NZXT Kraken Elite 420 – High-End-AIO mit großem Display

Alexander Schröder
Alexander Schröder · 10 Minuten Lesezeit

Mit der Kraken Elite 420 bringt NZXT eine All-in-One-Wasserkühlung auf den Markt, die klar im High-End-Segment angesiedelt ist. Auffälligstes Merkmal ist das große 2,72-Zoll-Display, das nicht nur wichtige Systeminformationen darstellen kann, sondern auch Raum für individuelle Animationen und Bilder bietet – ein echtes Highlight für Modder und Show-PCs.

Neben der Optik überzeugt die Kraken Elite 420 auch auf technischer Ebene: Der 420 mm Radiator sorgt mit drei leistungsstarken 140-mm-Lüftern für eine zuverlässige Wärmeabfuhr und verspricht selbst bei leistungshungrigen CPUs ausreichend Reserven. Damit richtet sich die Kühlung nicht nur an Enthusiasten mit Übertaktungsambitionen, sondern auch an Anwender, die auf einen leisen, aber leistungsfähigen Betrieb Wert legen.

Abgerundet wird das Gesamtpaket durch ein breites Spektrum an Individualisierungsmöglichkeiten. Von der RGB-Beleuchtung über die flexible Display-Nutzung bis hin zur fein abgestimmten Steuerung über die NZXT CAM-Software lässt sich die Kraken Elite 420 optimal an persönliche Vorlieben und das jeweilige Build anpassen.

Damit wollen wir im folgenden Testbericht genauer prüfen, wie sich die Kraken Elite 420 in der Praxis schlägt und ob sie ihrem Premium-Anspruch gerecht wird.

NZXT Kraken Elite 420 RGB 2025
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Technische Details

Modell: NZXT Kraken Elite 420 RGB
Abmessungen Radiator (L x B x H): 457 x 140 x 27 mm
Schlauchlänge: 460 mm (geflechtummantelt)
Display: 2,72″ IPS-LCD, 640 × 640 px, 60 Hz, 690 cd/m² Helligkeit
Pumpe: NZXT Turbine, 1.200–2.800 RPM (±300 RPM), 12V DC
Lüftermodell: 3x F140 RGB Core Lüfter
Lüfterdrehzahl: 500 – 2.000 U/min (±200 RPM)
Luftdurchsatz: bis zu 98,61 CFM
Lautstärke: max. 34,5 dB(A)
Kompatibilität: Intel: LGA 1851/1700/1200/115x
AMD: AM4/AM5
Garantie: 6 Jahre
Preis (UVP): Preis nicht verfügbar *

Lieferumfang

NZXT liefert die Kraken Elite 420 in einem stabilen und ansprechend gestalteten Karton, der nicht nur optisch überzeugt, sondern auch für einen sicheren Transport sorgt. Sämtliche Komponenten sind passgenau in Schaumstoffeinlagen untergebracht, sodass Radiator, Lüfter und Pumpe optimal geschützt bleiben.

Das Zubehör ist klar strukturiert und beschriftet verpackt, was den Überblick während der Installation deutlich erleichtert. Enthalten sind sämtliche notwendigen Montagematerialien für die gängigen Intel- und AMD-Sockel, darunter auch die neuesten Standards wie AM5 und LGA 1700/1851. Damit ist die Kompatibilität bereits ab Werk sehr breit gefächert und deckt praktisch alle aktuellen Plattformen ab.

Zusätzlich legt NZXT eine bebilderte Montageanleitung bei, die den Einbau Schritt für Schritt erklärt. Gerade für Einsteiger ist dies ein wertvolles Hilfsmittel, während erfahrene Anwender durch die klare Struktur ebenfalls von einem reibungslosen Aufbau profitieren.

Design

Die Pumpeinheit der Kraken Elite 420 hinterlässt auf den ersten Blick einen massiven Eindruck. Verantwortlich dafür ist vor allem das großzügige 2,72-Zoll-Display, das in der Mitte der Pumpenoberseite thront und von einem dezenten Beleuchtungsring eingerahmt wird. Der Pumpenkörper selbst ist in einem matten Schwarz gehalten, das hochwertig wirkt und sich unauffällig in unterschiedlichste Builds einfügt.

Ein cleveres Detail: sichtbare Anschlüsse sucht man vergeblich. NZXT hat die Kabel bereits vormontiert und sie in die Schlauchummantelung integriert. Dadurch wirkt das Gesamtbild deutlich aufgeräumter. Allerdings zeigt sich hier ein kleiner optischer Nachteil – die Schlauchummantelung sitzt etwas locker und wellig, was beim genauen Hinsehen auffällt, in der Praxis aber keine funktionalen Einschränkungen mit sich bringt.

Der Radiator ist wie gewohnt in schwarz lackiert und trägt an einigen Stellen subtil den NZXT-Schriftzug. Besonders interessant ist die Art, wie NZXT die Verkabelung gelöst hat: Der Radiator dient als zentraler Knotenpunkt für Pumpe, Display, Beleuchtung und Lüfter. Ein mitgelieferter kleiner Kabelbaum fasst alle Anschlüsse zusammen, was den Installationsaufwand reduziert und für eine saubere Kabelführung sorgt – ein durchdachtes und praxisnahes Detail.

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal stellen die Lüfter dar. Statt drei einzelner 140-mm-Lüfter liefert NZXT ein Triple-Lüftermodul in einem gemeinsamen Rahmen. Dadurch entfällt das umständliche Ausrichten einzelner Lüfter, und auch die Verkabelung gestaltet sich deutlich einfacher. Beim verbauten Modell handelt es sich um die NZXT F140 RGB Core Fans, die in einem gemeinsamen Kunststoffrahmen eingefasst sind. Jeder Lüfter verfügt über Hydrauliklager mit einer Lebensdauer von rund 60.000 Stunden und dreht im Bereich von 500 bis 2.000 U/min. Mit einem maximalen Luftdurchsatz von bis zu 98,61 CFM und einer Lautstärke von 34,5 dB(A) liefern sie eine gelungene Kombination aus Kühlleistung und akzeptabler Geräuschkulisse.

Sowohl der Rahmen als auch die Lüfterblätter sind mit einer adressierbaren RGB-Beleuchtung ausgestattet, die über die NZXT CAM-Software individuell gesteuert werden kann. Damit bietet die Kraken Elite 420 nicht nur einen funktionalen, sondern auch einen visuellen Mehrwert – besonders für Builds, die Wert auf eine starke optische Inszenierung legen.

Verarbeitung

In puncto Verarbeitung hinterlässt die NZXT Kraken Elite 420 einen durchweg sehr positiven Eindruck. Sowohl die Pumpeinheit als auch der Radiator wirken äußerst solide gefertigt und unterstreichen den Premium-Anspruch des Kühlers.

Die Oberflächenqualität ist durchgehend hochwertig: Der in mattem Schwarz gehaltene Pumpenkörper vermittelt nicht nur optisch Eleganz, sondern fühlt sich auch entsprechend robust an. Gleiches gilt für den Radiator, dessen Lackierung gleichmäßig aufgetragen ist und einen widerstandsfähigen Eindruck hinterlässt.

Auch die Haptik der Komponenten überzeugt. Nichts wirkt billig oder nachgiebig, vielmehr strahlt das gesamte Kühlerset ein Gefühl von Stabilität und Langlebigkeit aus. Die Lüfterrahmen mit integrierter RGB-Beleuchtung sind sauber verarbeitet, und auch die Kabelführung über den zentralen Kabelbaum trägt zum professionellen Gesamtbild bei.

Lüfter- und Beleuchtungssteuerung

Das Herzstück der Steuerung der Kraken Elite 420 bildet die hauseigene NZXT CAM-Software. Über sie lassen sich sowohl die Lüfterkurven als auch die RGB-Beleuchtung und das Pumpendisplay komfortabel anpassen.

Bei den Lüfterprofilen stehen dem Nutzer verschiedene Optionen zur Verfügung: Von vordefinierten Modi wie Silent, Balanced oder Performance bis hin zu vollständig manuellen Kurven, die präzise an die individuellen Anforderungen angepasst werden können. Damit lässt sich die Kühlung sowohl auf maximale Leistung als auch auf einen besonders leisen Betrieb optimieren.

Die Pumpensteuerung ist ebenfalls in die Software integriert. Hier können Drehzahlen abhängig von der CPU- oder Kühlmitteltemperatur reguliert werden. Praktisch: Für Enthusiasten ist es möglich, sehr fein abgestufte Kurven einzurichten, während Einsteiger mit den vorkonfigurierten Presets sofort startklar sind.

Ein Highlight der Kraken Elite 420 ist die RGB- und Display-Steuerung über CAM. Die adressierbaren LEDs in den Lüftern und am Pumpenkopf lassen sich in Farben, Effekten und Helligkeit frei konfigurieren. Dabei können Animationen über alle Lüfter synchronisiert oder gezielt einzeln gesteuert werden.

Das 2,72-Zoll-IPS-Display bietet noch mehr Individualisierungsmöglichkeiten. Neben klassischen Anzeigen wie Temperaturen, Taktraten oder Auslastung können auch animierte GIFs, Bilder oder Systemlogos dargestellt werden. Dank hoher Auflösung und Helligkeit wirkt die Darstellung gestochen scharf und hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab.

Darüber hinaus ermöglicht CAM eine Überwachung der Systemressourcen in Echtzeit, darunter CPU- und GPU-Temperaturen, Auslastung, Taktfrequenzen oder auch Netzwerkaktivität. Damit fungiert die Software nicht nur als Steuerungstool für die Kraken Elite 420, sondern gleichzeitig als Monitoring-Tool für das gesamte System.

Montage des Testsystems

Die Montage der NZXT Kraken Elite 420 gestaltet sich insgesamt sehr unkompliziert und zeigt, dass NZXT hier praxisnah mitgedacht hat. Besonders positiv fällt der zentrale Kabelstrang auf, über den sämtliche Anschlüsse für Pumpe, Display, Beleuchtung und Lüfter gebündelt werden. Das reduziert nicht nur den Verkabelungsaufwand, sondern sorgt gleichzeitig für eine deutlich aufgeräumtere Optik im Gehäuse.

Ein weiteres Detail, das Zeit und Nerven spart, ist die Ausführung der Lüfter als Triple-Frame-Modul. Statt drei einzelne 140-mm-Lüfter ausrichten und verschrauben zu müssen, wird das komplette Lüftermodul in einem Schritt befestigt. Das macht die Installation nicht nur schneller, sondern minimiert auch potenzielle Ungenauigkeiten bei der Ausrichtung.

Besonders angenehm ist außerdem, dass vom Pumpenkörper selbst keine zusätzlichen Kabel in den Rückraum geführt werden müssen. Dadurch bleibt die Vorderseite des Builds ausgesprochen clean, und die Schlauchführung wirkt wesentlich eleganter als bei vielen anderen AIO-Lösungen.

Zusätzliche Unterstützung bietet die bebilderte Bedienungsanleitung, die den Einbau Schritt für Schritt nachvollziehbar erklärt. Gerade für weniger erfahrene Nutzer ist dies eine wertvolle Hilfe, während Profis den schnellen Überblick schätzen.

Leistungsstest

Im Praxistest zeigt die NZXT Kraken Elite 420 eine stabile Kühlleistung, die klar im oberen Mittelfeld liegt. Getestet wurde mit unterschiedlichen Pumpen- und Lüfterdrehzahlen, um ein realistisches Bild aus verschiedenen Szenarien zu erhalten:

Pumpe 100 % | Lüfter 50 % (1.020 U/min): 62,9 °C

Pumpe 75 % | Lüfter 50 % (1.020 U/min): 63,6 °C

Pumpe 100 % | Lüfter 100 % (2.040 U/min): 61,8 °C

Pumpe 75 % | Lüfter 100 % (2.040 U/min): 62,2 °C

Bereits bei halber Lüfterdrehzahl bleibt die Temperatur solide, mit Volllast kühlt die AIO nur geringfügig besser. Das macht deutlich: Der 420-mm-Radiator entfaltet sein Potenzial nicht vollständig. Während die Kraken Elite 420 den Prozessor zuverlässig im sicheren Bereich hält, fehlt ihr der letzte Schritt in den High-Performance-Bereich, den man bei dieser Größe und Preisklasse eigentlich erwarten würde.

Hier zeigt sich die Diskrepanz: Gerade ein 420-mm-Radiator sollte durch seine schiere Fläche und das Kühlvolumen deutlich mehr Spielraum bieten. In der Praxis schneiden jedoch teilweise günstigere Wasserkühlungen besser ab, was die Kraken Elite 420 in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis ins Wanken bringt.

Hinzu kommt die Pumpenakustik: Sowohl bei 75 % als auch bei 100 % Leistung ist die Pumpe klar hörbar und kann in ruhigen Systemen störend wirken. Besonders in diesem Preisbereich ist das ein spürbarer Schwachpunkt, da Enthusiasten hier nicht nur Kühlleistung, sondern auch Silent-Qualitäten erwarten.

Zusammengefasst: Die Kraken Elite 420 bietet verlässliche Kühlung, präsentiert sich aber weder als Flüsterkühler noch als Spitzen-Performer.

Fazit

Die NZXT Kraken Elite 420 punktet klar bei Optik und Funktionen. Das große IPS-Display, die adressierbare RGB-Beleuchtung sowie die komfortable Steuerung über die CAM-Software setzen Maßstäbe im Bereich der Individualisierung. Wer Wert auf ein optisch stark inszeniertes Build legt und seine Kühlung zum Blickfang machen möchte, kommt hier voll auf seine Kosten.

Auf der anderen Seite fällt die Performance ernüchternd aus. Trotz des großen 420-mm-Radiators erreicht die AIO nicht das erwartete High-Performance-Niveau. Hinzu kommt die deutlich hörbare Pumpe, die im Premium-Segment schwer zu übersehen ist. Gerade bei einem Produkt dieser Preisklasse wäre ein besseres Gesamtpaket aus Leistung und Akustik wünschenswert.

Unterm Strich ist die Kraken Elite 420 damit kein perfektes Komplettpaket, sondern eher eine AIO für Anwender, die in erster Linie Wert auf Individualisierung, Optik und moderne Features legen. Wer hingegen das Maximum an Kühlleistung oder besonders leisen Betrieb sucht, findet bei anderen – teils günstigeren – Modellen eine bessere Alternative.


VORTEILE

  • Großes IPS-Display mit umfangreichen Individualisierungsmöglichkeiten
  • Saubere Verkabelung dank zentralem Kabelstrang und Triple-Lüfterrahmen
  • Hochwertige Verarbeitung mit edler Optik und stimmiger RGB-Beleuchtung

NACHTEILE

  • Kühlleistung im Vergleich zur Größe (420 mm Radiator) nur durchschnittlich
  • Pumpe bei 75–100 % Leistung deutlich hörbar
  • Preis im Premium-Segment, ohne dass ein rundes Gesamtpaket geboten wird

Detailbewertung

Design 95
Verarbeitung 92
Montage 100
Leistung 75
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 70

Fazit

Stark in Optik, Verarbeitung und Features, aber mit klaren Schwu00e4chen bei Leistung und Preis-Leistung.

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