Die bereits im Jahr 2022 veröffentlichte Razer DeathAdder V3 Pro mauserte sich binnen kürzester Zeit zu einem absoluten Klassiker im Bereich der Gaming-Nager, begeisterte die ergonomische Maus doch mit einem edlen Design, präzisen Tempo und niedrigen Gewicht. Mit der Razer DeathAdder V4 Pro gibt es nun, knapp drei Jahre später, endlich einen Nachfolger. Und der legt in den wichtigsten Disziplinen noch einmal kräftig zu. Hat Razer hier die perfekte Maus für Profis geschaffen? Das klären wir im Test.
Technische Daten
| Produkt | DeathAdder V4 Pro |
| Ergonomie | Ergonomisch (für Rechtshänder) |
| Sensor | Razer Focus Pro 345K |
| Sensortyp | Optisch |
| DPI | 100 – 45.000 |
| IPS | 900 |
| Beschleunigung | 85G |
| Abfragerate | 8.000 Hz |
| Hardware-Beschleunigung | Keine |
| Tastenzahl | 6 (6 programmierbar) |
| Material | ABS-Kunststoff |
| Schalter |
Optical Mouse Switches Gen-4
|
| Gewicht | 56 Gramm |
| Abmessung | 129,0 mm x 72,0 mm x 44,0 mm |
| Länge / Material des Kabels | 1,8 Meter / Stoffummantelung |
| Anschluss | USB-Typ-A auf USB-Typ-C |
| Konnektivität | Kabellos (2,4-GHz-Empfänger); kabelgebunden |
| Akkulaufzeit | Bis zu 150 Stunden |
| Preis | € 179,99 * |
Razer DeathAdder V4 Pro Test: Gewicht runter, Technik rauf
- ultra-leicht
- schlichter, edler Look
- gute Verarbeitung; aber sehr laute Primärtasten
Auf den ersten Blick gleicht die Razer DeathAdder V4 Pro optisch dem Vorgänger. Beide Nager sind 128 mm x 68 mm x 44 mm groß, setzen auf ein hartes Kunststoffgehäuse und bieten ein ergonomisches Layout, dass sich ausschließlich an Rechtshänder richtet.
Doch: Version V4 Pro hat noch einmal abgespeckt. Razer reduziert das Gewicht der Gaming-Maus auf 56 Gramm, während das Vorgängermodell hier mit 63 Gramm noch etwas schwerer war. Was nach Nuancen klingt, dürfte vor allem kompetitive Spieler freuen – immerhin richtet sich die DeathAdder ja vor allem an Profis.
Auf eine RGB-Beleuchtung verzichtet das Modell, genau wie der Vorgänger, ebenfalls. Stattdessen gibt es nur eine Status-LED oberhalb des Mausrades, die über den Akkustand oder das eingestellte DPI-Profil informiert.
Die beiden Primärtasten ergänzt die Razer DeathAdder V4 Pro um ein angenehm geriffeltes, sehr gut abgestuftes Scrollrad, sowie zwei großzüzige Zusatzsasten auf der linken Seite, die hervorragend mit dem Daumen zu erreichen sind.
Eine interessante Neuerung betrifft jedoch den Wireless-Receiver. Der kommt nun (halb-)kugelförmig daher und verfügt auf der Vorderseite über drei LEDs, die in verschiedenen Farben über Verbindungsstatus, Akkulaufzeit und Abtastrate informieren. An der Rückseite wird das beiliegende USB-Kabel dann mit PC oder Notebook verbunden.
Denn die Maus nutzt die neue Razer HyperSpeed Wireless Gen 2-Technologie, die mit einer Latenz von nur 0,291 ms wesentlich schneller ist als die erste Generation. Damit erreicht die Razer DeathAdder V4 Pro, ganz ohne weiteres Zubehör, kabellos eine Abtastrate von 8.000 Hz – Esports-Profis frohlocken.
Während die Verarbeitung keinerlei Anlass zur Kritik erlaubt, gefällt mir die Akustik der beiden Primärtasten leider überhaupt nicht. Diese sind nämlich extrem laut und „hohl“, was dder recht teuren Gaming-Maus leider einen etwas billig anmutenden Beigeschmack liefert. Da klingen selbst wesentlich günstigere Konkurrenten wie beispielsweise die SteelSeries Rival 3 Wireless Gen 2 (unser Test) wertiger.
Ausstattung und Akkulaufzeit
- 45.000 DPI
- 8.000 Hz
- geniales optisches Scrollrad
Wo der Razer DeathAdder V4 Pro aber kaum eine andere Gaming-Maus das Wasser reichen kann, ist bei der Ausstattung. Das beginnt bereits beim Sensor, den der Hersteller für die neue Version merklich verbessert hat.
Der verwendete Focus Pro45K-Sensor liefert eine Auflösung von beeindruckendne 45.000 DPI bei 900 IPS Geschwindigkeit und 85 G Beschleunigung. Wer also gerne rasant zockt, kommt hier voll auf seine Kosten. Doch auch wer es langsamer bevorzugt, wird hier perfekt bedient. Immerhin lässt sich die Auflösung in 1-DPI-Schritten justieren und reicht bis 100 DPI herunter.
Die Lift-Off-Entfernung kann nun für das Abheben und Aufsetzen getrennt und in 26 Stufen angepasst werden. Einstellbar ist zudem eine dynamische Empfindlichkeit, die die Abtastrate abhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit der Maus anhand einer festgelegten, einstellbaren Kurve anpasst.
Ein Novum markiert das Scrollrad, bei dem Razer erstmals auf eine optische Verbindung setzt. Mangels physischer Kontakte im Vergleich zu klassischen, mechanischen Scrollrädern, sorgt das für eine wesentlich längere Lebensdauer und negiert zudem Ghost Scrolls und Reverse Inputs. Optische Schalter kommen zudem auch bei den beiden Zusatztasten zum Einsatz.
Bis zu 150 Stunden Laufzeit
- bis zu 150 Stunden Laufzeit
- 22 Stunden Nutzung bei 8.000 Hz
Die Akkulaufzeit der Razer DeathAdder V4 Pro liegt auf gutem Niveau. Maximal hält der Nager 150 Stunden lang durch, wenn du die Abtastrate auf 1.000 Hz festlegst. Bei maximalen 8.000 Hz reduziert sich diese merklich auf 22 Stunden.
Beides ist mehr als bei der vergleichbar ausgestatten ASUS ROG Keris II Origin, was erfreulich ist und auch auf die fehlende RGB-Beleuchtung zurückzuführen ist. Das Laden geht zudem recht flott vonstatten.
Im Vergleich zum Konkurrenten verzichtet die V4 Pro aber auf eine Bluetooth-Konnektivität. In PC und Notebook geht es nur per Funk oder Kabel.
Sensor- und Praxistest
- unglaublich schnell und präzise
- leicht auslösende Primärtasten
- starke dynamische Empfindlichkeit
Hinsichtlich der Performance ist die Razer DeathAdder V4 Pro über jeden Zweifel erhaben. Der Sensor arbeitet unglaublich schnell und präzise – selbst auf meiner präferierten Einstellung von „nur“ 3.600 DPI.
In Kombination mit dem niedrigen Gewicht ist der Nager dmait sämtlichen Ansprüchen und Spielen problemlos gewachsen, fühlt sich aber natürlich vor allem bei schnellen kompetitiven Shootern am Wohlsten. The Finals, CS 2 oder Marvel Rivals meistert die V4 Pro dabei astrein.
Positiv fällt dabei schnell auf, dass die beiden Primärtasten (die auf 100 Mio. Klicks ausgelegt sind) nun merklich leichter auslösen – 12 Prozent leichter im Vergleich zum Vorgängermodell, verspricht der Hersteller – und das gefällt mir wirklich ausgesprochen gut. Zudem bieten die neuen Gen-4 Schalter nun nahezu keinen Debounce Delay mehr, was versehentliche Doppelauslösungen negiert.
In Verbindungen mit der detailliert anpassbaren Lift-off Distanz und Razers Smart Tracking ergibt sich hier eine unvergleichliche Präzision, die nicht nur Gelegenheitsspieler, sondern vor allem auch Profis begeistern dürfte.
Die Razer DeathAdder V4 Pro kommt zudem mit sämtlichen Oberflächen wunderbar zurecht. Egal ob Schreibtisch, Papier, Glasmousepad oder gar Folie. Alles kein Problem.
Ein absolutes Killer-Feature ist in meinen Augen aber die „dynamische Empfindlichkeit“: Anstatt nur eine DPI-Einstellung zu verwenden, kannst du mit dieser Funktion im Grunde zwei DPI-Einstellungen gleichzeitig für unterschiedliche Anwendungsfälle aktiv haben. Zum Beispiel möchtest du beim Zielen eine niedrigere DPI verwenden, aber beim schnellen Drehen eine höhere. Die dynamische Empfindlichkeit ermöglicht es dir, automatisch von niedriger zu hoher Empfindlichkeit zu wechseln – basierend auf deiner Handgeschwindigkeit und dem gewählten Maus-Rotation.
App-Anbindung: Razer Synapse
Das Feature lässt sich, wie auch alle weiteren Einstellungen, innerhalb von Razer Synpase einstellen. Die mächtige Software erlaubt dabei eine Vielzahl von Einstellungen in einem aufgeräumten Interface.
Dort lassen sich Makros und viele weitere Funktionen anpassen – darunter auch der Smart Polling Rate Switcher und Hypershift. Außerdem können spezifische Profile erstellt werden.
Eine interessante Neuerung hört auf den Namen Razer Exchange soll Arbeitsabläufe mit vorgefertigten Makros für verschiedene Aufgaben – mit und ohne KI-Unterstützung – optimieren. Anders als der AI Prompt Master, der mit der Razer Pro Click V2 und V2 Vertical eingeführt wurde, ermöglicht Razer Exchange das Herunterladen fertiger Makros, mit denen Webseiten und Apps automatisch geöffnet werden.
Einige dieser Makros nutzen beliebte Sprachmodelle wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini, um Texte schnell umzuformulieren, zu übersetzen oder zusammenzufassen. Es ist sogar möglich, Verzögerungen zwischen dem Öffnen der Anwendungen einzubauen.
Einfach runterladen, im Makro-Bereich der App einer Taste zuweisen und schon öffnen sich per Knopfdruck Spotify, YouTube oder eine KI-Übersetzung.
Razer DeathAdder V4 Pro Test: Fazit
Die Razer DeathAdder V4 Pro markiert eine waschechte Revolution. Denn während schon der Vorgänger eine hervorragend Gaming-Maus darstellte, legt die Neuauflage noch einmal in allen Belangen zu.
Insbesondere die Performance ist dabei über jeden Zweil erhaben. Der Sensor ist in meinen Auugen aktuell konkurrenzlos was Auflösung, Genauigkeit und Hubhöhe angeht. Hinzu kommen einige bärenstarke Zusatzfunktionen wie die dynamische Empfindlichkeit oder eine Polling-Rate von 8.000 Hz.
Dass dafür eine Bluetooth-Konnektivität fehlt und der Nager keine RGB-Beleuchtung bietet, stört mich nicht. Das Einzige, was mir nicht so gut gefällt, ist der hohle, laute Klang der Primärtasten. Das hätte man besser lösen müssen. Und der Fakt, dass Linkshänder wieder einmal in die Röhre schauen.






