Dreame A2 Test: Mähroboter mit LiDAR, 4G & Randmäh-Funktion

Jens Scharfenberg
Jens Scharfenberg · 10 Minuten Lesezeit
dreame a2 test

Der Sommer neigt sich zwar langsam aber sicher dem Ende entgegen, doch es ist nie zu spät für einen passenden Mähroboter. Schließlich ist nach der Gartensaison gleichzeitig auch vor der nächsten Saison. Im Dreame A2 Test haben wir uns einen vielversprechenden Vertreter der Gunst genauer anschauen dürfen. Der Experte für smarte Haushaltselektronik will bei seinem neuesten Gartenhelfer wieder mit einer picke packe vollen Ausstattung und innovativen technischen Highlights wie einer speziellen Mähtechnik für Randbereiche punkten.

Technische Daten

Modell Dreame A2
Empfohlener Mähbereich 3.000 m²
Hinderniserkennung OmniSense 2.0 mit 3D-Hindernisvermeidung
Navigation LiDAR
Steigfähigkeit 50%
Mähscheibe 3-Klingen-System mit EdgeMaster-System für randloses Mähen
Mäheffizienz – Standard-Modus: 1.000 m²/Tag
– Effizienz-Modus: 2.000 m²/Tag
Schnitthöhe 3 – 7 cm
Schnittbreite 22 cm
Wasserdichtigkeit IPX6
Betriebslautstärke 54 dB
Maße 438,5 mm x 665 mm x 270 mm
Gewicht 16,4 kg
Preis € 2.299,00 *

Lieferumfang

dreame a2 test

  • Dreame A2 Mähroboter
  • LiDAR-Schutzabdeckung
  • Basis
  • Ladestation
  • Ladekabel (10 m)
  • Netzteil
  • Schrauben und Sechskantschlüssel
  • Reinigungsbürste + Reinigungstuch
  • Ersatzklingen
  • Bedienungsanleitung + Quick-Start-Guide

Dreame A2 Test: Design und Verarbeitung

Wenig verwunderlich erinnert der Dreame A2 in Sachen Optik an den hauseigenen Dreame A1 Pro (Test€ 1.289,00 *) und den MOVA 600 (Test€ 899,00 *) des Tochterunternehmens MOVA. Ihr bekommt hier einen Gartenhelfer, der vor allem mit seiner schnittigen Formgebung punkten will, die fast schon sportlich wirkt.

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Dreame setzt auf ein glänzendes silberfarbenes Gehäuse und arbeitet mit schicken Carbon-Akzenten sowie einer stylischen LED-Beleuchtung, die sich auf der Oberseite vor der schwarzen Schutzabdeckung befindet. Kaum zu übersehen ist der große rote Notstopp-Knopf, über den sich ein sofortiger Stopp des Gartenhelfers herbeiführen lässt.

Die Bedieneinheit unter der Schutzabdeckung öffnet sich per Druck auf den Stop-Knopf und ist sinnvoll strukturiert. Hier findet ihr vier Knöpfe (Home, Start/Pause, On/Off und Zurück) sowie einen praktischen Drehregler vor. Über das darüber befindliche Display, welches ich in dieser Bildqualität bei noch keinem anderen Mähroboter bewundern durfte, könnt ihr am Roboter selbst Einstellungen vornehmen.

Zur Einrichtung aber später mehr. Während die Knöpfe mit einem tollen Druckpunkt überzeugen, bietet der Drehregler ein gutes Feedback. Das Display lässt sich wiederum gut ablesen. Im vorderen Bereich der Oberseite befindet sich der halbkugelförmige LiDAR-Sensor, der bei der Navigation durch euren Garten zum Einsatz kommt.

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An der Front befindet sich wiederum das Kamerasystem namens OmniSense 2.0, welches eine zuverlässige Hinderniserkennung bieten können soll. Rückseitig bietet der Dreame A2 einen praktischen Tragegriff, wodurch sich der 16,4 kg schwere Robo auch von A nach B tragen lässt. Dreht man den Gartenhelfer auf den Kopf, erblickt man nicht nur die beiden großen und satt profilierten Heckräder.

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An der Front befinden sich außerdem zwei deutlich kleinere Räder, die beim Lenken zum Einsatz kommen. Mittig sitzt wiederum der Mähteller, der sich für einen sauberen Randschnitt auch ausfahren lässt. Dieser verfügt über insgesamt drei Klingen, die ihr regelmäßig wechseln müsst. Die Verarbeitungsqualität bewegt sich Dreame-typisch auf einem hohen Niveau. Hier knackt und knarzt es nirgends.

Dreame A2 Test: Aufbau und Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme moderner Mähroboter lässt sich mit dem Aufbau älterer bzw. Low-Budget-Geräten kaum noch vergleichen. Da der Dreame A2 auf Begrenzungskabel verzichtet und stattdessen auf LiDAR-Navigation setzt, spart ihr euch kurzerhand das nervige Verlegen der Kabel. Stattdessen müsst ihr einfach nur einen geeigneten Platz für den Robo finden, für eine Stromversorgung sorgen und im Anschluss euer Smartphone zücken.

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Worauf ihr bei Standortwahl und weiteren Punkten des Aufbaus zu achten habt, lässt sich dem praktischen Quick-Start-Guide entnehmen. So solltet ihr beim Platzieren der Station zum Beispiel darauf achten, dass links und rechts von der Basis mindestens ein Meter Platz gelassen wird. Indes ist es kein Problem, wenn der Robo unter einem Vordach oder einem anderen nach oben begrenzenden Hindernis steht. Da LiDAR an Bord ist, stört das die Navigation nicht.

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Steht der Robo an Ort und Stelle, öffnet ihr die Dreame App und fügt ihn als neues Gerät hinzu. Befindet er sich in eurem Netzwerk, kann es auch schon an die Kartierung gehen. Hierfür steuert ihr den Dreame A2 wie ein ferngesteuertes Auto durch euren Garten und fahrt dabei die Umrandungen ab. Insgesamt sind dabei bis zu vier verschiedene Mähzonen möglich, die ihr miteinander verbinden könnt. Voraussetzung ist dabei eine minimale Durchfahrtsbreite von einem Meter.

Bei geradlinigen Gärten ist die Kartenerstellung natürlich deutlich einfacher als bei verwinkelten Grünanlagen. Wichtig ist, dass ihr diesen Schritt nicht vernachlässigt, sondern gewissenhaft vollführt. Fehler können sich später nämlich in Form schlechter Mähergebnisse rächen. Am Ende steht eine Karte eures Gartens, die der Dreame dann zur Orientierung nutzt.

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Ein großer Vorteil: Gegenüber anderer Modelle wie einem Ecovacs Goat G1 (Test€ 699,00 *) oder einem Mammotion Yuka Mini 600 (Test€ 969,74 *) müsst ihr hier keinen separaten RTK-Sender im Garten platzieren. Damit der Robo auch fernab eures WiFi-Netzwerks eine Internetverbindung hat, befindet sich ab Werk ein 4G-Modul an Bord. Dieses könnt ihr die ersten drei Jahre kostenfrei nutzen. Welche Kosten nach Ablauf dieser Testzeit anfallen, wissen wir noch nicht.

Dreame A2 Test: Dreame App

Bei der Dreame App hat sich auch mit dem Dreame A2 nicht viel getan. Das soll keineswegs negativ klingen, hat der chinesische Hersteller hier doch zweifelsohne eine der übersichtlichsten Apps auf dem gesamten Markt zu bieten. Obwohl ihr den Roboter theoretisch auch über das Bedienfeld unter der Glaushaube steuern könnt, solltet ihr auf jeden Fall die App nutzen. Schließlich ist diese nicht weniger als die Steuerzentrale für euren Mähroboter.

Was mir besonders gut gefällt? Dreame denkt hier an Neulinge und Profis gleichermaßen. Durch das übersichtliche Design finden sich hier auch Anfänger im Bereich der Mähroboter schnell zurecht. Umgekehrt gibt es zahlreiche Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten, was die Freunde leidenschaftlicher Rasenpflege unter euch gefallen dürfte. So lassen sich nicht nur Zeitpläne und bestimmte Mähzonen festlegen.

Auch könnt ihr Sperrzonen bestimmen und einstellen, wie kurz der Dreame A2 eure Grashalme stutzen soll. Ein besonderes Schmankerl für Fans ansehnlicher Rasenflächen: Ihr könnt hier bestimmte Rasenmuster festlegen. Je nach Wahl eures Wunschmusters, passt der Robo seinen Fahrtweg an. Was mir auch gut gefallen hat, ist der blitzschnelle und unkomplizierte Wechsel zwischen den verschiedenen Mähmodi. So wird eine effiziente Rasenpflege selbst von der Couch aus zum Kinderspiel.

Dreame A2 Test: Hinderniserkennung

In weiten Kreisen gelten Mähroboter nach wie vor als regelrechte „Tötungsmaschinen“ von Igeln und anderen Kleintieren, die sich im Garten rumtreiben können. Dass von schlecht ausgestatteten und älteren Geräten ein Risiko ausgeht, kann man nicht von der Hand weisen.

Doch in den letzten Jahren hat sich hier einiges getan. Das stellt auch der Dreame A2 unter Beweis. So bietet er Robo dank seiner OmniSense 2.0 Kameraeinheit an der Front eine zuverlässige Hinderniserkennung. Im Test habe ich Tennisbälle, Kuscheltiere und anderes Gartenspielzeug auf der Wiese verteilt. Der Dreame A2 erkannte alle meine Hindernisse zuverlässig und umfuhr sie.

Wie empfindlich die Hinderniserkennung arbeitet, könnt ihr bequem in der App festlegen. Natürlich sind die drei Rasierklingen an der Unterseite scharf. Deshalb tut Dreame hier so ziemlich alles, um Nutzer und Dritte vor Schäden zu bewahren.

Dazu gehört auch eine Sensorik, die unter anderem erkennt, wenn ihr den Mähroboter anhebt. Sollte dies der Fall sein, stoppt das Mähwerk sofort. Auch könnt ihr den Dreame per Knopfdruck auf den roten Notstopp-Knopf stoppen.

Dreame A2 Test: Praxistest

Der Dreame A2 verfügt über einen 90 Wh großen Akku und eignet sich laut Herstellerangaben für Rasenflächen von bis zu 3.000 m². Angesichts einer Akkulaufzeit von etwas mehr als anderthalb Stunden und einer Ladedauer von 83 Minuten für eine komplette Ladung ist das durchaus möglich.

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Dieses Maximum konnte ich angesichts meines deutlich kleineren Gartens natürlich nicht ausreizen. Was ich dem Dreame A2 aber bedenkenlos attestieren kann, ist eine wirklich starke Mähleistung. Innerhalb von knapp 45 Minuten mähte er meine etwa 90 m² große Rasenfläche. Angesichts eines 22 cm breiten Mähwerks arbeitet der Dreame dabei erfreulich effizient.

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Besonders spannend ist das ausfahrbare Design des Mähwerks. So kann der Dreame A2 vor allem im Bereich von Rasenkanten oder auch Mauern glänzen. Wo viele Konkurrenten nämlich einen ungemähten Rand zurücklassen, bietet der Dreame ein nahezu randloses Mähbild. Doch es gibt auch ein Problem, das mir beim Dreame auffiel.

Solche Areale können die Hinderniserkennung fälschlicherweise auf den Plan rufen.

So war mir die Hinderniserkennung mitunter ein wenig zu empfindlich. Im Bereich meiner kleinen Mauersteine wurden kleine, herunterhängende Kräuterzweige als Blumenzweige interpretiert. Wen das stört, der muss die Empfindlichkeit der Hinderniserkennung reduzieren.

Dreame A2 Test: Outdoor-Überwachungskamera

Seine OmniSense 2.0 Technologie nutzt der Dreame A2 vornehmlich, um Hindernissen ausweichen zu können. Doch mithilfe der Kamera könnt ihr den smarten Mähroboter auch als mobile Überwachungskamera nutzen. Damit ihr dabei nicht nur Bild- sondern auch Tonübertragungen von eurem Grundstück erhaltet, verbaut Dreame kurzerhand auch ein Mikrofon im Gartenroboter.

Solltet ihr dann einmal einen ungebetenen Gast auf eurem Grün entdecken, könnt ihr über die App die integrierte Alarmsirene starten. Eine entsprechende Push-Nachricht bekommt ihr ebenfalls, wenn der Robo eine ungewöhnliche Aktivität registrieren sollte.

Und das ist nur ein Beispiel für die smarten Features an Bord. Weiterhin bekommt ihr hier weitere praktische Ausstattungsmerkmale wie einen Regensensor, der den Dreame vom Mähen abhält, wenn der Rasen Restfeuchte hat. Dank der vielen Anpassungsmöglichkeiten in der App könnt ihr das Ganze aber auch deaktivieren, wenn ihr darin keinen Mehrwert seht.

Fazit

Mit dem A2 bringt Dreame einen Mähroboter auf den Markt, der kaum Wünsche offenlässt. Besonders die Kombination aus moderner LiDAR-Navigation, OmniSense 2.0 Hinderniserkennung und einem integrierten 4G-Modul hebt ihn von vielen Konkurrenten ab. Der Verzicht auf ein Begrenzungskabel und RTK-Mast macht die Einrichtung angenehm einfach, und die Dreame-App überzeugt durch Übersichtlichkeit sowie zahlreiche Einstellmöglichkeiten – von Mähplänen über Rasenmuster bis hin zu Sperrzonen. In der Praxis liefert der A2 eine starke und effiziente Mähleistung, insbesondere durch sein ausfahrbares Mähwerk, das fast randloses Schneiden ermöglicht.

Auch bei der Sicherheit setzt Dreame klare Akzente: Stoppsensoren, Notknopf und sofortiger Messerstopp sorgen für ein hohes Maß an Schutz. Die Hinderniserkennung arbeitet zuverlässig, wenngleich sie gelegentlich etwas zu empfindlich reagiert. Ein zusätzliches Highlight ist die Doppelrolle als Überwachungskamera, die Bild- und Tonübertragung samt Alarmsirene ermöglicht. Kleinere Schwächen wie die Feinjustierung der Hinderniserkennung fallen angesichts der insgesamt hochwertigen Verarbeitung, innovativen Ausstattung und flexiblen Steuerung kaum ins Gewicht.

VORTEILE

  • Einfache Einrichtung
  • Sehr gute Mähleistung
  • Randloser Schnitt
  • Übersichtliche und funktionsreiche App
  • Zuverlässige Hinderniserkennung
  • Integriertes 4G-Modul
  • Hohe Sicherheitsstand
  • Austauschbarer Akku

NACHTEILE

  • Hinderniserkennung ab Werk teils zu empfindlich
  • Relativ hohes Gewicht (16,4 kg)
  • Preislich im Premium-Segment

Detailbewertung

Design und Verarbeitung 93
Hardware 92
Mu00e4hleistung 92
Navigation und Hinderniserkennung 90
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 89

Fazit

Starker Mu00e4hroboter mit LiDAR, randlosem Schnitt und smarter App. Einfach einzurichten, vielseitig ausgestattet u2013 nur die Hinderniserkennung ist manchmal zu sensibel.

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