Open-Ear-Kopfhörer sind das am schnellsten wachsende Segment im Bereich der Audioprodukte. Immerhin erfreuen sich die offenen Modelle unglaublicher Beliebtheit. Dass man nicht zwangsläufige Hunderte Euro ausgeben muss, will Hersteller QCY mit den neuen QCY Crossky C50 beweisen. Und die haben, für einen Preis von 50 Euro, wirklich einiges zu bieten. Unser Test.
Technische Daten
| Produkt | Crossky C50 |
| Bluetooth-Version | 6.0 |
| Bluetooth-Codecs | SBC, AAC |
| Maximaler Betriebsbereich | 12m (ohne Hindernis) |
| Akkulaufzeit | Bis zu 7,5 Std., insgesamt 35 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt) |
| Ladezeit | 1,5 Std. (für Ladeetui via USB-C) |
| Wichtigste Funktionen | Multipoint; IPX5; Links-/Rechtserkennung |
| Preis | € 45,91 * |
QCY Crossky C50 Test: Design und Verarbeitung
Das Design der Crossky C50 orientiert sich am modernen „Open-Ear“-Prinzip, bei dem die Ohrhörer nicht in den Gehörgang gesteckt, sondern direkt auf die Ohrmuschel geklippt werden. Das kennen wir bereits von Modellen wie den Edifier R1 (unser Test) oder HUAWEI FreeClip (unser Test).
Damit bieten sie einen hohen Tragekomfort, gerade bei langen Hörsessions, und eignen sich besonders für Nutzer, die klassische In-Ears als unangenehm empfinden oder beim Sport Wert auf Umgebungswahrnehmung legen. Das Case ist kompakt, äußerst leicht und mit einer matten Kunstledertextur überzogen, was nicht nur schick aussieht, sondern auch Alltagskratzer und Fingerabdrücke minimiert.
Die Clipping-Mechanik der Ohrhörer ist stabil verarbeitet, die Verbindung zwischen Speaker und Akku gummiert und biegsam – selbst nach stundenlangem Tragen und häufigem Absetzen bleibt alles fest ohne Einklemmen oder Rutschen. Auffällig sind die feinen Gravuren und das aufgedruckte Branding, das dem Produkt einen hochwertigen und individuellen Look verleiht. Im Praxistest zeigen sich keine Verarbeitungsmängel; die verwendeten Materialien sorgen für Langlebigkeit und eine angenehme Haptik.
Moderne Ausstattung
QCY verbaut in den Crossky C50 Bluetooth 6.0, was für zuverlässige Reichweite und schnelle Verbindung sorgt. Innovativ ist die automatische L/R-Erkennung, mit der jede Seite korrekt erkannt wird, sogar wenn die Earbuds vertauscht eingesetzt werden – das sorgt für maximal einfache Benutzung.
Die Ohrhörer sind nach IPX5 wassergeschützt und damit gegen Regen und leichten Schweiß geschützt, aber nicht zum Schwimmen geeignet. Unterstützt werden die Codecs AAC und SBC, die für die Zielgruppe absolut ausreichend sind. Hochauflösende Codecs würden bei Open-Ears kaum Sinn machen.
Fortschrittlich zeigt sich das sogenannte Richtungs-Audio: Die Reverse-Soundwellen-Technologie reduziert den Schallverlust um 90 % im Vergleich zu herkömmlichen offenen Ohr-Designs und leitet den Ton präzise in Ihre Ohren für ein privates Hörerlebnis.
Tragerkennung, aktive Geräuschunterdrückung, Transparenzmodus und ähnliche Spielereien sucht man bei den C50 allerdings vergebens.
Bedienung der QCY Crossky C50
Die Bedienung ist im Alltag intuitiv, da die Touchflächen leicht erreichbar und ausreichend empfindlich sind, um auch mit nassen Händen oder Handschuhen zu funktionieren. Die wichtigsten Funktionen – Play/Pause, Titelsprung, Lautstärke und Anrufe – lassen sich auch ohne App problemlos steuern.
Die automatische Seitenzuordnung funktioniert im Test fehlerfrei. Eine Companion-App zur weiteren Individualisierung wird zur Verfügung gestellt und zwar in Form der QCY App. Diese wartet mit dem üblichen Funktionsumfang auf, wie:
-
Batteriestatus und Firmware-Updates
-
Vollständige EQ-Anpassung
-
Balance-Regelung zwischen den Kanälen (selten!)
-
Individualisierbare Touch-Steuerung
-
Mono-Modus-Unterstützung
-
Adaptive Lautstärkeregelung
-
Spielmodus für geringe Latenz
-
Schlafmodus: deaktiviert die Touch-Steuerung, bis die Earbuds wieder ins Case gelegt werden
-
Find My Earbuds: GPS-basiert, mit einer „Ton abspielen“-Benachrichtigung
-
Zwei gleichzeitige Verbindungen
Akkulaufzeit: Bis zu 7,5 Stunden
Die Akkulaufzeit der Crossky C50 ist für Clip-On-Earbuds herausragend: Bei mittlerer Lautstärke sind bis zu 7,5 Stunden pro Ladung möglich, das kompakte Case liefert weitere 28 Stunden, sodass zusammen rund 35 Stunden Akkureserve zur Verfügung stehen.
Die Ladezeit der Ohrhörer beträgt etwa 1,5 Stunden, das Case benötigt rund 2 Stunden bis zur vollen Ladung. Ein LED-Status an Case und Earbuds informiert zuverlässig über den Ladezustand. Im Alltagstest genügt eine Ladung locker für eine komplette Arbeitswoche, beim Pendeln, Radfahren oder Sport muss selten nachgeladen werden.
Audioqualität und Mikrofone
Die QCY Crossky C50 überraschen in der Preisklasse von unter 45 Euro mit einer Klangqualität, die klar über dem erwarteten Niveau liegt. Aufgrund ihrer offenen Clip-On-Bauweise ist der Sound zwar nicht komplett abgeschirmt wie bei In-Ear-Modellen mit Silikonaufsätzen, bietet aber ein erfrischend luftiges und angenehmes Hörerlebnis, das insbesondere auf längeren Hörsessions durch Komfort überzeugt und gleichzeitig Umgebungsgeräusche nicht vollständig ausblendet.
Möglich wird das dank zweier verbauter Dual-Magnet-Treiber mit einer Größe von 10,8 mm, die eine Kohlefaser-Membran mit Bassverstärkungsalgorithmus kombinieren und so auch kräftige Bässe realisieren.
Klanglich zeichnen sich die QCY Crossky C50 durch eine ausgewogene Abstimmung aus. Die Mitten sind klar und präsent, wodurch Stimmen und Gesang natürlich und gut verständlich wiedergegeben werden. Gerade beim Hören von Podcasts und Hörbüchern zeigt sich eine gute Präzision und Klarheit. Die Höhen sind offen und detailliert, ohne jedoch unangenehm scharf zu wirken, was bei günstigen Modellen manchmal als unangenehmes Zischen auftritt. Dies trägt zu einem angenehmen und entspannten Klangbild bei, das auch lange Hörzeiten angenehm macht.
Der Bass ist moderat, aber definiert. Er sorgt für einen spürbaren Punch bei modernen Musikrichtungen wie Pop und Elektronik, ohne die Mitten zu überlagern oder dröhnig zu wirken. Die Möglichkeit, per Bass-Boost-Profil den Bass zu verstärken, bietet eine gute Flexibilität. Der Bass bleibt auch bei höheren Lautstärken klar und kontrolliert, was die Klangqualität insgesamt hochwertiger erscheinen lässt, als es der Preis vermuten lässt. Die offene Bauweise führt dazu, dass sich der Klang breit und räumlich entfalten kann, was in der Klasse der Clip-On-Earbuds kein Selbstverständnis ist.
Mikrofonqualität
Die Crossky C50 verfügen über insgesamt vier integrierte Mikrofone, die vor allem bei Telefonaten eine klare Sprachübertragung gewährleisten. Die Mikrofone sind mit einer Windgeräuschreduzierung ausgestattet, was in Außenumgebungen – beispielsweise beim Gehen oder leichten Wind – zu einer merkbaren Verbesserung der Gesprächsqualität führt. Dennoch können bei sehr windigen Bedingungen oder lauten Straßen Umgebungsgeräusche nicht komplett ausgeblendet werden.
Ingesamt ist die Mikrofonqualität mehr als ordentlich, wirkliche Wunder sollte man hier allerdings nicht erwarten. Die Mikrofone sind zudem auch für Sprachassistenten kompatibel und reagieren zuverlässig auf Sprachbefehle, was die Nutzung komfortabel und praktisch macht.
QCY Crossky C50 Test: Fazit
Edles Design, hoher Tragekomfort, starke Akkulaufzeit und guter Klang: Die QCY Crossky C50 schnüren ein wirklich stimmiges Gesamtpaket zu einem äußerst attraktiven Preis. Auch wenn die App eher rudimentär ist und die Touchbedienung einige Funktionen vermissen lässt, bekommst du hier überzeugende Open-Ear-Kopfhörer für den schmalen Taler.








