TP-Link Tapo C520WS Test: Kompakte Budget-Outdoor-Cam

Jens Scharfenberg
Jens Scharfenberg · 8 Minuten Lesezeit
TP-Link Tapo C520WS

Die Produktpalette von TP-Links Smart-Home-Sparte Tapo wird immer breiter. Insbesondere im Bereich der smarten Überwachungskameras hat der Hersteller mittlerweile viele verschiedene Modelle für den Innen- wie Außenbereich im Portfolio. Im TP-Link Tapo C520WS Test werfen wir einen ausführlichen Blick auf eine weitere Kamera des Herstellers. Diese will trotz niedrigen Preises mit starken Features wie einer 2K-Auflösung, KI-Bewegungserkennung sowie einer farbigen Nachtsicht punkten.

Technische Daten

Modell Tapo C520WS
Sichtfeld 360° horizontal
Auflösung 2K QHD 4MP (2.560 x 1.440)
Audio Zwei-Wege-Audio (Mikrofon und Lautsprecher integriert)
Nachtsicht – 850 nm IR LED
– Starlight Color Night Vision
WiFi-Protokolle IEEE 802.11 b/g/n, 2,4 GHz
Adapter Input 100-240V, 50/60Hz
Adapter Output 9V, 0.85A (DC Power)
Wettbeständigkeit IP66
Preis € 51,99 *

Lieferumfang

TP-Link Tapo C520WS

  • Tapo C520WS Kamera
  • Netzteil
  • Wandhalterung
  • Bohrschablone
  • Schrauben und Dübel
  • Quick-Start-Guide

TP-Link Tapo C520WS Test: Design und Verarbeitung

Auch wenn TP-Link darauf verzichten würde, das Logo von Tapo unmittelbar an der Front der C520WS zu platzieren, ließe sich die Kamera der Marke zuordnen. Reiht sie sich doch mit ihrer Farbkombination aus Weiß und Schwarz gekonnt in die Familie des Herstellers ein. Da mein Haus eine weiße Fassade hat, lässt sich die Kamera gekonnt verstecken und fällt nicht negativ ins Auge.

TP-Link Tapo C520WS

Links und rechts am Gehäuse befinden sich zwei Antennen, die für einen stabilen WLAN-Empfang sorgen sollen. Die untere Hälfe des Smart-Home-Gadgets bildet das Herzstück der Kamera. Hier befindet sich nämlich die Kameraeinheit, die sich aus 2K-Kamera, IR-Sensor sowie LED-Einheit zusammensetzt. Die Kamera lässt sich horizontal um 360 Grad drehen, was einen Rundumblick verspricht. Obendrein bewegt sie sich bei Bedarf vertikal. Über die Rückseite gelangt ihr wiederum zum SD-Kartenslot.

Hier lassen sich microSDs mit einer Kapazität von bis zu 512 GB verbauen. In Sachen Verarbeitungsqualität dürft ihr bei der C520WS keine Wunder erwarten. Alles andere wäre in dieser Preisklasse auch verwunderlich. Die Kamera besteht komplett aus Kunststoff und wurde ganz klar für den Einsatz im Außenbereich konzipiert. Eine IP66-Zertifizierung unterstreicht dabei einen ausreichenden Schutz vor Wasser und Schmutz.

TP-Link Tapo C520WS Test: Installation

Bei der Installation habt ihr zwei verschiedene Möglichkeiten. Je nach Ausrichtung der Montageplatte lässt sich die Kamera am Vordach oder der Hauswand befestigen. Alternativ ist auch eine Befestigung an einem Pfahl möglich. Die Montage selbst ist dabei kinderleicht. Habt ihr einen geeigneten Einsatzort gefunden, nutzt ihr einfach die beiliegende Bohrschablone, um die die notwendigen Löcher vorzubohren. Mithilfe der Dübel und Schrauben aus dem Lieferumfang befestigt ihr nun noch die Montageplatte und könnt die Kamera auch schon aufhängen.

Das dürfte selbst für Laien nach wenigen Minuten erledigt sein. Was ihr bei der C520WS bedenken solltet, ist die passende Stromversorgung. Die Kamera könnt ihr nämlich nicht an einem Lampenanschluss oder sonstigen Kabelanschlüssen an der Hauswand befestigen. Ihr müsst das beiliegende Netzteil nutzen. Über dieses wird die Kamera dann mit Strom versorgt. Notfalls müsst ihr also noch den Kauf eines wasserfesten Verlängerungskabels im Hinterkopf behalten.

Ähnlich unkompliziert wie die Montage verläuft auch die Inbetriebnahme über die Tapo App. Hier sucht ihr zunächst nach der Kamera, was in der Praxis blitzschnell gelingt. Einmal gefunden lässt sich die Überwachungskamera auch schnell als neues Gadget in der App hinzufügen. Nachdem ihr sie ins eigene Netzwerk überführt habt, folgen die üblichen Einstellungen wie Einsatzort und Name. Dank übersichtlicher Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt auch das erfreulich schnell.

TP-Link Tapo C520WS Test: Kameraqualität

In Sachen Technik bietet die Tapo-Kamera guten Durchschnitt. Die Kamera verfügt über einen 4-MP-Sensor, der eine Auflösung von 2.560 x 1.440 bietet. Bewegtbildaufnahmen werden mit bis zu 25 Bildern aufgezeichnet. Durch das drehbare Design der Kameraeinheit lässt sich das 3 mm Objektiv um 340 Grad schwenken und um 60 Grad neigen.

TP-Link Tapo C520WS Test

Neben einem optischen Zoom bietet die C520WS auch einen zwölffachen digitalen Zoom. Die Kameratechnik erzeugt ziemlich gute Ergebnisse. Insbesondere bei Tageslicht erzielt die Tapo ansehnliche Aufnahmen. In dieser Preiskategorie trifft man solche Qualität eher selten an.

Selbst etwas weiter entfernte Gegenstände und Personen lassen sich noch immer gut erkennen. Bei Nacht dürft ihr hingegen keine Wunder erwarten. Während der IR-Sensor bei Dunkelheit noch recht scharfe Ergebnisse erzielt, ist die Farbsicht bei Nacht nur solide. Insbesondere bei Bewegungen sind die Aufnahmen recht unscharf.

TP-Link Tapo C520WS Test: Smarte KI-Features

Mittlerweile spielt bei Überwachungskameras zunehmen auch künstliche Intelligenz eine große Rolle. Auch die C520WS verspricht eine KI-Auswertung seiner Aufnahmen, die verschiedene Features möglich machen soll. So gibt es hier keine einfache Bewegungserkennung. Stattdessen kann die Überwachungskamera zwischen verschiedenen Objekten unterscheiden.

So bietet sie eine Personen-, Tier- und Fahrzeugerkennung. In der Praxis funktionierte das Ganze recht gut. Insbesondere beim Unterscheiden zwischen Personen und Tieren kam es kaum zu Fehlern. Die Kamera konnte stets zwischen mir und meiner Katze oder meinem Hund unterscheiden und sendete die richtige Mitteilung.

Spannender ist jedoch die automatische Verfolgung, die TP-Link verspricht. Hier zahlt sich das große Blickfeld der Kamera aus. Dieses Feature verspricht allerdings mehr als es schlussendlich hält. Zwar reagiert die Kamera, sobald eine Bewegung registriert wird, das Ganze ist aber leider recht langsam. Dementsprechend bringt es bei etwas schnelleren Bewegungen nicht wirklich viel.

TP-Link Tapo C520WS Test: Tapo App

Herzstück der Bedienung der Tapo C520WS ist die Tapo App. Und diese funktioniert auch bei dieser Kamera wieder richtig gut. Das gilt nicht nur für die Einrichtung der Kamera, sondern auch die allgemeine Steuerung. Hier gibt es zum Beispiel viele verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. So lassen sich beispielsweise blinde Bereiche festlegen, um nicht versehentlich Nachbargrundstücke aufzuzeichnen.

Auch könnt ihr Bereiche bestimmen, in denen die Bewegungserkennung nicht arbeitet. Weiterhin gibt es bei Wunsch Push-Nachrichten. Hier erfahrt ihr beim Blick aufs Smartphone, welche Art von Bewegung gerade erkannt wurde. Damit das Ganze nicht bei jeder noch so kleinen Bewegung geschieht und stört, könnt ihr außerdem die Empfindlichkeit festlegen. Sollte die Kamera eine Bewegung feststellen, wird sie lokal oder in der Cloud gespeichert, sodass ihr sie euch auch später ansehen könnt.

Da die Kamera einen lokalen Speicher von bis zu 512 GB ermöglicht, gibt es eigentlich keinen Grund, die kostenpflichtige Tapo-Cloud als Speicher zu nutzen. Das liegt auch daran, dass die Tapo-Kamera zu ONVIF kompatibel ist. Ihr könnt die Aufnahmen also auch auf einem Netzwerk-Videorekorder aufzeichnen. Auch die Einbindung in Google Home oder Amazon Alexa ist möglich.

TP-Link Tapo C520WS Test: Praxiserfahrungen

Nach einigen Tagen des Ausprobierens bin ich von der Tapo C520WS wirklich positiv überrascht. Wie bereits erwähnt sind die Aufnahmen vor allem bei Tageslicht wirklich gut. Selbst Nummernschilder lassen sich auf einige Meter Entfernung ablesen. Richtig cool sind auch die Aufnahmepunkte, die sich über die App festlegen lassen.

Für Zwei-Wege-Audio ist die Kamera dank Mikrofon und Speaker gewappnet.

So könnt ihr über die App ganz einfach zwischen verschiedenen Positionen wechseln. Das ist superpraktisch, wenn ihr die C520WS beispielsweise an eurer Hausecke installiert habt. Schließlich lassen sich so gleich die Bereiche an zwei Hauswänden entlang überblicken. Die Kamera nimmt dann stets korrekt den richtigen Schwenk- und Neigungswinkel ein.

Fazit

Mit der Tapo C520WS liefert TP-Link eine preislich attraktive Außenkamera, die im Alltag mit solider Technik und praktischen Funktionen punktet. Die Kombination aus 2K-Auflösung, großem Schwenkbereich und zuverlässiger KI-Objekterkennung sorgt vor allem bei Tageslicht für erfreulich scharfe Aufnahmen, bei denen auch Details wie Nummernschilder gut erkennbar sind. Die farbige Nachtsicht ist ein nettes Extra, kann jedoch bei bewegten Motiven nicht ganz überzeugen. Installation und Einrichtung gelingen dank klarer Anleitung und der ausgereiften Tapo-App schnell und unkompliziert, selbst für Technikneulinge.

Die Scheinwerfer haben ordentlich Leuchtkraft.

Pluspunkte gibt es für den großen microSD-Speicherplatz, die ONVIF-Kompatibilität sowie die Möglichkeit, über festgelegte Positionen flexibel verschiedene Bereiche zu überwachen. Schwächen zeigt die C520WS vor allem bei der automatischen Verfolgung, die in der Praxis etwas träge reagiert, sowie bei der Nachtsichtqualität in Bewegungssituationen. Wer jedoch eine wetterfeste, leicht bedienbare und funktionsreiche Überwachungskamera zu einem fairen Preis sucht, findet in der Tapo C520WS einen zuverlässigen Begleiter für den Außenbereich.

VORTEILE

PRO

  • Gute Bildqualität bei Tageslicht (scharf und detailreich)
  • Großer Schwenk- und Neigungsbereich
  • KI-Objekterkennung (Personen, Tiere, Fahrzeuge) zuverlässig
  • Einfache Installation und App-Einrichtung
  • Lokaler Speicher bis 512 GB & ONVIF-Unterstützung
  • Wetterfest nach IP66

NACHTEILE

  • Farbige Nachtsicht bei Bewegung unscharf
  • Automatische Verfolgung reagiert träge
  • Kunststoffgehäuse wirkt einfach

Detailbewertung

Design und Verarbeitung 87
Hardware 87
Bildqualitu00e4t 87
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 92

Fazit

Gute Bildqualitu00e4t bei Tag, flexibler Blickwinkel und zuverlu00e4ssige KI-Erkennung machen die Tapo C520WS zu einer soliden Auu00dfenkamera fu00fcrs Geld. Schwu00e4chen gibts jedoch bei farbiger Nachtsicht und Verfolgung.

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