Mit dem ZenWiFi BD4 bietet ASUS ein Mesh-System, das den preisgünstigen Einstieg in die WiFi-7 Welt ermöglicht. Es richtet sich an Nutzer, die schon heute von der neuen WLAN-Generation profitieren wollen, ohne in teure High-End-Modelle investieren zu müssen. Besonders Familien und Smart-Home-Besitzer sollen von einfacher Einrichtung, solider Abdeckung und umfangreichen Sicherheits- sowie Verwaltungsfunktionen profitieren. Ob der BD4 diese Ansprüche erfüllt und für wen er die richtige Wahl ist, zeigt der Asus ZenWifi BD4 Test.
Technische Daten
Das ASUS ZenWiFi BD4 ist als Dual-Band-Mesh-System konzipiert. Es bietet Wi-Fi-7-Unterstützung, beschränkt sich aber auf die klassischen 2,4- und 5-GHz-Bänder. Das bedeutet: Es gibt kein 6-GHz-Band und auch kein Tri-Band – ein Nachteil, wenn man maximale Effizienz und dediziertes Backhaul erwartet.
| Modell | Asus ZenWiFi BD4 |
| WLAN-Standard | Wi-Fi 7 (BE3600) |
| Bänder | 2,4 GHz (bis 688 Mbps) und 5 GHz (bis 2.882 Mbps) |
| Gesamtgeschwindigkeit | bis zu 3600 Mbps |
| CPU | Quad-Core Cortex A53 mit 1,5 GHz |
| Speicher | 512 MB DDR4 RAM, 128 MB Flash |
| Antennen | 4 interne Antennen mit 4 Hochleistungs-FEMs |
| Anschlüsse | 2 × 2,5-GbE pro Einheit (automatische WAN/LAN-Erkennung) |
| Reichweite | ca. 600 m² im 3er-Set |
| Stromversorgung | 12 V, 1,5 A, max. 18 W pro Gerät |
| Maße | 140 × 70 × 140 mm pro Gerät |
| Kühlung | passiv, Nanocarbon-Schicht zur besseren Wärmeableitung |
| Preis | € 229,90 * |
Damit bietet der BD4 solide Ausstattung für die meisten Haushalte. Allerdings fehlen 240-MHz-Kanalbreiten auf 5 GHz und weitere Wi-Fi-7-Features, die in teureren Modellen wie einem TP-Link Deco BE85 (Test | € 649,00 *) verfügbar sind. Das macht ihn zwar zukunftssicherer als Wi-Fi 6, aber nicht zur vollwertigen High-End-Wi-Fi-7-Lösung.
Lieferumfang
Das System ist in verschiedenen Paketen erhältlich – als Einzelgerät (€ 91,90 *), im 2er-Set (€ 152,34 *) oder im 3er-Set (€ 229,90 *). Neben den Einheiten selbst finden sich im Karton die Netzteile, eine Kurzanleitung und je nach Region ein Ethernet-Kabel.
Praktisch: Die Einheiten sind ab Werk miteinander gekoppelt, sodass sie sich nach dem Einschalten automatisch zum Mesh zusammenschließen. Käufer sollten aber direkt nach der Einrichtung prüfen, ob Firmware-Updates verfügbar sind, da ältere Software-Versionen teilweise noch fehleranfällig waren.
Asus ZenWifi BD4 Test: Design und Verarbeitung
Mit seiner kompakten, würfelförmigen Bauweise und dem schlichten weißen Gehäuse fügt sich der ZenWiFi BD4 unauffällig ins Wohnzimmer ein. Die Einheiten sind deutlich kleiner als viele High-End-Router und wirken damit weniger störend. Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Jede Einheit verfügt nur über zwei Netzwerkports, sodass kabelgebundene Geräte über Lan-Port nur begrenzt angeschlossen werden können.
Ein USB-Anschluss fehlt komplett. Außerdem ist keine Wandmontage vorgesehen. Der BD4 ist ausschließlich für Tisch- oder Regalaufstellung gedacht. Die passive Kühlung ohne Lüfter sorgt für geräuschlosen Betrieb. Eine Nanocarbon-Schicht im Kühlkörper verbessert die Wärmeableitung, sodass es im Alltag keine Temperaturprobleme gibt.
Asus ZenWifi BD4 Test: Installation und Einrichtung
Die Einrichtung klingt zunächst recht unkompliziert: Hauptgerät anschließen, Satelliten aufstellen, App oder Webinterface starten und den Assistenten durchlaufen. Die übersichtliche App von Asus nimmt euch dabei im Rahmen einer Schritt-für-Schritt-Anleitung bequem an die Hand. Wichtig ist, dass ihr darauf achtet, den Satelliten mit dem passenden Aufkleber auch wirklich als Main Unit (Haupteinheit) einzurichten. Leider erwies sich das Hinzufügen der beiden anderen Satelliten als etwas kompliziert und zeitintensiv.
Eigentlich soll die Main-Unit einen weiteren Satelliten drahtlos erkennen, sobald dieser mit Strom versorgt wird und sich in der Umgebung befindet. Leider konnte die Haupteinheit aber weder den einen, noch den anderen finden. Die App gab mir sodann den Tipp, den Satelliten näher an die Main-Unit heranzuführen. Leider half auch das nicht weiter. Selbst als sich die Satelliten direkt neben der Sendeeinheit befanden, wurden sie nicht gefunden.

Dieses Problem konnte ich erst dann lösen, als ich die Satelliten nacheinander per Lan-Kabel mit der Main-Unit verband. Dann musste ich etwa 10 Minuten pro Satellit warten, bis diese zum Mesh hinzugefügt wurden. Als ich dann den einen Satelliten im Keller und den anderen im Badezimmer des Obergeschosses platzierte, wurden sie zwar im System angezeigt, jedoch als „offline“ ausgewiesen. Hier half ein Softwareupdate, das Problem zu lösen.
Hierfür musste ich allerdings wieder alle drei Elemente des Asus ZenWiFi BD4 zusammenführen, um sodann das Update herunterladen und installieren zu können. So kostete mich das Prozedere in Summe knappe 90 Minuten. Zum Vergleich: Die Deco-Systeme von TP-Link, welche ich bislang testen durfte, ließen sich deutlich schneller einrichten. Als ich mein Mesh dann aber endlich als 3er-Set auf Beine gestellt hatte, punktete die Asus-App wieder mit guter Übersicht und vielen Einstellungsmöglichkeiten.
Positiv hervorzuheben ist die Möglichkeit, mehrere separate Netzwerke über den Smart Home Master einrichten zu können. So lässt sich beispielsweise ein IoT-Netzwerk für smarte Geräte, ein Kinder-Netzwerk mit Zeit- und Inhaltskontrolle sowie ein VPN-Netzwerk für geschützte Verbindungen einrichten.

Infolgedessen lassen sich Geräte nach ihren Anforderungen gezielt in das passende Netzwerk einbinden. Ein Nachteil ist hingegen die teilweise komplexe Bedienung. Für manche Funktionen hätte ich mir durchaus bessere Erklärungen gewünscht. Das sollten Neulinge im Hinterkopf behalten.
Asus ZenWifi BD4 Test: Reichweite bis zu 603 m²
Der BD4 eignet sich ideal für mittelgroße bis große Wohnungen und Häuser. Zwei Einheiten reichen mit ihrer Abdeckung von etwa 455 m² problemlos für ein typisches Einfamilienhaus oder eine großzügige Wohnung, im von uns getesteten 3er-Set lässt sich auch ein mehrstöckiges Gebäude abdecken. Asus verspricht nämlich eine Abdeckung von 603 m². Ich platzierte das Mesh-System nach dem wohl gängigsten Konzept. Die Haupt-Einheit fand im Wohnzimmer im Erdgeschoss Platz.
Das zweite und dritte Mesh-Element platzierte ich hingegen im Keller bzw. dem Obergeschoss. Da meinem Haus nicht annähernd 600 m² abgedeckt werden müssen, konnte ich das Asus-System auch an keine Reichweiten-Grenze bringen. Im Test hatte ich allerdings leichte Verbindungsprobleme zum Satelliten im Keller. Nachdem ich diesen aber so ziemlich genau unter der Main-Unit platzierte, lief es dann ziemlich reibungslos. Dank AiMesh-Unterstützung kann der BD4 mit anderen ASUS-Routern kombiniert werden, was beim Netzwerkausbau zusätzliche Flexibilität bringt.
Für kleine Wohnungen lohnt sich die Anschaffung hingegen nur bedingt, da das reichweitenstarke Asus ZenWiFi BD4 hier schlichtweg sinnlos wäre. In solchen Fällen bietet ein leistungsstarker Einzelrouter oft mehr Leistung fürs Geld. Besonders geeignet ist das System für Familien mit vielen Geräten, für Smart-Home-Umgebungen mit IoT-Komponenten sowie für Nutzer mit Multi-Gigabit-Internetanschluss, da die beiden 2,5-GbE-Ports schnellen WAN- oder LAN-Betrieb erlauben.
Asus ZenWifi BD4 Test: Performance
Bei den Geschwindigkeiten erreicht der BD4 im Dual-Band-Betrieb Gigabit-Klasse und kann Internetanschlüsse bis weit über 1 Gbit/s ausnutzen. Multi-Link Operation (MLO) sorgt für eine gewisse Effizienzsteigerung, allerdings bleiben die Vorteile in der Praxis überschaubar. Ohne dediziertes Backhaul müssen sich Endgeräte und Mesh-Verbindungen die Bänder teilen, was bei hoher Auslastung die Effizienz senkt.

Auch die fehlenden 240-MHz-Kanäle auf 5 GHz begrenzen die Maximalleistung. Während Geräte, die per Kabel am Lan-Port verbunden werden hervorragende Ergebnisse erzielen, ist die reine WLAN-Mesh-Leistung nur durchschnittlich. Das dürfte aber nur Power-User stören. Für den Alltag von durchschnittlichen Nutzern dürfte sie hingegen vollkommen ausreichen. Ich konnte hier im WiFi-Betrieb Werte von bis zu 685 Mbps (Upload) und 715 Mbps (Download) messen.

Wer also hauptsächlich Wert auf Streaming in 4K, Gaming und paralleles Arbeiten legt, für den reicht das problemlos aus. Dennoch muss man sagen, dass andere Systeme wie ein Deco BE85 (Test | € 649,00 *) hier deutlich die Nase vorne haben. Dementsprechend lässt sich das Asus ZenWiFi BD4 mit seiner Performance am ehesten mit der des TP-Link Deco BE25 (Test | € 255,00 *) vergleichen.
Asus ZenWifi BD4 Test: Sicherheit und Zusatzfunktionen
Ein echtes Highlight des BD4 sind die umfangreichen Zusatzfunktionen. AiProtection Pro schützt das Heimnetzwerk vor Malware, Ransomware und gefährlichen Webseiten und wird regelmäßig aktualisiert. Auch für Eltern ist das System interessant. In Kombination mit Inhaltsfiltern und Zeitplänen für das Kinder-Netzwerk lässt sich der Internetzugang für den Nachwuchs nämlich zuverlässig steuern und regulieren.
Auch die VPN-Funktionen sind vielseitig. Der BD4 unterstützt gängige Protokolle wie WireGuard oder OpenVPN und bietet mit VPN Fusion die Möglichkeit, Geräte selektiv über den VPN-Tunnel zu leiten. Damit lässt sich beispielsweise ein Firmen-Laptop sicher betreiben, während andere Geräte ungehindert die volle Bandbreite nutzen.
Darüber hinaus bringt das Smart Home Master-Feature die Möglichkeit, bis zu drei SSIDs mit individuellen Einstellungen bereitzustellen. So lassen sich IoT-Geräte getrennt vom restlichen Netzwerk betreiben, was die Sicherheit zusätzlich erhöht. Insgesamt bietet das Asus ZenWiFi BD4 damit deutlich mehr Verwaltungs- und Sicherheitsfunktionen als viele vergleichbare Mesh-Systeme, was ihn für technikaffine Nutzer und Familien besonders attraktiv macht.
Fazit
Der ASUS ZenWiFi BD4 ist ein preisgünstiger Einstieg in die Welt von Wi-Fi 7. Er überzeugt mit guter Reichweite, übersichtlicher App, AiMesh-Unterstützung, leistungsfähigen 2,5-GbE-Ports und einer Vielzahl an Verwaltungs- und Sicherheitsfunktionen. Für Familien, Smart-Home-Besitzer und Nutzer mit Multi-Gigabit-Anschluss ist er deshalb durchaus eine attraktive Option. Allerdings müssen Käufer auch ein paar kleinere Probleme in Kauf nehmen.
So ist der BD4 nur Dual-Band, bietet dementsprechend kein 6-GHz-Band und keinen dedizierten Backhaul. Die WiFi-Performance kann sich zwar sehen lassen und reicht für durchschnittliche User auf jeden Fall aus, Power-User sollten aber die fehlenden 240-MHz-Kanäle im 5-GHz-Band bedenken. Diese limitieren die Performance und mit nur zwei Netzwerkports pro Gerät ist der Spielraum für kabelgebundene Geräte gering. Außerdem empfand ich die Einrichtung als etwas hakelig. Nach dem Software-Update lief das System aber reibungslos.

VORTEILE
- Preisgünstiger Einstieg in Wi-Fi 7
- AiMesh-Unterstützung – lässt sich flexibel mit anderen ASUS-Routern kombinieren.
- Solide Abdeckung
- Multi-Gigabit-Anschlüsse
- Viele Verwaltungsfunktionen
- Sicherheits-Features
- VPN-Vielfalt
- Kompakte, unauffällige Bauweise
NACHTEILE
- Nur Dual-Band
- Keine 240-MHz-Kanäle auf 5 GHz
- Einrichtung teils hakelig
Fazit
Der ASUS ZenWiFi BD4 ist ein preisgu00fcnstiger und funktionsreicher Einstieg in die Wi-Fi-7-Welt, der mit solider Abdeckung und vielen Features u00fcberzeugt. Bei Leistung und Ausstattung haben High-End-Systeme aber klar die Nase vorn. Dafu00fcr gibt's knapp den Gold Award.








