Lian Li O11D Mini V2 Flow Test – Kompakt und nah an der Perfektion

Jonas
Jonas · 15 Minuten Lesezeit

Lian Li ist ein Hersteller von Computergehäusen und weiterem Computer-Zubehör welcher 1983 in Taiwan gegründet wurde. Vor allem durch die hochwertig verarbeiteten Gehäuse aus Aluminium hat sich der Hersteller einem Namen in der Hardware-Branche gemacht und wird nicht müde immer wieder Gehäuse mit neuen Features zu entwickeln. Zu den beliebtesten Gehäusen des Herstellers gehört sicher das O11D(ynamic), welches es mittlerweile in den verschiedensten Varianten und Größen gibt. Vor viereinhalb Jahren hatten wir von Lian Li bereits das O11D Mini im Test, welches zwar für ein ATX-Gehäuse mit vertikalem Zwei-Kammer-Aufbau sehr kompakt war, aber kein Platz für ATX-Netzteile bot. Dieses Defizit soll mit dem Lian Li O11D Mini V2 Flow, welches wir heute im Test haben, nun Geschichte sein.

Technische Details

Modell: Lian Li O11D Mini V2 Flow
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Abmessungen: ca. 274 mm (B) x 392 mm (H) x 424 mm (T)
Gewicht: 10,4 kg
Material: Aluminium, Stahl, Kunststoff, Tempered Glass
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse: 1x USB-C 3.2 Gen 2, 2x USB 3.0 Typ-A, 1x Kopfhörer/ Mikrofon
Laufwerkschächte: 2x 3,5″/ 2,5″
2x 2,5″
Erweiterungsslots: 5 horizontal, 4 vertikal
Formfaktoren: ATX, µATX, ITX
Belüftung: Heck: 1x 120 mm
Deckel: 3x 120 / 2x 140 mm
Seite: 2x 120 mm
Boden: 3x 120 mm
Radiatoren: Deckel: 1x 240/ 280/ 360 mm
Seite: 1x 240 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 160 mm
Max. Grafikkartenlänge: 400 mm
Max. Netzteillänge: 200 mm
Max. Tiefe/ Dicke Radiatoren: 72 mm (Deckel, wenn 360-mm-Radiator und ATX-Mainboard verbaut)
92 mm (Deckel, wenn 360-mm-Radiator und µATX an unterer Position verbaut)
62 mm (Deckel, wenn 280-mm-Radiator und µATX an unterer Position verbaut)
Platz für Kabelmanagement: > 70 mm
Preis: €99,90 (UVP)
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Tempered Glass, Montagerahmen für vertikale und horizontale GPU-Montage, 5 vorinstallierte 120-mm-Lüfter, kompatibel mit ATX-Mainboards mit rückwärtigen Anschlüssen, GPU-Halterung für vertikale und horizontale Montage

Lian Li O11D Mini V2 Flow Test: Der Lieferumfang

Wie auch schon den Vorgänger verpackt Lian Li das O11D Mini V2 in einem schlichten Karton aus brauner Pappe. An der Vorderseite der Verpackung hat der Hersteller in schwarzer Farbe eine Profilzeichnung des O11D Mini V2 platziert. An der Rückseite finden wir eine technische Zeichnung mit Angaben zu den Abmessungen dieses Midi-Towers sowie einen Hinweis auf die fünf vorinstallierten Gehäuselüfter. Wagt man einen Blick auf die linke Seite des Kartons, dann lässt sich oberhalb des Strichcodes auch noch die Angabe zur Farbvariante erkennen.

Innerhalb der Verpackung hüllt Lian Li das O11D Mini V2 in zwei dicke Blöcke aus Schaumstoff sowie in eine Folie aus Kunststoff. Außerdem wurde beide Glaselemente mit jeweils zwei Schutzfolien beklebt und an deren Stoßstelle hat der Hersteller noch einen zusätzlichen Gummistreifen angebracht. Viel besser schützen kann man ein Gehäuse für den Transport wohl nicht. Das Zubehör platziert Lian Li in einer großen, braunen Schachtel. Diese beinhaltet neben einer Bedienungsanleitung, auch eine Dankeskarte, eine GPU-Stütze für die vertikale GPU-Montage, eine praktische Sortierbox für alle Schrauben, Kabelbinder und sonstige Ersatzteile sowie einen Stahlrahmen für die vertikale GPU-Montage.

Außeneindruck

Auf den ersten Blick gibt es von außen kaum Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten Version des O11D Mini. Auch in diesem Fall gehört das O11D Mini V2 zu den „Aquarium“-Gehäusen, welche mindestens an der linken Seite sowie an der Front über Glaselemente verfügen. So auch bei diesem Midi-Tower. An der Front verbaut Lian Li ein modulares Glasfenster, welches leicht getönt ist und auf einen Stahlrahmen mit Push-Pins geklebt wurde. Neben einer dünnen, schwarzen Umrandung lässt sich auch erkennen, dass das Tempered Glass zur rechten Seite etwas schmaler wird.

Dort finden wir nämlich im unteren rechten Frontbereich das I/O-Panel. Dieses verfügt über einen Power-Button, einen 3,5-mm HD-Audio-Comboport sowie drei USB-Anschlüsse, wovon einer dem USB-C- und zwei USB-A-Standard entsprechen. Sollte einem diese Position aufgrund des Aufstellorts des PCs nicht zusagen, lässt ich das I/O-Panel auch ausbauen und im Deckel platzieren.

Die Oberseite ist in zwei Bereiche aufgeteilt, wobei das größere Belüftungsgitter aus Stahl besteht und mittels zweier Rändelschrauben einfach abgebaut werden kann. Unterhalb des Gitters hat Lian Li zudem einen feinen Staubfilter integriert. Das zweite Element ist deutlich kleiner und besteht aus gebürstetem Aluminium. Dadurch wirkt es zwar sehr hochwertig, der optische Unterschied zum Stahldeckel ist jedoch sehr auffällig und ein einheitliches Stahlpanel hätte wohl besser ausgesehen.

Wie bereits an der Front, verbaut der Hersteller auch an der linken Seite ein 4-mm starkes Glasfenster und klebt dieses auf einen Stahlrahmen, der über Push-Pins verfügt. Weiterhin ist das Fenster leicht getönt und wird an der Rückseite mit einer Rändelschraube verschraubt. Das rechte Sidepanel wurde aus Stahl gefertigt und weist eine ordentliche Stärke auf. Es verfügt über zwei Belüftungsöffnungen, von denen eine gefiltert ist. Besonders auffällig ist dabei aber, dass das Belüftungsgitter vor dem Netzteil leicht hervorsteht. Dadurch ermöglicht Lian Li beim O11D Mini V2 eine Kompatibilität zu ATX-Netzteilen. Einen zusätzlichen Staubfilter gibt es wahrscheinlich aufgrund der bereits sehr feinen Perforierung der Gitters nicht.

An der Rückseite wird schnell klar, dass es sich beim Lian Li O11D Mini V2 um einen Midi-Tower mit zwei vertikalen Kammern handelt. An der rechten Seite platziert der Hersteller einen modularen Rahmen mit fünf horizontalen Slotblenden, der bei Bedarf auch durch den zweiten Rahmen im Lieferumfang ausgetauscht werden kann. Dieser bietet dann Platz für vier vertikale Slotblenden. Oberhalb des Rahmens bietet der Midi-Tower eine Montagemöglichkeit für einen optionalen 120-mm-Lüfter. Im linken Bereich der Rückseite lassen sich zuletzt noch die Öffnung für das Netzteil sowie einige Rändelschrauben erkennen.

Wer auf den vorherigen Fotos schon etwas genauer hingeschaut hat, dem könnte bereits eine kleine Kunststoffabdeckung in Auge gefallen sein. Diese Kappe kann einfach herausgenommen und im oberen Bereich des Ausschnitts für das I/O-Shield wieder eingesetzt werden. Hintergrund dieser Abdeckung ist die vorhandene Möglichkeit µATX- und Mini-ITX-Mainboards an zwei unterschiedlichen Positionen verbauen zu können.

Die Unterseite des O11D Mini V2 zeichnet sich durch eine große und wenig restriktive Belüftungsöffnung für die drei vorinstallierten 120-mm-Lüfter aus, vor denen ein feiner und einfach entfernbarer Staubfilter platziert wurde. Damit der Midi-Tower stabil steht, hat Lian Li an der Unterseite zwei große Standfüße aus stabilen Kunststoff befestigt und an diese zusätzliche Gummifüße geklebt. Zuletzt fällt die noch große Kabeldurchführung ins Auge, die die äußere sowie innere Verkabelung erleichtern soll.

Inneneindruck

Der Innenraum des Lian Li O11D Mini V2 wurde in zwei vertikal orientierte Kammern unterteilt. Die größere Kammer bietet Platz für ein ATX-, µATX- oder ITX-Mainboard, eine Grafikkarte sowie für bis zu zwei Radiatoren. Das Mainboard-Tray wurde dabei mit zahlreichen Öffnungen für Kabel oder für ATX-Mainboards mit rückwärtigen Anschlüssen ausgestattet und bei Bedarf kann auf die einzige gummierte Durchführung für das ATX-Kabel nach unten verschoben werden. Das ist besonders hilfreich, da das O11D Mini V2 zumindest für µATX- und ITX-Mainboards auch eine zweite, weiter nach unten orientierte Montageposition bietet, um so zum Beispiel die Kompatibilität zu Deckelradiatoren zu erhöhen.

Wie bereits im vorherigen Kapitel erwähnt, gibt es im Deckel des O11D Mini V2 die Möglichkeit bis zu drei 120-mm- oder zwei 140-mm-Lüfter bzw. entsprechend große Radiatoren zu platzieren. Der Montagebereich ist zudem sehr offen gestaltet und der Rahmen kann bei Bedarf komplett ausgebaut werden. Gleiches gilt auch für den um 10° angewinkelten Lüfterrahmen, der bei der „Flow“-Variante gleich mit drei 120-mm-Lüfter bestückt wurde. Dieses Layout soll den Airflow für die Grafikkarte verbessern und ermöglicht zudem den Verzicht auf typische Standfüße, da die Lüfter nun seitlich Luft einsaugen können.

Rechts neben dem Mainboard-Tray verbaut der Hersteller zwei weitere invertierte 120-mm-Lüfter, die kalte Luft in den Innenraum befördern. Durch ein Schienensystem und zwei Abdeckkappen können die Lüfter bei Bedarf auch weiter nach oben bzw. unten verschoben werden. Im hinteren Bereich des Innenraums lässt sich eine weitere Besonderheit des O11D Mini V2 erkennen. Denn obwohl der Midi-Tower ATX-Mainboards unterstützt, gibt es an der Rückseite unüblicherweise nur fünf PCI Slotblenden. Verbaut man also ein ATX-Mainboard, lassen sich trotzdem nicht alle Erweiterungsslots auf der Hauptplatine bestücken.

Ab Werk kommt das Lian Li O11D Mini V2 mit zwei unterschiedlichen GPU-Halterungen daher. Die Halterung für eine horizontal orientierte Grafikkarte ist vormontiert und kann mittels Rändelschrauben verstellt werden. Die GPU-Stütze für eine vertikal verbaute GPU ist Teil des Lieferumfangs und kann an die Lüfter im Boden geschraubt werden. Auch hier erfolgt die Verstellung der Einheit über eine Rändelschraube.

In der zweiten Kammer hinter dem Mainboard-Tray können ein Netzteil, dessen Kabel sowie einige Datenträger untergebracht werden. Entfernt man den ersten HDD-Montagerahmen erhält man einen freien Blick auf die Kammer und findet sechs Laschen mit Klettverschluss zum Verzurren der Kabel vor. Im Zusammenspiel mit dem großzügigen Platzangebot von circa 70 Millimetern vom Mainboard-Tray bis zur Rückwand und den diversen Kabeldurchführungen, sollte eine ordentliche Verkabelung einfach umzusetzen sein.

Einer der größten Kritikpunkte beim Lia Li O11D Mini V1 war, dass darin zwar ein ATX-Mainboard aber kein ATX-Netzteil verbaut werden konnte. Dieses Problem hat Lian Li mit einer klugen Entwicklung beim O11D Mini V2 behoben. So wurde ein modularer Stahlrahmen implementiert, der etwas über den Korpus heraussteht und zusammen mit der leichten „Ausbuchtung“ im Seitenteil ausreichend Platz für ein herkömmliches ATX-Netzteil schafft.

Zur Anbringung von Festplatten gibt es im O11D Mini V2 zwei unterschiedliche Bereiche. Als erstes ist da der Stahlrahmen mit Montagepunkten für zwei 2,5″-SSDs. Unterhalb des Netzteils platziert Lian Li zudem zwei weitere Festplattenkäfige, in denen jeweils ein 2,5″- oder ein 3,5″-Datenträger untergebracht werden kann. In jedem Fall erfolgt die Montage entkoppelt über Gummiringe. Alternativ können innerhalb der Käfige auch überflüssige Kabel oder zum Beispiel ein ARGB-Controller verstaut oder vollständig ausgebaut werden.

Verarbeitung

Wie wir es von Lian Li als Marke gewohnt sind, kommt auch das O11D Mini V2 mit einer hervorragenden Verarbeitungsqualität daher. Alle Elemente und Korpusteile weisen eine sehr gute Materialstärke auf und sind ordentlich verarbeitet bzw. lackiert. Selbst bei genauerer Betrachtung aller Bauteile konnten wir keine unlackierten Stellen oder andere Lackierungsfehler erkennen. Auch scharfe Kanten oder verbogene Elemente konnten nicht gefunden werden. Insgesamt hinterlässt das Lian Li O11D Mini V2 somit einen hochwertigen Eindruck und muss sich auch haptisch in keiner Weise vor der Konkurrenz verstecken.

Lian Li O11D Mini V2 Flow Test: Einbau der Komponenten

Nun kommen wir zum Systemeinbau beim Lian Li O11D Mini V2 Test. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400* auf einem MSI B350 PC-Mate* mit 16GB Patriot Viper DDR4-3000*. Der Ryzen wird von einem Alpenföhn Brocken 4* gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,175 V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine Gigabyte AORUS GTX 1060 6GB zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum*.

Der Einbau unseres Testsystem stellte uns vor keinerlei Herausforderungen und die Montage aller Bauteile war schnell abgeschlossen. Insgesamt ist der Aufbau des O11D Mini V2 sehr durchdacht und es gibt überall genug Platz zum Arbeiten. Weitere Features wie die vorinstallierten Abstandshalter, die teilweise modularen und ansonsten sinnvoll platzierten Kabelmanagementöffnungen, das Kabelmanagementsystem im Allgemeinen oder auch die Kompatibilität zu ATX-Mainboards mit rückwärtigen Anschlüssen sind nur einige der nennenswerten Features, die den Einbau der Komponenten erleichtern können. Das Gesamtergebnis wirkt in jedem Fall sauber und aufgeräumt.

Laut Datenblatt bietet das Lian Li O11D Mini V2 Platz für einen bis zu 160 Millimeter hohen CPU-Kühler, eine bis zu 400 Millimeter lange Grafikkarte sowie ein bis zu 200 Millimeter langes Netzteil. Dieses darf, anders als beim Mini V1, sogar den ATX-Formfaktor aufweisen. Außerdem können im Innenraum gleichzeitig bis zu zwei Radiatoren verbaut werden. Die maximale Kombination beläuft sich auf einen 360-mm-Exemplar im Deckel und einen 240-mm-Radiator an der Seite.

In der Flow-Variante verbaut Lian Li im  O11D Mini V2 insgesamt fünf 120-mm-Lüfter. Alle Lüfter bestehen aus einem schwarzem Rahmen und einem Rotor mit neun invertierten Lüfterblättern. Damit befördern also alle fünf Lüfter kalte Luft in den Innenraum. Ihr Anschluss erfolgt über einen 4-Pin PWM-Anschluss mit Daisy-Chaining-Möglichkeit und als Drehzahlbereich gibt der Hersteller 300 bis 1700 Umdrehungen pro Minute an. Außerdem verfügen die Lüfter über einen Zero-Fan-Modus, den wir in unseren Tests unterhalb von 10% PWM erreichen konnten.

Belastungstest

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Lian Li O11D Mini V2 Flow Test erreicht wurden. Während des Belastungstests wurde bei einer Raumtemperatur von 20 °C 30 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Außerdem wurde der Belastungstest in der Lüfter-Standardkonfiguration mit drei Drehzahlen (Minimaldrehzahl, 50% PWM und 100% PWM) durchgeführt. Die Ergebnisse sind unten in der Tabelle aufgelistet.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Boden: 3x 120 mm 100% PWM (340 rpm)
Seite: 2x 120 mm 100% PWM (340 rpm)
CPU: 65,2 °C
GPU: 72,3 °C
CPU: 50% PWM (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Boden: 3x 120 mm 100% PWM (840 rpm)
Seite: 2x 120 mm 100% PWM (840 rpm)
CPU: 57,3 °C
GPU: 66,9 °C
CPU: 50% PWM (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Boden: 3x 120 mm 100% PWM (1695 rpm)
Seite: 2x 120 mm 100% PWM (1695 rpm)
CPU: 54,1 °C
GPU: 68,0 °C

Wer einen Blick auf die Ergebnisse wirft, dem dürfte schnell auffallen, dass das Lian Li O11D Mini V2 Flow in Bezug auf Kühlung und Airflow einen ordentlichen Eindruck hinterlässt und alle Komponenten unabhängig der Lüfterdrehzahl im grünen Bereich bleiben. Etwas auffällig ist jedoch, dass bei höchster Lüfterdrehzahl die Temperatur der Grafikkarte etwas schlechter ausfällt, als bei mittlerer Drehzahl. Scheinbar sorgen die fünf vorinstallierten Gehäuselüfter in diesem Szenario für ungünstige Verwirbelungen im Innenraum. Möchte man in diesem Midi-Tower einen Luftkühler verbauen, dann würden wir außerdem dazu raten, an der Rückseite des Gehäuses einen zusätzlichen Lüfter zu platzieren.

In Bezug auf die Lautstärke variieren die Lüfter von sehr leise (Minimaldrehzahl 350 rpm) bis gut hörbar bzw. leicht störend (Maximaldrehzahl 1700 rpm). Weitere bzw. besonders auffällige Nebengeräusche konnten wir von den Lüftern nicht vernehmen. Gerade durch den großen Drehzahlbereich hat man glücklicherweise jederzeit die Möglichkeit die Lüfterkurve flexibel über das UEFI/BIOS einzustellen. Möchte man nicht explizit ARGB-Lüfter im O11D Mini V2 verbauen, dann würden wir aufgrund des geringen Preisunterschieds von etwa €10 bis €15 immer zur „Flow“-Variante greifen.

Lian Li O11D Mini V2 Flow Test: Fazit

Kommen wir nun zum Fazit des Tests zum Lian Li O11D Mini V2 Flow. Nach Betrachtung aller Aspekte hinterlässt dieser Midi-Tower bei uns einen ausgezeichneten Eindruck. Lian Li hat es geschafft einen kompakten Midi-Tower mit Zwei-Kammer-Aufbau zu entwickeln, der trotz eines Gesamtvolumens von lediglich 45 Litern viel Platz für Hardware bietet und durch die zwei Seitenfenster tiefe Einblicke gewährt. Dazu kommen eine hervorragende Verarbeitungsqualität, ein durchdachtes Layout sowie Kabelmanagementsystem und gleich fünf vorinstallierte Gehäuselüfter die für ordentlich Wind sorgen. Zuletzt konnte Lian Li durch ein geschicktes Design nun auch Platz für ein ATX-Netzteil schaffen und spendiert dem O11D Mini V2 viele weitere Ausstattungsmerkmale, die in der angepeilten Preisklasse nicht immer üblich sind.

Die negativen Aspekte des Lian Li O11D Mini V2 halten sich zudem in Grenzen. So sind leider zwei der drei Staubfilter fest am Korpuselement verklebt und können zur Reinigung nicht ausgebaut werden. Dieses Problem lässt sich aber glücklicherweise einfach mit einem Staubsauger umgehen. Etwas schwieriger ist dann hingegen die Tatsache, dass das O11D Mini V2 aufgrund der geringeren Anzahl an PCI-Slotblenden und je nach Mainboard-Layout nur Platz für eine bzw. maximal zwei Erweiterungskarten bietet.

Wirft man nun alle positiven und negativen Aspekte sowie den Preis von €99,90 (UVP) in die Waagschale, dann kann das Lian Li O11D Mini V2 Flow fast auf ganzer Linie überzeugen. Was der Hersteller für diesen Preis an Ausstattung und Entwicklung in diesen Midi-Tower gesteckt hat, ist beachtlich und verdient eine klare Kaufempfehlung. Wer nach einem verhältnismäßig kompakten Midi-Tower mit Zwei-Kammer-Aufbau sucht und mit den wenigen negativen Aspekten leben kann, der sollte das Lian Li O11D Mini V2 Flow definitiv auf seiner Liste haben.


VORTEILE

  • Schicke Optik
  • Kompakte Abmessungen (für den Gehäusetyp)
  • Gute Hardwarekompatibilität
  • durchdachtes und flexibles Layout
  • gute Kühlleistung
  • Ausgezeichnete Verarbeitung
  • 5 vorinstallierte Lüfter
  • 3 hochwertige Staubfilter
  • Preis-/Leistungsverhältnis

NACHTEILE

  • Staubfilter (Deckel, Seitenteil) nicht modular
  • Nur 5 Slots für Erweiterungskarten

Detailbewertung

Verarbeitung 100
Aufbau 95
Ausstattung 100
Ku00fchlung 90
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 100

Fazit

Das Lian Li O11D Mini V2 Flow kann aufgrund seines Aufbaus, den Ausstattungsmerkmalen, des hervorragenden Preis-/Leistungsverhu00e4ltnisses und seiner Optik fast auf ganzer Linie u00fcberzeugen. Leichte Abstriche muss man nur bei den Staubfiltern und er Anzahl an maximal mu00f6glichen Erweiterungskarten machen.

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