Procolored P13 Test: DTF-Shirt-Druck ohne Druckerei? Geht!

Simon Lüthje
Simon Lüthje · 17 Minuten Lesezeit
Blick durch das Sichtfenster auf den Innenraum des Procolored P13 DTF-Druckers

DTF-Druck war lange Profi-Sache. Im Test zeigt der Procolored P13, dass es auch anders geht: Der kompakte Drucker bringt echte Studioqualität auf den Schreibtisch – mit allem, was man für den Einstieg braucht. Wer sich einarbeitet, bekommt ein starkes System für kreative Projekte.

Kategorie Spezifikation
Abmessungen 73 × 40,3 × 29,8 cm
Gewicht 28 kg
Max. Druckbreite 33 cm (13 Zoll)
Auflösung 720 × 1440 DPI
Druckgeschwindigkeit ca. 7 Min. für A4 (höchste Qualität)
Tinten 6-Kanal-System (CMYK + Weiß + zusätzlicher Kanal)
Tintentropfengröße 4,5 Picoliter
Kompatibilität Windows / Mac (Apple Silicon)
Geräuschpegel 50% leiser als Standard-DTF-Drucker (laut Hersteller)
Besonderheiten Automatische Reinigung, Laser-Erkennung, Waste-Ink-Alarm
Preis 3.725,95 € (erhältlich bei Procolored)

Die spektakuläre Ankunft: Holzkiste statt Karton

Schon die Lieferung des Procolored P13 ist ein Statement. Statt eines simplen Pakets bringt der Versanddienst eine schwere Holzkiste mit Metallverschlüssen.

Drinnen liegt alles, was man für den Start braucht: der Drucker selbst, Kabel, Reinigungswerkzeuge, Ersatzteile – sogar Schraubendreher und Inbusschlüssel sind mit von der Partie. Besonders erfreulich: eine 100-Meter-Rolle DTF-Film, mit der man direkt loslegen und ausgiebig testen kann.

 Lieferumfang des Procolored P13 DTF-Druckers in der stabilen Holzkiste mit Schutzschaum
Sicher verpackt: Der Procolored P13 kommt nicht im Karton, sondern in einer massiven Holzkiste mit allem Zubehör für den Start.

Im Test zeigte sich der Procolored P13 von Beginn an gut vorbereitet – der großzügige Lieferumfang erleichtert den Einstieg deutlich, auch wenn anfangs etwas Sortierarbeit nötig ist.

 Lieferumfang des Procolored P13 DTF-Druckers mit Zubehör wie Filmrolle, Kabeln, Halterungen, Werkzeugen und Reinigungssets
Alles dabei: Vom Schraubendreher bis zur 100-Meter-Filmrolle bringt der P13 ein beeindruckendes Komplettpaket mit.

Platz da: Ein Riese braucht sein Reich

Mit seinen 73 × 40 × 30 Zentimetern beansprucht der P13 deutlich mehr Platz als ein gewöhnlicher Drucker. Der Küchentisch wird’s also definitiv nicht tun. Auch ein normaler Schreibtisch stößt schnell an seine Grenzen – besser gleich ein stabiler Extratisch oder eine Werkbank.

Der Procolored P13 DTF-Drucker auf einem stabilen Holztisch in einem eingerichteten Arbeitsbereich
Groß, schwer und nichts für den Küchentisch: Der P13 braucht seinen festen Platz – idealerweise auf einem soliden Extratisch.

Dafür sieht er aber ziemlich schick aus. Besonders der Deckel mit Acrylglasfenster macht was her – zumindest, wenn man sich erstmal durch die braune Schutzfolie gekämpft hat. Diese klebte vollflächig drauf und ließ sich nicht ganz so easy abziehen. Den Anfang zu finden war noch machbar, aber auf der Unterseite, auf der ein Panda eingraviert ist, musste man die kleinen Einschnitte einzeln ablösen. Mit etwas Geduld (und einer Pinzette) klappt’s – bequem ist aber anders.

Panda-Gravur unter der Schutzfolie im Deckel des Procolored P13 DTF-Druckers
Versteckter Charme: Unter der Schutzfolie im Deckel kommt ein Panda-Motiv zum Vorschein – mit etwas Geduld und Pinzette

Immerhin: Die Mühe lohnt sich. Das Panda-Motiv im Deckel ist ein kleines Detail, das irgendwie sofort gute Laune macht. Und weil auch die seitlichen Türen sinnvoll platziert sind, kommt man an alles ran, was man für Film, Wartung oder Justierung braucht. Nur eben nicht auf dem Küchentisch.

Mechanisch top, softwareseitig ausbaufähig – so lief das Setup mit dem Procolored P13 im Test

Die mechanische Einrichtung des P13 erweist sich als erfreulich unkompliziert. Das erwartete gedruckte Handbuch fehlte zwar, aber online ließen sich die wichtigsten Informationen schnell finden. Ehrlich gesagt sind die entscheidenden Schritte auch recht selbsterklärend.

Transportsicherung lösen, den praktischen Folienschneider an der Vorderseite montieren, die Film-Halterung auf der Rückseite anbringen, Rolle einsetzen – binnen einer guten Stunde ist das Gerät mechanisch soweit einsatzbereit.

Der P13 arbeitet mit dem bewährten Epson XP600-Druckkopf, einem System aus deutlich teureren Profigeräten. Das verspricht Qualität und macht klar: Hier handelt es sich nicht um Spielzeug.

Bei der Software zeigt sich dann die erste größere Hürde.

Während Pro RIP, die eigentliche Design-Software, von Anfang an prima funktionierte und sich intuitiv bedienen ließ, bereitete PrintEXP – die Druckersteuerungssoftware – erhebliche Probleme. Hier war tatsächlich Support-Hilfe nötig, da die Verbindung zwischen Computer und Drucker zunächst partout nicht klappen wollte. Nach mehreren Anläufen und mit Unterstützung des Supports lief dann aber alles stabil und wir konnten mit dem eigentlichen Test beginnen.

Tinten-Chaos: Wenn gute Anleitungen nicht vor Dummheit schützen

Sind wir mal ehrlich. Das Befüllen der Tintentanks hätte eigentlich Routine sein sollen. Doch hier offenbarte sich nicht nur die clevere Technik des P13, sondern auch unsere beeindruckende Fähigkeit, selbst gut erklärte Anleitungen falsch zu interpretieren.

Das integrierte Zirkulationssystem des Druckers hält die Tinte dauerhaft in Bewegung und verhindert so das Absetzen der Pigmente – eine wichtige Funktion bei DTF-Druckern, denn hier kommen ausschließlich Pigmenttinten zum Einsatz. Ohne Bewegung setzen sich die festen Bestandteile schnell am Boden ab und können Leitungen oder Druckkopf verstopfen.

Lieferumfang des Procolored P13 mit DTF-Tinte, Schutzflüssigkeit und Transferpulver
Auch wenn die Tinte und das Pulver separat geliefert werden: Im Set ist beides fest eingeplant – inklusive Schutzflüssigkeit und allem, was man eben zum Start braucht.

Der Entlüftungsvorgang war eigentlich gut bebildert erklärt, doch wir schafften es trotzdem, die Schritte falsch zu interpretieren. Statt wie vorgesehen zu verfahren, versuchten wir die Tinte im ausgeschalteten Modus zu ziehen – natürlich kam nichts.

Der logische Schluss schien zu sein: Gerät einschalten und nochmal probieren.

Was dann folgte, war eine Farbexplosion, die unsere Wand dauerhaft in bläulich-grauen Tönen verschmutzte und uns eine teure Lektion in Sachen „Anleitung richtig lesen“ erteilte. Manchmal ist man wohl einfach zu doof für die einfachsten Sachen, auch wenn die Anleitung eigentlich gut erklärt war.

Waste Ink Behälter und Tintentanks des Procolored P13 Druckers
Die überschüssige Tinte landet nicht auf der Wand, sondern im Waste Ink Behälter. Ein kleiner Sensor warnt, wenn’s zu voll wird.

Abgesehen von diesem selbstverschuldeten Zwischenfall arbeitet das ausgeklügelte 6-Kanal-System absolut zuverlässig. Zum Einsatz kommen die klassischen CMYK-Farben sowie zwei zusätzliche Kanäle für weiße Tinte. Und genau diese weiße Grundierung ist das eigentliche Herzstück des DTF-Verfahrens – sie sorgt dafür, dass Farben auch auf dunklen oder schwarzen Stoffen brillant leuchten, ohne durchzuscheinen oder an Strahlkraft zu verlieren.

Pro RIP im Procolored P13 Test überzeugt

Die mitgelieferte RIP-Software hat uns ehrlich überrascht. Statt wie erwartet erstmal rumzuzicken, lief Pro RIP direkt stabil und bot ziemlich professionelle Funktionen. Farben werden nicht einfach stumpf ausgegeben, sondern gezielt fürs sechskanalige System des P13 berechnet. Das sorgt für gleichmäßige und sparsame Tintenverteilung, ohne dass man selbst groß eingreifen muss.

Besonders hilfreich ist die Funktion, mehrere Motive auf einem Druckbogen zu arrangieren. So spart man Material und kann verschiedene Designs in einem Rutsch erledigen. In der Vorschau sieht man sofort, wie das Layout später auf dem Film landet. Größen verschieben, spiegeln oder anpassen geht dabei erstaunlich intuitiv.

Auch bei der Druckqualität hat man die Wahl. Vom schnellen Entwurf bis zur höchsten Stufe, bei der jeder Punkt mehrfach gesetzt wird. Das dauert dann zwar einige Minuten, dafür sieht das Ergebnis absolut sauber aus. Keine Streifen, sondern glatte, satte Farben. Genau richtig, wenn es auf jedes Detail ankommt. Und nebenbei reicht es locker für eine kurze Kaffeepause.

Was der Procolored P13 im Druck-Test wirklich leistet

Sobald alles eingerichtet ist, startet der Druck erstaunlich gelassen – und vor allem deutlich leiser, als man es von DTF-Druckern erwarten würde.

Statt lautem Rattern oder heiserem Piepen hört man beim P13 nur ein gleichmäßiges Surren und das gelegentliche, fast schon beruhigende Zischen der Druckköpfe. Insgesamt läuft das Ganze angenehm ruhig – fast schon meditativ, besonders im Vergleich zu älteren Tintenstrahlern.

Durch das große Sichtfenster und die helle Innenbeleuchtung lässt sich der gesamte Druckvorgang gut beobachten. Erst entstehen die farbigen Schichten, danach folgt die weiße Tinte – sozusagen die Bühne für alles, was leuchten soll. Gerade auf dunklen Stoffen macht das optisch richtig was her.

Druckkopf des Procolored P13 beim Drucken auf DTF-Film
Erst druckt der P13 die Farben, dann kommt Weiß als Basis obendrauf – perfekt für leuchtende Drucke auf dunklem Stoff.

Die Druckpräzision ist beachtlich: Selbst filigrane Details wirken scharf und gleichmäßig. Möglich macht das unter anderem das integrierte Lasersystem, das den Filmtransport überwacht und bei Schieflagen sofort stoppt – bevor teure Fehler entstehen. Aber: Die Rollenführung könnte etwas präziser sein. Bei größeren Motiven empfiehlt es sich, vor dem Start kurz mit den Pfeiltasten an der Maschine vor- und zurückzufahren. So stellt man sicher, dass der Film wirklich gerade läuft – sonst droht eine unliebsame Verkantung und der Druck bricht mittendrin ab.

Das Zubehör: Panda-Power und durchdachte Automatik

DTF-Druck ist weit mehr als nur drucken – es handelt sich um einen mehrstufigen Prozess, für den Procolored erfreulicherweise das komplette Equipment parat hat.

Nach dem Druck wird das noch feuchte Motiv mit Schmelzpulver bestreut, das später im Ofen aushärtet und sich fest mit der Tinte verbindet. Es gibt dafür auch automatische Pulvermaschinen – Procolored hat so ein Gerät im Sortiment. Wir hatten sie nicht und haben per Hand bestreut. Funktioniert auch, erfordert aber etwas Übung.

DTF-Film wird per Hand mit Schmelzpulver bestreut
Wir haben das Pulver per Hand aufgestreut – klappt gut, braucht nur etwas Gefühl.

Für unseren Test musste der Härtungsofen nicht nur süß aussehen, sondern auch liefern – und das hat er. Trotz Panda-Gesicht arbeitet das Gerät mit überraschender Präzision. Die Temperatur bleibt konstant, die Wärme wird gleichmäßig verteilt, und es entstehen keine Hotspots, die das DTF-Pulver ungleichmäßig schmelzen oder das Druckergebnis ruinieren könnten.

Nach etwa 2 bis 3 Minuten bei konstanten 130 Grad ist das DTF-Pulver vollständig ausgehärtet und haftet fest an der gedruckten Tinte. Viel länger sollte man das Ganze allerdings nicht im Ofen lassen – sonst wird’s bräunlich und beginnt zu verbrennen. Wir haben beim Test einmal nicht aufgepasst und das Motiv gute 5 Minuten drin gelassen – war zwar optisch leicht angebräunt, aber noch brauchbar. Kleine Ausrutscher verzeiht der Ofen also.

Das charakteristische orangenschalen-ähnliche Aussehen der Oberfläche zeigt dabei an, dass der Vorgang erfolgreich war und der Transfer bereit für den nächsten Schritt ist.

Die automatische Hitzepresse komplettiert das System. Temperatur und Zeit lassen sich komfortabel voreinstellen. Danach wird das Material eingelegt und der Pressvorgang per Knopfdruck gestartet. Die Maschine arbeitet vollautomatisch. Nach Ablauf der eingestellten Zeit öffnet sich die Klappe selbstständig, was das Arbeiten erleichtert und für Sicherheit sorgt.

Die Arbeitsfläche misst 370 × 290 mm. Für größere Motive muss man entweder in mehreren Etappen pressen oder das Design entsprechend aufteilen. Über den separaten Auslöseknopf lässt sich der Vorgang jederzeit abbrechen – gleichzeitig schützt er zuverlässig vor Kontakt mit heißen Metallflächen.

Qualitätsprüfung: Brillanz mit Einschränkungen

Bei der Druckqualität zeigt der Procolored P13 im Test seine ganze Stärke, aber auch die systembedingten Grenzen des DTF-Verfahrens. Großflächige Motive kommen absolut sauber und gleichmäßig aus dem Drucker, die Farben wirken brillant und lebendig, und sie decken auch auf tiefschwarzen Untergründen perfekt ab. Das ist der entscheidende Vorteil gegenüber anderen Druckverfahren: Dunkle T-Shirts sind also absolut kein Problem, weil die weiße Grundierung für eine perfekte Deckkraft sorgt, die selbst bei intensiven Waschgängen erhalten bleibt.

Die Sache wird allerdings knifflig, wenn es um sehr feine Details geht.

Kleine Elemente wie I-Punkte, dünne Linien oder filigrane Schriften bereiten dem System durchaus Probleme, obwohl die winzigen 4,5-Picoliter-Tintentropfen theoretisch präzise Details ermöglichen sollten. Das Problem liegt dabei weniger am Drucker selbst als vielmehr am DTF-Verfahren: Das Pulver kann kleinste Strukturen verschließen, oder sie reißen beim späteren Transfer ab, weil die Haftung auf zu kleinen Flächen nicht ausreicht.

Unsere Tests auf verschiedenen Materialien brachten dabei durchaus unterschiedliche Ergebnisse zutage:

  • Baumwoll-Shirts lieferten durchweg hervorragende Resultate mit gleichmäßiger Farbdeckung
  • Sweatshirts funktionierten ebenfalls gut, benötigten aber gelegentlich einen zweiten Pressvorgang
  • Jutebeutel und Canvas-Taschen erwiesen sich als geradezu ideale Anwendung für größere Motive
  • Boxershorts überraschten mit guter Haftung trotz dehnbarem Material
  • Caps blieben problematisch wegen der gewölbten Oberfläche
Beige Canvastasche mit schwarzem Panda-Gesicht, selbst bedruckt mit DTF-Motiv auf Holzuntergrund
Das Motiv punktet nicht auf Presse und Ofen – selbst auf einem Jutebeutel macht es etwas her.

Die beworbenen 1440 dpi machen sich durchaus bemerkbar. Farbverläufe werden sauber dargestellt, und auch komplexere Motive kommen gut zur Geltung – solange die Einzelelemente nicht zu kleinkariert werden.

Test: Alltag, Waschmaschine und der Druck vom Procolored P13

Wie langlebig sind die Transfers wirklich? Diese Frage kam schnell auf – und wurde in unseren Tests größtenteils positiv beantwortet. Nach mehreren Waschgängen zeigten sich weder Farbverluste noch Risse. T-Shirts und Sweatshirts blieben farbintensiv, das Tragegefühl angenehm weich – ganz ohne den steifen Vinyl-Effekt, den man von anderen Verfahren kennt.

Aber: Die Verarbeitung muss stimmen. Im Test mit dem Procolored P13 haben wir ein fertig bedrucktes Shirt ganz bewusst in den Trockner gesteckt – obwohl das laut Empfehlung eigentlich tabu ist. Der Hintergrund: Im Alltag passiert sowas eben trotzdem. Das Brustmotiv sah danach noch tadellos aus – beim großen Rückenprint mit Schriftzug wurden jedoch einzelne I-Pünktchen in Mitleidenschaft gezogen, und an manchen Stellen des Motivrands zeigte sich erste Ablösung. Vermutlich lag’s an einem etwas ungleichmäßigen Pulverauftrag und zu kurzer Presszeit – in Kombination mit der Trocknerhitze.

Im Alltag zeigt sich: Wer sorgfältig arbeitet, bekommt langlebige, flexible Transfers, die auch bei Bewegung, Reibung und mehreren Waschgängen gut durchhalten – solange man sie vernünftig pflegt.

Wartung des Procolored P13 im Test: Disziplin zahlt sich aus

Wie bei jedem professionellen System braucht auch der P13 regelmäßige Pflege, um zuverlässig zu bleiben. Die tägliche Wartung ist schnell erledigt: Tinte schütteln, kurzen Düsentest machen, bei Bedarf reinigen. Die weiße Tinte ist dabei besonders pflegebedürftig, da sie schneller zur Verklumpung neigt.

Alle paar Tage sollte man die Filmführung prüfen, den Encoder-Strip reinigen und den Abfalltinte-Behälter leeren. Auch die Capping Station und das Wiper Blade freuen sich über gelegentliche Reinigung – mit den mitgelieferten Tools geht das problemlos.

Kommt es zu Problemen wie verstopften Düsen, hilft ein Power Flush, den man selbst durchführen kann. Wer die Wartung ernst nimmt, erspart sich Ausfälle und bleibt druckbereit.

Regelmäßige Aufgaben im Überblick:

  • Tinte (vor allem Weiß) täglich gut durchschütteln
  • Düsentest drucken, bei Bedarf reinigen
  • Capping Station und Wiper Blade sauber halten
  • Filmführung und Sensoren regelmäßig kontrollieren
  • Encoder-Strip und Pinch Roller reinigen
  • Abfalltinte-Behälter leeren
  • Bei Problemen: Power Flush durchführen

Noch ein kurzes Wort zum Support: Hilfe war da, als sie gebraucht wurde

Der Procolored-Support hat uns bei den anfänglichen PrintEXP-Problemen durchaus positiv überrascht. Als die Druckersteuerung partout nicht funktionieren wollte, war schnelle und vor allem kompetente Hilfe da – ohne lange Wartezeiten oder komplizierte Ticket-System. Das Team wirkte gut geschult und kannte offensichtlich die typischen Installationsprobleme der etwas zickigen PrintEXP-Software.

Ergänzend zum offiziellen Support ist auch die Online-Community rund um DTF-Druck eine wertvolle Ressource geworden. In Foren, Facebook-Gruppen und sozialen Medien finden sich schnell praktische Tipps für Alltagsprobleme, kreative Projektideen und der wertvolle Erfahrungsaustausch mit anderen Nutzern. Gerade für Einsteiger ist das Gold wert und kann über manche Anfangshürde hinweghelfen.

Die Kostenfrage: Keine Schnäppchen-Lösung

Machen wir uns nichts vor: Der P13 ist keine kleine Anschaffung – und die Investition will gut überlegt sein.

Denn mit dem Drucker allein ist es nicht getan. Ofen, Presse und die ersten Verbrauchsmaterialien kommen noch dazu. So sind schnell ein paar tausend Euro erreicht, bevor überhaupt das erste brauchbare T-Shirt produziert wird. Das lohnt sich nur bei regelmäßiger Nutzung – und sollte niemand unterschätzen.

Auch die laufenden Kosten sind nicht zu vernachlässigen. Ein DTF-Druck besteht aus mehreren Komponenten: Der Film kostet je nach Motivgröße zwischen 50 Cent und zwei Euro, das Pulver liegt bei rund 10 bis 30 Cent, und die Tinte schlägt – abhängig von Deckung und Farbauswahl – mit etwa 20 bis 80 Cent zu Buche. Bei größerem Durchsatz summiert sich das spürbar.

Allerdings: Die Qualität der Ergebnisse und der Wegfall externer Druckkosten können das Ganze schnell relativieren. Im Test zeigt sich, dass der Procolored P13 sich für kleine Druckereien, Creator-Shops, Merchandise-Projekte oder Schulen mit regelmäßigem Bedarf durchaus wirtschaftlich einsetzen lässt – vor allem bei Verkaufspreisen um 20 Euro und Materialkosten von etwa 4 bis 5 Euro pro Shirt.

Marktposition: Zwischen Bastelkeller und Business

Der DTF-Markt für kleinere Setups wächst rasant – und mit ihm die Auswahl. Es gibt immer mehr Geräte, die irgendwo zwischen Hobby und Profi angesiedelt sind. Günstigere Modelle locken mit niedrigen Einstiegspreisen, sparen aber oft an entscheidenden Stellen: schwache Druckköpfe, unpräzise Mechanik oder kaum Support. Teure Industrielösungen liefern zwar mehr Tempo und Präzision, kosten aber ein Vielfaches und sind für die meisten Privatanwender schlicht überdimensioniert.

Im Vergleich zu anderen Druckverfahren hat DTF klare Vorteile: Anders als bei der Sublimation klappt der Druck auch auf dunkler Baumwolle, und im Gegensatz zu Vinyl-Transfers sind die Ergebnisse flexibler, haltbarer und deutlich angenehmer zu tragen – vor allem bei größeren Motiven.

Genau hier setzt der P13 an: Er trifft ziemlich genau die Mitte zwischen Bastelgerät und Produktionsmaschine. Kein Spielzeug, aber auch keine 10.000-Euro-Lösung. Wer regelmäßig druckt und Wert auf saubere Ergebnisse legt, bekommt hier eine ernstzunehmende Maschine, ohne gleich ins Industrielevel einsteigen zu müssen.

Unser Fazit: Kein Spielzeug und verdammt nah dran an „echter Produktion“

Nach etlichen Tests und reichlich Metern DTF-Film lässt sich sagen: Der Procolored P13 liefert. Die Druckqualität passt, das Setup wirkt durchdacht, und die Kombination aus Drucker, Ofen und Presse ist deutlich näher an einer kleinen Produktionsstrecke als an einem Bastelgerät. Selbst Details wie das Panda-Gesicht am Ofen zeigen, dass hier Leute am Werk waren, die ihre Zielgruppe kennen – und nicht alles zu ernst nehmen.

Klar ist aber auch: Der P13 ist kein Gerät zum Auspacken und Drauflosdrucken. Wer noch nie mit DTF oder ähnlicher Technik gearbeitet hat, muss Zeit, Geduld und etwas technisches Verständnis mitbringen. Die Einrichtung, Pflege und vor allem das Zusammenspiel aus Software, Druck, Pulver und Pressung brauchen Einarbeitung – wer das ignoriert, wird schnell frustriert.

Aber: Wer dranbleibt, bekommt ein System, das echt was kann. Ob für kleine Shops, Schulen, Vereine oder kreative Selbstständige – der P13 bietet die Möglichkeit, unabhängig zu drucken, flexibel zu reagieren und auch mal spontan ein Einzelstück umzusetzen, ohne externe Dienstleister und Wartezeiten.

Für Gelegenheitsnutzer oder reine Hobbydrucke ist das Ganze eher zu viel des Guten. Aber wer regelmäßig produziert und Lust auf ordentliche Ergebnisse hat, bekommt hier verdammt viel Drucker fürs Geld – inklusive Lerneffekt, Arbeitsroutine und gelegentlichem Stolz beim fertigen Ergebnis.


Procolored P13 Gold Award

VORTEILE

  • Sehr hohe Druckqualität, auch auf dunklen Textilien
  • Umfangreicher Lieferumfang inkl. Filmrolle
  • Leiser Betrieb im Vergleich zu vielen DTF-Druckern
  • Durchdachte Mechanik mit Profi-Komponenten

NACHTEILE

  • PrintEXP-Software zickig beim Setup
  • Einarbeitung in DTF-Prozess nötig
  • Größere Standfläche erforderlich

Detailbewertung

Druckqualitu00e4t 97
Bedienung & Software 88
Ausstattung & Zubehu00f6r 96
Lautstu00e4rke & Handling 94
Preis-Leistung 90

Fazit

Der Procolored P13 ist kein Spielzeug, sondern eine kompakte Produktionsmaschine, die nah an Profiqualitu00e4t herankommt. Wer Zeit in Einrichtung und Pflege investiert, bekommt hohe Druckqualitu00e4t, starke Ausstattung und echte Flexibilitu00e4t bei Projekten. Ideal fu00fcr Creator, kleine Shops oder Schulen - weniger fu00fcr Gelegenheitsnutzer.

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