Elgato hat eine neue Webcam am Start, die mit einer 4K/60-Auflösung daherkommt und eine Bildqualität auf DSLR-Niveau verspricht. Der legitime Nachfolger der Facecam Pro (unser Test) ist kleiner, leichter und bringt einige einzigartige Killer-Features mit. Was dich erwartet, erfährst du in unserem Elgato Facecam 4K Test.
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Technische Daten
| Modell | Facecam 4K |
| Abmessungen (ohne Halterung) | 104 mm x 54 mm x 52 mm |
| Gewicht (ohne Halterung) | 112 g |
| Anschluss | USB Typ C |
| Max. Videoauflösung | 4K/60 Bilder pro Sekunde; |
| Unterstützte Auflösungen | 4K 60/30 1080p 60/30 720p 60/30 |
| HDR | Ja |
| Objektiv | 1/1,8 Zoll Sony Starvis CMOS 2; f/4.0 Sichtfeld: 90 Grad |
| Software | Elgato Camera Hub |
| Kompatibilität | ab Windows 11; macOS 13.3 oder höher |
| Mikrofone | nicht vorhanden |
| Halterung | 1/4-Zoll-Gewinde |
| Preis | UVP: 199,99 Euro |
Elgato Facecam 4K Test: So klein geht 4K/60
- handliches Design
- Kunststoff-Bauweise
- große Linse
Die Facecam Pro war ein dicker Brummer. Was aber angesichts der Technik auch nicht verwundern dürfte, immerhin steckt einiges an Technik darin, um eine 4K-Auflösung mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde stemmen zu können.
Doch in den zwei Jahren seit dem Erscheinen des Pro-Modells hat sich die Technologie spürbar weiterentwickelt und das zeigt sich schon am Format der Elgato Facecam 4K. Mit einer Breite von 104 mm, einer Höhe von nur 54 mm und einer Tiefe von 52 mm ist die neue 4K-Webcam wesentlich kompakter als ihr Quasi-Vorgänger, der zwar etwas flacher daherkam, aber mehr als anderthalb mal so tief ausfiel. Auch das Gewicht konnte halbiert werden: 112 Gramm wiegt die Facecam 4K, waren es bei der Facecam Pro noch wuchtige 240 Gramm.
Dabei greift die Neuauflage das typische Elgato-Design auf und setzt auf ein schwarzes Kunststoffgehäuse mit einem kreisförmigen Muster, das sich von der zentral platzierten Linse aus nach außen hin erstreckt.
Links davon sorgt ein silbern abgesetzter Modellschriftzug für einen angenehmen Akzent, rechts sitzt eine Status-LED, die über den Betriebszustand informiert. Auffällig zeigt sich das deutlich aus dem Gehäuse hervorstehende Linsenelement und das aus gutem Grund. Doch dazu gleich mehr.
Im Lieferumfang der Elgato Facecam 4K findest du, neben einem 2 Meter langen USB-C-Kabel, eine Monitor-Halterung samt 1/4-Zoll-Gewinde, um die Kamera in Position zu bringen. Natürlich lässt sich die Webcam so aber auch ganz einfach auf einem Stativ befestigen.
Die erste Webcam mit Objektvifiltern
- kompatibel mit Objektivfiltern
- CPL-Filter bei Kauf gratis
Denn die Elgato Facecam 4K setzt erstmals auf ein Filtergewinde, wie man es von professionellen spiegellosen Systemkameras kennt. Das Gewinde kommt mit einer Größe von 49 mm daher und nimmt unterschiedliche Filter auf, mit denen du Einfluss auf die Bildqualität nehmen kannst.
Von Elgato selbst soll es beispielsweise einen CPL Filter geben, der bei Bestellungen der Webcam im Elgato Store kostenlos bereitgestellt wird. CPL (Circular Polarising Filter) oder Polfilter werden genutzt, um Reflexionen aus einer Szene zu entfernen und die Kontraste des Bildes zu verstärken.
Allerdings lassen sich auch andere Filter auf das Objektiv schrauben. Darunter Makrofilter, Black Mist Filter, Star Filter und vieles mehr. Das ist natürlich ein absolut geniales Feature, mit dem der Hersteller vor allem professionelle Anwender anspricht, die möglicherweise bereits eine Systemkamera samt Filtern nutzen.

Leider war der CPL-Filter zum Testzeitpunkt nicht verfügbar, aber die Vorteile liegen natürlich auf der Hand.
Inbetriebnahme und Software-Anbindung
- Plug and Play
- kompatibel auch zu Nintendo Switch 2
- mächtige Software
Die Inbetriebnahme der Elgato Facecam 4K ist kinderleicht, denn dank Plug-and-Play ist die Webcam nach dem Anschließen sofort startbereit. Neben macOS und Windows lässt sich die Kamera zudem auch mit der neuen Nintendo Switch 2 verbinden und kann dort für den Spielechat genutzt werden.
Als Begleit-Software kommt erneut der Elgato Camera Hub zum Einsatz, der neben einem übersichtlichen Interface mit mächtigen Funktionen punktet. Im Bereich „Kamera“ kannst du direkten Einfluss auf die Bildqualität und -werte nehmen, Kontrast und Schärfe anpassen oder Belichtung und Weißabgleich anpassen. Auch ist es hier möglich, in das Bild hineinzuzoomen und die Position des Ausschnitts anzupassen.
Ganz neu ist die Möglichkeit der Rauschunterdrückung, mit der sich in drei Stufen das Bildrauschen verringern lässt. Wer mag, kann zudem im Custom-Modus die Rauchunterdrückung für 2D- und für 3D-Objekte getrennt voneinander justieren.
Unter dem Reiter „Effekte“ hast du zudem die Möglichkeit, das Bild weiter zu beeinflussen. Sei es durch Hintergrundeffekte wie ein Bokeh oder alternative Bilder oder durch LUTs (Look-up tables), in denen sich in verschiedenen Presets kreative Look realisieren lassen.
Wichtig zu wissen jedoch: Wenn du virtuelle Hintergründe oder eine Unschärfe nutzt, ist die maximale Bildqualität auf 1080p/60 beschränkt. Für eine 4K-Auflösung musst du ohne die AI-Hintergründe zurecht kommen.
Bildqualität der Elgato Facecam 4K
- 4K/60 Bild
- HDR; aber dann auf 4K/30 beschränkt
- starker Autofokus; gute Low-Light-Performance
Elgato spricht vollmundig von der „bislang leistungsstärksten Facecam“. Ein Blick auf die technischen Daten lässt dies zunächst einmal nicht unbedingt vermuten. Die genutzte Elgato Prime Lens kennen wir bereits aus der Facecam Pro. Diese kommt auf eine Brennweite von 21 mm, ist also recht weitwinklig, was in einem Blickfeld von 90 Grad resultiert.
Sie bietet eine Blendenöffnung von f/4.0 und nutzt einen 1/1,8 Zoll großen SONY STARVIS 2 CMOS. Zum Vergleich: Die Facecam Pro bietet eine Blende von f/2.0 bei derselben Sensorgröße. Dennoch hat die Elgato Facecam 4K das Bildrauschen wesentlich besser im Griff aus das Pro-Modell, was sich vor allem im direkten Vergleich bei Low Light-Aufnahmen zeigt.
Allgemein gefällt mir die Bildqualität der Elgato Facecam 4K merklich besser. Auch, was die Schärfe und den Detailgrad anbelangt. Bildrauschen im Hintergrund ist dabei zweifellos erkennbar und das etwas stärker als bei anderen 4K-Webcams, Objekte und Personen sind aber deutlich klarer zu erkennen.
Absolut beeindruckt hat mich der Autofokus, der bei der neuen Webcam absolut leise und unhörbar agiert und dabei so schnell arbeitet, dass der Übergang zwischen fokussierten Objekten und Dingen außerhalb des Fokus absolut fließend verläuft.
Besonders stark zudem: Die Elgato Facecam 4K beherrscht die Bilddarstellung mit hohen Kontrastwerten (HDR). Dann musst du allerdings mit einer 4K-Auflösung und 30 fps leben, volle 60 fps sind nur ohne HDR möglich.
Auf verbaute Mikrofone verzichtet die Webcam dabei genauso konsequent, wie auf eine Linsenabdeckung. Gerade ein Schutz oder eine Shutter-Funktion für das Objektiv wäre noch schön gewesen, lässt sich aber verschmerzen.
Elgato Facecam 4K Test: Fazit
Elgato hat es geschafft. Mit der brandneuen Elgato Facecam 4K hält der Hersteller sein Versprechen und liefert nicht nur die bislang beste Facecam, sondern die in meinen Augen aktuell beste 4K-Webcam auf dem Markt ab.
Hinsichtlich der Features liefert die Kamera absolut alles, was man sich nur wünschen kann. 4K, 60 Bilder pro Sekunde, HDR und ein ultra-schneller und präziser Autofokus. Die Möglichkeiten, via Software Einfluss auf die Bildqualität zu nehmen, sowie die genialen LUTs für schnelle kreative Looks sind herausragend.
Beim Bildrauschen macht das neue 4K-Modell ebenfalls einen merklichen Schritt nach vorne, während die neue Möglichkeit, Schraubfilter verwenden zu können, vor allem Profis begeistern dürfte. Zu kritisieren gibt es nicht viel: Ein Privacy Shutter wäre schön gewesen, Mikrofone hätten das Gesamtpaket noch getoppt.
Aber sonst? Ist die Elgato Facecam 4K die aktuell beste Webcam am Markt und das zu einem attraktiven Preis von rund 200 Euro. Wer ein noch besseres Bild haben will, braucht eine DSLM-Systemkamera.






