Der Ecovacs Deebot X9 Pro Omni kostet stolze 1.299 Euro und positioniert sich als neues Flaggschiff mit BLAST-Technologie und OZMO Roller. Mit nur 9,8 cm Bauhöhe verspricht er Reinigung unter flachsten Möbeln, während die KI-Features und Triple Lift System für intelligente Reinigung sorgen sollen. Als Nachfolger des bereits sehr guten X8 Pro Omni will Ecovacs mit verbesserter Saugtechnologie, überarbeiteter Seitenbürste und erweiterten KI-Funktionen neue Maßstäbe setzen. Doch kann der teuerste Ecovacs in der Praxis überzeugen? In unserem Ecovacs Deebot X9 Pro Omni Test haben wir den Roboter auf Herz und Nieren geprüft.
Ecovacs Deebot X9 Pro Omni: Die technischen Daten im Überblick
| Kategorie | Spezifikation |
| Saugleistung | 16.600 Pa (BLAST-Technologie) |
| Wischsystem | OZMO Roller, 3.700 Pa, 220 U/min |
| Navigation | AIVI 3D 3.0 (ohne LiDAR-Turm) |
| Objekterkennung | AI Stain Detection 2.0 |
| Bauhöhe | 9,8 cm (sehr flach!) |
| Triple Lift System | Seitenbürste, Hauptbürste, Walze separat anhebbar |
| Akkulaufzeit | 2,6 Stunden (Herstellerangabe) |
| Staubbehälter | 220 ml |
| Wassertank | 110 ml |
| Station – Staubbeutel | 3.000 ml |
| Station – Wassertanks | 4.000 ml Frisch- / 2.200 ml Abwasser |
| Besonderheiten | ZeroTangle 3.0, TruEdge 2.0, YIKO-GPT |
| App-Steuerung | Ecovacs Home, Alexa, Google, YIKO, Matter |
| Lautstärke | k.A. (Herstellerangabe) |
| Preis | UVP 1.499€ |
Erster Eindruck: Schön anzusehen, unpraktisch im Alltag
Schon vor dem Test macht der Ecovacs Deebot X9 Pro Omni beim Auspacken richtig was her. Roboter und Station kommen beide in derselben edlen schwarzen Textur-Oberfläche mit gebürsteter Optik daher – fast wie ein aufeinander abgestimmtes Designobjekt-Set für die moderne Wohnung. Die Verarbeitung stimmt bei beiden Komponenten: tadellose Spaltmaße, saubere Übergänge, alles sitzt perfekt. Man merkt sofort: Das ist Premium-Liga.
Allerdings hat die Medaille eine Kehrseite: Die wunderschöne schwarze Oberfläche von Roboter und Station ist extrem anfällig für Verschmutzungen. Tierhaare, Fingerabdrücke, Staubpartikel – alles wird gnadenlos sichtbar. Was beim Auspacken elegant aussieht, wird im Alltag schnell zum Pflegefall. Wer das Premium-Aussehen erhalten möchte, muss regelmäßig zum Mikrofasertuch greifen – und das gilt für beide Geräte.
Die flache Bauweise des Roboters mit nur 9,8 cm Höhe zahlt sich jedoch aus. Während andere Saugroboter mit ihren LiDAR-Türmen oft an niedrigen Möbeln scheitern, schlüpft der X9 Pro Omni problemlos darunter. Das erschließt Reinigungsbereiche, die andere Roboter nicht erreichen.
Mit 35,3 cm Durchmesser bewegt sich der Roboter im Standard-Format und passt durch alle gängigen Türöffnungen. Die 4,6 kg fühlen sich wertig an – robust, aber nicht unhandlich.
Lieferumfang: Enttäuschend mager für den Preis
Für stolze 1.499 Euro fällt der Lieferumfang ernüchternd mager aus. Im Karton findet sich nur das absolute Minimum:
- Ecovacs Deebot X9 Pro Omni Roboter
- All-in-One Station in mattem Schwarz
- Stromkabel für die Station
- Quick Start Guide und ausführliche Bedienungsanleitung
Das war’s. Kein Zubehör, keine Reinigungslösung, keine Ersatz-Wischwalze, keine zusätzlichen Staubbeutel – einfach nichts. Während andere Hersteller ihre Roboter für deutlich weniger Geld mit Ersatzteilen, Reinigungsmittel und diversem Zubehör ausstatten, beschränkt sich Ecovacs auf das Nötigste. Bei einem 1.500-Euro-Gerät hätte man schon etwas mehr erwarten können.

Immerhin lässt sich der Reinigungsmittelbehälter in der Station selbst befüllen. Man ist nicht auf teure Hersteller-Kartuschen angewiesen, sondern kann handelsübliche Roboter-Bodenreiniger verwenden – auch wenn Ecovacs natürlich die eigene Lösung empfiehlt. Das spart langfristig Geld und ist umweltfreundlicher als Einweg-Kartuschen. Ein kleiner Pluspunkt bei einem ansonsten reduzierten Lieferumfang.

Die Station: Kompakt und hochwertig, aber mit Kompromissen
Die Station des X9 Pro Omni überzeugt zunächst mit ihrer kompakten Bauweise. Die Abmessungen von 338 × 500 × 459 mm sind angenehm zurückhaltend. Während Konkurrenz-Stationen oft wie kleine Kühlschränke wirken, passt die Ecovacs-Station in jede Ecke. Das ist vor allem in kleineren Wohnungen ein echter Pluspunkt.
Technisch macht die Station ebenfalls eine gute Figur. Die Heißwasser-Reinigung der OZMO Roller arbeitet zwischen 40 und 75°C, wobei die Temperatur automatisch an den Verschmutzungsgrad angepasst wird. Die Heißluft-Trocknung sorgt dafür, dass keine unangenehmen Gerüche oder Schimmel entstehen. Praktisch ist auch die App-Integration, die zeigt, wie lange die Station für ihre verschiedenen Wartungsaufgaben benötigt.
Allerdings hat die kompakte Größe ihren Preis. Mit 4 Litern Frischwasser und 2,2 Litern Abwassertank sind die Kapazitäten überschaubar. Für normale Haushalte reicht das eine Weile, bei größeren Wohnungen oder häufigem Wischen muss man öfter nachfüllen.
Inbetriebnahme: Schnell und unkompliziert
Die Inbetriebnahme verläuft erfreulich unkompliziert. Nach dem Download der Ecovacs Home App über den QR-Code im Quick Start Guide führt die Anwendung Schritt für Schritt durch die Einrichtung. Unter der Abdeckung des Roboters – nicht der Station – findet sich ein weiterer QR-Code, mit dem sich das Gerät hinzufügen lässt.
Nach ein paar kleinen Einstellungen und dem Befüllen der Wassertanks geht es zur Kartierung über.
Die erste Kartierungsfahrt unserer 50-m²-Testwohnung verlief zielstrebig und ohne große Umwege. Bereits nach etwa 8 Minuten war eine brauchbare Karte erstellt, die sich in der App nachbearbeiten ließ. Die automatische Raumaufteilung funktionierte größtenteils korrekt, nur kleine Korrekturen waren nötig.
Navigation: Überraschend gut ohne LiDAR-Turm
Die Navigation funktioniert deutlich besser als erwartet. Obwohl der X9 Pro Omni auf den klassischen LiDAR-Turm verzichtet und stattdessen auf AIVI 3D 3.0 mit integrierten Sensoren setzt, arbeitet er erstaunlich präzise. Die Kartierung ist kompakt und nicht überfordernd – ein Pluspunkt gegenüber manchen Konkurrenten, die mit Features überladen sind.
Der Roboter plant seine Routen intelligent, vermeidet überflüssige Fahrten und arbeitet systematisch Raum für Raum ab. Die Objekterkennung per Kamera funktioniert größtenteils zuverlässig, auch wenn sie nicht ganz das Niveau von LiDAR-basierten Systemen erreicht. Bei genauerer Betrachtung fallen viele durchdachte Details in der Navigationslogik auf.
Ein Punkt, der im längeren Test jedoch nervt, ist das Verhalten an Türschwellen. An unserer nicht besonders hohen Schwelle spinnt der Roboter gelegentlich herum. Die Meldung „Meine Antriebsräder haben keinen Kontakt zum Boden“ kommt öfter als gewünscht, obwohl die Situation eigentlich problemlos zu bewältigen wäre. Hier scheint die Sensorik zu empfindlich kalibriert zu sein.
Kleiner Kritikpunkt am Rande sind die beworbenen KI-Features wie AI Stain Detection 2.0, die eher wie Marketing-Gimmicks wirken. In der Praxis bringen sie wenig spürbaren Mehrwert, fallen aber auch nicht negativ auf.
Ecovacs Deebot X9 Pro Omni Saugleistung im Test: BLAST-Technologie mit gemischten Ergebnissen
Die beworbene BLAST-Technologie mit 16.600 Pa Saugkraft klingt auf dem Papier beeindruckend. Ecovacs verspricht 137,6% bessere Staubaufnahme auf Teppichen durch optimierte Luftführung und höheren Luftstrom von 16,3 Litern pro Sekunde.
In der Praxis liefert der X9 Pro Omni durchaus solide Ergebnisse. Krümel, Staub, Tierhaare und kleinere Partikel verschwinden problemlos im 220 ml großen Staubbehälter, während die verschiedenen Saugstufen angenehme Flexibilität für unterschiedliche Bodenbeläge bieten. Auf Hartböden arbeitet er besonders gründlich und hinterlässt durchweg saubere Flächen.
Bei Teppichen zeigt sich die Leistung ebenfalls ordentlich, auch wenn hartnäckigere Sachen wie frische Brötchenkrümel erst beim zweiten oder dritten Durchgang komplett verschwinden. Die BLAST-Technologie bringt durchaus spürbare Verbesserungen mit sich, erreicht aber nicht ganz die beworbene Revolution.
Erfreulich funktioniert das ZeroTangle 3.0 Anti-Verhedderungs-System. Dank der V-förmigen Borstenform mit 45°-Winkel verfangen sich lange Haare deutlich seltener in der Hauptbürste, auch wenn gelegentlich trotzdem mal etwas hängen bleibt.

Weniger erfreulich ist dagegen die Seitenbürste, die beim X9 Pro nicht mehr ausfährt. Das ist ein klarer Rückschritt gegenüber dem X8 Pro Omni. Zwar hat Ecovacs mit längeren Borsten kompensiert, aber die Eckenreinigung leidet trotzdem spürbar darunter, besonders in verwinkelten Räumen.

Wischfunktion: OZMO Roller mit systematischen Schwächen
Die OZMO Roller Technologie ist das große Aushängeschild des X9 Pro Omni. Statt klassischer Rotations-Mopps setzt Ecovacs auf eine rotierende Walze mit kontinuierlicher Wasserzufuhr. 16 Düsen versorgen die Walze permanent mit Frischwasser, während verschmutztes Wasser abgeschabt wird. Mit 220 Umdrehungen pro Minute und 3.700 Pa Anpressdruck verspricht das System eine gründliche Reinigung.
Grundsätzlich wischt der X9 Pro Omni ordentlich und hinterlässt auf Hartböden saubere Ergebnisse. Die kontinuierliche Wasserzufuhr verhindert effektiv das Verschmieren von Schmutz, während die hohe Rotationsgeschwindigkeit auch hartnäckigere Verschmutzungen löst. Praktisch ist dabei die stufenlose Anpassung der Wasserdurchflussrate von 1 bis 50 Litern, mit der sich die Wischintensität je nach Verschmutzungsgrad optimal einstellen lässt. Das Prinzip erinnert dabei an Waschsauger – kontinuierliche Frischwasserzufuhr bei gleichzeitiger Absaugung des Schmutzwassers, nur eben in kompakter Roboter-Form.

Die Triple Lift Technologie zeigt sich dabei als durchaus nützlich – Seitenbürste, Hauptbürste und Wischwalze können separat angehoben werden. Auf Teppichen hebt sich die Walze automatisch an, bei erkannten Flüssigkeiten bleiben die Bürsten oben. Das funktioniert wirklich zuverlässig und verhindert das Verschmieren von verschütteten Flüssigkeiten.
Allerdings zeigt die Walzen-Lösung auch ihre Grenzen. An den Rändern bleiben konsequent etwa 1 bis 2 cm ungewischt – ein typisches Problem dieser Technologie. Die TruEdge 2.0 Technologie mit ausfahrbarer Walze hilft zwar, kann aber die physikalischen Grenzen nicht völlig überwinden. Das ist besonders schade, da gerade an den Rändern oft der meiste Schmutz liegt. Rotierende Mopps erreichen hier tendenziell bessere Ergebnisse, dafür punktet die Walze mit ihrer kontinuierlichen Selbstreinigung.
KI-Features des Ecovacs Deebot X9 Pro Omni im Test: Viel Versprochen, wenig gehalten
Ecovacs bewirbt den Deebot X9 Pro Omni mit verschiedenen KI-Features wie AI Stain Detection 2.0, YIKO-GPT Sprachsteuerung und dem Triple Lift System. Die meisten funktionieren durchaus ordentlich, erreichen aber nicht das beworbene Niveau echter Innovation, sondern bewegen sich eher im Bereich solider Standardtechnik.
Die YIKO-GPT Sprachsteuerung beispielsweise unterstützt mehrere Sprachen inklusive Deutsch und funktioniert zuverlässig, bietet aber keinen echten Mehrwert gegenüber der klassischen Alexa- oder Google-Integration, die ohnehin verfügbar ist. Die Erkennung klappt zwar gut, wirklich intelligente Konversationen sind jedoch nicht möglich, sodass man sich fragt, wozu das Ganze.
Deutlich nützlicher zeigt sich das bereits erwähnte Triple Lift System, das sich als durchaus praktisch erweist. Die separate Ansteuerung von Bürsten und Walze funktioniert gut und passt sich sinnvoll an verschiedene Situationen an, auch wenn es mittlerweile nicht mehr einzigartig ist.
Ähnlich verhält es sich mit der AI Stain Detection 2.0, die unauffällig im Hintergrund arbeitet und offensichtliche Verschmutzungen durchaus zuverlässig erkennt. Die angepassten Reinigungsstrategien bringen zwar keinen dramatischen Unterschied zu einer normalen intensiven Reinigung, schaden aber auch nicht.
Unterm Strich sind die KI-Features solide umgesetzt, ohne dabei wirklich zu begeistern oder den Premium-Aufpreis zu rechtfertigen.
App & Bedienung: Solide Standardkost
Die Ecovacs Home App bietet alle wichtigen Funktionen für die Steuerung des X9 Pro Omni. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und größtenteils intuitiv bedienbar:
- Detaillierte Kartenerstellung mit automatischer Raumaufteilung
- Individuelle Zeitpläne pro Raum mit verschiedenen Modi
- Verschiedene Reinigungsmodi (Saugen, Wischen, Kombination)
- Sperrzonen und virtuelle Wände
- Live-Verfolgung während der Reinigung
- Umfassende Wartungshinweise und Status-Übersicht
- Integration von Sprachsteuerung (Alexa, Google, YIKO)
- Fernwartung und Software-Updates
Die deutsche Übersetzung ist größtenteils ordentlich, auch wenn sich gelegentlich noch Fehler einschleichen. Die Navigation durch die App ist größtenteils logisch, komplexere Einstellungen sind manchmal etwas versteckt.
Besondere Höhepunkte oder innovative Features sucht man vergebens, aber das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Die App ist aufgeräumt und konzentriert sich auf das Wesentliche, ohne Nutzer mit unzähligen Optionen zu überlasten. Während andere Hersteller wie Roborock oder Dreame teilweise mit Features überfrachten, bleibt Ecovacs bei einer klaren, übersichtlichen Struktur. Alle wichtigen Funktionen sind vorhanden und gut erreichbar – manchmal ist weniger eben mehr.
Lautstärke und Akkulaufzeit: Unauffällig im Betrieb
Der Ecovacs Deebot X9 Pro Omni arbeitet in unserem Test beim Reinigen angenehm leise. Im normalen Saugmodus ist er deutlich weniger störend als viele Konkurrenten, auch wenn er im starken Saugbetrieb durchaus an einen konventionellen Bodenstaubsauger erinnert. Insgesamt bleibt der Geräuschpegel aber erträglich und macht ihn alltagstauglich für den Einsatz während der Arbeitszeit oder am Abend.
Die Akkulaufzeit von theoretisch 2,6 Stunden reicht in der Praxis für unsere 50-m²-Testwohnung problemlos aus. Eine Kompletteinigung mit Saugen und Wischen dauert etwa 40 Minuten – für die kleine Fläche durchaus ordentlich, aber nicht überragend schnell. Danach sind noch genug Reserven vorhanden. Bei größeren Wohnungen kehrt er automatisch zur Station zurück, lädt auf und setzt die Reinigung nahtlos fort. Der Roboter merkt sich dabei präzise, wo er aufgehört hat.
Ganz anders verhält es sich mit der Station. Die ist alles andere als leise. Wenn der Roboter zur automatischen Entleerung andockt, klingt das Absaugen wie ein Miniatur-Tornado. Besonders amüsant wird es dann, wenn nach diesem ohrenbetäubenden Vorgang die entspannte Sprachausgabe verkündet „Möglicherweise ist ein leichtes Geräusch zu hören“ – und dann das vergleichsweise entspannte Rollenwaschen beginnt. Da mussten wir wirklich schmunzeln. Immerhin zeigt die App transparent an, wie lange die Station für ihre verschiedenen Wartungsaufgaben benötigt, sodass man sich darauf einstellen kann.
Wartung und Folgekosten: Überschaubar aber teuer
Der grundsätzliche Wartungsaufwand hält sich in Grenzen. Die OZMO Roller wird nach jeder Fahrt automatisch mit Heißwasser gereinigt und getrocknet. Der 3-Liter-Staubbeutel muss laut Ecovacs erst nach bis zu 90 Tagen gewechselt werden, in der Praxis hängt das stark von der Nutzungsintensität ab.
Regelmäßige Aufgaben beschränken sich auf:
- Wassertanks nachfüllen/entleeren (alle 2-3 Tage bei täglicher Nutzung)
- Staubbeutel wechseln (alle 1-3 Monate)
- Filter reinigen/austauschen (alle 3-6 Monate)
- Seitenbürste alle 2 Wochen reinigen (alle 3-6 Monate ersetzen)
- Sensoren und Kameras säubern (monatlich)
Die Folgekosten hängen stark davon ab, ob man auf Originalzubehör setzt oder zu Drittanbietern greift. Staubsaugerbeutel vom Hersteller kosten rund 20 € für 6 Stück, Ersatz-Wischwalzen schlagen mit 20-40 € zu Buche. Filter und andere Verschleißteile sind ebenfalls nicht gerade günstig. Hier macht sich der Premium-Anspruch deutlich bemerkbar.
Wer jedoch bereit ist, auf Drittanbieter-Zubehör umzusteigen, kann erheblich sparen. Komplette Sets mit Bürsten, Filtern, Staubbeuteln und Wischwalzen gibt es bereits ab 25-30 Euro – oft mit Verschleißteilen für mehrere Monate. Die Qualität ist meist völlig ausreichend, auch wenn sie nicht ganz das Niveau der Originalteile erreicht. Für preisbewusste Nutzer ist das eine echte Alternative zu den kostspieligen Originalteilen.
Konkurrenzvergleich: Zu teuer für das Gebotene
Mit einer UVP von 1.499 Euro, aber tatsächlichen Verkaufspreisen zwischen 1.000 und 1.300 Euro, positioniert sich der X9 Pro Omni im gehobenen Premium-Segment. Das macht ihn deutlich attraktiver als ursprünglich gedacht und bringt ihn in direkte Konkurrenz zu anderen Flaggschiff-Modellen.
Verglichen mit dem hauseigenen Ecovacs T80 Omni für 899 Euro rechtfertigen 100-400 Euro Aufpreis schon eher das flachere Design, die OZMO Roller-Technologie und die überarbeiteten Features. Allerdings bietet der T80 Omni durch seine ausfahrbaren Mopps nach wie vor bessere Kantenreinigung und reinigt in der Praxis fast genauso gründlich.
In der 1.000-1.300 Euro Liga spielen starke Konkurrenten wie der Roborock S8 MaxV Ultra oder Dreame X40 Ultra mit, die beide ausgereifte LiDAR-Navigation, etablierte Software-Ökosysteme und bewährte Reinigungstechnologie bieten. Diese Modelle glänzen oft mit präziserer Navigation, größerer Community-Unterstützung und ausgereifteren Apps. Auch der neue Roborock Qrevo Curv setzt auf bewährte Technologie statt experimentelle KI-Features.
Besonders schmerzhaft bleibt der Vergleich zum eigenen X8 Pro Omni, dessen ausfahrbare Seitenbürste für die Eckenreinigung praktischer war. Für den aktuellen Straßenpreis von rund 1.200 Euro ist der X9 Pro Omni durchaus konkurrenzfähig, auch wenn er nicht in allen Bereichen die Klassenführung übernimmt.
Test-Fazit: Ecovacs Deebot X9 Pro Omni – Empfehlung oder nicht?
Der Ecovacs Deebot X9 Pro Omni ist ein technisch durchaus gelungener Saugroboter mit interessanten Ansätzen. Das flache Design mit nur 9,8 cm Höhe überzeugt und ermöglicht die Reinigung unter niedrigen Möbeln, wo andere Roboter scheitern. Die OZMO Roller Technologie liefert auf Hartböden ordentliche Wischergebnisse und profitiert von der kontinuierlichen Selbstreinigung. Die kompakte Station fügt sich unauffällig in jeden Haushalt ein und bietet mit ihrer durchdachten Heißwasser-Reinigung und Heißluft-Trocknung alle wichtigen Automatik-Funktionen.
Positiv fallen auch die überraschend gute Navigation ohne klassischen LiDAR-Turm und die übersichtliche App auf, die sich wohltuend von überfrachteten Konkurrenz-Lösungen abhebt. Die Verarbeitung ist durchweg hochwertig, und die Saugleistung auf verschiedenen Bodenbelägen stimmt. Als Haushaltshelfer erfüllt der X9 Pro Omni seine Aufgabe solide.
Allerdings zeigen sich auch spürbare Schwächen. Die wunderschöne schwarze Oberfläche wird schnell zum Pflegefall, da jedes Staubkorn und jeder Fingerabdruck sichtbar wird. Die beworbenen KI-Features bringen wenig echten Mehrwert, und bei der Kantenreinigung bleiben etwa 2 cm ungewischt – hier sind rotierende Moppsysteme überlegen. Auch die Station macht sich mit ihrer beträchtlichen Lautstärke beim Absaugen deutlich bemerkbar.
Für den aktuellen Preis zwischen 1.000 und 1.300 Euro bewegt sich der X9 Pro Omni im konkurrenzfähigen Bereich, ohne jedoch herauszustechen. Wer das flache Design und die Walzen-Technologie schätzt, bekommt einen soliden Roboter. Andere finden bei Roborock, dem hauseigenen T80 Omni oder etablierten Konkurrenten möglicherweise bessere Alternativen für ihre Bedürfnisse.
VORTEILE
- flaches Design (9,8 cm)
- kompakte, hochwertige Station
- OZMO Roller mit kontinuierlicher Reinigung
- gute Navigation ohne LiDAR-Turm
- nachfüllbarer Reinigungsmitteltank
- hochwertige Verarbeitung
- ordentliche Saugleistung mit BLAST-Technologie
- leiser Betrieb des Roboters
NACHTEILE
- sehr hoher Preis
- Oberfläche sehr dreckanfällig
- 2 cm Randbereich bleiben ungewischt
- Seitenbürste nicht mehr ausfahrbar
- KI-Features sind nicht ausgereift
- magerer Lieferumfang
- kleinere Wassertanks durch kompakte Station
- Probleme an Türschwellen
Fazit
Der Ecovacs Deebot X9 Pro Omni ist ein technisch gelungener, wenn auch hochpreisiger Saugroboter, der mit seinem flachen Design und der OZMO Roller Technologie punktet, jedoch bei den beworbenen KI-Features und der Kantenreinigung Schwu00e4chen zeigt. Trotz solider Leistung ist der Lieferumfang mager und die Station laut, was ihn zu einer guten, aber nicht herausragenden Option im Premiumsegment macht.
