Wer sich für Low-Profile-Tastaturen interessiert und ein wenig auf YouTube umschaut, der findet vor allem zwei Hersteller, die hier überzeugende Keyboards anbieten. Nuphy und Lofree. Beide haben überzeugende flache Keyboards in ihrem Portfolio, doch vor allem für deutsche Nutzer gibt es ein Problem: Beide Hersteller bieten ihre Tastaturen nicht mit einem deutschen ISO-DE-Layout an. Bis jetzt. Denn Lofree wagt (endlich!) einen Vorstoß und bringt die mechanische Low-Profile-Tastatur Lofree Flow Lite endlich in einem deutschen ISO-Layout an den Start. Grund genug für uns, das Teil ausgiebig zu testen. Und, so viel sei schon einmal verraten: Wir sind begeistert.
Technische Daten
| Produktbezeichnung | Flow Lite |
| Schalterart | Mechanisch |
| Tastenschaltertyp | Lofree x Kailh POM Switches |
| Angebotene Schaltertypen | Linear |
| Schalter austauschbar | Ja |
| Tastenkappen austauschbar | Ja |
| Material | ABS-Kunststoff |
| Material Tastenkappen | PBT-Doubleshot |
| Abmessungen (L x B x H) | 316,8 mm x 138 mm x 23,5 mm |
| Onboard-Speicher | 2 Profile |
| Kabelanschluss | USB-Typ-C |
| Betriebsmodi | Tippen; Gaming |
| Abtastarate | 1.000 Hz |
| Preis | € 119,99 * |
Lofree Flow Lite Test: Edel, flach und leicht
- edles Retro-Design; hochwertiges Drehrad
- Gehäuse nur aus Kunststoff
- angenehm leicht und flach
Ich kann gar nicht sagen wie lange ich darauf gehofft habe, dass es eine der edlen Lofree Low-Profile-Tastaturen endlich mit einem deutschen Layout gibt. Es war auf jeden Fall ziemlich lange. Die neue Lofree Flow Lite markiert dabei den Anfang und stellt das günstige Einsteigermodell des Herstellers dar.
Vermutlich ein Testlauf um zu sehen, wie groß die Nachfrage nach einer ISO-DE-Tastatur ist. Und hoffentlich erst der Anfang, dank dem es auch die teureren und hochwertigeren Modelle nach Deutschland schaffen.
Na wie dem auch sei. Die Lofree Flow Lite ist eine flache Tastatur im modernen 75-Prozent-Layout. Sie bietet also eine F-Tastenreihe und Zusatzbuttons auf der rechten Seite. Unser Testmodell kommt in der ansprechenden Farbgebung „Marble“ daher, die einen etwas dunkleren Beige-Ton aufzeigt.
Das Ganze hat eine gewisse Retro-Ästhetik und sieht absolut beeindruckend aus, was auch auf das golden abgesetzte Metall-Drehrad zurückzuführen ist, mit dem sich die Lautstärke justieren oder der Ton stummschalten lässt. Alternativ gibt es die Flow Lite aber auch in Rosa (Flamingo) oder Weiß (Off-White).
Kompakt und leicht
Was bereits auf den ersten Blick auffällt ist, wie kompakt die Flow Lite ausgefallen ist. Mit Abmessungen von 316,8 mm x 138 mm und einer Höhe von nur 23,5 mm ist sie angenehm klein, ohne dabei auf wichtige Tasten zu verzichten. Das Gewicht von 550 Gramm macht sie zudem sehr vielseitig, wodurch sie auch auf Reisen einen gelungenen Begleiter darstellen dürfte.
Wie kompakt die Lofree Flow Lite ist, zeigt sich im direkten Vergleich mit anderen Low-Profile-Tastaturen. Hier habe ich einerseits die ASUS ROG Falchion RX Low Profile zum Vergleich herangezogen und andererseits die erst kürzlich veröffentlichte Razer BlackWidow V4 Low-Profile (unser Test) bemüht.

Überraschend: Die Lofree ist, trotz 75-Prozent-Layout, nur minimal größer als das ASUS ROG-Pendant, das mit einem 60-Prozent-Rahmen aufwartet und beispielsweise ohne F-Tastenreihe daherkommt.

Die BlackWidow V4 Low-Profile ist dank TKL-Design natürlich deutlich größer, aber ebenfalls kaum höher als die Flow Lite. Das macht die Lofree Flow Lite in meinen Augen zur perfekten Wahl, wenn ihr eine sehr flache und kompakte Tastatur sucht, ohne dabei auf Zusatztasten verzichten zu müssen.
Lofree Flow Lite: Günstig heißt nicht billig
- attraktiver Preis
- hochwertige Tastenkappen
- weiße Beleuchtung; aber ungleichmäßig
Mit einer UVP von 99 US-Dollar (der Europreis liegt aktuell noch nicht vor), ist die neue Lofree Flow Lite zudem merklich günstiger als beide oben genannten Konkurrenten. Wirklich bemerkbar macht sich das bei der Verarbeitung und Ausstattung allerdings nicht.
Beim Gehäuse setzt Lofree auf matten und durchaus hochwertigen ABS-Kunststoff. Das ist zwar nicht ganz so robust und edel wie Metall, hält dafür aber das Gewicht angenehm niedrig. Dank des matten Gehäuses und ansprechenden Farbtons haben zudem Fingerabdrücke keine Chance auf dem Gehäuse.
Bei den Tastenkappen hingegen setzt man auf das hochwertige Double Shot-PBT-Verfahren. Ihr bekommt also wirklich edle, leicht griffige und sehr langlebige Keycaps, die auch nach Hunderten Stunden Nutzung keinerlei Abnutzung aufweisen sollten.
Einziger Kritikpunkt, den ich an dieser Stelle habe, ist die Ausleuchtung der weißen Tastenbeleuchtung. Diese ist eher ungleichmäßig, was bei größeren Beschriftungen wie den F-Tasten oder Enter für eine nicht ganz durchgängige Beleuchtung sorgt. Das ist auf dem Foto kaum zu erkennen, bei realer Nutzung aber durchaus wahrnehmbar.
Stichwort Beschriftung: Diese gefällt mir ausgesprochen gut und wirkt sehr hochwertig. Zudem gibt es eine Doppelbelegung für Windows und macOS, was bereits verrät, dass sich die Lofree Flow Lite problemlos mit beiden Betriebssystemen koppeln lässt. Ein OS-Wechsel ist per FN-Tastenkombination dann auch per Knopfdruck erledigt.

Verbindung findet die Flow Lite dabei nicht nur per 2,4-GHz-Funk – wobei der Empfänger praktischerweise hinten in die Tastatur gesteckt werden kann – sondern auch via Bluetooth (mit bis zu drei Endgeräten) oder ganz klassisch kabelgebunden.
Via Funk gibt es eine Polling-Rate von satten 1.000 Hz, womit die Tastatur auf Augenhöhe mit den großen Namen agiert und sich auch hervorragend zum Zocken eignet.
Gute Akkulaufzeit in der Lofree Flow Lite
- bis zu 80 Stunden Laufzeit
- drei Stunden Ladezeit
Lofree stattet die Flow Lite mit einem 2.000 mAh starken Akku aus. Der bringt es, bei deaktivierter Beleuchtung, auf eine gute Laufzeit von 80 Stunden. Ein guter, aber keineswegs überragender Wert. Zum Vergleich: Die Razer BlackWidow V4 Low-Profile hält hier mit bis zu 980 Stunden mehr als zehn Mal so lange durch.

Dennoch kommt man mit dem Akku des Lofree-Modells problemlos durch eine lange Arbeitswoche. Geladen wird dann per USB-C-Kabel, wobei ein vollständiger Ladevorgang rund drei Stunden Zeit in Anspruch nimmt. Eine Schnellladefunktion fehlt dem Lite-Modell leider.
Simple Software
Wer ein paar Feineinstellungen an der Lofree Flow Lite vornehmen will, der kann auf die Begleit-Software namens Lofree Key Mapper zurückgreifen. Diese wartet mit einem simplen Interface auf und bietet einen überschaubaren Funktionsumfang.
Neben der Möglichkeit, sämtliche Tasten neu individuell zu belegen, lässt sich hier die Hintergrundbeleuchtung in verschiedenen Effekten anpassen. Außerdem können Makros erstellt und abgespeichert werden, während Firmware-Updates und die Möglichkeit der Anpassung der Abtastrate den Funktionsumfang abrunden.
Wirklich umfangreich fällt die Software nicht aus und auch sind nicht sämtliche Menüpunkte ins Englische übersetzt, aber sie erfüllt ihren Zweck. Mit zwei speicherbaren Profilen bietet die Flow Lite jedoch weniger Individualisierungsmöglichkeiten als die teurere Konkurrenz.
Geschmeidig und komfortabel: Lofree Flow Lite im Praxistest
- unglaublich geschmeidiges Tipgefühl
- herausragender, angenehmer Klang
- exzellente Ergonomie
Einer der Gründe, warum sich Tastaturen von Lofree im Low-Profile-Segment so großer Beliebtheit erfreuen, ist das Tippgefühl. Und das fällt auch bei der Lofree Flow Lite herausragend aus. Dieses Keyboard klingt unglaublich creamy und angenehm und bietet eine exzellente Ergonomie.
Der Hersteller stattet die Tastatur für den deutschen Markt mit den Specter Low-Profile-Switches von Kailh aus. Diese setzen auf eine Auslösekraft von 40 gf, eine lineare Charakteristik und einen Tastenhub von 2,8 mm.
Alternativ bietet der Hersteller auch Hades-Switches an, die dieselben Charakteristiken aufweisen, dank Silikon-Dämpfungen aber nochmals merklich leiser auslösen. Doch das braucht es gar nicht, denn die Lofree Flow Lite klingt wirklich unglaublich angenehm.

Wer cremige, angenehm klingende Tastaturen bevorzugt, kommt bei der Lofree Flow Lite voll auf seine Kosten. Das ist definitiv eines der am schönsten klingenden Keyboards, das ich bislang testen durfte, was Lofree auch durch eine durchdachte Dämmung samt mehrere Silikon-Pads, Schaumstoff und Gasket Pads erreicht.
Das Tippgefühl ist wirklich unglaublich weich und dabei dennoch sehr präzise. Vor allem beim Schreiben längerer Texte, aber auch im Gaming-Einsatz konnte mich die Flow Lite vollends überzeugen.
Für mich sind das zweifellos die besten Low-Profile-Switches, die ich bislang testen konnte. Wer mit dem Tippgefühl dennoch nicht zufrieden ist, kann diese dank Hot-Swap-Funktionalität problemlos austauschen und auch andere Keycaps verwenden.
Pluspunkte gibt es auch für die Ergonomie. Dank des nach vorne hin flach zulaufenden Rahmens liegen die Handgelenke in einer sehr natürlichen Position, was auch bei langer Nutzung für eine entspannte und bequeme Haltung sorgt.
Wer mag, kann den Winkel der Tastatur durch die an der Unterseite befindlichen Standfüße noch justieren. Standardmäßig liegt dieser bei 3°, wer die Füße ausklappt erhöht diesen auf 6°.
Lofree Flow Lite Test: Fazit
ENDLICH, ja endlich gibt es eine Lofree-Tastatur im deutschen ISO-DE-Layout. Und das allein stellt bereits eine waschechte Revolution dar. Es hat einen guten Grund, dass die flachen Tastaturen des Herstellers bereits seit Jahren zur Speerspitze im Low-Profile-Segment zählen.
Für den niedrigen Preis von rund 100 Euro bringt die Lofree Flow Lite wirklich einiges an Features mit. Das Design ist absolut edel, die Ergonomie exzellent und das Tippgefühl und -geräusch suchen ihresgleichen.
Zudem gibt es eine dreifache Konnektivität, herausragende mechanische Switches und ein wirklich angenehmes Lautstärkedrehrad sowie eine Polling-Rate, dank der das Keyboard auch im Gaming-Einsatz punkten kann.
Für den vergleichsweise niedrigen Preis muss man natürlich auch ein paar Abstriche in Kauf nehmen. Das Gehäuse besteht ausschließlich aus Kunststoff, die Software ist sehr rudimentär gehalten und die Ausleuchtung der weißen Hintergrundbeleuchtung könnte besser sein, aber das kann man in meinen Augen verschmerzen.
Hinsichtlich der Akustik und des Tippgefühls markiert die Lofree Flow Lite das Beste, was ich bislang im Low-Profile-Segment ausprobieren konnte. Wer eine flache Tastatur mit tollem Schreibgefühl und unglaublich angenehmem Klang sucht, findet aktuell nichts besseres.
VORTEILE
- Herausragendes Tippgefühl
- Unglaublich angenehmer Klang
- Gelungenes Design
- Dreifache Konnektivität
- Hot-Swap-fähig
- Attraktiver Preis
NACHTEILE
- Gehäuse nur aus Kunststoff
- Rudimentäre Software






