du diesem Zweck in die Lamellen geschnitten wurde.

Der mitgelieferte Lüfter setzt sich aus einem schwarzen Lüfterrahmen mit einer Rahmenbreite von 120 Millimetern sowie einem schwarzen Rotor mit neun Lüfterblättern zusammen. Die Stege des Lüfterrahmens sind dabei durchgängig und alle acht Ecken hat LC-Power mit einem Entkopplungselement aus Gummi ausgestattet. Mittels 4-Pin PWM-Kabel kann der Lüfter Drehzahlen zwischen 600 und 2200 Umdrehungen pro Minute erreichen.

Mit seinen Abmessungen von 153 x 120 x 73 Millimetern und einem Gewicht von 660 Gramm ist der LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI verhältnismäßig kompakt und nicht besonders schwer. Dadurch sollte er sich leicht auch in kleineren Gehäuse montieren lassen. Ansonsten hinterlässt der LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI sowohl optisch als auch qualitativ einen guten bis sehr guten Eindruck. Er ist im ausgeschalteten Zustand äußerst schlicht und nirgendwo blitzen silberne Lamellen hervor.

LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI Test: Montage

Für den Leistungstest kommt ein Testsystem zum Einsatz, welches auf einem Benchtable montiert ist. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.

Zur Montage des LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI sind nur wenige Schritte notwendig. Nachdem das AMD-Retention-Modul entfernt wurde, musste die Vorderseite des Mainboards mit vier Kunststoffhülsen bestückt werden, die anschließend als Abstandshalter dienen. Danach werden die zwei universellen Montagebügel auf die Kunststoffhülsen gelegt und verschraubt.

Im nächsten Schritt haben wir die Wärmeleitpaste aufgetragen, den CPU-Kühler auf die CPU gestellt und alles mit den zwei federgelagerten Schrauben festgeschraubt. Besonders praktisch ist dabei, dass zur Montage des CPU-Kühlers der vormontierte Lüfter nicht entfernt werden muss.

Obwohl der LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI mit zwei Heatpipes mehr als der LC-Power LC-CC-120-B4 AERA aufwarten kann, verfügt er mit 153 x 120 x 73 Millimetern über identische Abmessungen und blockiert damit weder die RAM-Slots noch den ersten PCIe-Slot. Kompatibilitätsprobleme sollte es mit diesem CPU-Kühler also keine geben.

Kühlleistung und Lautstärke

Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem ASUS TUF Gaming B550M-Plus. Der Ryzen läuft übertaktet mit 3.8 GHz bei 1,175V CPU-Spannung. Um den Prozessor aufzuheizen, haben wir diesen pro Szenario jeweils mit 30 Minuten mit Prime95 (Small FFTs) voll ausgelastet. Die Temperatur der CPU haben wir anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen und die Raumtemperatur lag während der Messungen immer bei circa 20 °C.

wdt_ID CPU-Kühler Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) Temperatur 50% PWM (in °C) Temperatur 100% PWM (in °C) Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min)
123 Thermaltake TH280 V2 ARGB 0,00 46,60 45,90 550 1.200 1.800 680 2.100 3.200
124 Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB 0,00 50,40 46,50 560 1.340 2.270 1.965 6.620 10.230
125 be quiet! Pure Loop 2 240mm 0,00 50,70 46,70 800 1.070 2.080 4.150 4.700 5.530
126 Alpenföhn Panorama 2 0,00 76,00 66,80 450 1.450 2.720
127 Alpenföhn Brocken 4 0,00 53,60 49,60 410 870 1.610
128 AMD Wraith Stealth 95,00 95,00 76,00 800 1.430 2.630
129 Corsair A115 0,00 49,40 46,90 190 920 1.560
130 Thermalright Peerless Assassin 120 SE 0,00 49,50 47,50 350 1.050 1.680
131 Thermalright Assassin X 120 SE 0,00 53,60 50,60 340 1.070 1.690
132 DeepCool Assassin IV (Silent) 0,00 51,40 48,70 500 860 1.330
CPU-Kühler Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) Temperatur 50% PWM (in °C) Temperatur 100% PWM (in °C) Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min)

Wie der Tabelle bzw. dem Diagramm entnommen werden kann, erreicht die CPU unseres Testsystems bei Volllast maximal 59,0 °C (Minimaldrehzahl), 52,0 °C (bei 50% PWM Lüftergeschwindigkeit) bzw. 50,9 °C (bei 100% PWM Lüftergeschwindigkeit). Das sind erstmal ordentliche Werte die untermalen, dass der LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI seine Aufgabe ganz gut macht. Vergleicht man diese Werte hingegen mit dem LC-Power LC-CC-120-B4 AERA, dann sind diese allerdings gar nicht so viel besser. Lediglich bei Minimaldrehzahl ist der Unterschied deutlich größer. Das liegt höchstwahrscheinlich an den zwei zusätzlichen Heatpipes, die eine bessere Aufnahme der Wärme ermöglichen.

In Bezug auf die Lautstärke kann man sagen, dass der LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI das gesamte Spektrum von leise bis leicht störend abdeckt. Das liegt vor allem an dem weiten Drehzahlbereich von 580 bis 2200 Umdrehungen pro Minute. Bei Minimaldrehzahl ist nur ein ganz leichtes Rauschen zu hören. Bei voller Umdrehungszahl ist der Lüfter hingegen deutlich hörbar. Insgesamt hätten wir uns gewünscht, dass der Lüfter bei Minimaldrehzahl noch etwas langsamer drehen könnte und unter die magische Grenze von 500 Umdrehungen pro Minute fällt.

LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI Test: Display und Beleuchtungsoptionen

In den Deckel des LC-CC-120-DB6 DIGI verbaut LC-Power sowohl ein digitales Display als auch einen dezenten RGB-Streifen, der schräg unter dem Display verläuft. Anzeigen kann es die aktuelle CPU-Temperatur sowie die Umdrehungszahl. Die zur Ansteuerung benötigte App LC-Power DIGI ist äußerst minimalistisch aufgebaut. Es gibt lediglich zwei Tabs und derzeit keine Einstellungsmöglichkeiten, außer die Temperatur in Grad Fahrenheit oder Grad Celsius zu ändern oder das Display komplett zu deaktivieren. Der erste Tab zeigt aktuelle Systemwerte (Temperaturen, Umdrehungszahl, Auslastung etc.) an und der zweite Tab gibt einen Überblick über die Hardware des PCs. Eine Steuerung der Beleuchtung ist derzeit ebenfalls nicht über die App möglich.

Fazit zum LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI Test

Insgesamt hinterlässt der LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI einen sehr guten Eindruck. Er bietet eine schicke, schlicht schwarze Optik mit dezenter ARGB-Beleuchtung sowie ein digitales Display, welches die CPU-Temperatur sowie die Drehzahl des Lüfters anzeigt. Außerdem kann der LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI mit seinen sechs Heatpipes und somit mit einer soliden Kühlleistung punkten. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch die kinderleichte Montage des CPU-Kühlers sowie seine sehr gute Verarbeitung.

Das vorhandene Display kann zwar nützlich sein, bietet allerdings keine Anpassungsmöglichkeiten. Angezeigt werden können nur die CPU-Temperatur sowie die Drehzahl des Lüfters. Ist der Preis entscheidend und kann auf eine Temperaturanzeige verzichtet werden, dann wäre der LC-Power LC-CC-120-B4 AERA insgesamt vermutlich die bessere Wahl, da er nach UVP circa €10 günstiger ist und in Bezug auf die Kühlleistung nahezu identische Ergebnisse liefert. Ebenfalls ohne Beleuchtung aber dafür deutlich performanter wäre natürlich auch wieder der Thermalright Peerless Assassin 120, der ähnlich viel kostet, dafür aber ohne ARGB und einen schwarzen Kühlkörper daherkommt.


VORTEILE

  • Schicke Optik mit dezenter Beleuchtung
  • Schwarze Lackierung
  • Digitales Display zeigt Temperatur und Drehzahl
  • Einfache Montage
  • Sehr gute Verarbeitung

NACHTEILE

  • Display und Software bieten nur wenig Anpassungsmöglichkeiten
  • Beleuchtung nicht über App steuerbar

Detailbewertung

Design 95
Verarbeitung 90
Montage 95
Leistung 85
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 85

Fazit

Der LC-Power LC-CC-120-DB6 DIGI lu00e4sst sich einfach montieren, ist hochwertig verarbeitet und ist komplett schwarz lackiert. Seine Ku00fchlleistung ist solide und sogar ein digitales Display mit Temperatur und Drehzahlanzeige ist vorhanden. Letzteres bietet allerdings keine Personalisierungsoptionen und auch keine Mu00f6glichkeit die Beleuchtung anzusteuern.

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