Blink Video Doorbell (Gen 2) Test: Solide Ausstattung, starker Preis

Jens Scharfenberg
Jens Scharfenberg · 10 Minuten Lesezeit
blink video doorbell test

Video-Türklingeln gehören inzwischen zu den beliebtesten Smart-Home-Produkten. Sie bieten nicht nur den Komfort, jederzeit zu sehen, wer vor der Tür steht, sondern tragen auch zu einem Plus an Sicherheit bei. Während die erste Generation der Blink Video Doorbell (€ 54,99 *) bereits eine günstige und unkomplizierte Lösung darstellte, will die zweite Generation nun vor allem durch eine bessere Bildqualität, ein größeres Sichtfeld und eine längere Batterielaufzeit überzeugen. Blink, als Teil der Amazon-Gruppe, positioniert sich dabei mit seinem starken Preis-Leistungs-Verhältnis klar gegen Konkurrenzprodukte wie die Ring Battery Doorbell (Test€ 59,99 *). Ob die neue Generation die Versprechen einlösen kann und wo ihre Stärken und Schwächen liegen, lest ihr im Blink Video Doorbell (Gen 2) Test.

Technische Daten

Modell Blink Video Doorbell (2. Generation)
Maße 47 mm × 130 mm × 36,6 mm
Gewicht 113 g
Stromversorgung – 3x AA-Batterien
– Klingelverkabelung
Batterielebensdauer bis zu 2 Jahre
Kamera – 1440p HD in Farbe
– Seitenverhältnis 1:1 („quadratisch“, Kopf-zu-Fuß)
– Bildrate bis zu 30 FPS
– Sichtfeld 150° horizontal & 150° vertikal
Bewegungsmelder – maximale Reichweite ca. 7 m (wenn montiert in 122 cm Höhe über dem Boden)
– effektive Reichweite bei niedrigeren Objekten/Kniehöhe ca. 3,6 m
Audio Zwei-Wege-Kommunikation möglich
Konnektivität WLAN 802.11 b/g/n bei 2,4 GHz; eine Upload-Geschwindigkeit von mindestens 2 Mbps empfohlen; Hochgeschwindigkeits-Internet nötig
Wetterfestigkeit – Wetterfest nach IP-65
– Umgebungstemperaturen zwischen −5 °C und +45 °C
Preis € 64,99 *

Lieferumfang

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  • Blink Videotürklingel
  • Blink Sync-Basismodul
  • 3x AA 1,5 V Lithium-Batterien
  • Wandplatte
  • Wandmontagesatz
  • Ablösewerkzeug für Türklingeln
  • Drahtverlängerungen
  • Eckhalterung
  • Bohrschablone
  • Netzteil (für Sync-Basismodul)
  • USB-C-Kabel (für Sync-Basismodul)

Blink Video Doorbell (Gen 2) Test: Design und Verarbeitung

Auf den ersten Blick wirkt die Blink Video Doorbell Gen 2 unspektakulär, aber zweckmäßig. Die Form ist im Vergleich zur ersten Generation etwas klobiger geworden, was vor allem an der zusätzlichen Batterie liegt. Dennoch bleibt das Design schlank genug, um unauffällig neben einer Haustür zu wirken. Die Front ist wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich und vermittelt einen modernen, neutralen Eindruck.

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Die Blink Video Doorbell kommt mit Sync-Basismodul daher.

Die Verarbeitungsqualität ist solide, das Gehäuse wirkt robust und wetterbeständig. Dank Schutzklasse IP-65 übersteht die Klingel Regen und Staub problemlos. Der Klingelknopf ist oval und größer als beim Vorgängermodell, was im Alltag von Vorteil sein dürfte, wenn ihr eher dicke Finger habt. Auffällig ist, dass die Statusanzeige deutlich diskreter ausfällt als zuvor.

Während die erste Generation einen hellen Ring leuchten ließ, wenn die Kamera aktiv war, zeigt die Gen 2 lediglich eine kleine Status-LED in der oberen Ecke. Das sorgt für ein unauffälligeres Erscheinungsbild. Praktisch ist auch die Möglichkeit, die Klingel mithilfe eines Schlüssels aus ihrer Halterung zu lösen. Dadurch lassen sich Batterien einfach wechseln, ohne dass die gesamte Installation demontiert werden muss. Insgesamt hinterlässt die Verarbeitung einen durchweg positiven Eindruck.

Blink Video Doorbell (Gen 2) Test: Installation und Inbetriebnahme

Die Installation gestaltet sich erfreulich unkompliziert. Nach dem Auspacken setzt man die mitgelieferten Batterien ein, befestigt die Halterung an der Hauswand und steckt die Klingel ein. Blink legt passende Schrauben und Dübel bei. In Kombination mit der praktischen Bohrschablone haben auch Neulinge die Halterung schnell an der Hauswand befestigt.

Wer bereits andere Blink-Geräte besitzt, wird den Prozess als besonders komfortabel empfinden, da die App die neue Türklingel schnell erkennt und einbindet. Die Ersteinrichtung über die Blink-App erfolgt Schritt für Schritt und erfordert lediglich die Verbindung des Sync Module Core mit dem WLAN sowie das Hinzufügen der Klingel per QR-Code.

Hier nimmt euch die App komfortabel an die Hand, was auch für Neulinge eine schnelle Einrichtung bedeutet. Wer die Klingel über eine vorhandene Verkabelung betreiben möchte, muss etwas mehr Aufwand investieren, da die Anschlusskabel korrekt verbunden werden müssen. Dennoch bleibt auch diese Variante im Aufwand überschaubar, sodass die Installation insgesamt selten länger als 15 bis 30 Minuten dauert.

Blink Video Doorbell (Gen 2) Test: App-Bedienung

Die Blink-App ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt für die Steuerung und Konfiguration der Video Doorbell. Sie ist sowohl für iOS als auch für Android verfügbar und überzeugt durch eine übersichtliche Benutzeroberfläche. Nach der Einrichtung erhält man in Echtzeit Benachrichtigungen, wenn jemand klingelt oder eine Bewegung erkannt wird. Die App erlaubt zahlreiche Einstellungen, um die Nutzung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Dazu gehören die Festlegung von Bewegungszonen, mit denen sich bestimmte Bildbereiche ausschließen lassen, sowie die Anpassung der Empfindlichkeit der Bewegungserkennung. Wer in einer belebten Straße wohnt, wird diese Funktionen schnell zu schätzen wissen, da sich Fehlalarme dadurch deutlich reduzieren lassen. Auch die Videoqualität lässt sich anpassen. Je nach gewähltem Modus kann man zwischen einer bestmöglichen Bilddarstellung und einer längeren Batterielaufzeit priorisieren. Ein weiteres Highlight ist die Zwei-Wege-Kommunikation.

Über die App lässt sich direkt mit Besuchern sprechen, was besonders nützlich ist, wenn man gerade nicht zu Hause ist. Allerdings fehlt der Klingel ein eigener interner Lautsprecher für Klingeltöne im Haus. Stattdessen müssen Nutzer entweder vorhandene Kabelklingeln nutzen oder Alexa-Geräte einbinden, um ein akustisches Signal im Inneren zu erhalten. Das ist schade, da viele Konkurrenzmodelle direkt mit einem Gong für den Innenbereich ausgeliefert werden. Auch ist die Anbindung an externe Smart-Home-Systeme nicht möglich. Ihr seid also gezwungen, auch die neueste Blink Video Doorbell ausschließlich im Blink Ökosystem zu betreiben.

Blink Video Doorbell (Gen 2) Test: Kameraqualität

Die wohl größte Verbesserung gegenüber der ersten Generation liegt in der Kameraqualität. Mit einer Auflösung von 1440p bietet die Gen 2 ein sichtbar schärferes Bild, das Gesichter klarer erkennen lässt.

Besonders positiv fällt das quadratische Bildformat auf, das sowohl horizontal als auch vertikal jeweils 150 Grad erfasst. Dadurch hat man nicht nur die Köpfe der Besucher im Blick, sondern sieht auch deren Füße sowie Gegenstände auf dem Boden, wie etwa abgestellte Pakete.

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Auch bei Nacht liefert die Kamera solide Ergebnisse. Zwar reicht die Qualität der Schwarz-Weiß-Aufnahmen nicht an hochpreisige Modelle heran, doch die Bilder sind ausreichend hell und detailreich, um Personen klar identifizieren zu können.

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Aufnahme aus meinem Badezimmer bei absoluter Dunkelheit.

In hell beleuchteten Eingangsbereichen ist die Darstellung ohnehin überzeugend. Lediglich bei sehr hohen Kontrasten oder direkter Sonneneinstrahlung stößt die Kamera an ihre Grenzen, was für diese Preisklasse aber nicht ungewöhnlich ist.

Blink Video Doorbell (Gen 2) Test: Bewegungserkennung

Die Blink Video Doorbell kann in der zweiten Generation zwischen Personen, Fahrzeugen und anderen Bewegungen unterscheiden. Das funktioniert in der Praxis auch recht zuverlässig, neigt aber bei hoher Empfindlichkeit zu häufigen Fehlalarmen. Autos, die am Haus vorbeifahren, oder Haustiere können schnell eine Benachrichtigung auslösen. Hier erweist sich die Möglichkeit, Zonen zu definieren und die Sensitivität zu regulieren, als unverzichtbar.

Mit etwas Feintuning lässt sich die Anzahl unnötiger Meldungen nämlich deutlich reduzieren. Zonen solltet ihr ohnehin festlegen, um die Blink Video Doorbell (Gen 2) auch datenschutzkonform betreiben zu können. Hierfür lassen sich blinde Zonen erstellen, die ihr unter anderem im öffentlichen Raum und insbesondere bei sichtbaren Nachbargrundstücken festlegen solltet.

Die Reichweite der Bewegungserkennung beträgt unter optimalen Bedingungen bis zu sieben Meter, wenn die Klingel in einer Höhe von rund 1,20 Metern angebracht wird. Bei niedrigeren Objekten wie Haustieren sinkt die Reichweite, was im Alltag aber meist kein Nachteil ist. Insgesamt arbeitet die Bewegungserkennung präzise genug, um verlässlich auf Personen zu reagieren, ohne dabei unbrauchbar viele Fehlmeldungen zu produzieren.

Blink Video Doorbell (Gen 2) Test: Videospeicher

Ein Kritikpunkt, den man bei der zweiten Generation nicht von der Hand weisen kann, ist die Speicherung von Videoaufnahmen. Hier verschlechtert sich die zweite Generation nämlich im Vergleich zum Vorgänger. Während frühere Blink-Produkte teilweise lokalen Speicher über USB ermöglichten, ist das beim neuen Sync Module Core nicht mehr vorgesehen.

Nutzer, die ihre Aufnahmen sichern wollen, müssen demnach ein kostenpflichtiges Cloud-Abonnement abschließen. Blink bietet hierfür verschiedene Pakete an, die bei 3,00€ pro Monat für den Basis-Plan beginnen. Wer nicht nur eins, sondern mehrere Geräte nutzen möchte, entscheidet sich für das Plus-Abo. Dieses bietet den maximalen Umfang und kostet wiederum 10,00€ im Monat.

Bild: Blink

Für Haushalte mit mehreren Blink-Geräten lohnt sich also ein Plus-Abo, das alle Kameras abdeckt. Ähnlich wie bei Ring gibt es im Abomodell nicht nur den Cloudspeicher. Auch Zusatzfunktionen wie Smart Detection oder Bewegungszusammenfassungen sind nur über das Abo verfügbar. Ohne entsprechendes Paket lassen sich Live-Bilder zwar weiterhin abrufen, eine längerfristige Speicherung ist jedoch nicht möglich.

Fazit

Die Blink Video Doorbell der zweiten Generation ist eine gelungene Weiterentwicklung ihres Vorgängers. Besonders das deutlich verbesserte Sichtfeld und die höhere Auflösung heben sie spürbar auf ein neues Niveau. Die einfache Installation, die solide Verarbeitung und die wetterfeste Bauweise machen sie zu einer attraktiven Wahl für alle, die eine unkomplizierte und zuverlässige Videotürklingel suchen. Auf der anderen Seite stehen Einschränkungen, die man kennen sollte. Die Batterielaufzeit dürfte in der Praxis deutlich unter den angegebenen zwei Jahren liegen, wenn viele Benachrichtigungen ausgelöst oder Videos in hoher Qualität aufgezeichnet werden. Außerdem zwingt Blink Nutzer praktisch zu einem Cloud-Abo, wenn sie Aufnahmen speichern und andere essentielle Features nutzen möchten.

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Ein fehlender integrierter Gong im Haus ist ebenfalls ein Nachteil, der nur über Alexa-Geräte oder kabelgebundene Klingeln ausgeglichen werden kann. Unterm Strich überzeugt die Blink Video Doorbell Gen 2 durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie eignet sich besonders für Anwender, die bereits im Blink-Ökosystem zuhause sind oder die eine einfache und preiswerte Lösung suchen, um jederzeit ein Auge auf den Eingangsbereich zu haben. Wer hingegen Wert auf lokalen Speicher, Offenheit gegenüber anderer Smart-Home-Ökosysteme und kostenfreie Features bei der Bewegungserkennung legt, sollte sich bei Alternativen umsehen. Insgesamt hinterlässt die zweite Generation aber einen guten Eindruck und dürfte für viele Haushalte die richtige Wahl sein.

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VORTEILE

  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Einfache und schnelle Installation
  • Solide, wetterfeste Verarbeitung (IP-65)
  • Deutlich verbesserte Kameraqualität mit 1440p
  • Intuitive App-Bedienung mit Bewegungszonen und Zwei-Wege-Audio
  • Gute Integration ins bestehende Blink-Ökosystem

NACHTEILE

  • Kein lokaler Speicher, Cloud-Abo fast unvermeidlich
  • Kein integrierter Gong, nur über Alexa oder Verdrahtung möglich
  • Blink als geschlossenes Ökosystem

Detailbewertung

Design und Verarbeitung 90
Montage 90
Ausstattung 86
Kameraqualitu00e4t 87
Smart-Home-Anbindung 84
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 92

Fazit

Die Blink Video Doorbell (Gen 2) bietet eine solide Kamera und einfache Bedienung zum fairen Preis, verlangt aber Kompromisse bei Speicher und Batterielaufzeit und kommt mit geschlossenem u00d6kosystem daher.

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