Bärenstarker Klang, unglaublich starkes ANC, exzellenter Tragekomfort. Mit den neun Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) lehrt der Hersteller der gesammelten Konkurrenz das Fürchten und springt auf den Spitzenplatz der Bestenliste der Besten In-Ear-Kopfhörer. Unser Test verrät mehr.
Technische Daten
| Produkt | QuietComfort Ultra (2. Gen) |
| Bluetooth-Version | 5.3 |
| Bluetooth-Codecs | SBC, AAC, aptX Adaptive |
| Maximaler Betriebsbereich | 10m (ohne Hindernis) |
| Akkulaufzeit | Bis zu 6 Std., insgesamt 18 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt) |
| Ladezeit | 3 Stunden (für Ladeetui + Kopfhörer via USB-C) |
| Gewicht | 7,7 g pro Earbud; 61 g Ladeetui |
| Wichtigste Funktionen | ANC; Transparenzmodus; Trageerkennung; 360-Grad-Audio |
| Preis | € 299,95 * |
Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) Test: Komfortabler geht es nicht
- edles Design, Top-Verarbeitung
- vergleichsweise groß und schwer
- herausragender Tragekomfort
Bose schraubt kräftig am Design der QuietComfort Ultra (2. Gen) und obwohl die zweite Generation nochmal größer und schwerer wird, gehören die Earbuds hinsichtlich des Tragekomforts zur absoluten Speerspitze.
7,7 Gramm wiegt einer der Ohrhörer, 61 Gramm kommen zusätzlich durch das angenehm handliche Ladecase dazu. Auch die Earbuds selbst sind größer als viele Konkurrenten: Mit Maßen von 12 mm x 20 mm x 24 mm fallen die QC Ultra 2 recht breit und tief aus.
Erstaunlicherweise gelingt dem Hersteller hier aber ein meisterlicher Schritt in Richtung Tragekomfort. Dank zusätzlicher Silikonabsicherungen für die Ohrmuschel sitzen die Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) auch nach etlichen Stunden sehr angenehm im Ohr, ohne dabei zu drücken oder zu verrutschen.
Ich habe nun in den vergangenen Jahren zahlreiche In-Ear-Kopfhörer getestet. Von günstigen Modellen bis hin zur absoluten Premium-Klasse um die Huawei FreeBuds Pro 4, die Sennheiser Momentum TWS 4, AirPods Pro 2 oder die Top-Modelle von Sony: Die Bose QC Ultra 2 sind mit Abstand die Bequemsten. Chapeau, Bose.
Um den perfekten Sitz zu gewährleisten, finden sich nicht nur verschiedene Ohreinsätze, sondern auch besagte Silikonabsicherungen in verschiedenen Größen im Lieferumfang.
Hinzu kommen einige kluge Designverbesserungen. So bieten die Silikon-Ohreinsätze, die im Ohr Platz nehmen, nun ein Gitter das verhindert, dass Ohrenschmalz in das Innere gelangt. Damit lassen sich die Eartips nicht nur leichter reinigen, auch der Klang wird durch eindringenden Schmutz nicht beeinträchtigt.
Moderne Ausstattung, starke Akkulaufzeit
- Bluetooth 5.3, aber kein Auracast
- aptX Adaptive-Codec
- 360-Grad-Audio, Trageerkennung, Multipoint
Die Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) setzen auf eine moderne Ausstattung. Zum Einsatz kommt der Bluetooth 5.3-Standard für eine zuverlässige Verbindung und effiziente Energieverwaltung. Multipoint ist ebenfalls mit von der Partie, sodass sich die Earbuds mit zwei Audioquellen gleichzeitig verbinden lassen.
Neben den beiden Standard-Codecs SBC und AAC beherrschen die In-Ears auch den aptX Adaptive-Codec von Qualcomm, der – bei entsprechend kompatiblen Geräten, für ein verlustfreies Streaming ohne Latenz sorgt.
Android-Nutzer verwenden zudem Google Fast Pair, womit die Earbuds nach dem ersten Öffnen zuverlässig mit einem Pop-up erkannt und besonders schnell gekoppelt werden. Ansonsten ist quasi alles vorhanden, was Rang und Namen hat. Trageerkennung, Mono-Modus und immerhin eine IPX4-Zertifizierung, womit sich die Earbuds auch zum Sport eignen.
Bose spendiert den QuietComfort Ultra (2. Gen) darüber hinaus einen 360-Grad-Immersive-Audio-Modus, der einen dreidimensionalen Raumklang inklusive Kopf-Tracking liefert und die Räumlichkeit der Klangbühne verbessern soll. Nette Idee, sie in der Praxis aber teils durchwachsene Ergebnisse liefert.
Während das bei einigen Songs gut funktioniert, klingt das bei anderen Liedern hingegen wenig detailreich und eher matschig – in den meisten Fällen fährst du also ohne Immersive Audio besser.
Gute Akkulaufzeit, kabelloses Laden
- 6 Stunden Laufzeit mit ANC
- zusätzliche 18 Stunden mit Case
- kabellose Ladefunktion
Hinsichtlich der Akkulaufzeit liegen die Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) auf gutem Niveau.Bis zu sechs Stunden mit aktivem ANC sind drin, zusätzliche 18 Stunden steuert das Ladecase bei. Kein Rekord-Niveau, aber absolut ausreichend, um durch 2-3 ausgedehntere Tage zu kommen. Schaltest du hingegen den 360-Grad-Sound hinzu, geht den Buds schon nach rund 4 Stunden die Puste aus.
Dank Schnellladefunktion sind die Buds im Case zudem in 20 Minuten wieder fit für zwei Stunden Musikwiedergabe, vollgeladen sind Case und Buds per Kabel in rund drei Stunden.
Eine gelungene und willkommene Neuerung ist hingegen die kabellose Ladefunktion des Case. Ein Feature, das der direkte Vorgänger noch vermissen ließ. Nun kannst du das Ladetui der Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) im Qi-Standard kabellos mit Energie versorgen.
Zuverlässige Bedienung, durchwachsene App
- präzise und simple Touchbedienung
- praktische Shortcuts
- etwas enttäuschende App
Bei der Bedienung der Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) hat sich im Vergleich zum Vorgängers nichts gerändert. So setzen auch diese In-Ear-Modelle auf eine sehr zuverlässige und schnell reagierende Touchsteuerung, die über beide Earbuds realisiert wird.
Die Bedienung erfolgt dabei nicht nur äußerst zuverlässig, sondern präsentiert sich auch angenehm simpel, sodass keine Verränkungen nötig sind, um Aktionen durchzuführen. Einmal antippen pausiert die Wiedergabe oder setzt sie fort, zweimal springt zum nächsten oder vorherigen Song. Gedrückt halten wechselt zwischen den Klangmodi oder führt eine in der App konfigurierbare Schnellaktion aus.
Top: Auch die Lautstärkesteuerung ist über eine Wischgeste an den Außenseiten möglich. Das beherrschen bis heute noch nicht alle Top-Modelle im In-Ear-Segment. Anpassbar ist die Bedienung allerdings nicht. Dafür lassen sich, für beide Seiten individuell, Shortcuts erstellen. Diese erlauben beispielsweise den Wechsel zwischen Bluetooth-Quellen, Aktivierung von Immersive Audio oder die Aktivierung des Sprachassistenten.
Als Begleit-App kommt die Bose-App zum Einsatz, die leider nicht vollends überzeugen kann. Die Einstellungsmöglichkeiten sind dabei eher rudimentär, auch wenn ich im Test nicht wirklich etwas vermisst habe. Mit einer Ausnahme.
Denn es ist nicht einfach so möglich, die Intensität der aktiven Geräuschunterdrückung anzupassen. Bose legt dabei drei Profile beziehungsweise Modi an. Leise, Wahrnehmbar und Immersion. Diese verfügen über eine fest eingestellte Intensität des ANC und aktivierte Features wie ActiveSense (quasi ein adaptives ANC) und Immersive Audio.
Wer das ANC selbst regulieren möchte, das ist in 10 Intensitätsstufen möglich, muss einen eigenen Modus anlegen. Dann allerdings lässt sich kein ActiveSense hinzuschalten. Blöd gelöst, wie ich finde.
Klang und ANC auf Spitzen-Niveau
- herausragender, warmer Klang
- starke Bassdarstellung
- überzeugende Mitten und Höhen
Bisher gibt’s bei den Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) also einige Höhen und Tiefen. Erfreulicherweise sieht das im Hinblick auf den Klang ganz anders aus, denn die Earbuds klingen absolut gigantisch.
So begeistert das Modell mit einem unglaublich lebendigen und detailreichen Sound, der sich beeindruckend bassstark gibt, jedoch ohne dabei die Mitten oder Höhen zu überlagern. Wer ordentlich Wumms in seiner Musik schätzt, wird hier begeistert sein. Eine derart detaillierte, klare und druckvolle Bassdarstellung gibt es derzeit bei keinem anderen In-Ear-Kopfhörer.
Erfreulicherweise stehen dabei aber auch die Mitten auf einer breiten, warmen Bühne, was dem Klang eine angenehm lebendige und detailreiche Charakteristik spendiert. Gleichzeitig zeigen sich die Höhen angenehm klar und luftig, die Räumlichkeit ist – für In-Ear-Kopfhörer – wirklich ausgesprochen gut.
Selbst auf hohen Lautstärken neigen die Höhen nicht zu einer überspitzten Darstellung, wie diese bei vielen Konkurrenten zu hören ist. Sehr angenehm für alle, die es gerne lauter mögen. Im direkten Vergleich zeigen sich die Sennheiser Momentum 4 eine Spur neutraler in der Abmischung, dafür gibt’s bei Bose das wärmere, bassstärkere und für die meisten Hörer angenehmere Klangbild.
Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) sind der ANC-König
- beeindruckendes ANC auf Over-Ear-Niveau
- sehr gute Unterdrückung mittlerer und hoher Frequenzen
Den absoluten Spitzenplatz sichern sich die Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) aber bei ihrer aktiven Geräuschunterdrückung. Nun habe ich den Vorgänger selbst leider nicht testen können, aber schon nach wenigen Minuten hat mich die 2. Generation absolut umgehauen.
Das ANC liegt hier derart stark über der Konkurrenz von Sony, Sennheiser und Co, dass man hier wahrlich den Vergleich zu großen Over-Ear-Modellen ziehen kann – die normalerweise, bedingt durch die Bauart, Umgebungsgeräuche noch besser unterdrücken.
Auf der höchsten Intensitätsstufe sind die QC Ultra 2 in der Lage, nicht nur tiefe, sonore Geräusche vollständig auszublenden, sondern lassen auch mittlere und hohe Frequenzen wie Stimmen, das Tippen auf der Tastatur und vieles mehr fast vollständig verschwinden. Mich hat die ANC-Leistung regelrecht umgehauen. Wir sprechen hier von dem Niveau der besten ANC-Over-Ear-Kopfhörer, während die Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) selbst einige gute Over-Ear-Modelle übertreffen. Unglaublich.
Erfreulicherweise steht das Gegenstück in Form des Transparenzmodus dem ANC in nichts nach und kommt fast ganz ohne das typische Grundrauschen daher. Insbesondere Stimmen werden mit einem natürlichen Klang verstärkt, sodass Gespräche mit eingesetzten Earbuds problemlos möglich sind.
Als praktisch erweist sich zudem die „ActiveSense“-Funktion für den Transparenzmodus. Sobald die Earbuds sehr alute Geräuche wahrnehmen, schalten diese automatisch dynamisch in den ANC-Modus. Das klappt in der Praxis tadellos schnell und sehr akkurat. Eine äußerst praktische Funktion.
Verbesserte Mikrofone
Ein der größten Verbesserungen der zweiten Generation markieren, zumindest laut Hersteller, die Mikrofone, von denen nun insgesamt vier Stück eine bessere Qualität bei Telefonaten oder Sprachaufnahmen liefern sollen.
Und siehe da: Bose hat hier wirklich mächtig zugelegt. Die verbauten Mikrofone punkten mit einer detailreichen und natürlichen Stimmwiedergabe und unterdrücken dabei Umgebungslärm exzellent, was für eine hohe Verständlichkeit auch in lauten Umgebungen sorgt.
Mikrofon-Testaufnahme Bose QuietComfort Ultra (2. Gen):
Tatsächlich liegen die Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) hier auf Augenhöhe mit einigen der besten In-Ear-Modelle, beispielsweise von Huawei oder Apple.
Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) Test: Fazit
Mit den Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) liefert der Hersteller hier exzellente In-Ear-Kopfhörer ab, die in einigen Bereichen sogar die besten Konkurrenten überflügeln. Insbesondere die aktive Geräuschunterdrückung ist im In-Ear-Segment konkurrenzlos stark. Doch auch klanglich bieten die Buds einen angenehm detailreichen und bassstarken Sound, der wirklich mitreißt. Dank hervorragender Mikrofonqualität eignen sie sich zudem exzellent für Telefonate, auch bei lauten Umgebungen.
Der Tragekomfort sucht in meinen Augen ebenfalls seinesgleichen und die kabellose Ladefunktion des Case ist eine kleine, aber willkommene Verbesserung.
Sind die Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) damit die besten In-Ear-Kopfhörer? Nein. Denn frei von Kritik bleiben die Earbuds nicht. Da wäre beispielsweise die enttäuschende App und die fehlende Möglichkeit, die Intensität des ANC einfach anzupassen. Das geht bei nahezu allen Konkurrenten deutlich einfacher. Auch die Codec-Auswahl kann nicht vollends überzeugen. warum fehlen normale aptX und aptX HD Codecs? Warum gibt es kein Auracast? Und auch bei der Wasserdichtigkeit bieten einige Konkurrenten mehr als „nur“ IPX4.
Wen das nicht stört und wer vor allem Wert auf eine möglichst gute ANC-Funktion und einen satten Klang legt, wird von den Bose QuietComfort Ultra (2. Gen) zweifellos begeistert sein.







