Für Gartenbesitzer spielt das Thema Bewässerung eine große Rolle. Wer sich ein umfangreiches Bewässerungssystem installiert, muss aber oftmals nicht nur viel Geld, sondern auch Zeit investieren. Im Aiper IrriSense Test haben wir uns eine smarte Lösung im Bereich der Bewässerungssysteme angesehen, die nicht nur eine einfache Einrichtung und die Abdeckung von Rasenflächen mit einer Größe von bis zu 445 m² verspricht. Auch viele smarte Features wie eine automatisierte Bewässerung auf Basis von Echtzeit-Wetterdaten sind hier an Bord. Ich habe das Ganze in meinem Garten einmal ausprobieren können.
Technische Daten
| Modell | Aiper IrriSense |
| Abdeckbereich | 445 m² |
| Sprühdistanz | 12 m |
| Kabellänge (Strom) | 10 m |
| Geeignete Schlauchgröße | 3/4” Garden hose 3/4” Gartenschlauch |
| Benötigte Wasserversorgung | 26 L/min Durchflussrate bei konstantem Wasserdruck von 45 psi oder 2,0 bar |
| App-Features | – Bewässerungskarte – Bewässerungsplan – Bewässerungstiefe – Wettersensorik – Fernsteuerung |
| Sonstige Features | – EvenRain-Technologie – Adaptive Nachsprühtechnologie – Entwässerungsmodus im Winter |
| Preis | € 649,00 * |
Lieferumfang
- Aiper IrriSense
- Gleichstromladegerät
- Verlängerungskabel
- Ortungsgerät
- 4x Pfahl-Sets
- Inbusschlüssel
- Schnellanschluss-Schlauchset
- Kurzanleitung
- Bedienungsanleitung
- Rückschlagventil
Aiper IrriSense Test: Design und Verarbeitung
Auf den ersten Blick erinnert der Aiper IrriSense eher an einen Standventilator. Entsprechend überrascht blickte mein Nachbar als er den IrriSense zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Aiper setzt hier auf ein monolithisches, säulenförmiges Design. Das Gehäuse ist in einem edlen und modernen Anthrazit gehalten. Für Regionen wie meiner, in denen das Wasser sehr kalkhaltig ist, könnte das dunkle Gehäuse jedoch von Nachteil sein. Schließlich könnten sich hier schnell Kalkflecken absetzen.
Auf der Oberseite befindet sich zum einen ein Manometer, mit dem der Wasserdruck gemessen wird, welcher vom Gerät ausgegeben wird. Weiterhin platziert Aiper hier einen Regensensor, der euch Wasser sparen lassen soll. Im Bereich des Regensensors sitzt außerdem ein Knopf, über den ihr die Bewässerung ganz einfach auf Wunsch starten könnt. An der Front befindet sich im oberen Bereich der Wasserausgang.
Beim genauen Hinsehen könnt ihr hier eine kleine, dreieckige Lippe erkennen. Diese soll den Wasserstrahl brechen, um ihn möglichst weit zu schicken und breit zu streuen. Darunter befindet sich das Aiper-Logo. Die untere Hälfte des zylindrischen Gewässers ist durch Furchen geprägt. Dabei handelt es sich um eine Abdeckplatte, über die ihr Zugang zum Innenleben des Sprengers erhaltet. Unten befindet sich wiederum der Standfuß. Dank der vorgebohrten Löcher könnt ihr den IrriSense bequem im Boden verankern.
Aiper IrriSense Test: Schnelle Einrichtung
Als Helferlein im „Smart-Garden“ verspricht der Aiper IrriSense eine schnelle und unkomplizierte Inbetriebnahme. Und in der Praxis ging der Plan bei mir auf. Zumindest zu Beginn. Aiper legt dem Lieferumfang mit Adaptern, Erdnägeln und Inbusschlüssel alles bei, was ihr für die Montage im Garten benötigt. Ihr braucht eigentlich nur eine Steckdose und einen Wasseranschluss mit passendem Gartenschlauch. Sobald der IrriSense mit Wasser und Strom versorgt wird, ist er auch schon fast einsatzbereit.

Als nächstes müsst ihr euer Smartphone zücken und die Aiper App herunterladen. Hier koppelt ihr Smartphone und Bewässerungssystem und haltet euch an die übersichtliche Schritt-für-Schritt-Anleitung von Aiper. Mein Smartphone wollte den Aiper nicht so recht über Bluetooth ausfindig machen. Zum Glück könnt ihr auch einfach den QR-Code auf der Geräterückseite scannen. Haben sich Smartphone und IrriSense gefunden, geht es an den wohl wichtigsten Schritt bei der Einrichtung: die Kartierung. Hier reguliert ihr Schritt für Schritt die Reichweite des Wasserstrahls und markiert die Eckpunkte.
So erstellt ihr innerhalb weniger Minuten eine Karte der zu bewässernden Rasenfläche. Ich hatte dabei zu Beginn ein paar Probleme, da der Wasserstrahl nicht weit genug reichte. Davon war ich sehr verwundert, da Aiper ja eigentlich eine Reichweite von bis zu 12 Metern angibt. Meine Testfläche misst aber lediglich 6 Meter in der Länge. Doch das Ganze konnte ich dann recht schnell lösen. Offenbar war der Wasserdruck zu niedrig. Ein Gang zum Hausanschluss genügte. Dort drehte ich das Wasser auf Anschlag auf und konnte die Einrichtung fortführen.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Wasserdurchflussrate bei 25 Litern pro Minute liegen sollte. Das Ganze ging dann recht schnell, doch für meinen Geschmack könnte die Kartierung noch ein wenig genauer sein. Der Mangel an Genauigkeit lässt sich auf den Wasserstrahl zurückführen. Wie bereits erwähnt sorgt hier eine Lippe am Wasserausgang dafür, dass der Strahl gebrochen wird und in einem recht breiten Winkel nach unten tropft. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn sich an der Rasengrenze Gegenstände befinden, die nicht nass werden sollen.
Außerdem reagierte das System mitunter recht träge, wenn ich den Strahl in Weite und Winkel anpassen wollte. Das könnte am recht schwachen Bluetooth-Signal gelegen haben. Obwohl ich mich nur knapp 2 bis 3 Meter vom Gerät entfernt befand, war die Verbindungsstärke nicht wirklich gut. Nach der von Aiper versprochenen Viertelstunde kam ich deshalb bei Einrichtung nicht ans Ziel. Ein zufriedenstellendes Ergebnis konnte ich erst nach 30 bis 45 Minuten erzielen. Aber da man den IrriSense im Bestfall ohnehin nur einmal einrichten muss, finde ich das nicht so schlimm.
Aiper IrriSense Test: Aiper App
Herzstück bei der Steuerung des Aiper IrriSense ist die Aiper App. Diese punktet in der Praxis zwar mit einer sehr guten Übersicht, doch ein paar Probleme gab es dann doch. Und das auch bei einem Kernfeature wie der Erstellung eines Zeitplans. Hier kollidierten meine geplanten Bewässerungszeiten mehrfach mit angeblich schlechtem Wetter. Obwohl es gar nicht regnete, wurden Bewässerungseinheiten ganz einfach ausgelassen. Das es sich hierbei allerdings offensichtlich um ein reines Software-Problem handelt, dürfte sich das im Zuge künftiger Updates hoffentlich wieder geben.
Doch leider war das nicht das einzige Problem, das ich feststellen musste. Wenn ich bei ausgelassenen Bewässerungseinheiten manuell nachhelfen wollte, ging auch das zunächst leider nicht. Hierfür befindet sich am IrriSense ein eigener Knopf. Ein Softwareupdate hat das Problem jedoch behoben, sodass in der neuesten Version alles hervorragend funktioniert. Doch auch beim Umfang der Einstellungsmöglichkeiten in der Aiper App würde ich mir für die Zukunft etwas mehr wünschen.
Ich habe zum Beispiel im Vorgarten und im Hauptgarten jeweils eine Rasenfläche. Deshalb würde ich es gut finden, wenn man mehrere Karten erstellen könnte und den Einsatzort des Aiper IrriSense dann einfach ändern könnte. Das wäre auch dann interessant, wenn der IrriSense zwar einen festen Einsatzort hat, aber man bestimmte Bereiche im Garten häufiger wässern möchte als andere. Interessant ist das vor allem für Personen mit grünem Daumen, die gewisse Pflanzen häufiger wässern wollen als andere. Auch hier wird Aiper aber sicherlich nachrüsten.
Bei der Anpassung der Karte zeigt die smarte Bewässerung leider auch kleinere Schwächen. So könnt ihr die Karte leider nicht im Nachhinein anpassen, um neue zu bewässernde Bereiche hinzuzufügen. Interessant wäre das zum Beispiel dann, wenn ihr die Rasenfläche vergrößert oder vielleicht neue Pflanzen auf der Terrasse in den Bewässerungsbereich einfügen wollt. Stattdessen müsst ihr bei Änderungen die Karte noch einmal komplett neu erstellen.
Aiper IrriSense Test: Schwache Smart-Home-Anbindung
Doch der Mangel an Einstellungsmöglichkeiten dürfte wohl nur eingefleischte Bewässerungsprofis stören. Ich persönlich empfand das fast schon als Vorteil, da ich mich hier blitzschnell einarbeiten konnte. Die Bedienung des Aiper IrriSense ist kinderleicht und geradezu selbsterklärend. Über die App könnt ihr ganz bequem die Bewässerung starten. Dabei bietet die App insgesamt drei verschiedene Bewässerungsstärken (3 mm, 6 mm und 13 mm). Zusätzlich dazu könnt ihr noch eine wöchentliche Wasserverbrauchsgrenze festlegen. Hier gibt euch die App vier verschiedene Abstufungen zur Wahl.
Je nach dem für welche Stufe ihr euch entscheidet, fällt dann auch die Bewässerungseinheit länger oder eben kürzer aus. Alternativ könnt ihr auch einfach mal den Rasen kühlen. Das ist unter anderem bei frisch gesätem Rasen an sehr heißen Tagen ratsam. Auch könnt ihr über die App manuell die maximale Reichweite des Wasserstrahls einstellen. Wer sich trotz hohen Wasserdrucks über die geringe Reichweite des Wasseregners wundert, sollte hier mal nachschauen. Eine kleine Spielerei ist die Verwandlung in eine stationäre Wasserpistole.
Über die App könnt ihr den IrriSense nämlich fernsteuern und so eine kleine Wasserschlacht im Garten starten. Da das Aiper IrriSense ans Netzwerk angeschlossen ist, ging ich eigentlich davon aus, dass Smart-Home-Netzwerke wie Amazon Alexa, Google Home, Apple HomeKit unterstützt werden. Das würde zum Beispiel einen Bewässerungsstart über Sprachsteuerung ermöglichen.
Aiper IrriSense Test: Wie wässert er?
In der Praxis fiel mir zunächst einmal auf, dass der IrriSense eine wirklich beeindruckende Reichweite packt. Im Härtetest versuchte ich einmal das Maximum herauszuholen und kam auf 10 bis 11 Meter. Das entspricht zwar nicht den angegebenen 12 Metern Maximalreichweite, dennoch ist es aus meiner Sicht ein echt starker Wert. Der Wasserstrahl des IrriSense ist erstaunlich breit und lässt sich in seiner Breite auch nicht anpassen.
Aiper nennt das Ganze EvenRain-Technologie, was eine möglichst gleichmäßige Bewässerung wie bei einem satten Regenschauer verspricht. Der Plan geht auch auf. So beregnete der IrriSense meine Rasenfläche gleichmäßig. Doch einen Nachteil gegenüber professioneller Bewässerungssysteme auf Basis mehrerer Regner hat das Ganze dann aber doch.
Da das Wasser nur aus einer Ecke kommt, können Hindernisse auf der Rasenfläche dafür sorgen, dass die Bewässerung eben nicht mehr gleichmäßig ist. Wer also zum Beispiel eine Wäschespinne oder einen Baum auf der Rasenfläche stehen hat, wird Bereiche auf dem Rasen haben, die der IrriSense mit seinem Wasserstrahl gar nicht erreichen kann. Sollte das bei euch aber nicht der Fall sein, gewährleistet der Regner von Aiper auf jeden Fall eine gleichmäßige Bewässerung, die dank EvenRain-Technologie auch den Rasen schont.
Fazit
Der Aiper IrriSense überzeugt im Test als durchdachte und innovative Lösung für die smarte Gartenbewässerung. Besonders die größtenteils unkomplizierte Einrichtung, das moderne Design und die gleichmäßige Wasserverteilung dank EvenRain-Technologie machen ihn zu einer attraktiven Option für Gartenbesitzer mit mittelgroßen Rasenflächen. Auch die Steuerung per App und die automatische Anpassung an Wetterdaten sind klare Pluspunkte – zumindest theoretisch. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die Software noch Luft nach oben hat: Ungenaue Wetterprognosen und beschränkte Kartierungsfunktionen mindern den Gesamteindruck etwas.
Auch eine fehlende Smart-Home-Integration und eingeschränkte Flexibilität bei der Flächenplanung sind Kritikpunkte, die Aiper hoffentlich mit zukünftigen Updates adressiert. Für alle, die eine einfache und halbautomatische Lösung für die Rasenbewässerung suchen, ist der Aiper IrriSense aber durchaus empfehlenswert. Wer jedoch maximale Präzision, Smart-Home-Konnektivität und vollständige Kontrolle sucht, sollte sich eventuell nach einer Bewässerungslösung bestehend aus mehreren kleineren Regnern umsehen. Zudem darf man die hohe UVP von knapp 649 Euro nicht vergessen. Allerdings kommen Ausgaben in dieser Höhe auch schnell zustande wenn man ein Bewässerungssystem bestehend aus mehreren Regnern aufbaut.
VORTEILE
- Einfache Einrichtung
- Modernes und unauffälliges Design
- Intuitive App-Steuerung
- Gleichmäßige Wasserverteilung (EvenRain-Technologie
- Automatisierung auf Basis von Wetterdaten
- Fernsteuerung und manuelle Nutzung möglich
NACHTEILE
- App mit Kinderkrankheiten
- Kein Support von Alexa, Google Home etc.
- Kartierung nicht nachträglich editierbar
- Nur eine Karte möglich
Fazit
Hochpreisiger Bewu00e4sserungshelfer mit innovativer Technik, aber noch ausbaufu00e4higer App.









