Nachdem der kompakte Seal Pro von ETOE im Test bereits überzeugen konnte, schauen wir uns heute das Top-Modell in Form des ETOE Whale Pro einmal genauer an. Der Beamer kommt mit einer Full-HD Auflösung und Helligkeit von 1.500 ANSI-Lumen.
Technische Daten
| Produkt | Whale Pro |
| Auflösung (nativ) | 1920 × 1080 (Full HD) |
| Helligkeit | 1500 ANSI-Lumen |
| Kontrastverhältnis | 3000:1 |
| Projektion | 40–200 Zoll, 1,1–5,4 Meter |
| Wurfverhältnis | 1.22:1 |
| Fokus | Autofokus & digitaler Fokus |
| Trapezkorrektur | ±40° automatisch, 4-Punkt, digital |
| Betriebssystem | Android TV 11 (Google-lizenziert) |
| Speicher | 2 GB RAM, 16 GB ROM |
| WLAN | 2.4G & 5G Dual-Band |
| Streaming-Standards | Chromecast, AirPlay |
| Lautsprecher | 2 × 10 W |
| Schnittstellen | 1 × HDMI 2.1, 1 × USB, 1 × AUX, DC-In |
| Lichtquelle | LED, 30.000 Stunden Lebensdauer |
| Preis | € 389,00 * (349€ mit dem Gutschein NNNDEWH) |
Design und Verarbeitung
Der ETOE Whale Pro fällt sofort ins Auge: Statt des typischen weißen oder grauen Plastikgehäuses setzt der Hersteller auf ein kantiges, dunkelgraues Design mit roten Akzenten. Diese Farbwahl hebt ihn nicht nur optisch von der breiten Masse ab, sondern verleiht dem Beamer eine gewisse Eleganz, die auch im Wohnzimmer nicht deplatziert wirkt. Gleichzeitig vermittelt die massive Bauweise Vertrauen in die Haltbarkeit des Geräts – allerdings bringt der Projektor dadurch ein Gewicht von fast 3,7 Kilogramm auf die Waage. Das macht ihn eher zu einem stationären Heimkino-Gerät als zu einem portablen Begleiter für den nächsten Camping-Trip.
Die Belüftungsschlitze sind rundum verteilt, was nicht nur ein technisches Detail, sondern auch ein prägnantes Designelement darstellt. Zudem sorgt die saubere Verarbeitung dafür, dass der Beamer trotz seines voluminösen Auftritts einen hochwertigen Eindruck hinterlässt. Der unterseitige 1/4-Zoll-Gewindeanschluss ermöglicht die Montage auf Stativen oder speziellen Halterungen – eine praktische Option für Nutzer, die nicht nur eine feste Platzierung auf einem Tisch anstreben.
Die rutschfesten Gummifüße verhindern ein Verrutschen auch auf glatten Oberflächen. Wer den Projektor jedoch häufiger bewegen möchte, wird feststellen, dass sein Gewicht und seine Größe das spontane Umstellen etwas unhandlich machen. Der Lieferumfang ist solide, aber unspektakulär: Neben dem Projektor selbst gibt es eine gut verarbeitete Bluetooth-Fernbedienung, ein kräftiges 180-Watt-Netzteil, ein Netzkabel und eine mehrsprachige Anleitung. Das vermittelt den Eindruck, dass ETOE bewusst auf das Wesentliche setzt.
Anschlüsse und Bedienung
Ein Blick auf die Rückseite offenbart die Anschlussvielfalt des Whale Pro. Neben dem obligatorischen DC-Stromeingang stehen ein HDMI-2.1-Anschluss, ein USB-A-Port sowie ein Kopfhöreranschluss zur Verfügung. Für die Signalübertragung der Fernbedienung sitzt außerdem ein Infrarotsensor am Gerät. Damit deckt der Beamer die wichtigsten Standards für Heimkino-Anwendungen ab. Ein zweiter HDMI-Eingang wäre wünschenswert gewesen, da Nutzer zwischen Spielkonsolen, Streaming-Sticks oder Laptops häufiger umstecken müssen.
Ein kleines Manko zeigt sich bei den Bedienknöpfen auf der Oberseite: Sechs Tasten erlauben grundlegende Steuerung wie Ein/Aus, Quellenwahl und Navigation, jedoch keine direkte Lautstärkeregelung. Hier zwingt der Hersteller die Nutzer auf die Fernbedienung – im Alltag manchmal unpraktisch.
Im Inneren arbeitet ein Amlogic S905Y4-Prozessor mit 2 GB Arbeitsspeicher und 16 GB internem Speicher. Das Betriebssystem basiert auf Android TV 11, wodurch sich ein breites Spektrum an Apps aus dem Google Play Store installieren lässt. Dank Widevine L1 sind Streamingdienste wie Netflix, Prime Video oder Disney+ in Full-HD nutzbar – eine wichtige Voraussetzung, die längst nicht jeder Beamer erfüllt.
Die Verbindung ins Netzwerk erfolgt über stabiles WLAN-5, das auch durch mehrere Wände hinweg ordentliche Geschwindigkeit liefert. Für Peripherie wie Gamepads oder externe Lautsprecher steht Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Besonders praktisch ist die Chromecast-Unterstützung, mit der sich Inhalte direkt vom Smartphone auf den Projektor spiegeln lassen.
In der Praxis reagiert das System allerdings nicht immer so flüssig, wie man es sich wünschen würde. Menüs öffnen sich manchmal träge, Eingaben über die Fernbedienung benötigen spürbar mehr Geduld als etwa bei einem modernen Smart-TV. Sprachsteuerung über Google Assistant ist daher eine willkommene Erleichterung.
Praxistest des ETOE Whale Pro
Schon beim Einschalten macht der Whale Pro vieles richtig. Die automatische Bildanpassung justiert sowohl Fokus als auch Trapezkorrektur innerhalb weniger Sekunden, was den Aufbau erheblich erleichtert. Gerade bei spontanen Filmabenden ist das ein Pluspunkt, da nicht erst lange an den Einstellungen herumgespielt werden muss. Allerdings arbeitet der Autofokus dabei nicht allzu präzise und stellt das Bild nur selten scharf, hier ist oftmals manuelles Nachbearbeiten notwendig.

Die Lüfter müssen bei dieser Lichtleistung natürlich ordentlich arbeiten und das geht auf die Lautstärke. Mit gemessenen 44 dB(A) ist der ETOE Whale Pro merklich lauter als viele Konkurrenten, was in leisen Szenen dann deutlich wahrnehmbar und durchaus störend ist.
ETOE setzt außerdem auf eine vollständig versiegelte optische Einheit, wodurch Staubeinschlüsse kaum eine Chance haben. Das verlängert die Lebensdauer und sorgt langfristig für eine gleichbleibende Bildqualität. Die Lampe selbst ist auf über 30.000 Stunden ausgelegt – rein rechnerisch reicht das für viele Jahre regelmäßigen Einsatzes.
In der alltäglichen Nutzung zeigen sich allerdings auch Schwächen. Die Systemperformance ist durchschnittlich. Gerade in der Android TV-Oberfläche zeigen sich einig Ruckler und Hänger, hier dürfte der Beamer gerne etwas schneller zur Tat schreiten und Eingaben exakter umsetzen, nutzbar ist er in der Praxis aber allemal.
Bild- und Tonqualität
Herstellerangaben sprechen von 1.500 ANSI-Lumen Helligkeit, HDR10-Unterstützung und nativer Full-HD-Auflösung. In der Praxis fällt das Ergebnis allerdings gemischter aus: Messungen zeigen eine tatsächliche Helligkeit von rund 400 Lumen – deutlich weniger als angegeben. Damit eignet sich der Whale Pro in erster Linie für den Einsatz in abgedunkelten Räumen. Bei Tageslicht oder in hellen Wohnzimmern fehlt es dem Bild klar an Durchsetzungsfähigkeit.
Schwarzwerte fallen eher grau aus, Farben recht blass, während Bilddetails etwas verloren gehen. Das lässt sich etwas beheben, wenn du den Beamer in abgedunkelten Räumen nutzt, dennoch liefern andere Beamer hier aber ein besseres Bild.
Positiv: Die Farbdarstellung wirkt angenehm natürlich, ohne ins Übertriebene zu gehen. Filme und Serien profitieren von der relativ neutralen Abstimmung, die weder übersättigt noch flach wirkt. Die Schärfe ist auf Full-HD-Niveau solide, 4K-Inhalte werden sauber heruntergerechnet. Gerade bei Animationen oder hochauflösendem Streaming ergibt sich so ein detailreiches Bild.
Für die Größe des Bildes gilt: Mit 2,1 Metern Abstand sind rund 80 Zoll möglich, bei 2,7 Metern rund 100 Zoll – wer möchte, kann das Bild auf bis zu 200 Zoll erweitern, sollte dann aber einen komplett abgedunkelten Raum einplanen.
Ziemlich gut gefallen mir vor allem die verbauten Lautsprecher, die 2x 10 Watt an Leistung mitbringen. Gemessen an der Größe liefern die einen durchaus lebendigen, vollen und detailreichen Klang, der sich für den Film- und Seriengenuss hervorragend eignet. Ein Wunder sollte man allerdings nicht erwarten.
ETOE Whale Pro Test: Fazit
Mit dem ETOE Whale Pro liefert der Hersteller einen äußerst schicken Beamer ab, der eine durchaus gute Bildqualität und einen überzeugenden Sound liefert. Das gilt allerdings nur für abgedunkelte Räume. Schon bei etwas vorhandenem Licht leidet das Bild deutlich an der vergleichsweise niedrigen Helligkeit, die nicht an die beworbenen Werte eranreicht. Hier gibt es Konkurrenten, die merklich weniger kosten und ein besseres Bild realisieren.
Auch die Systemleistung könnte besser sein. Hier erhält man im vergleichbar teuren Nebula Mars 3 Air (unser Test) oder Yaber T2 (unser Test) einfach mehr fürs Geld.





