Der TOOCAA L2 20W will ein Problem lösen, das viele Hobby-Laser-Nutzer kennen: Die meisten Geräte gehören in die Werkstatt oder den Keller, weil sie offen sind und entsprechend Dämpfe und grelles Laserlicht abgeben. Der Hersteller verspricht mit seinem L2 einen 20-Watt-Diodenlaser in geschlossenem Gehäuse, der Class-1-zertifiziert und damit wohnraumtauglich sein soll. Das klingt verlockend, kostet aber gut das Doppelte vergleichbarer offener Systeme. Nachdem wir den TOOCAA L2 einem Test unterzogen haben, können wir sagen: Das Sicherheitskonzept funktioniert grundsätzlich – aber wie schlägt sich die Gravurmaschine sonst so?
TOOCAA L2 20W: Technische Daten im Überblick
| Laserleistung | 20 Watt (optisch) |
| Arbeitsbereich | 415 x 395 mm |
| Gravurgeschwindigkeit | bis 24.000 mm/min |
| Positioniergenauigkeit | 0,01 mm |
| Spot-Größe | 0,15 x 0,27 mm |
| Gehäusemaße | 645 x 617 x 306 mm |
| Gewicht | 13 kg |
| Material | Aluminiumlegierung |
| Software | LightBurn, LaserGRBL, TOOCAA Studio |
| Anschlüsse | USB-C, microSD |
| Sicherheitszertifizierung | Class 1 (IEC 60825-1) |
| Preis | ab 703 Euro |
Erster Eindruck: Auspacken und Montage des TOOCAA L2
„Das wird ein langer Abend“, dachten wir zunächst beim Anblick der vielen Bauteile. Doch der erste Eindruck täuschte.

Die Verpackung ist extrem gut durchdacht – jedes Teil hat seinen Platz im Schaumstoff, wodurch nichts verrutschen kann. Das 13 Kilogramm schwere Grundgerät kommt außerdem weitgehend vormontiert, während nur die sechs orangefarbenen Acrylglaspaneele und diverse Kleinteile auf die Montage warten.
Die bebilderte Anleitung führt dabei strukturiert durch rund 30 Schritte, während sogar kleine Aufkleber an kritischen Stellen zeigen, welche Seite nach oben gehört. Hier hat der Hersteller offensichtlich wirklich mitgedacht.
Das Friemeln an den Schrauben macht sogar Spaß – dabei passt alles millimetergenau. Nach etwa einer Stunde steht schließlich ein Gerät da, das deutlich professioneller aussieht als die üblichen offenen Gestelle.
Die gedämpfte Klappe öffnet und schließt außerdem sanft – ein nettes Detail, das den Premium-Anspruch durchaus unterstreicht.
Einziger Wermutstropfen dabei: Für den Vollbetrieb braucht man tatsächlich drei Steckdosen. Laser, Absaugung und Air-Assist wollen nämlich alle separat versorgt werden, wodurch es in der heimischen Bastelecke schnell zur Kabelschlacht wird.
Testmaterial: Solide Basis mit Premium-Option
Im Standardlieferumfang liegen bereits einige Materialproben – eine Sperrholzplatte, einfache Kunststoffplatten und 3 Schlüsselanhänger aus Metall für den ersten Test des TOOCAA L2. Das reicht zwar für „Hallo Welt“, bietet aber nicht viel Experimentierfreiraum. Deutlich spannender wird es mit der zusätzlich erhältlichen Material Magic Box, die TOOCAA für 40,95 Euro anbietet.
Der Inhalt der Verpackung macht dabei durchaus was her: 10 sauber sortierte Materialproben, bestehend aus 7 Two-Tone Plastic Sheets und 3 PU-Leder-Varianten. Die Kunststoffplatten zeigen, was der Laser kann – beim Gravieren wird die farbige Deckschicht entfernt und das Material darunter kommt zum Vorschein.

Allerdings zeigt sich hier auch eine Schwäche: Bei den PU-Leder-Proben steht man zunächst völlig im Regen. Wasserfest, kratzfest, weich – das klingt zwar gut, aber welche Parameter braucht man dafür? Die Anleitung schweigt leider, die Software ebenfalls, während auf der Website auch nichts zu finden ist. Unsere ersten Versuche endeten prompt mit verkohltem Material, da die Standard-Leder-Einstellungen viel zu aggressiv waren.

Das ist dabei besonders schade, weil diese Materialien durchaus hochwertig sind. Für 41 Euro darf man allerdings erwarten, dass wenigstens Grundparameter dabei stehen. Stattdessen verschwendet man kostbares Testmaterial beim Rumprobieren, während Einsteiger hier vermutlich frustriert aufgeben würden.
Sicherheitsfeatures des TOOCAA L2
Hier punktet der L2 jedoch richtig. Die Class-1-Zertifizierung ist dabei kein Marketing-Gag, sondern funktioniert tatsächlich. Bei geschlossenem Gehäuse kann man nämlich gefahrlos hineinschauen, braucht keine Schutzbrille (obwohl eine solche dem Paket sogar beiliegt) und muss auch Besucher nicht ständig warnen. Das ist bei offenen Systemen hingegen undenkbar.
Die Sicherheitssysteme greifen außerdem zuverlässig und ohne Murren: Klappe auf, Laser aus. Gerät bewegt oder erschüttert, ebenfalls Laser aus. Den Feuerdetektor haben wir sogar bewusst getestet, indem wir eine sehr feine Struktur mit hoher Leistung bearbeitet haben – prompt schlug er an und stoppte den Laser. Zum Glück ist dabei nichts passiert, aber es zeigt: Das System funktioniert. Der USB-Sicherheitsschlüssel verhindert dabei unbefugten Betrieb – praktisch in Haushalten mit Kindern oder wenn man sichergehen will, dass das Gerät nicht versehentlich aktiviert wird.

Clever gelöst ist außerdem die Resume-Funktion bei kurzen Unterbrechungen: Klappe auf für einen schnellen Blick aufs Werkstück, Klappe zu, und der Laser macht an exakt derselben Stelle weiter. Die LED-Beleuchtung hilft dabei, auch wenn sie nicht übermäßig hell ist. Für Zwischenkorrekturen oder den Fortschrittscheck reicht es aber durchaus.
Das große Aber kommt allerdings bei längeren Ausfällen: Geht der Strom weg oder stoppt der Laser aus anderen Gründen, ist das Projekt meist hinüber. Eine echte Resume-Funktion, die auch nach Stunden noch funktioniert, gibt es nämlich nicht. Bei mehrstündigen Gravuren wird das durchaus zum Risiko, wobei wir fairerweise sagen müssen, dass auch die meisten Konkurrenten hier Schwächen haben.
Sicherheitsfeatures im Überblick
- Die Class-1-Zertifizierung sorgt dafür, dass du auch ohne Schutzbrille sicher arbeiten kannst – solange das Gehäuse geschlossen ist, besteht keine Gefahr fürs Auge.
- Das Gerät reagiert zuverlässig auf jede Unterbrechung: Klappe auf oder Bewegung erkannt? Der Laser stoppt sofort.
- Ein integrierter Feuerdetektor warnt rechtzeitig, bevor es kritisch wird – gerade bei feinen oder besonders dichten Materialien ein echter Vorteil.
- Durch den USB-Sicherheitsschlüssel kann niemand den Laser versehentlich einschalten, was vor allem in Haushalten mit Kindern oder bei geteilten Arbeitsplätzen beruhigend ist.
- Kurze Pausen sind kein Problem: Einmal kurz unterbrechen, Klappe zu – und der Laser setzt genau da wieder an, wo er aufgehört hat.
Air-Assist: Vom optionalen Extra zur Grundausstattung des TOOCAA L2
TOOCAA bewirbt das Air-Assist-System zwar als optionales Zubehör. Nach unseren Tests können wir jedoch sagen: Das ist etwas irreführend. Ohne Luftunterstützung produziert nämlich selbst der beste Laser suboptimale Ergebnisse. Der Unterschied ist dabei so dramatisch, dass wir das Air-Assist zur Grundausstattung zählen würden.
Ohne Luftstrom entstehen nämlich unsaubere Schnittkanten mit dicken Verbrennungsrändern. Rauch und Partikel lagern sich außerdem überall ab, auch auf der Laserlinse. Mit Air-Assist werden dieselben Schnitte hingegen plötzlich sauber und präzise, während Gravuren deutlich kontrastreicher werden.
Die Pumpe macht dabei ihren Job ordentlich: 28 Liter pro Minute maximal, stufenlos regelbar über einen Drehschalter am Kabel. Mit 40 dB läuft sie außerdem angenehm leise – deutlich angenehmer als die 60-dB-Krachmacher mancher Drittanbieter. Für dünne Materialien reichen dabei niedrige Einstellungen, bei dicken Brettern dreht man hingegen voll auf.
Der kleine Haken: Die Pumpe läuft leider komplett manuell. Vor jedem Job anschalten, nach jedem Job ausschalten. Moderne Systeme koppeln das hingegen direkt mit dem Laser – ein Feature, das der Hersteller unserer Meinung nach durchaus nachrüsten sollte.
Praktische Erkenntnis aus dem Test: Mit Air-Assist schaffen wir etwa 30% höhere Schnittgeschwindigkeiten. Bei 3mm Sperrholz konnten wir dabei von 300 auf 400 mm/min hochgehen, ohne die Schnittqualität zu verschlechtern.
Software: LightBurn rettet den Tag
TOOCAA macht hier vieles richtig und setzt dabei auf bewährte Software statt Eigenentwicklungen zu forcieren. LightBurn, LaserGRBL und die hauseigene TOOCAA Studio werden unterstützt, während auf der microSD-Karte sogar eine vorkonfigurierte LightBurn-Datei bereit liegt – einfach importieren, fertig.
LightBurn kostet zwar 60 Euro extra, aber das Geld ist durchaus gut angelegt. Die Software ist nämlich intuitiv bedienbar, bietet mächtige Features für komplexe Projekte und läuft dabei stabil unter Windows, macOS und Linux. Die Offline-Funktion per SD-Karte ist außerdem praktisch, wenn der Rechner nicht neben dem Laser steht.
TOOCAA Studio wirkt hingegen wie eine Notlösung für absolute Einsteiger. Die Oberfläche ist zwar aufgeräumt und simpel, aber für anspruchsvolle Projekte leider viel zu begrenzt.

Besonders schade: Die Materialparameter-Datenbank ist löchrig wie ein Schweizer Käse. Gerade bei den teuren Magic-Box-Materialien tappt man dabei völlig im Dunkeln.
Die USB-C-Verbindung funktioniert allerdings tadellos, während auch die SD-Karten-Funktion keine Probleme macht. Einmal den richtigen Workflow gefunden, läuft schließlich alles flüssig. Nur die fehlenden Parameter nerven dabei immer wieder und stellt gerade für Anfänger eines der größten Probleme dar.
Gravurtest: Hier zeigt der TOOCAA L2 seine Stärken im Test
Bei der Gravurleistung zeigte der L2 dann seine wahren Stärken. Das erste Testprojekt mit dem beiliegenden blauen Metall-Tag überzeugte direkt: Das „Basic Tutorials“-Logo kam sauber heraus, während die blaue Eloxierung präzise entfernt wurde und das helle Aluminium darunter zum Vorschein kam. Diese Qualität setzt sich bei anderen Materialien fort – besonders überrascht hat uns die Edelstahl-Gravur: Ohne jede Beschichtung oder Hilfsmittel entstehen klare, kontrastreiche schwarze Markierungen. Bei eloxiertem Aluminium funktioniert das eben genauso gut, wie das Beispiel-Tag schon zeigte.
Ein echter Glückstreffer war außerdem Schiefer: Der Laser erzeugt feine, dauerhafte Gravuren mit ausgezeichnetem Kontrast. Schrift bleibt auch in kleinen Größen gut lesbar, während Bilder detailreich wiedergegeben werden. Hier spielt der L2 seine Stärken durchaus voll aus.

Schneidleistung des TOOCAA L2 im Test: Was 20 Watt wirklich schaffen
Was schafft der 20W-Laser beim Schneiden tatsächlich? Unsere Testreihe brachte dabei durchaus solide Ergebnisse.
Bei 3mm Sperrholz läuft der L2 zur Hochform auf: Saubere Schnitte in einem Durchgang bei 1200 mm/min, dabei glatte Kanten ohne Verbrennungen. 6mm Buchenholz braucht zwar zwei Pässe, aber das Ergebnis stimmt dennoch. Bei dickerem Acryl wird es allerdings zäh – 8mm schaffen wir mit vier Durchgängen, aber das dauert entsprechend lange, während die Schmelzspuren sichtbar werden.

Die beworbenen 24.000 mm/min Geschwindigkeit erreicht der Laser allerdings nur bei sehr simplen Gravuren ohne Details. Realistische Werte für brauchbare Schnittergebnisse liegen deutlich darunter – meist zwischen 800 und 1500 mm/min, was aber durchaus im Rahmen des Erwartbaren liegt.
Air-Assist macht dabei den entscheidenden Unterschied: Man kann in der Software höhere Geschwindigkeiten einstellen und bekommt trotzdem sauberere Kanten, während Schmauchspuren verschwinden. Wer darauf verzichtet, verschenkt deutlich Qualität und Effizienz.
Das Geruchsproblem: Halbgeschlossen hat seine Grenzen
Das größte Problem im Test des TOOCAA L2 zeigt sich aber beim Geruch. Trotz geschlossenem Gehäuse und leistungsstarker Absaugung riecht man die Laserarbeiten nämlich deutlich in der Wohnung. Das Gehäuse ist zwar oben und an den Seiten geschlossen, hat aber unten einen deutlichen Spalt, durch den Gerüche in den Wohnraum gelangen.
Im TOOCAA L2 Test zeigte sich bei verschiedenen Materialien schnell: Besonders das PU-Leder aus der Magic Box stinkt richtig penetrant, während Holz ebenfalls ordentlich müffelt. Kunststoffe sind dabei moderater, aber selbst bei den harmlosen Two-Tone-Sheets merkt man nach einer Stunde Betrieb den typischen Lasergeruch. Bei längeren Projekten muss man das echt aushalten.

Das Abluftrohr nach draußen zu führen ist daher Pflicht, nicht Kür. Wir haben es dabei durch ein gekipptes Fenster gelegt – funktioniert, aber elegant ist anders. Für dauerhafte Installation bräuchte man eine Wandöffnung, während der zusätzliche Air Purifier für knapp 400 Euro fast zur Notwendigkeit wird, will man das Gerät wirklich in Wohnräumen betreiben. Von wegen vollständig wohnraumtauglich – zumindest nicht ohne zusätzliche Maßnahmen.
Verarbeitung: Größtenteils vorbildlich
Beim Thema Verarbeitung kann der TOOCAA L2 im Test hingegen punkten. Abseits des kratzanfälligen Acrylglases ist die Verarbeitung des L2 durchaus vorbildlich. Der Aluminiumrahmen macht einen soliden, wertigen Eindruck, während alle Bohrungen exakt sitzen und die Passungen beinahe millimetergenau stimmen. Das zeigt moderne CNC-Fertigung und stringente Qualitätskontrolle.
Die Linearführungen laufen außerdem butterweich und spielfrei. Auch nach der ausgiebigen Testphase zeigen sich keine Verschleißerscheinungen oder nachlassende Präzision. Die Riemenspannung ist dabei korrekt eingestellt, während nichts schleift oder klappert.
Die Fokussierung über den Abstandshalter funktioniert zuverlässig, ist allerdings weniger flexibel als stufenlose Systeme. Zwei feste Einstellungen für 4-6mm und 7-9mm Materialdicke decken dabei die meisten Anwendungen ab. Bei sehr dünnen oder sehr dicken Materialien muss man hingegen mit Unterlagen oder Distanzstücken tricksen.
Wartung: Simpel, aber nicht ganz günstig
Der Wartungsaufwand hält sich erfreulicherweise in Grenzen. Die Laserlinse muss dabei gelegentlich gereinigt werden – ein Wattestäbchen mit Isopropanol reicht, während die Prozedur keine fünf Minuten dauert. Deutlich robuster ist die Honeycomb-Arbeitsplatte, die auch härtere Behandlung übersteht, während das Lasermodul komplett wartungsfrei läuft. Teuer wird es erst bei den Verbrauchsmaterialien: Verstopfte Absaugfilter kosten stolze 30 Euro pro Stück, während das umfangreiche Zubehörprogramm mit Smart Camera (170 Euro), Rauchreiniger (400 Euro) oder Rotationsmodulen (230 Euro) schnell das Doppelte des Grundgeräts verschlingt.
Konkurrenz: Wie schlägt sich der Newcomer?
Als junger Hersteller tritt TOOCAA gegen etablierte Größen wie Atomstack, Sculpfun oder NEJE an. Diese haben zwar Jahre Vorsprung und können durch Masse günstiger produzieren, setzen aber größtenteils auf offene Systeme. TOOCAA muss daher mit anderen Argumenten punkten.
Das Sicherheitskonzept ist dabei durchaus ein Alleinstellungsmerkmal, wobei der L2 nicht alleine dasteht. Der xTool S1 bietet mit 40 Watt ebenfalls viel Leistung und vollständige Einhausung, kostet aber mit 2.600 Euro doppelt so viel wie der TOOCAA L2 40W (1.316 Euro). Offene 20W-Systeme von Atomstack oder Sculpfun kosten hingegen nur 350-400 Euro, bieten aber keine Class-1-Zertifizierung.
Damit wird der L2 interessant: Als 40W-Variante bietet er ähnliche Leistung wie der xTool S1, aber für die Hälfte des Preises. Gegen offene 20W-Systeme punktet er mit Sicherheit und wahlweise doppelter Leistung. Die Modularität mit wechselbaren 10W-, 20W- und 40W-Modulen ist dabei einzigartig in dieser Preisklasse.
Der Knackpunkt bleibt die Zielgruppe: Wer eine Werkstatt hat und mit offenen Systemen klarkommt, fährt günstiger. Wer maximale Profi-Features und perfekte Verarbeitung braucht, greift zum xTool S1. Der L2 richtet sich an die Nutzer dazwischen – die Sicherheit und Leistung schätzen, aber nicht das Doppelte zahlen wollen.
Fazit: Guter Ansatz, aber ein bisschen Luft nach oben
Nach der ausgiebigen Testphase ziehen wir ein durchaus gemischtes, aber nicht negatives Fazit. Der TOOCAA L2 20W zeigt nämlich, dass auch neue Hersteller etablierte Platzhirsche herausfordern können – wenn das Konzept stimmt. Die Class-1-Zertifizierung und durchdachten Sicherheitsfeatures sind dabei ein echter Fortschritt gegenüber offenen Systemen.
Die Verarbeitung ist außerdem größtenteils hochwertig, während die 20 Watt für die meisten Hobby- und Semi-Profi-Anwendungen völlig ausreichen. Der modulare Aufbau mit wechselbaren Lasermodulen ist zudem zukunftssicher, während der Aufbau trotz anfänglicher Komplexität gut durchdacht ist.
Allerdings – und das ist ein durchaus wichtiges Aber – zeigen sich im Alltag einige Schwächen. Die fehlende Resume-Funktion bei längeren Ausfällen kann nerven, auch wenn das bei den meisten Konkurrenten ähnlich ist. Drei separate Stromanschlüsse sind außerdem unpraktisch, lassen sich aber verkraften. Die Geruchsentwicklung trotz Absaugung macht die versprochene Wohnraumtauglichkeit allerdings zur Halbwahrheit.
Besonders schade ist dabei die unvollständige Parameterdatenbank, gerade bei den teuren Magic-Box-Materialien. Für einen 700-Euro-Laser ist das durchaus verbesserungswürdig, auch wenn man sich mit etwas Experimentierfreude behelfen kann.
Empfehlen würden wir den TOOCAA L2 nach unserem Test dennoch Nutzern, die Sicherheit hoch bewerten und bereit sind, für dieses Privileg zu zahlen. Wer eine Werkstatt hat und mit offenen Systemen klarkommt, fährt zwar mit der halben Investition besser. Der Hersteller hat mit dem L2 bewiesen, dass frische Ideen funktionieren können – für die nächste Generation sollten aber die Kinderkrankheiten ausgemerzt werden.
Das Potenzial ist jedenfalls da. Es muss nur noch besser genutzt werden.
VORTEILE
- Class-1-Zertifizierung macht Lasern ohne Schutzbrille möglich
- Hochwertige Verarbeitung und durchdachte Sicherheitsfeatures
- Sehr gute Gravurqualität besonders auf Metall und Schiefer
NACHTEILE
- Deutliche Geruchsentwicklung trotz geschlossenem Gehäuse
- Drei separate Stromanschlüsse für Vollbetrieb nötig
- Unvollständige Parameterdatenbank besonders für angebotenes Material
Fazit
Sicherer 20W-Laser mit Class-1-Zertifizierung und hochwertiger Verarbeitung. u00dcberzeugt bei Gravurqualitu00e4t und Sicherheit, zeigt aber Schwu00e4chen bei Geruchseindu00e4mmung und Benutzerfreundlichkeit.
