Im Bereich der Wischsauger gilt Tineco seit jeher als Marktspitze. Doch in den letzten Jahren hat der Hersteller Konkurrenz bekommen. Und das von anderen namhaften Marken wie Dreame und Roborock. Entsprechend schwierig ist es für Tineco geworden, diese immer beliebter werdende Sparte anzuführen. Im Tineco Floor One S7 Stretch Test konnten wir das neueste Modell des Herstellers auf Herz und Nieren testen. Kann der einstige Wischsauger-König wieder Platz auf dem Thron nehmen?
Technische Daten
| Modell | Tineco Floor One Stretch S7 Ultra |
| Gewicht | 4,5 kg |
| Volumen Wasserbehälter | – Schmutzwasser: 720 ml – Frischwasser: 1.000 ml |
| Saugleistung | 21.000 Pascal |
| Features | – Display – iLoop-Sensor – 180° Lay-Flat-Design – Dual-Block Anti-Tangle |
| Selbstreinigung | – Flashdry-System nach 5 Minuten – Selbstreinigung mit aufgeheiztem Wasser – Heißlufttrocknung (85°C) |
| Akkulaufzeit | Bis zu 50 Minuten |
| Preis | € 499,00 * |
Lieferumfang
- Tineco Floor One Stretch S7
- Dockingstation
- 2x Ersatzbürste
- 2x Ersatzfilter
- 1x Reinigungstool
- 2x Reinigungslösung
- Bedienungsanleitung
Tineco Floor One S7 Stretch Test: Bekannte Optik
Der Tineco Floor One S7 Stretch gleicht dem bereits von uns getesteten Floor One Stretch S6 (Test | € 379,05 *) wie ein Ei dem anderen. Wenn Tineco hier nicht auf eine andere Farbkombination setzen würde, ließen sich die Geräte quasi nicht voneinander unterscheiden. Während beim S6 eine Kombination aus Schwarz und Weiß zum Einsatz kommt, setzt der Hersteller hier vornehmlich auf Schwarz und verwendet ausschließlich silberne Akzente.
Abseits davon ist der Aufbau identisch. Im oberen Bereich befindet sich der Handgriff samt Bedieneinheit. Über die beiden bequem mit dem Daumen erreichbaren Tasten startet ihr nicht nur den Wischsauger, sondern könnt auch den Reinigungsmodus ändern. Eine dritte Taste startet die Selbstreinigung des Haushaltshelfers und lässt sich betätigen, wenn der Sauger in der Station steht. Der Hauptkörper beherbergt nicht nur den Motor des Systems.
Obendrein sitzt hier zuoberst das Display, das euch im Betrieb Akkustand, Reinigungsmodus und Verschmutzungsgrad zeigt. Beim Display hält sich der Hersteller erstaunlicherweise zurück. Damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, da die S7-Serie von Tineco seit jeher als Flaggschiff-Schmiede bekannt ist. So bekamen wir noch beim Tineco Floor One S7 Pro (Test | € 589,00 *) ein hochwertiges farbenfrohes Display geboten, das sogar Animationen abspielte.
Mir reicht das gebotene Display zwar völlig aus, doch mittlerweile finde ich die Bildschirme der Konkurrenten wie einem Dreame H15 Pro (Test | € 549,00 *) einfach deutlich moderner. Doch Tineco scheint mittlerweile einfach einen anderen Fokus zu haben. So setzt das Unternehmen ganz offensichtlich auf große Wassertanks. Im Hauptkörper finden wir nämlich den Schmutzwassertank, der mit einem Volumen von 720 ml knapp 240 ml mehr Platz für Unrat bietet als es beim Flaggschiff von Dreame der Fall ist.
Der Frischwassertank sitzt übrigens nicht im Hauptkörper, sondern thront auf der Reinigungseinheit. Mit satten 1.000 ml Fassungsvermögen stellt dieser Dreame ebenfalls in den Schatten. Natürlich sitzt in der Reinigungseinheit auch die Bürstenrolle. Und bei dieser muss Tineco sich Dreame leider wieder geschlagen geben.

Während ein H15 Pro nämlich eine randlose Reinigung gewährleistet, müsst ihr beim S7 wohl oder übel mit einigen Millimetern ungereinigtem Rand leben. Was mich ebenfalls stört ist die fehlende LED-Beleuchtung. Diese gab es nicht nur bereits beim S7 Pro, sondern auch bei Flex-Modellen wie dem Roborock Flexi Pro (Test).
Tineco Floor One S7 Stretch Test: Inbetriebnahme
Es nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, um den Tineco Floor One Stretch S7 in Einsatzbereitschaft zu versetzen. Nachdem ihr alles ausgepackt habt, gibt es nur wenige Arbeitsschritte abzuarbeiten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Gerät ab Werk nahezu vollständig zusammengebaut ist. Ihr müsst lediglich den Handgriff in den Hauptkörper einstecken und der Wischsauger ist komplett aufgebaut.
Habt ihr den Sauger zusammengesteckt, müsst ihr euch Gedanken über einen passenden Ort für die Lade- bzw. Reinigungsstation machen. Voraussetzung hierfür ist eine Steckdose in der Nähe. Nachdem ihr die Station über Netzkabel mit passender Stromversorgung bestückt habt, könnt ihr den smarten Haushaltshelfer hier platzieren. Nun dauert es knapp drei bis vier Stunden, bis der Akku voll geladen und der Wischsauger einsatzbereit ist.
Bevor es ans Werk geht, füllt ihr noch den Frischwassertank. Diesen könnt ihr entweder ausbauen und bequem am Wasserhahn füllen oder aber mittels Gießkanne, Messbecher oder vergleichbarem Helferlein füllen, während er sich im Gerät befindet. Nun noch einen Schuss der Reinigungslösung hinzufügen und die erste Reinigungstour kann beginnen.
Tineco Floor One S7 Stretch Test: Bedienkomfort
Als smarter Haushaltshelfer will euch der Tineco Floor One S7 Stretch das Leben etwas leichter machen. Um das zu ermöglichen, ist ein entsprechender Bedienkomfort unerlässlich. Wir haben uns angesehen, was der S7 hier zu bieten hat.
Keine motorisierten Räder
Mit einem Gewicht von 4,5 kg ist der Tineco Floor One Stretch S7 zwar alles andere als ein Leichtgewicht, doch im Bereich der Wischsauger gehört er damit noch zu den vergleichsweise leichten Geräten. Da sich der Frischwassertank auf der Oberseite der Reinigungseinheit und nicht in der Haupteinheit selbst befindet, hat das Gerät auch einen recht guten Schwerpunkt. Dennoch hätte ich mir beim Manövrieren etwas mehr Komfort und Leichtgängigkeit gewünscht.
Wenn man den Wischsauger nach vorne bewegt, unterstützt die Rotation der Bürstenrolle die Vorwärtsbewegung, was einen schnell vergessen lässt, dass der Haushaltshelfer recht schwer ist. Bei der Rückwärtsbewegung aber schwindet dieser Komfort leider gänzlich. Schließlich verzichtet Tineco hier auf motorisierte Räder, die ein Rollen nach hinten unterstützen. Das ist schade, weil es in der Flaggschiff-Klasse mittlerweile eigentlich Gang und Gäbe ist. In puncto Leichtgängigkeit deklassiert ein Dreame H15 Pro deshalb auch den Tineco.
Hohe Flexibilität
Viel Komfort gibt es dann wiederum beim Kopfgelenk. Wie den Stretch S6 könnt ihr nämlich auch den Stretch S7 bis zu 180° flach auf den Boden legen. Seine Gesamthöhe beträgt dann gerade einmal 13 cm. Das ermöglicht die Reinigung unter flachen Möbeln.
Wenn ihr dann mal unter flachen Möbeln reinigt, wird erst einmal deutlich, dass eine LED-Beleuchtung durchaus wünschenswert gewesen wäre. Bei Seitwärtsbewegungen hat mir dann wiederum etwas Geschmeidigkeit gefehlt. Hier haben meiner Ansicht nach vor allem die Modelle von Roborock die Nase vorn.
Schmutzerkennung mit iLoop-Sensor
Das Display zeigt euch wichtige Parameter wie übrige Akkukapazität und Reinigungsmodus an. Als Modi stehen euch Custom, Auto, Max und Suction zur Verfügung. Im Custom Mode könnt ihr nach zuvor in der App festgelegten Parametern reinigen. Beim Auto-Modus verlässt sich der S7 auf die Ergebnisse des verbauten iLoop-Sensors. Das bewährte System analysiert den Verschmutzungsgrad und passt je nach dem die Reinigungsleistung an.
Wenn ihr kompromisslose Leistung abrufen wollt, solltet ihr den Max-Modus wählen. Hier arbeitet das Gerät sowohl in Sachen Saugleistung als auch Wasserdurchflussrate auf höchster Stufe. Im Suction Mode kommt wiederum gar keine Flüssigkeit zum Einsatz. Stattdessen saugt der S7 ausschließlich.

Das bietet sich perfekt als Vorreinigung an, wenn ihr Flüssigkeiten aufsaugen wollt. Die Ergebnisse des iLoop-Sensors könnt ihr während der Reinigung am Display ablesen. Hier setzt Tineco wieder auf den bewährten Farbbalken, der das Display gewissermaßen umrandet. So könnt ihr beim Wischen bequem nachvollziehen, wie schmutzig der Boden unter euch gerade noch ist.
Wo bleiben die Innovationen?
Ehrlich gesagt hätte ich mir im Bereich des Bedienkomforts dann doch ein paar Neuerungen gewünscht. Diese bleiben beim S7 nämlich aus. Ich habe hier keine großen Sprünge im Vergleich zum S6 sehen können. Zwar muss man die großen Wassertanks positiv hervorheben, doch als Technikfan hätte ich mir hier dann doch eine etwas weitreichendere Neuerung gewünscht. Hier zeigt Konkurrent Dreame dann wieder einmal, wie es besser geht.
So kommt der Dreame H15 Pro mit einer innovativen Gummilippe an der Front daher, die beim Zurückziehen des Wischsaugers automatisch nach unten fährt, um zurückbleibende Flüssigkeit zuverlässig vom Boden zu entfernen. In einer Disziplin konnte mich der Stretch S7 dann aber doch überzeugen. Während viele andere Geräte auf dem Boden gerne kleine Dreckpfützen hinterlassen, wenn man sie anhebt, konnte ich das beim S7 kaum bis gar nicht beobachten.
Tineco Floor One S7 Stretch Test: Reinigungsleistung
Kommen wir zur Königsdisziplin – der Reinigungsleistung. Und hier ist der Tineco über jeden Zweifel erhaben. Wie bei einem Dreame H15 Pro werden hier selbst hartnäckige Flecken zuverlässig entfernt. Wenn es sich um stark eingetrocknete Flecken handelt, müsst ihr dabei natürlich einige Male drüber wischen.
Doch übliche Flecken entfernt der Stretch S7 im Handumdrehen. Abzüge gibts lediglich in der B-Note. Da der Dreame H15 Pro nämlich auf ein nahezu randloses Design setzt, bleiben beim Tineco dann doch ein paar Millimeter ungereinigt zurück, wenn ihr entlang von Möbeln oder Fußbodenleisten reinigt. Das dürfte zwar in den wenigsten Fällen auffallen, doch im Hinterkopf behalten sollte man es dennoch.
Bei sichtbaren Verschmutzungen in diesem Bereich müsst ihr dann nämlich wohl oder übel händisch nacharbeiten. In der Praxis fällt dann auch die recht gute Akkulaufzeit auf. Laut Herstellerangaben soll der Tineco bis zu 50 Minuten durchhalten können. In der Praxis sind es zwar eher 30 bis 40 Minuten auf Auto-Stufe gewesen, doch das ist noch immer ein richtig guter Wert.
Tineco Floor One S7 Stretch Test: Selbstreinigung und Wartung
Viel Arbeit bereitet euch der Tineco nicht. Das suggeriert bereits die Tatsache, dass sich an Bord des Haushaltshelfers eine Selbstreinigungsfunktion befindet. Um diese zu nutzen, benötigt ihr das dazugehörige Dock. Nach erfolgter Reinigungstour stellt ihr den Haushaltshelfer einfach zurück in die Station und überprüft zunächst, ob der Schmutzwassertank noch ausreichend Platz bietet und ob der Frischwassertank noch genügend Wasser an Bord hat.
Ist beides der Fall, startet ihr per Knopfdruck die Selbstreinigungsfunktion. Da hier die hauseigene Flashdry-Technologie von Tineco zum Einsatz kommt, ist das Ganze innerhalb von gerade einmal fünf Minuten erledigt. Zunächst wird die Bürste nochmal ordentlich durchgespült – und das mit Heißwasser. Wie heiß das Wasser ist, lässt sich aus dem Datenblatt nicht entnehmen. Allerdings dürfte es nicht mit dem MOVA X4 Pro (Test | € 599,00 *) mithalten können.
Dieser bietet eine Wasserreinigung mit 100°C heißem Wasser. Nach der Wasserreinigung wird der Tineco mit 85°C Heißluft getrocknet. Auch hier hat MOVA die Nase vorn und arbeitet mit 90°C. Ist der Tineco mit der Selbstreinigung fertig, könnt ihr eine wunderbar saubere und knochentrockene Reinigungswalze bewundern. Die Selbstreinigung arbeitet also wirklich gut, was üblen Gerüchen und Bakterienbildung vorbeugt. Für den Nutzer bleiben da wenige Aufgaben übrig.
Wichtig und geradezu essenziell ist die regelmäßige Reinigung des Schmutzwassertanks. Da Tineco hier Feststoffe von Flüssigkeiten trennt, ist die Entsorgung erfreulich unkompliziert. Die Flüssigkeit landet in der Toilette, die Festkörper könnt ihr in den Mülleimer werfen. Mithilfe des beiliegenden Reinigungstools solltet ihr dann noch in regelmäßigen Abständen das Rohr am Wischsauger selbst säubern. So sorgt ihr dafür, dass ihr möglichst lange Freude am Wischsauger von Tineco habt.
Fazit
Mit dem Floor One Stretch S7 bringt Tineco einen leistungsstarken Wischsauger auf den Markt, der in vielen Disziplinen überzeugt, aber auch einige Schwächen offenbart. Die Reinigungsleistung ist – typisch Tineco – ausgezeichnet und lässt im Alltag kaum Wünsche offen. Besonders lobenswert sind die großen Wasserbehälter, die praktische Selbstreinigung mit Heißlufttrocknung sowie die einfache Handhabung bei Inbetriebnahme und Wartung. Weniger überzeugend ist der fehlende Fortschritt gegenüber dem Vorgängermodell.
Während Dreame und Roborock mit durchdachten Innovationen wie LED-Beleuchtung, motorisierten Rädern oder randloser Reinigung punkten, bleibt Tineco beim S7 auffallend einfallslos. Unterm Strich ist der Tineco Floor One Stretch S7 ein rundum guter Wischsauger, der vor allem durch seine Reinigungsleistung, Akkuausdauer und hygienische Selbstreinigung glänzt. Wer jedoch nach innovativen Features und maximalem Bedienkomfort sucht, findet bei der Konkurrenz inzwischen spannender ausgestattete Alternativen.
VORTEILE
- Sehr gute Reinigungsleistung
- Große Wassertanks
- Effektive Selbstreinigung
- Einfache Inbetriebnahme
- Gute Akkulaufzeit
- Praktisches Flat-Design (180°)
- Trennung von Feststoffen und Flüssigkeit
NACHTEILE
- Fehlende LED-Beleuchtung
- Keine motorisierten Räder
Fazit
Der Tineco Floor One S7 Stretch u00fcberzeugt mit starker Reinigungsleistung und durchdachter Selbstreinigung, lu00e4sst bei Innovationen jedoch spu00fcrbar Luft nach oben.rn















