Bereits auf der CES 2025 in Las Vegas hat der Schwimmbadroboter-Hersteller AIPER einige Neuigkeiten bekannt gegeben und unter anderem den AIPER Surfer S2 vorgestellt. Demnach handelt es sich dabei um eine Weiterentwicklung des bisherigen Modells Surfer S1 (unser Test). Die Hauptaufgabe des Poolroboters besteht in der Reinigung der Wasseroberfläche, vergleichbar mit der Funktion eines Skimmers. Somit ergänzt er das Aufgabengebiet anderer Poolroboter, die sich um die Boden- und Wandreinigung kümmern.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger verfügt der AIPER Surfer S2 über eine signifikant verlängerte Akkulaufzeit von bis zu 35 Stunden bei einer einzigen Ladung sowie über einen dedizierten Spender für Chlortabletten im Filterkorb. Hinzu kommen optimierte Sensoren zur Hinderniserkennung und ein Verriegelungssystem, das verhindern soll, dass eingesammelter Schmutz wieder nach außen gelangt.
Mit diesen Innovationen im Hinterkopf und einem für die kommende Sommersaison bereitstehenden Pool starten wir nun in den Produkttest.
Technische Daten
| Typ | Poolreinigungsroboter |
| Modell | Surfer S2 |
| Farboptionen | Dunkelgrau |
| Ideale Poolart | Sowohl Einbau- + Aufstellpool / außer Infinity-Pools aus Glas |
| Größe des Pools | Jede Poolgröße |
| Geeignetes Poolmaterial | Jedes Poolmaterial |
| Reinigende Flächen |
Wasseroberfläche |
| Wasserbedingung: Temperatur | 10 °C – 40 °C |
| Wasserbedingung: pH-Wert | 7,0 – 7,8 |
| Wasserbedingung: Chlor | max. 4 PPM |
| Wasserbedingung: NaCl | max. 5.000 PPM |
| Motor | 2x Propeller (bürstenlos), 1x Laufrad (bürstenlos) |
| Filterart | Geschlossener Filterkorb |
| Filterkorbgröße | 4 L |
| Filtrationsspezifikation | 150 μm |
| Max. Laufzeit | ca. 35 Stunden |
| Ladezeit | ca. 4 – 6 Stunden |
| Akku-Größe | 5.200 mAh (56,16 Wh) |
| Lademethode | Solar- und Gleichstromladung |
| IP-Schutzart | IPX8 |
| Abmessungen (L x B x T) | 540 x 414 x 200 mm |
| Gewicht | 5,7 kg |
| Preis |
449,00 € |
Lieferumfang
- Beinhaltet Poolroboter samt Netzteil
- Unterlagen in türkisfarbenem Umschlag
- Weiteres Zubehör: Schwimmnudel
Der Lieferumfang des AIPER Surfer S2 konzentriert sich auf das Wichtigste und lässt sich ohne viel überflüssigen Schnickschnack zusammenfassen. Mitgeliefert werden demnach der Poolroboter selbst samt zugehörigem Netzteil sowie die üblichen Unterlagen. Letztere umfassen mitunter eine Bedienungs- bzw. Schnellstartanleitung, deren Umschlag in Türkis gehalten ist. Erwähnenswert ist die beiliegende Schwimmnudel, die in den eigenen Pool-Skimmer eingesetzt werden kann. Dadurch wird verhindert, dass der Surfer S2 durch die Strömung von seiner Bahn abgebracht wird.
Optik & Verarbeitung
- Modernes und kantigeres Design im Vergleich zum Vorgänger
- Mischung aus dunkelgrauen und schwarzen Gehäuse mit bronzefarbenen Akzenten
- Höherwertige Verarbeitung wie bspw. geräuschärmeres Laufrad
Im Vergleich zum Vorgängermodell S1 präsentiert sich der AIPER Surfer S2 mit neuem Design. Während der S1 hauptsächlich wie ein Katamaran aussah, zielt der Surfer S2 eher auf eine eckige Form ab. Ähnliche Entwicklungen sind auch im Automobilbereich zu beobachten. Während früher Fahrzeuge mit Rundungen gefragt waren, werden moderne Autos mit der Zeit zunehmend kantiger. Das neue Design trifft demnach durchaus unseren Geschmack.
Abgesehen davon ist die Hauptfunktionalität des Poolroboters unverändert geblieben. Das großflächige Solarpanel sitzt nach wie vor auf der Geräteoberseite, auf der sich ebenfalls die Bedienelemente samt Tragegriff befinden. Auch die Ultraschallsensoren zur Hinderniserkennung auf dem Wasser bleiben gewohnt auf der Vorderseite. Auf der Rückseite sind neben dem Netzanschluss zudem die beiden schwarzen Propeller zu sehen, die außenrum mit einem bronzenen Akzent in Szene gesetzt werden. In derselben Farbe ist auch der Schriftzug von AIPER auf Höhe des Tragegriffs gehalten.
Was die Verarbeitung angeht, so setzt der Hersteller beim AIPER Surfer S2 noch einmal eine Schippe drauf. Zwar hatten wir auch beim Vorgängermodell keine Bedenken, dennoch machen die Bauteile einen hochwertigeren Eindruck. Dies wird besonders beim Filterkorb deutlich. Die Möglichkeit, eine Chlortablette einzusetzen sowie das ruhigere Laufrad sind eine gelungene Weiterentwicklung. In Bezug auf die Unterseite ist der Rumpf deutlich geschlossener gestaltet. Wir erinnern uns: Aufgrund seines Designs war der AIPER Surfer S1 in diesem Bereich eher offen, wodurch die Propeller und der Motor gut einsehbar waren. Insofern wirkt der AIPER Surfer S2 angesichts seines Preises angemessen und lässt nicht auf billige Komponenten schließen.
Ausstattung
- Großflächiges Solarpanel und bürstenlose Motoren
- Längere Akkulaufzeit und verbesserte Hinderniserkennung
- Filterkorb mit 4 Liter Fassungsvermögen samt Chlortabletten-Fach
Kommen wir zu den harten Fakten des AIPER Surfer S2, mit anderen Worten: Was kann das Teil? Das großflächige Solarpanel ist unverändert geblieben, verfügt jedoch im Gegensatz zum Vorgängermodell nicht mehr über eine Aussparung in der Mitte. Beim Surfer S1 ließ sich schließlich das gesamte Deck nach hinten schieben, um zum Filterkorb zu gelangen. Dieses Feature ist beim neuen Modell nicht mehr vorhanden, da sich der Filterkorb nun von vorne entnehmen lässt. Weiterhin bleiben es grundsätzlich drei bürstenlose Motoren. Zwei davon dienen dem Antrieb der Propeller und einer dem Laufrad.
Dank der verbesserten zwei optischen Sensoren an der Stirnseite des AIPER Surfer S2 sollen zudem Hindernisse besser erkannt werden. Zum anderen wurde der Akku um 1.200 mAh verstärkt, sodass eine Gesamtkapazität von 5.200 mAh erreicht wird. Das sorgt für eine Akkulaufzeit von bis zu 35 Stunden mit nur einer Ladung. Außerdem wird die herstellereigene Steuerzentrale bzw. die optionale App-Anbindung weiterhin unterstützt. Neben der erhöhten Saugkraft der Motoren wurde eine neue Funktion hinzugefügt, die das Risiko eines „Akkutods” nahezu eliminiert. Sollte der Akku leer sein, fährt der Poolroboter automatisch in den sonnigen Bereich des Pools und lädt einige Minuten lang nach. Anschließend setzt er die Reinigung mit einem etwas stärker geladenen Akku fort.
Was den Filterkorb betrifft, so ist dessen Fassungsvermögen um einen Liter geschrumpft, sodass er nun insgesamt vier Liter fasst. Zudem kann er nun kleinere Teilchen mit einer Größe ab 150 µm aufnehmen. Auch ein Spender für Chlortabletten mit einem Durchmesser von bis zu drei Zoll hat hier Einzug gefunden. Und dann wäre da noch das patentierte DebrisGuard™ des Herstellers. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Vorrichtung im Filterkorb, die im Falle von Wellenschlag oder Rückwärtsfahren verhindert, dass Schmutz ausgeworfen wird.
App-Umfang
- App für Android und iOS erhältlich
- Dient zur Steuerung des Poolroboters sowie Erstellen von Zeitplänen
- Intuitive App trotz holpriger Übersetzungen an manchen Stellen
Wie beim Vorgängermodell gibt es auch beim AIPER Surfer S2 eine Smartphone-App, mit der sich der Poolroboter smart steuern lässt. Verfügbar ist die App sowohl für Android wie auch für IOS. Nach der Einrichtung des Accounts beim Hersteller und dem Koppeln des Poolroboters per QR-Code oder Bluetooth steht einer sofortigen Nutzung nichts im Wege.
Mithilfe der App erhält man unter anderem Zugriff auf die aktuellen Wetterdaten und kann den eigenen Pool konfigurieren. Zu den Funktionen des AIPER Surfer S2 zählen das Hinterlegen individueller Zeitpläne für Reinigungsvorgänge sowie das manuelle Starten und Stoppen. Auf Wunsch lässt sich der Poolroboter sogar per Joystick steuern. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist die Lenkung präziser ausgelegt, eine direkte Richtungsteuerung ist jedoch weiterhin nicht möglich. Abgesehen davon kann der Stand der vorherigen Reinigungsvorgänge angezeigt werden und auch die Anleitung des Poolroboters steht digital zur Verfügung.
Das UI der AIPER-App wirkt zeitgemäß und ist leicht zu bedienen. Insgesamt ist die App zur Nutzung des Surfer S2 daher auf jeden Fall empfehlenswert, wenngleich manche Wörter in der deutschen Sprache aktuell noch holprig klingen.
Praxistest
- Deutlich ruhigere Betriebslautstärke im Vergleich zum Vorgängermodell
- Aufladen per Solarpanel funktioniert nach wie vor gut
- Große Schmutzausbeute auf der Wasseroberfläche
Die Testumgebung
Für unseren Test dient ein Rundbecken, welches mit einer Stahlwand umgeben ist. Der Pool hat ein Fassungsvermögen von ca. 19.000 Litern, eine Höhe von 120 cm bei einem Durchmesser von 460 cm. Im Folgenden werden wir untersuchen, ob der AIPER Surfer S2 in der Lage ist, alle Schmutzpartikel von der Wasseroberfläche zu entfernen. Oder verbleiben doch einige Fliegen, Blätter oder Ähnliches im Becken?
Inbetriebnahme
Beim ersten Auspacken und Verbinden mit der App wurde ein Akkustand von 59 % angezeigt. Da der AIPER Surfer S2 über zwei Lademöglichkeiten verfügt – einerseits das Laden per Solarstrom und andererseits die Gleichstromladung per Netzteil – ist man flexibel aufgestellt. Aktuell haben wir hier in Deutschland trotz des Endes des Wonnemonats noch etwas gemischtes Wetter. Wir haben uns jedoch für die Nutzung von Solarstrom entschieden. Somit wurde der Surfer S2 in den Pool geschickt und mit nur einem Tastendruck auf den Power-Schalter in Betrieb genommen.
Falls das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht oder eine Vollladung gewünscht ist, bietet sich Option Zwei, also das Laden per Netzteil, an. Hierfür ist der rückseitige Ladeanschluss des AIPER Surfer S2 gedacht, der üblicherweise hinter einer Gummierung versteckt ist. Eine komplette Vollaufladung des rund 5.200 mAh-Akkus kann bis zu sechs Stunden in Anspruch nehmen. Realistisch betrachtet dürfte das allerdings eher zum Saisonstart erforderlich sein, da das Solarpanel den Akku tagsüber konsequent auftankt. Je nach Wetterlage kann die Intensität dabei natürlich mal höher und mal niedriger ausfallen.
Säuberung der Wasseroberfläche
Nun soll sich im Praxistest zeigen, was der AIPER Surfer S2 kann. Sobald er also auf der Wasseroberfläche aufliegt, fährt der Poolroboter konsequent querbeet durch das Becken. Dabei saugt er zuverlässig Partikel unterschiedlichster Größe in den Filterkorb. Am besten gefällt uns tatsächlich das geräuscharme Laufrad des Filterkorbs. Im Vergleich zum Vorgängermodell, das deutlich hörbar durchs Becken glitt, arbeitet der Surfer S2 wesentlich leiser. An dieser Stelle hat AIPER eindeutig den richtigen Nerv getroffen!
Was die Navigation betrifft, bestehen nach aktuellem Stand noch immer keine festen Bewegungsmuster. Dementsprechend bewegt sich der AIPER Surfer S2 kontinuierlich im Becken und lenkt beim Annähern an eine Wand in eine andere Richtung. Selbiges gilt dank Ultraschallsensoren auch für das Umfahren von Personen. Grundsätzlich hat dies beim Vorgängermodell bereits sehr gut funktioniert, weswegen uns hier keine wesentliche Verbesserung auffallen würde. Das Gleiche gilt für das Aufladen per Solarstrom während der Reinigung. Hier hat uns bereits der AIPER Surfer S1 mit einer Laufleistung von bis zu 12 Stunden überzeugt. Auch wenn der Hersteller die Laufzeit nun um das Dreifache verbessert hat, so dürfte dies in sonnenreichen Umgebungen praktisch nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Das Problem des überstehenden Beckenrands besteht allerdings auch beim AIPER Surfer S2 weiterhin. Zwar erkennt der Poolroboter die Wand als Hindernis und dreht zuverlässig dagegen. Schwierig wird es jedoch, wenn in Eckennähe gereinigt wird, da der Surfer S2 hierbei doch den einen oder anderen Kratzer davonträgt. Bei eingelassenen Pools ohne überstehende Ecken dürfte das grundsätzlich kein Grund zur Sorge sein. Doch gerade Nutzer von Aufstellpools könnten von dieser Tatsache überrascht werden.
Reinigung
- Filterkorb lässt sich nach vorne herausziehen
- Anschließend einfach öffnen und mit dem Gartenschlauch ausspülen
- Optional: Chlortablette einlegen für gleichmäßige Dosierung
Um den AIPER Surfer S2 zu reinigen, muss zunächst der Filterkorb aus dem Gehäuse gezogen werden. Hierzu gibt es auf der Unterseite eine Haltestelle mit der Aufschrift „Remove”, an der man den Filterkorb einfach nach vorne herausziehen kann. Anschließend muss die Verriegelung des Filterkorbs gelöst werden. Dadurch lässt sich die obere Abdeckung anheben und auf die andere Seite öffnen.
Zunächst wird der Filterkorb mit dem Gartenschlauch vollständig ausgespült. Bei Bedarf kann man anschließend eine Chlortablette in das entsprechende Fach legen und den Filterkorb wieder schließen. Zum Schluss den Filterkorb also wieder ins Gehäuse einschieben – fertig ist der Reinigungsprozess. Der Spülvorgang ist also nach wie vor einfach und ohne größere Hürden. Obwohl die Filtergröße beim neuen Modell von 5 auf 4 Liter reduziert wurde, dürfte sich dies in der Praxis kaum bemerkbar machen.
AIPER Surfer S2 Test: Fazit
Welche Schlussfolgerung lässt sich nun zum AIPER Surfer S2 ziehen? Aus unserer Sicht sind die Erweiterungen des Nachfolgermodells sinnvoll, da sie das ohnehin schon gute Modell noch besser machen. Dazu zählen das deutlich ruhigere Laufrad des Filterkorbs und der eigene Spender für Chlortabletten. Überzeugt hat uns außerdem die neue Schutzvorrichtung, durch die kein Schmutz mehr aus dem Filterkorb herausgespült wird. Zudem macht die App, was sie soll, und erweist sich als guter Begleiter im Alltag. Die auf dem Blatt angegebene deutlich optimierte Akkulaufzeit von ursprünglich 12 auf bis zu 35 Stunden liest sich ebenfalls ausgezeichnet. In der Praxis dürfte dies aber keinen allzu großen Unterschied machen.
Gibt es neben den positiven Aspekten auch gewisse Abstriche? Nun, die gibt es tatsächlich. So erkennt der Poolroboter beispielsweise nach wie vor keine überstehenden Hindernisse, sodass das Gehäuse mit der Zeit Blessuren davontragen dürfte. Ebenfalls zeigt sich im Test, dass der Poolroboter kein erkennbares Reinigungsmuster verfolgt. Und dann wäre da natürlich noch der Preis von aktuell 449 € bzw. der Aufpreis von rund 50 € zum Vorgängermodell.
Unter dem Strich überwiegen die Vorzüge: Besonders der Einsatz von Chlortabletten für eine gleichmäßige Dosierung und der deutlich leisere Betrieb sind echte Gamechanger. Für all jene, die einen leisen, mobilen Skimmer suchen, der täglich verwendet wird, dürfte sich der AIPER Surfer S2 definitiv lohnen. Bei kleinen Pools lohnt es sich angesichts des hohen Preises vermutlich eher, zum Kescher zu greifen und selbst ein paar Minuten Hand anzulegen.

VORTEILE
- Effektive Reinigung der Wasseroberfläche
- Aufladen während des Betriebs durch Solarstrom
- Geräuscharmer Reinigungsprozess
- Eigenes Fach für Chlortabletten
NACHTEILE
- Reinigungsprozess ohne bestimmtes Muster
- Überstehende Hindernisse verursachen Abschürfungen am Gehäuse
Fazit
AIPER hat das bisherige Modell mit dem Surfer S2 um eine Reihe sinnvoller Funktionen ergu00e4nzt. Zugegeben, der Preis fu00fcr die reine Wasseroberflu00e4chenreinigung erscheint immer noch hoch. Dafu00fcr bietet das Gesamtpaket nun aber deutlich mehr Komfort.
