Kompakte Actioncams liegen voll im Trend. Nach der Insta360 GO Ultra lässt nun auch DJI ein neues Modell folgen, das sich vor allem durch sein ultrakompaktes Design auszeichnen will. Die brandneue DJI Osmo Nano passt in eine Handfläche und wiegt gerade einmal 52 Gramm. Trotzdem soll man dank 4K/60-Aufnahmen bei der Bildqualität keine Kompromisse eingehen. Doch ist das auch wirklich so? Unser DJI Osmo Nano Test verrät mehr.
Technische Daten
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Produkt: |
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Abmessungen: |
57,3 x 29,5 x 28 mm |
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Gewicht: |
52g |
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Sensor: |
1/1,3 Zoll |
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Videomodi: |
4K (4:3) : 3840 × 2880 @ 50/48/30/25/24 fps |
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Videoformat: |
MP4 |
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Fotomodi: |
35 MP (6.880 x 5.160 Px) |
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Fotoformat: |
JPG, JPG+RAW |
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Besonderheiten: |
Elektronischer Bildstabilisator Sprachsteuerung, Gestensteuerung, teilbares Design, interner Speicher, microSD-Kartenslot, Osmo Audio |
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Display: |
1,96“, Touchscreen |
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Akku: |
Integriert; 530 mAh |
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Konnektivität: |
USB-C , Wi-Fi 6, Bluetooth 5.1, microSD-Slot |
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Wasserdicht: |
Bis 10m (Kamera); |
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Preis: |
€ 279,00 * |
DJI Osmo Nano Test: Kompakt und vielseitig
- unglaublich klein und leicht
- abnehmbares Vision Dock
- Wasserfeste Cam; Vision Dock aber nur spritzwassergeschützt
Die DJI Osmo Nano präsentiert sich als außergewöhnlich kompaktes und gleichzeitig robuste Actioncam. Mit einem Gesamtgewicht von nur 52 Gramm für die Kameraeinheit definiert sie den Begriff „ultraleicht“ neu, was sich vor allem in langen Einsatzzeiten und beim Tragen am Körper bemerkbar macht.
Im Kern setzt sich die Nano dabei aus zwei Bestandteilen zusammen: Die Kamera-Einheit und das sogenannte Vision Dock, das mit einem 1,96 Zoll großen Touch-Display aufwartet. Beide Elemente lassen sich herstellertypisch magnetisch miteinander verbinden, wobei die Kamera auch einzeln genutzt werden kann.
Denn: Beide Teile verfügen über einen dedizierten Power-Button, mit dem sich gleichzeitig die Aufnahme starten oder stoppen lässt. Die Verarbeitung ist hochwertig: Die Kamera besteht aus langlebigem Kunststoff mit griffiger Oberfläche, die auch bei anspruchsvolleren Outdoor-Aktivitäten guten Halt bietet. Besonders hervorzuheben ist die IPX8-Zertifizierung der Kamera selbst, was sie wasserdicht bis 10 Meter Tiefe macht – ideal für Wassersport oder Regenwetter.
Das Vision Dock, mit dem die Kamera gesteuert und geladen wird, ist allerdings leider nicht ganz so wasserdicht. Eine IPX4-Zertifizierung sorgt immerhin für einen Spritzwasserschutz. Wer die Cam jedoch beim Schwimmen nutzen will, muss das Dock an Land lassen.

Das ergonomische Design zeigt sich auch in einem innovativen Magnetbefestigungssystem, das einen schnellen, sicheren und nahezu lautlosen Wechsel zwischen vielfältigen Mounting-Optionen ermöglicht. So lassen sich beispielsweise Helme, Caps, Rucksäcke oder Brustgurte mit im Lieferumfang enthaltenen magnetischen Adaptern ausstatten, die die Kamera blitzschnell einrasten lassen.

Diese Modularität macht die DJI Osmo Nano zu einem idealen Begleiter für verschiedenste Aktivitäten von Outdoor-Sport bis zu urbanem Vlogging und Social-Media-Content. Das Dock selbst ist kompakt, leicht und beherbergt ein OLED-Touchdisplay, das als zentrales Interface für Steuerung und Monitoring dient. Insgesamt überzeugt die Osmo Nano durch ihre Kombination aus minimalistischer Bauweise, durchdachter Modularität und wetterfester Konstruktion, die auch anspruchsvollen Anforderungen gerecht wird.
Die Besonderheiten der DJI Osmo Nano
Dabei bringt die Osmo Nano in meinen Augen drei besonders spannende Alleinstellungsmerkmale mit: Einerseits ist die Cam selbst auf allen Flächen magnetisch und lässt sich so, für freihändige Aufnahmen, an metallischen Oberflächen befestigen – besonders genial, wenn mal kein Sativ oder Gimbal zur Hand sind.

Auf der anderen Seite lassen sich Kamera und Vision Dock getrennt nutzen, was ich besonders genial finde. So kannst du die Actioncam beispielsweise an deiner Cap befestigen und gleichzeitig mit dem Dock in der Hand nachvollziehen, was die Kamera gerade aufzeichnet und so gegebenenfalls Einfluss auf der Bildausschnitt nehmen, falls nötig.
Kamera und Vision Dock arbeiten dabei kabellos extrem zuverlässig zusammen, sodass die Cam direkt aktiviert wird, wenn du das Dock einschaltest oder umgekehrt. An welchem der beiden Bestandteile du die Aufnahme startest, ist dabei vollkommen egal.

Die dritte Besonderheit: Die DJI Osmo Nano verfügt über einen internen Speicher. Los geht es bei 64 GByte, unser Testmodell hat hingegen 128 GB Speicher. Das erlaubt eine flexible Nutzung ganz ohne Notwendigkeit einer microSD-Karte. Super praktisch.
Bekannte und präzise Bedienung
- DJI-typische Bedienung
- bekanntes Interface
Die Bedienung der DJI Osmo Nano ist konsequent auf Benutzerfreundlichkeit und Schnelligkeit ausgelegt, ohne auf technische Vielfalt zu verzichten. Daber erinnert die Bedienung stark an andere Produkte des Herstellers wie die Osmo 360 (unser Test) oder Osmo Pocket 3 und setzt auf dasselbe, bekannte Interface, sodass sich DJI-Nutzer schnell zurecht finden.
Die Kamera und das Vision Dock verfügen über nur eine Taste, über die grundlegende Funktionen wie Ein-/Aus, Aufnahme-Start und -Stopp gesteuert werden. Ergänzt wird diese minimalistische Steuerung durch das Vision Dock, das ein 1,96 Zoll großes OLED-Touchdisplay bietet. Dieses ermöglicht einfache Navigation und Kontrolle verschiedenster Aufnahmemodi und Voreinstellungen. Die reduzierte physische Bedienoberfläche erfordert allerdings ein wenig Eingewöhnung, da nicht jedes Menü sofort intuitiv zu finden ist.
Sprachbefehle sind ebenfalls verfügbar und ermöglichen Befehle wie „Aufnahme starten“ oder „Video stoppen“ – eine zeitsparende Funktion, die gerade beim Sport oder unterwegs praktisch ist, wenn man die Hände nicht frei hat.
Noch effizienter gestaltet sich die Bedienung mit dem integrierten SnapShot-Feature: Einmal kurz die Kamera aus dem Standby holen, und sie startet sofort eine Aufnahme, ohne lange Wartezeiten. Diverse Presets können im Voraus definiert und per Dock schnell ausgewählt werden – etwa Action-Modus mit schneller Framerate, Vlogging-Modus mit Gesichtserkennung oder Zeitlupenaufnahmen.
Für erfahrene Nutzer bieten sich zudem individuelle Einstellungen an, etwa die manuelle Belichtungskorrektur, Weißabgleich oder ISO-Bereiche, die über die DJI Mimo App oder das Bildmenü der Actioncam gesteuert werden können. Insgesamt gelingt DJI mit der Osmo Nano eine gelungene Balance zwischen Einfachheit und Funktionsvielfalt.
App-Anbindung und Praxis
Die DJI Mimo App dienst als Begleiter der Osmo Nano und erweitert die Basisfunktionen der Kamera ein wenig, wirklich umfangreich fällt der Funktionsumfang aber nicht aus. Nach dem erstmaligen Pairing via WLAN öffnet sich ein übersichtliches Interface, das eine Live-Vorschau der Cam ermöglicht, sodass du die Nano besser freihändig nutzen kannst.
Neben Firmware-Updates erwartet dich in der App vor allem eine Vorschau der auf der Cam gespeicherten Bilder und Videos, die du dann in einem Editor bearbeiten kannst. Der Editor ist allerdings ziemlich mächtig und erlaubt von Color-Grading über Bidanpassung bis hin zum Schneiden der Videos einige spannende Features.
Besonders praktisch ist die „One-Tap Edit“-Funktion, die bis zu sechs Videos automatisch analysiert, die Highlights zusammenschneidet und diese mit Musik unterlegt. Per Knopfdruck ohne ohne Kentnisse in der Videobearbeitung.
Ein großer Pluspunkt ist die Unterstützung hochgeschwindigkeitsfähiger Datenübertragung. Via USB 3.1 am Multifunctional Vision Dock können 4K-Videos mit Übertragungsraten von bis zu 600 MB/s ausgelagert werden, was einen zeitnahen Transfer großer Medienmengen ermöglicht.
Die Mimo App stellt neben der Steuerung auch smarte Tools bereit, die besonders Influencer und Content Creator ansprechen: So lassen sich Aufnahmen in verschiedene Seitenverhältnisse (4:3, 16:9, 9:16) umformatieren, passend für YouTube, Instagram Stories oder TikTok. Außerdem beinhaltet die App Farbprofile und Filter, die direkt angewendet werden können.
Das ist besonders praktisch, da die DJI Osmo Nano grundsätzlich nur im Querformat aufzeichnen kann. Selbst, wenn man die Kamera hochkant positioniert, wird das Bild immer im 16:9- beziehungsweise 4:3-Format dargestellt.

Allerdings ist die App nicht ganz so intuitiv wie bei manchen Konkurrenten, was manche Menüs und Einstellungen umständlich machen kann – eine kleine Schwäche, die mit zukünftigen Updates wohl adressiert wird. Insgesamt stellt die App jedoch eine sehr sinnvolle Erweiterung dar, die den Workflow von der Aufnahme bis zum Upload beschleunigt.
Akkulaufzeit der DJI Osmo Nano
- fest verbauter Akku
- rund 51 Minuten Aufnahme in 4K/60
- Vision Dock dient als Zusatzakku
Die Akkulaufzeit der DJI Osmo Nano bewegt sich mit etwa 90 Minuten Aufnahmedauer bei 1080p und rund 51 Minuten bei 4K/60fps auf durchschnittlichem Niveau für eine Ultra-Kompaktkamera. Das Vision Dock fungiert als Power- und Steuerzentrale zugleich und kann die Laufzeit auf maximal 165 Minuten pro Ladung verlängern, indem es die Kamera während des Betriebs mit Strom versorgt.

Schnelles Laden ist dank der USB-C-Schnellladefunktion möglich: In circa 20 Minuten erreicht die Kamera schon wieder rund 80 Prozent Akku-Kapazität, wodurch sich Drehzeiten flexibel gestalten lassen. Der Akku ist fest verbaut, ein Austausch durch den Nutzer ist nicht vorgesehen, was die kompakte Bauweise erklärt.
Für unterwegs empfiehlt sich also das Mitführen des Vision Docks oder einer Powerbank, um längere Aufnahmesessions zu ermöglichen. Die Kamera kann zudem während laufender Aufnahmen geladen werden, was dir zusätzliche Flexibilität bietet. Die thermische Wärmeentwicklung bleibt selbst bei längeren Sessions moderat, wodurch Abschaltungen durch Überhitzung selten sind und die Aufnahme stabil bleibt.
Bild- und Audioqualität
- sehr gute 4K-Bildqualität
- starker Dynamikumfang
- Low-Light nur durchwachsen
Die Osmo Nano nutzt einen 1/1,3-Zoll-Sensor, der für eine Mini-Kamera überdurchschnittlich groß ist. Zum Vergleich: Das ist dieselbe Sensorgröße wie im Falle der deutlich größeren Insta360 Ace Pro 2 (unser Test). Maximal sind bei der Mini-Actioncam allerdings 4K-Aufnahmen mit 60 fps möglich. Je nach Ausrichtung nimmt die Kamera dabei im 16:9-Querformat oder aber im Hochformat auf, was ideal für Reels ist.
Mit 13,5 Stops Dynamikumfang und 10-Bit-D-Log-M-Farbprofil liefert sie beeindruckend viel Spielraum für Color-Grading. Time-lapse und Zeitlupen bis 120 fps gehören ebenso zu den möglichen Aufnahmeformaten.
Neben der hervorragenden Bildqualität überzeugt die Osmo Nano mit ihrer RockSteady 3.0 Bildstabilisierung inklusive HorizonBalancing. Letzteres gleicht unerwünschte Kippbewegungen aus und sorgt für besonders ruhige, verwacklungsfreie Aufnahmen aus der Ich-Perspektive – sogar beim Laufen oder Mountainbiken. Die RockSteady 3.0 Stabilisierung arbeitet in vielen Situationen sehr gut – beim Radfahren, Joggen oder Vloggen sind die Ergebnisse flüssig und angenehm. Problematisch wird es im 4:3-Modus bei schnellen Bewegungen, wo hin und wieder Ruckler auftreten. Besonders bei starkem Schwenken oder Vibrationen kann die Software nicht immer alles ausgleichen.
Bei Tageslicht überzeugt die Bildqualität mit kräftigen, aber natürlichen Farben, klarer Schärfe und einem stabilen Dynamikumfang. Kontrastreiche Szenen mit hellem Himmel und dunklen Vordergründen werden sauber wiedergegeben.
Bei Low-Light-Szenen zeigt sich, wie bei den meisten Actioncams, eine klare Schwäche: Rauschen und Detailverlust nehmen spürbar zu. Dennoch schlägt sich die Nano besser als viele kleinere Konkurrenten.
Die Audioqualität bewegt sich auf hohem Niveau für eine eingebaute Lösung mit zwei Mikrofonen. Die Windgeräuschunterdrückung arbeitet effektiv, sodass Außenaufnahmen klar und verständlich aufgenommen werden. Für anspruchsvolle Nutzer besteht zudem die Möglichkeit, DJI-Funkmikrofone via Osmo Audio anzubinden, die kabellos für noch bessere Klangqualität sorgen.
Somit eignet sich die Osmo Nano nicht nur als spontaner Begleiter für den Alltag, sondern auch für halbprofessionelle Vlogs, Reisevideos oder Dokumentationen, die sowohl in Bild- als auch Tonqualität überzeugen wollen.
DJI Osmo Nano Test: Fazit
Mit der DJI Osmo Nano ist dem Hersteller in meinen Augen ein absoluter Volltreffer gelungen. Klar: Die Bildqualität kann nicht ganz mit „großen“ Actioncams mithalten, ist aber in 4K mit 60 fps noch immer absolut überzeugend, sofern die Lichtverhältnisse stimmen.
Diesen Umstand macht die Cam aber durch ihr Vielseitigkeit locker wieder wett. Sie ist klein, unglaublich leicht und dockt dank magnetischer Oberfläche an sämtlichen Metalloberflächen an. Absolut großartig finde ich die Möglichkeit, die Kamera auch ohne das Vision Dock zu nutzen oder selbiges als Monitor zu verwenden um jederzeit den Bildausschnitt im Auge zu behalten.
Die gute Akkulaufzeit, der interne Speicher und die vielseitigen Befestigungsmöglichkeiten machen, neben dem attraktiven Preis, das Gesamtpaket für mich perfekt. Frei von Kritik bleibt die Nano aber nicht. Ein paar mehr Videomodi wären wünschenswert gewesen, die Low-Light-Fähigkeiten sind überschaubar und die Begleit-App fällt eher rudimentär aus.
Aber wen das nicht stört und wer eine besonders handliche und flexible Actioncam sucht, der wird mit der DJI Osmo Nano garantiert glücklich.
VORTEILE
- Unglaulich klein & leicht
- Tolle 4K-Bildqualität
- Log und 10-Bit-Video
- Interner Speicher
- Extrem vielseitig
NACHTEILE
- Durchwachsene Low-Light-Fähigkeiten
- Dock nur spritzwassergeschützt
- Wenige Modi
Fazit
Unglaublich kompakte und flexible Actioncam mit sehr guter Bildqualitu00e4t, guter Akkulaufzeit und praktischen Alleinstellungsmerkmalen.






