AOC Gaming U27G4R Test: Vielseitiger Gaming-Monitor zum starken Preis

Philipp Briel
Philipp Briel · 11 Minuten Lesezeit
AOC Gaming U27G4R Test

Mit dem im Mai 2025 enthüllten AOC Gaming U27G4R hat der Hersteller einen äußerst spannenden Gaming-Monitor im Angebot. Immerhin beherrscht der 27-Zöller nicht nur eine 4K-Auflösung vom 160 Hz, sondern wechselt per Knopfdruck in Full-HD mit 320 Hz. Und das zu einem nahezu unschlagbaren Preis. Unser Test.

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Technische Daten

Produkt U27G4R
Display-Größe 27 Zoll
Auflösung 4K (3.840 x 2.160 Pixel);
Full HD (1.920 x 1.080 Pixel)
Bildschirmaktualisierungsrate 4K / 160 Hz;
1080p / 320 Hz
Panel-Typ Fast IPS
Bildschirmoberfläche Non-Glare
Bildformat 16:9
Helligkeit 400 cd/m²
Kontrastverhältnis 1.000:1
Bildschirmfarben 16,7 Mio.
Farbraum 124,7 % sRGB
93,4 % Adobe RGB
95,9 % DCI-P3
Betrachtungswinkel H: 178° / V: 178°
Krümmung keine
Reaktionszeit 1 ms (GtG)
Anschlüsse
  • 2 x HDMI 2.1
  • 1 x DisplayPort 1.4
  • 4x USB-A
  • 1x USB-B
Audio 1x Audio out (3,5mm-Klinke)
Integrierte Lautsprecher nein
Farbe Schwarz
VESA-Aufhängung 100 x 100 mm
Gewicht 6,35 kg mit Standfuß;
4,41 kg ohne Standfuß
Energieverbrauch 34 Watt
Standby-Verbrauch 0,5 W
Preis € 338,57 *

AOC Gaming U27G4R Test: Unscheinbarer Bildgigant

  • schlichtes schwarzes Kunststoffgehäuse
  • schnelle, werkzeuglose, Montage
  • gute Verarbeitung

Der AOC Gaming U27G4R ist ein unscheinbarer Gaming-Monitor. Keine extravagante RGB-Beleuchtung, kein Firlefanz, lediglich der Fokus auf das Wesentliche: Die Bildqualität. Entsprechend fällt der Lieferumfang überschaubar aus, immerhin ist der Monitor auch in der Budget-Reihe des Herstellers verortet.

Standfuß, Halterung, Stromkabel, Anleitung und Display. Mehr gibt’s nicht. Keine HDMI- oder DisplayPort-Kabel, kein weiteres Zubehör. Okay, sollten die Meisten ja eh zu Hause rumfliegen haben.

Der Monitor selbst ist dann auch fix zusammengebaut und das erfreulicherweise ohne Werkzeug. Standfuß verschrauben, in die Rückseite des Monitors einsetzen, aufstellen und loslegen. So muss das sein.

Der AOC Gaming U27G4R selbst ist schlicht gehalten. Ein schwarzes Kunststoffgehäuse, bei dem ein roter Kabelauslass am Standfuß, sowie ein roter Ring an der Rückseite für angenehme Details sorgen. Das Display ist an drei Seiten rahmenlos, lediglich der untere Rahmen kommt auf eine Höhe von rund 1,8 Zentimtern.

In der Mitte des Rahmens findest du das AOC-Logo, rechts am Rand finden sich die Beschriftungen für die Bedienelemente. Der recht große Standfuß setzt auf ein sechseckiges Design mit abgerundeten Kanten, auf dem sich auch Maus und Tastatur platzsparend ablegen lassen. Ein schlichter Gaming-Monitor also. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen und auch Spaltmaße sucht man vergeblich.

Anschlüsse, Ausstattung und Bedienung

  • 2x HDMI 2.1, 1x DP 1.4
  • USB-Hub, aber kein USB-C
  • Dual-Frame-Technologie

Hinsichtlich der Anschlussauswahl ist der AOC Gaming U27G4R gut aufgestellt. Insgesamt drei Anschlüsse für die Bildwiedergabe stehen zur Verfügung: Dank zweimal HDMI 2.1 ist der Monitor auch perfekt für die aktuellen Spielekonsolen wie PS5, Xbox Series X/S oder Nintendo Switch 2 geeignet und stellt Inhalte auf Konsolen in 4K-Auflösung mit 120 Hz dar (am PC gibt es 4K/160). Hinzu kommt ein DisplayPort 1.4-Anschluss.

Außerdem spendiert AOC dem Display gleich zwei USB-Hubs: An der Unterseite findest du einen USB-A 3.1-Anschluss, sowie einen USB-B-Port. Leicht zugänglich an der rechten Seite gesellen sich zwei weitere USB-A 3.1-Anschlüsse hinzu.

Abgerundet wird die Auswahl durch einen Kopfhöreranschluss, auf USB-C verzichtet der Monitor hingegen leider konsequent. Auch auf einen KVM-Switch verzichtet man konsequent.

Eine Besonderheit des AOC Gaming U27G4R markiert zweifellos die Dual-Frame-Technologie. Per Knopfdruck kannst du zwischen 4K-UHD mit 160 Hz oder Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) mit 320 Hz wechseln. Letzterer Modus ist natürlich vor allem für kompetitive Spielerinnen und Spieler spannend, die das schnellstmögliche Bild wünschen.

Damit dies auch gewährleistet ist, realisiert der U27G4R mit seinem matten Fast-IPS-Panel eine Reaktionszeit von 1 ms beim Grau-zu-Grau-Wechsel. Als Synchronisierungstechnologie kommt Adaptive Sync zum Einsatz, die maximale Helligkeit von 400 cd/m² gewährt eine VESA DisplayHDR 400-Zertifizierung.

AOC Gaming spendiert dem Monitor zudem verschiedene Bildmodi. Darunter ein Sniper Modus, ein Fadenkreuz, Schwarzstabilisator, Low Blue-Modus, eine fps-Anzeige sowie Bild-in-Bild- bzw. Bild-neben-Bild-Modi.

Auch die Ergonomie-Optionen passen: Der AOC Gaming U27G4R ist um 130 mm höhenverstellbar, kann zwischen 3,5 Grad un 21,5 Grad gekippt, um bis zu 30 Grad in beide Richtungen geschwenkt, gedreht und dank Pivot-Funktion auch in die Vertikale verfrachtet werden.

Etwas fummelige Bedienung

  • schwer erkennbare Bedienelemente
  • aufgeräumtes OSD
  • praktische G-Menu Software

Bei der Bedienung setzt der AOC Gaming U27G4R nicht etwa auf einen komfortablen Joystick, sondern vielmehr auf fünf Tasten am rechten Rand der Unterseite, was in der Praxis recht gut funktioniert, aber etwas fummelig anmutet. Hinzu kommt, das die Beschriftung an der Front schwer abzulesen ist.

AOC Gaming U27G4R

Über die linke Taste gelangst du in das On-Screen-Display (kurz: OSD), das immerhin sehr aufgeräumt und übersichtlich daherkommt. Es informiert an der Oberseite über wichtige Parameter wie Auflösung und Bildrate und führt dich auf insgesamt sieben Reitern durch das Menü.

In den Spieleinstellungen kannst du dann auch die Dual-Frame-Technologie nutzen und per Knopfdruck von 4K/160 zu 1080p/320 wechseln. Außerdem finden sich hier verschiedene Spielmodi, Adaptive Sync und andere Einstellungen wie der Sniper Modus.

Im Menü „Bild“ passt du dann die Bildqualität hinsichtlich Helligkeit, Kontrast, Gammawert und vielem mehr an. Also alles, wie man es von den meisten Monitoren kennt. Erfreulicherweise nutzt der AOC Gaming U27G4R auch das G-Menu des Herstellers. Dabei handelt es sich um eine kostenlose Software, in der du die Einstellungen ebenfalls vornehmen kannst. Das erhöht den Bedienkomfort natürlich ungemein. Klare Empfehlung.

Bildqualität des AOC Gaming U27G4R

  • starke Bildqualität
  • niedriger Input Lag
  • sehr gute Farbdarstellung; aber nicht ab Werk

Erfreulicherweise begeistert der AOC Gaming U27G4R genau da, wo es wirklich drauf ankommt: Bei der Bildqualität. Das flache, matte Fast-IPS-Panel bietet entsprechend hervorragende Blickwinkel und bietet in 4K-Auflösung eine starke Pixeldichte von 163 Pixeln pro Zoll, was für gestochen scharf Bilder und stimmige Details sorgt.

Im 4K-Gaming-Einsatz hat mir die Bildqualität ausgesprochen gut gefallen. Details sind knackig scharf und auch die Farben wissen zu gefallen. Immerhin fällt die Farbraumabdeckung mit 124,7 Prozent sRGB und 95,9 Prozent DCI-P3 ebenfalls sehr gut aus.

Für den Gaming-Einsatz bietet der AOC Gaming U27G4R zudem einen Low-Input-Lag-Modus (LIL-Modus), der sich im OSD aktivieren lässt. Das solltest du zum Zocken auch unbedingt tun, da er die Latenz merklich verringert, was für ein flüssigeres, schnelleres Spielerlebnis sorgt. Das geht allerdings nur, wenn du Adaptive Sync im Menü ausschaltest, andernfalls ist Low-Input-Lag ausgegraut.

Gerade in kompetitiven Spielen ist dabei in meinen Augen der LIL-Modus vorzuziehen, was die Verzögerung der Eingabegeräte nahezu negiert. Exzellent! Hinsichtlich der Reaktionszeit stehen ebenfalls verschiedene Modi zur Wahl, darunter Normal, Fast, Faster und Fastest. In 4K-Auflösung konnte ich mit der Einstellung „Faster“ die besten Resultate erzielen.

Allerdings ist der Monitor standardmäßig nicht ideal eingestellt. Der Weißabgleich ist deutlich zu warm, was die Farben verfälscht. Das lässt sich aber problemlos über das OSD oder G-Menu ändern, womit sich die Bildqualität merklich verbessert. Löblich zudem: AOC Gaming spendiert dem Bildschirm dedizierte sRGB- und DCI-P3-Modi, die sich vor allem für farbkritische Arbeiten eignen.

Während die Spitzenhelligkeit im SDR-Modus nicht die vollen 400 Nits erreicht, fällt diese mit aktiviertem HDR-Profil ziemlich beeindruckend aus. Mit aktiviertem HDR konnte ich eine Helligkeit von rund 540 Nits erreichen.

Lohnt sich Dual Frame?

4K mit 160 Hz oder 1080p mit 320 Hz. Und das per Knopfdruck. Während die Dual Frame Technologie des AOC Gaming U27G4R wahrlich kein Novum darstellt, ähnliche Technologien haben wir beispielsweise bereits im ASUS ROG Swift OLED PG32UCDP gesehen, handelt es sich durchaus um ein spannendes Feature für alle, die gerne kompetitiv zocken.

Wie gut und problemlos der Wechsel der Modi erfolgt, hängt dabei vom jeweiligen Spiel ab. In Titeln wie Valorant, The Finals oder Fortnite konnte ich im Rahmen des Tests auch in einer laufenden Runde den Modus wechseln und sofort von der hohen Bildrate profitieren.

AOC Gaming U27G4R

In anderen Spiele jedoch, wie F1 25 oder DOOM: The Dark Ages (unser Test) führte der Wechsel des Bildmodus zu einer fehlerhaften Darstellung. Hier half nur, das Spiel zu schließen, in den Full-HD-Modus zu wechseln und das Game dann neu zu starten.

In 1080p mit 320 Hz kommt der Monitor dann ganz ohne Ghosting aus, dafür sinkt die Pixeldichte aber eben auch merklich, was man dem Bild dann natürlich auch ansieht. Für Esports-Gaming lässt sich das natürlich verschmerzen, ich habe aber selbst in schnellen Shootern eher die höhere Auflösung bevorzugt.

Labortest des AOC Gaming U27G4R

Den AOC Gaming U27G4R habe ich mir wie immer auch im Labor genauestens angeschaut. Dabei kam der Datacolor SpyderX Elite zum Einsatz, um verschiedene Paramter des Monitors zu testen. Für die Überprüfung habe ich das Display zunächst auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt und den Standardmodus getestet – wer im OSD noch selbst Hand anlegt, kann also noch einmal einiges herausholen.

Hinsichtlich der Farbraumabdeckung hält der AOC Gaming U27G4R die Herstellerangaben und kommt auf über 100 Prozent sRGB und rund 95 Prozent DCI-P3.

AOC Gaming U27G4R

Überraschend stark fällt aber auch die Farbtreue aus: Mit einem Mittelwert von Delta E 1,03 erreicht der Monitor einen herausragenden Wert, womit er sich auch exzellent für farbkritische Arbeiten eignet. Wer den sRGB- oder DCI-P3-Modus nutzt, kommt sogar auf eine Abweichung von Delta E <1. Absolut spitze.

AOC Gaming U27G4R

Nicht ganz so spitze sind jedoch die anderen Messwerte. Bei der Helligkeit liefert der Monitor mit 385,9 cd/m² noch gute Werte, das Kontrastverhältnis von 1.000:1 wird bei maximaler Helligkeit jedoch nicht ganz erreicht, während der Weißpunkt doch stark abweicht. Ein Wechsel in den Modus „Standard“ verbessert die Darstellung hier deutlich.

AOC Gaming U27G4R

Die Gammakurve hält der U27G4R dabei sehr gut, wenngleich der eingestellte Wert im OSD von Gamma 2.2 in der Realität eher 2.3 entspricht. Hier kannst du im Menü verschiedene Einstellung bis zu einem Maximum von Gamma 2.6 auswählen.

AOC Gaming U27G4R

Die Homogenität des Bildes liegt auf gutem Niveau. Allerdings zeigen sich hier insbesondere bei der gleichmäßigen Darstellung der Farben Abweichungen im oberen linken Rechteck von bis zu Delta E 5,5 bei maximaler Helligkeit, die abnimmt, wenn du die Helligkeit reduzierst.

Ähnlich verhält es sich mit der Luminanz-Homogenität, wobei die Abweichungen hier eher im unteren Drittel zu finden sind. Bei 100 Prozent Helligkeit zeigen sich hier Abweichungen von bis zu 10 Prozent oder 37,5 cd/m² gegenüber der Bildmitte, die abnehmen, wenn du die Helligkeit zurückschraubst.

Die ideale Helligkeit des AOC Gaming U27G4R liegt in meinen Augen also bei 75 Prozent bis 78 Prozent, wo du die beste Bildqualität bekommst.

AOC Gaming U27G4R Test: Fazit

Moderne Anschlüsse, tolle 4K-Bildqualität, nahezu nicht vorhandene Latenz und das zu einem bärenstarken Preis: Der AOC Gaming U27G4R bietet enorm viel für den aufgerufenen Preis. Gerade, wer gerne kompetitiv spielt, wird sich über das sehr gute Fast-IPS-Panel des Monitors freuen und auch von der Dual-Frame-Technologie Gebrauch machen, die in 1080p die Bildrate deutlich verbessert.

PC- und Konsolengamer kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten und erhalten einen schnellen, hochauflösenden Monitor mit praktischen Features. Ob man das schlichte Design nun mag oder nicht, ist sicherlich Geschmackssache. Der USB-Hub ist ebenfalls sehr praktisch, wenngleich er USB-C leider vermissen lässt.

All diejenigen, die einen schnellen, zuverlässigen und preislich attraktiven 4K-Gaming-Monitor suchen, werden mit dem AOC Gaming U27G4R garantiert glücklich.


VORTEILE

  • Tolles 4K-Bild
  • Niedriger Input Lag
  • 4K 120 auf Konsolen
  • Moderne Anschlüsse
  • Attraktiver Preis

NACHTEILE

  • Kein USB-C
  • Werksseitig nicht gut eingestellt
  • Frickelige Bedienung

Detailbewertung

Verarbeitung 90
Bildqualitu00e4t 90
Features 88
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 92

Fazit

Tolle Bildqualitu00e4t, moderne Anschlu00fcsse und attraktiver Preis: Der AOC Gaming U27G4R ist eine sehr interessante Option fu00fcr einen 4K-Monitor.

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