Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed Test: Endlich eine tolle flache Tastatur!

Philipp Briel
Philipp Briel · 9 Minuten Lesezeit
Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed Test

Erst Anfang Juli brachte Razer mit der BlackWidow V4 Tenkeyless HyperSpeed eine kompakte, kabellose Variante der beliebten Gaming-Tastatur an den Start. Wem das mechanische Modell noch zu groß ist, der hat nun Grund zur Freude: Denn mit der Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed gibt es nun einen deutlich flacheren Ableger, bei dem du dennoch keine Kompromisse in Kauf nehmen musst. Wir haben die kompakte Tenkeyless-Variante getestet.

Die beste Gaming-Tastatur: Unsere Empfehlungen

Technische Daten

Produktbezeichnung BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed
Schalterart Mechanisch
Tastenschaltertyp Razer Low Profile
Angebotene Schaltertypen Linear; Taktik; Clicky
Schalter austauschbar Nein
Tastenkappen austauschbar Nein
Material Kunststoff, CNC-Aluminium
Abmessungen (L x B x H) 356 mm x 160 mm x 18,5 mm
Onboard-Speicher 3 Profile
Kabelanschluss USB-Typ-C
Rollover-Technologie N-Key Rollover
Tastenkappen PBT Double-Shot
Betriebsmodi Tippen; Gaming
Abtastarate 1.000 Hz
Preis € 189,99 *

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed Test: Edler Flachmann

  • hochwertig verarbeitet
  • angenehm flach
  • praktische Funktionen

Ich gebe es zu: Ich bin ein großer Fan von Low-Profile-Tastaturen. Zumindest, wenn diese gut gemacht sind. Allerdings auch erst seit die hochwertige und rundum überzeugende ASUS ROG Falchion RX im 65-Prozent-Layout bei mir eingezogen ist. Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed

Nun gibt es also endlich auch eine neue Low-Profile-Tastatur aus dem Hause Razer. Die Razer Blackwidow V4 Low-Profile HyperSpeed gibt es sowohl als Full-Size-Keyboard, wie auch als kompakte TKL-Variante. Beide Modelle unterscheiden sich dabei lediglich hinsichtlich der Größe, fehlt dem TKL-Modell doch der Nummernblock.

Optisch macht die flachere BlackWidow V4 eine Menge her. Die Tastatur setzt auf das klassische Razer-Schwarz und kombiniert ein robustes Kunststoff-Gehäuse mit einer eloxierten Aluminiumplatte, um einen stimmigen Look er schaffen.

Oberhalb der Tasten zeigt sich das Razer-Logo, unterhalb der Leertaste der Herstellerschriftzug. Auffällig präsentiert sich zudem das Multifunktions-Drehrad, das eine angenehme Maserung aufweist. Darunter, rechts der F-Tastenreihe, legt der Hersteller drei weitere Zusatztasten an: Die linke Taste dient der Mediensteuerung, die mittlere „Ai“-Taste öffnet den Ai Prompt Master (dazu später mehr), während die rechte Taste per Knopfdruck und nachfolgender Beleuchtung der Zahlenreihe über den Ladestand des Akkus informiert.

Gerade letzteres Feature gefällt mir ausgesprochen gut, da ich so nicht mehr in die Taskleiste oder Begleit-App schauen muss um zu wissen, wann meinem Keyboard die Puste ausgeht.

Mit einer Bauhöhe von 18,5 mm an der Front ist die Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed wirklich angenehm flach gehalten. Die Tastenkappen stehen dabei, im direkten Vergleich mit der bereits angesprochenen ASUS ROG-Variante, deutlich weniger aus dem Gehäuse hervor, sodass Razer hier sogar insgesamt die flachere Tastatur kreeiert hat.

Sollte dir das zu flach sein, kannst du an der Unterseite aber auch den zweistufigen Standfuß aufklappen und das Keyboard wahlweise in einem Winkel von 6° oder 9° aufstellen.

Überzeugende Ausstattung

  • dreifache Konnektivität
  • 1.000 Hz
  • PBT-Doubleshot-Keycaps

Hinsichtlich der Ausstattung dürften bei der Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed ebenfalls keien Wünsche offen bleiben. Die Tastatur lässt sich wahlweise kabellos und nahezu latenzfrei über Razers HyperSpeed Wireless-Technologie verbinden oder per Bluetooth mit bis zu drei Endgeräten koppeln, zwischen denen einfach per FN-Tastenkombination gewechselt werden kann.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed
An der Oberseite sitzen USB-Port und Modus-Wechselschalter

Die Poling-Rate via Funk liegt bei 1.000 Hz, während der beiliegende HyperSpeed-Wireless-Dongle auch die zusätzliche Kopplung mit weiterer Peripherie des Herstellers erlaubt. Ohne einen zweiten Dongle verbinden zu müssen – das finde ich absolut genial, auch wenn das mittlerweile viele Hersteller bieten. Alternativ verbindest du die Tastatur einfach per Kabel.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed
Zwei Geräte über einen Dongle koppeln: Grandios

Großes Lob gibt es darüber hinaus für die verbauten Tastenkappen. Denn hier setzt Razer, meines Wissens erstmals in der BlackWidow-Serie, auf robuste und langlebige Doubeshot PBT Keycaps. Diese weisen eine äußerst angenehme Textur auf und sollten damit besonders gut gegen Abnutzung geschützt sein.

Auch ein Vorteil gegenüber ASUS ROG, die bei ihrer Low-Profile-Tastatur lediglich ABS-Tastenkappen verbauten. Die PBT-Keycaps benötigt die Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed aber auch, denn weder die Tastenkappen, noch die mechanischen Schalter lassen sich austauschen.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed

Stichwort Schalter: Hier kommen wahlweise die drei verschiedene Low-Profile-Switches zum Einsatz: Grün (clicky), Orange (leise, taktil) oder Yellow (leise, linear). Unser Testmodell ist dabei mit den orangefarbenen Schaltern ausgestattet.

Auch die restliche Konstruktion überzeugt: Die mechanischen Switches sind geschmiert, um einen besonders geschmeidigen Tastendruck zu ermöglichen. Darüber hinaus ist die Tastatur mit einer doppelten Schicht aus dämpfendem Schaumstoff bestückt, um Nachhallen und hohe Geräusche zu reduzieren.

Natürlich darf bei Razer auch eine Per-Key-RGB-Beleuchtung nicht fehlen, die sich in Synpase mit verschiedenen Effekten justieren lässt.

Starke Akkulaufzeit, überzeugende Software

  • bis zu 980 Stunden Laufzeit
  • Fast Charge
  • Überzeugende Software

Details zum verbauten Akku der Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed lagen uns leider nicht vor. Da die Laufzeit aber der der höheren Variante entspricht, dürfte auch hier derselbe großzügig bemessene Akku zum Einsatz kommen.

Und der ermöglicht eine Laufzeit von satten 980 Stunden in der Spitze, selbst im Funk-Betrieb. Das dürfte allerdings vermutlich nur bei deaktivierter RGB-Beleuchtung gelten. Mit RGB und 1.000 Hz konnten wir diesen Wert nicht annähernd erreichen.

Um Energie zu sparen, bietet Razer eine Reihe zahlreicher praktischer Stromspar-Funktionen an. Hältst du beispielsweise die Akku-Taste gedrückt, wechselt das Keyboard in den Energiesparmodus. Dazu wird die Abtastrate begrenzt, die Tastaturbeleuchtung ausgeschaltet sowie die Verbindung zu Razer Synapse pausiert. Softareseitig lässt sich zudem regulieren, ab wie viel Minuten Inaktivität die Tastatur die Beleuchtung abdunkelt und wann sich das Keyboard in den Ruhemodus schaltet.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed

Es gibt zudem eine Schnellladefunktion, die die leergeorgelte Batterie in knapp einer Stunde wieder vollständig lädt.

Damit wären wir auch schon bei der Software: Razer Synapse. Diese punktet einmal mehr mit einem aufgeräumten Interface und zahlreichen Funktionen. So lässt sich fast jede Taste alternativ belegen, währen du per HyperShift sogar ein zweites Set aus Befehlen anlegen kannst.

Du legst zudem den Gaming-Modus fest, bei dem neben Windows- und Copilot-Taste wahlweise auch Alt + Tab und/oder Alt + F4 deaktiviert werden können. Snap Tap hingegen verhindert, dass ausgewählte Tasten gleichzeitig registriert werden, was vo allem in Shootern äußerst praktisch ist.

Außerdem kannst du zwischen zwei Optionen für die Tasten-Switch-Optimierung wählen. Tippen oder Gaming. Einen wirklichen Unterschied konnten wir im Praxistest allerdings nicht ausmachen.

Insgesamt lässt sich die Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed mit fünf Profilen bestücken. Dabei können natürlich auch Makros verwendet werden. Wer neben klassischen Makrofunktionen auch Prompts nutzen will, kann dies über Exchange tun. Das fügt der Tastatur Makros hinzu, mit denen sich beispielsweise YouTube öffnen lässt, Text per Gemini übersetzt werden kann, während auch Zusammenfassungen per KI-Chatbot ChatGPT und vieles mehr möglich ist.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed

Stichwort KI: Die Ai-Taste öffnet den Ai Prompt Master, mit dem sich – direkt aus der App – Umformulierungen, Zusammenfassungen oder E-Mail-Texte via ChatGPT oder Microsoft Copilot erstellen lassen.

Zudem ist es möglich, eigene Prompts zu erstellen und abzuspeichern, sowie KI-Bilder zu generieren. Letzteres klappte in unserem Test ebenfalls sehr schnell und zuverlässig.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed Praxistest

  • hervorragende, geschmierte Switches
  • vergleichsweise laute Auslösegeräusche
  • praktische Zusatzfunktionen

In der Praxis hinterlässt die Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed einen hervorragenden Eindruck. Die Qualität der Tastenkappen und verbauten mechanischen Switches ist schlicht exzellent und steht denen hoher, normaler mechanischer Tastaturen in nichts nach.

Ich persönlich finde den flachen Charakter sehr ansprechend, wenngleich dies natürlich etwas Ein- beziehungsweise Umgewöhnung nötig macht. Razer-typisch ist die Tastatur, auch aufgrund der taktilen Schalter, jedoch eher laut – das ASUS-Pendant löst merklich leiser aus. Dafür werden Tasteneingaben durch einen zufriedenstellenden Druckpunkt bestätigt.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed

So „thocky“ wie große mechanische Tastaturen arbeitet die V4 Low-Profile zweifellos nicht. In einem Großraumbüro würde die Lautstärke sicherlich keinen Anklang finden, mich persönlich stört die Akustik allerdings nicht.

Zusätzlich gefallen mir die praktischen Zusatzfunktionen, insbesondere die Ai-Taste, wenn man (wie ich) öfter mit KI-Tools arbeitet. Das Lautstärkedrehrad ist ebenfalls sehr praktisch und punktet mit einer überzeugenden Rasterung, sodass es punktgenaue Veränderungen ermöglicht.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed
Genial: Zahlentasten als Akkustandsanzeige

In der Praxis habe ich an der Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed nicht viel auszusetzen. Bei der ohnehin überschaubaren Auswahl an mechanischen Tastaturen im Low-Profile-Segment (mit deutschem ISO-Layout), spielt das Razer-Modell zweifellos weit vorne mit.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed Test: Fazit

Mechanische Low-Profile-Tastaturn mit deutschem ISO-Layout sind rar gesät. Umso erfreulicher ist es, dass Razer mit der Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed hier einen weiteren Vertreter anbietet. Und der überzeugt auch in fast alles Belangen:

Die Switches sind überzeugend, die Tastenkappen und allgemeine Verarbeitung hochwertig und die Akkulaufzeit fällt hervorragend aus. Zudem punktet das Keyboard mit praktischen Zusatzfunktionen und der Integration von KI-Tools.

Kritikpunkte gibt es in meinen Augen nicht viele. So wird der Sound der Tastatur sicherlich den Meisten nicht schmecken, insbesondere wer Wert auf einen weichen „thocky“ Klang legt. Auch der Preis fällt recht hoch aus, vor allem wenn die Konkurrenz aus dem Hause ASUS ROG schon für rund 122 Euro über die Ladentheke wandert.

Diese setzt aber wiederum auf ein noch kompakteres 65-Prozent-Layout, was sicherlich nicht jedem gefallen dürfte. Damit lässt sich für die Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed eine klare Kaufempfehlung aussprechen, wenn ihr auf der Suche nach einer exzellenten Low-Profile-Tastatur seid.

Razer BlackWidow V4 Low-Profile HyperSpeed

VORTEILE

  • Angenehm flach
  • Hervorragende Schalter
  • PBT-Doubleshot Tastenkappen
  • Starke Akkulaufzeit
  • Praktische Zusatzfunktionen

NACHTEILE

  • Ziemlich laut
  • Hoher Preis

Detailbewertung

Verarbeitung 95
Ausstattung 95
Ergonomie 95
Software 92
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 87

Fazit

Hochwertige, angenehm flache und exzellent verarbeitete Low-Profile-Tastatur mit tollen Switches und langer Akkulaufzeit. Du00fcrfte nur etwas leiser auslu00f6sen.

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