UGREEN NASync DXP480T Plus im Test: NAS für Power-User?

Niklas
Niklas · 17 Minuten Lesezeit

Mit der NASync DXP480T Plus präsentiert UGREEN eine neue NAS-Lösung, deren Konzept bislang noch eher die Ausnahme ist. Möchte man seine Daten allerdings sicher speichern, im Netzwerk bequem teilen und darüber hinaus Medien streamen, führt kaum ein Weg an einer performanten NAS vorbei. Grund genug also, eine NAS zu veröffentlichen, die voll auf M.2-NVMe-SSDs statt auf die üblichen Anschlüsse für HDDs oder SATA-SSDs setzt. Dank einer 10-Gigabit-Ethernet-Schnittstelle, mehrerer Thunderbolt-Anschlüsse und einer leisen Betriebslautstärke dürfte es sich neben Alltagsnutzern insbesondere auch für Power-User eignen. Dabei fällt das Gehäuse mit seiner kompakten Bauweise optisch eher unauffällig aus und macht auch in privaten Wohnräumen etwas her.

Wir haben der UGREEN NASync DXP480T Plus einem Alltagstest unterzogen und dabei sowohl die Ersteinrichtung als auch die Bedienung im Praxiseinsatz geprüft. Abschließend beantworten wir die Frage, wie leistungsfähig die NAS mit dem hauseigenen Betriebssystem UGOS Pro tatsächlich ist.

Technische Daten

Typ NAS
Modell DXP480T Plus
Prozessor (CPU) Intel Core i5-1235U (10 Kerne, 12 Threads, bis zu 4.40 GHz)
Arbeitsspeicher (RAM) 8 GB SO-DIMM DDR5 (erweiterbar auf bis zu 64 GB)
Laufwerke 4x M.2 NVMe 2280 (jeweils bis zu 8 TB)
Flash-Speicher 128 GB SSD
RAID-Unterstützung JBOD, Basic, RAID 0, 1, 5, 6, 10
Netzwerkanschluss 1x 10-Gigabit-Ethernet-Port
WLAN Integriertes Wi-Fi
Thunderbold-Ports 2x Thunderbolt 4
USB-Ports 1x USB 3.2 Gen2 (10 Gb/s)
Leistungsaufnahme 23,14 W (bei Laufwerkszugriff), 16,94 W (im Ruhezustand)
Betriebssystem UGOS Pro
Produkt-Maße (L × B × H) 179 × 142 × 52 mm
Preis € 1.000,00 *

Lieferumfang

  • Futuristisches Design weckt Neugier beim Auspacken
  • Weiteres Zubehör inklusive Schrauben, Schraubenzieher und Wärmeleitpads
  • SSDs müssen separat erworben werden

Schon auf den ersten Blick fällt das stilvoll gestaltete Packungsdesign auf, durch das die NAS einen geradezu futuristischen Look erhält. Damit weckt es die Neugier auf mehr – bereits beim Auspacken. Hat man alles sortiert und die Teile aneinandergelegt, ergibt sich der vollständige Lieferumfang. Dazu gehört neben der UGREEN NASync DXP480T Plus selbstverständlich auch das dazugehörige Netzteil mit einer Kabellänge von einem Meter und ein RJ45-Ethernet-Kabel (CAT7) mit 10 Gbit/s. Hinzu kommt Montagematerial, bestehend aus zwei Schrauben, einem Schraubenzieher und einem Satz von vier Wärmeleitpads fürs Auftragen auf die NVMe-SSDs. Abgerundet wird der Lieferumfang durch die üblichen Packungsbeilagen, darunter die Garantiekarte sowie das Benutzerhandbuch.

Etwaige SSDs sind nicht im Lieferumfang enthalten und müssen separat erworben werden. Für unseren Test nutzen wir zwei NVMe-SSDs vom Typ Samsung 980 Pro.

Design und Verarbeitung

  • Kompaktes, hochwertiges Metallgehäuse im Stil eines Mini-PCs
  • Einfacher Wechsel der M.2-SSDs möglich
  • Stromversorgung nur über DC-Netzteil, nicht per USB-C

In puncto Design gibt sich die UGREEN NASync DXP480T Plus mit ihrem kompakten Metallgehäuse recht dezent. Die vorwiegend aus einer Aluminiumlegierung bestehende Ausführung wirkt dabei optisch eher wie ein moderner Mini-PC als eine traditionelle NAS-Lösung. Das liegt unter anderem auch an den Maßen: Mit einer Fläche von rund 18×15 cm lässt es sich praktisch auf jedem Schreibtisch verstauen. Das Gehäuse präsentiert sich somit recht clean, speziell die Front, die lediglich über den Ein-/Aus-Schalter verfügt. Daneben ziert die Aufschrift „PROTECT WHAT YOU LOVE” das Frontpanel. Während sich alle Anschlüsse auf der Rückseite befinden, gewährleisten zahlreiche Lüftungsschlitze an der Rück- und den Seitenteilen eine ausreichende Belüftung.

Die Verarbeitungsqualität zeigt sich bereits zu Beginn im Lieferumfang: UGREEN legt ein CAT7-Kabel bei, mit dem sich – sofern die eigene Verbindung dies zulässt – potenziell bis zu 1,25 GB/s per Netzwerk übertragen lassen. Hinzu kommt der Untersatz, dessen gummierte Füße einen sicheren Stand gewährleisten und gleichzeitig Vibrationen dämpfen. Auch das leichte Öffnen der Unterseite, um die M.2-NVMe-SSDs des Typs 2280 auszutauschen, gelingt mühelos. Für den Austausch reicht es, lediglich zwei Schrauben zu öffnen. Hinsichtlich des Gehäuses lassen sich folglich keine Mängel ausmachen – UGREEN hat hier saubere Arbeit geleistet. Das gilt sowohl für die Erweiterbarkeit als auch für die Wartung. Einzig SATA-SSDs oder 3,5″- bzw. 2,5″-Festplatten passen nicht ins NAS. Dieser Umstand ist jedoch Teil des zugrunde liegenden Konzepts und somit beabsichtigt. Beim klobigen, auf DC basierenden Netzteil sehen wir hingegen Optimierungspotenzial. Hier wäre es wünschenswert gewesen, auf USB-C mit Power Delivery zu setzen, da sich so die Flexibilität steigern ließe.

Die Hardware im Detail

  • Leistungsstarker i5-Prozessor mit DDR5-RAM und bis zu 64 GB Support
  • Vier NVMe-Slots, bis zu 32 TB Speicher möglich
  • Top-Anschlüsse inkl. 10 GbE, Thunderbolt 4 und Wi-Fi

Im Inneren der NAS kommt ein Intel Core i5-1235U als Prozessor zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen sparsamen, aber dennoch leistungsstarken Prozessor der Alder-Lake-Generation. Mit 10 Kernen und 12 Threads eignet sich die CPU sowohl für Multitasking als auch für komplexere Aufgaben wie Virtualisierung oder die parallele Ausführung mehrerer Docker-Container. Aus technischer Sicht unterscheidet sich diese Konfiguration merklich von klassischen NAS-Systemen, welche häufig noch mit ARM- oder Celeron-Prozessoren betrieben werden. Ab Werk sind 8 GB DDR5-RAM verbaut, die sich über zwei SO-DIMM-Slots auf bis zu 64 GB erweitern lassen. Das Ergebnis ist also auch hier eine Ecke beeindruckender als bei vergleichbaren NAS-Systemen, deren Hersteller nach wie vor oft auf den gängigen und weit verbreiteten DDR4-Standard setzen. Nichtdestotrotz bietet DDR5 einen entscheidenden Zukunftsvorteil in puncto Geschwindigkeit einerseits und Energieeffizienz andererseits.

Bei den Steckplätzen handelt es sich um vier M.2-NVMe-Slots des Typs 2280 für SSDs. Unterstützt werden jeweils bis zu 8 TB pro Slot, wodurch sich eine maximale Datenspeichergröße von 32 TB ergibt – das alles ohne klobige 3,5-Zoll-Laufwerke. Ergänzend verfügt die UGREEN NASync DXP480T Plus über eine separate 128 GB SSD, welche ausschließlich dem Betriebssystem UGOS Pro vorbehalten ist und mittels PCIe 3.0 x4 angesteuert wird. Dadurch stehen die eigentlichen Speicherplätze ausschließlich für Nutzdaten parat, ohne dass das OS bereits einen Teil davon beansprucht.

Wie eingangs erwähnt, befinden sich die eigentlichen Schnittstellen auf der Rückseite der NAS. Eingebaut sind hier ein RJ45-Ethernet-Port mit 10 Gbps sowie zwei Anschlüsse des Typs Thunderbolt 4 für die direkte Anbindung von Mac- oder Windows-PCs. Daneben gibt es einen USB-3.2-Gen-2-Anschluss für externe Laufwerke oder Zubehör sowie einen HDMI-Port, wobei Auflösungen bis hin zu 8K bei 60 Hz unterstützt werden. An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Output leider nicht als Lösung für klassische Arbeitsplatz-PCs nutzbar ist, sondern lediglich als Darstellungsoption für die hauseigene App. Komplettiert wird die Schnittstellenausstattung durch eine 3,5-mm-Klinke, ein Reset-Loch und den Stromanschluss an der Außenseite. Praktisch: Wi-Fi ist von Haus aus integriert, was bei NAS-Geräten in dieser Klasse längst nicht immer der Fall ist. Somit sind auch mobile Einsätze mit der UGREEN NASync DXP480T Plus ganz ohne LAN-Kabel möglich, wenngleich ein NAS primär für den stationären Betrieb ausgelegt ist.

Praxistest

  • Inbetriebnahme gelingt schnell, Setup dauert unter 15 Minuten
  • Stabiles OS mit RAID, Docker und VM-Unterstützung
  • Leise im Alltag, hörbar unter hoher Last

Inbetriebnahme und Einrichtung

Jetzt geht es an den Praxistest und somit zur ersten Inbetriebnahme. Zu Beginn heißt es also, die UGREEN NASync DXP480T Plus einmal auf den Kopf zu drehen und die untere Gehäuseabdeckung mittels zweier Schrauben zu öffnen, damit man an die M.2-Slots gelangt. Dort setzen wir die beiden Samsung SSD 980 Pro mit je 1 TB Speicherplatz ein – zusammen mit einem Wärmeleitpad für eine bessere Kühlung. Daraufhin bringen wir den Gehäusedeckel wieder an, ziehen die Schrauben fest und schon kann es losgehen.

An dieser Stelle lautet die Vorgehensweise also, das Stromkabel und das Ethernet-Kabel einzustecken. Nach dem Gedrückthalten der Ein-/Aus-Taste fährt die UGREEN NASync DXP480T Plus automatisch in den Setup-Modus. Signalisiert wird diese Aktion durch ein akustisches Signal, welches unter anderem beim Hoch- und Herunterfahren des Systems ertönt. Ab diesem Zeitpunkt steht auch schon der lokale Zugriff auf das System zur Verfügung und die ersten Schritte zur Konfiguration lassen sich vornehmen. Kurzum: Von der Installation der NVMe-SSDs bis zum Erscheinen des NAS-Desktops vergehen nicht einmal 15 Minuten.

Im Anschluss erfolgt eine kurze Einführung, in der wir die eingesetzten SSDs einem Speicherpool zuweisen. Dabei können die einzelnen Festplatten auch gesondert ausgewählt, der passende RAID-Typ bestimmt und die Größe des Volumes je nach Belieben festgelegt werden. Bezüglich des Dateisystems steht die Wahl zwischen ext4 und Btrfs. Letzteres bietet modernere Funktionen wie Snapshots, Prüfsummen und eine bessere Datenintegrität. Derzeit ist aber noch ext4 der gängige Standard, was an der sehr guten Kompatibilität, der Optimierung vieler Tools auf das Dateiformat und dessen allgemeiner Ausgereiftheit liegt. Im Laufe der Zeit dürfte Btrfs jedoch gerade im NAS-Bereich immer mehr an Bedeutung gewinnen.

In UGOS PRO stehen derweil die folgenden RAID-Level zur Verfügung:

  • RAID 0 – Die Daten werden auf mehrere Festplatten verteilt, was die Zugriffsgeschwindigkeit erhöht, aber keinen Schutz bei Ausfällen bietet.
  • RAID 1 – Alle Daten werden gespiegelt, sodass bei Ausfall einer Festplatte volle Datensicherheit besteht.
  • RAID 5 – Kombiniert Geschwindigkeit und Sicherheit, wobei eine Festplatte zur Fehlerkorrektur dient.
  • RAID 6 – Funktioniert wie RAID 5, jedoch mit zweifacher Parität, weshalb zwei Festplatten zeitgleich ausfallen dürfen.
  • RAID 10 – Vereint die Eigenschaften von RAID 1 und 0 und kombiniert schnelle Performance mit hoher Ausfallsicherheit durch Spiegelung und Verteilung.

Software, Fernzugriff und Docker-Unterstützung

UGOS Pro ist eine Eigenentwicklung aus dem Hause UGREEN. Ursprünglich hinkte das Betriebssystem anderen Lösungen wie Synology DSM zeitweise hinterher, was auf die noch nicht ganz ausgereifte Software und die eingeschränkte Funktionsvielfalt zurückzuführen war. Tatsächlich hat sich im Laufe der Zeit einiges getan: Mit Blick auf die unterschiedlichen Client-Versionen bietet UGREEN eine breite Palette für die unterschiedlichsten Geräte zum Download an. Neben den mobilen Betriebssystemen Android und iOS wird die App auch für Desktop-PCs angeboten, und zwar für macOS und Windows. Für Smart-TVs steht der UGREEN NAS-Client zudem für Android TV und Apple TV zur Verfügung. Alternativ lässt sich die Oberfläche der NAS aber auch einfach per Browser bedienen.

Erfreulicherweise kommt in diesem Zuge, anders als bei vergleichbaren Produkten, nicht eine abgespeckte Variante des UGREEN NAS-Clients für unseren Test mit einem Android-Smartphone zum Einsatz. Stattdessen erhält man vollen Zugriff auf die jeweiligen Anwendungen und die nahezu gleichen Konfigurationsmöglichkeiten wie bei einer Direktverbindung über einen PC. Besonders von unterwegs ist das äußerst komfortabel und gut gelöst.

Das Betriebssystem präsentiert sich dabei als aufgeräumt, sauber strukturiert und modern. Daraus ergibt sich ein schlankes OS, das dennoch all die gewohnten Funktionen einer NAS bereitstellt. Sollte es dennoch irgendwo Unklarheiten geben, genügt ein Blick in die Support-App, welche die wichtigsten Funktionen in wenigen Worten erklärt. Ab Werk sind die wesentlichen Apps wie ein Datei-Manager, eine Foto-Galerie, Media-Player für Videos sowie die Anwendung „Sync & Backup” zum Sichern von PC- oder Smartphone-Daten vorinstalliert. Mit einem Blick in den App Center wird es erst richtig interessant. Hier finden sich gegenwärtig 30 Apps, welche UGREEN optional zum Download bereitstellt. Zu den Kategorien des App Centers gesellen sich Utility, Treiber, Systemmanagement und Media&Entertainment. Unter Letzterer ist der quelloffene Media-Server Jellyfin zu finden, der ähnliche Funktionen wie Plex bietet. Zu den Utilities gesellen sich beispielsweise Firefox, qBittorrent und Home Assistant, die nicht nativ als App, sondern wie Jellyfin als Docker-Container ausgeliefert werden.

All das klingt zwar vielversprechend, ohne Docker bzw. VM-Unterstützung wäre es jedoch nur ein abgespeckter Funktionsumfang. Gerade mit Docker lässt sich wiederum eine Vielzahl weiterer Container importieren, um die gewünschten Programme auf der NAS zum Laufen zu bringen. Importieren ließen sich Container entweder vom eigenen PC aus oder über den internen Speicher der NAS. Dasselbe gilt auch für das Nutzen von virtuellen Machinen: Bereits vorgefertigte VMs lassen sich einbinden oder alternativ kann per Hand auch eine erstellt werden. Dank des verbauten Herzstücks, dem Intel Core i5-1235U, und der integrierten 8 GB RAM stünden also ausreichend Ressourcen zur Verfügung, wodurch sich die Hardware optimal auf mehrere Programme aufteilen bzw. skalieren ließe. Selbst wenn der Arbeitsspeicher einmal knapp werden sollte, steht auch einer Aufrüstung auf bis zu 64 GB nichts im Wege. Zu bedenken bleibt allerdings, je rechenintensiver die einzelnen Prozesse sind, umso lauter wird die NAS – ein gängiges Phänomen.

Zum Zugriff auf die Dateien stehen neben dem UGREEN NAS-Client auch eine Vielzahl von Netzwerkprotokollen zur Verfügung. Diese sind ab Werk standardmäßig deaktiviert und müssen je nach Anwendungsfall erst über die Einstellungen einzeln aktiviert werden. Zur nahtlosen Integration in Windows-Umgebungen wird üblicherweise SMB aktiviert, während NFS für Linux-Systeme eher typisch ist. Darüber hinaus stehen die Protokolle FTP, WebDAV und Rsync zur Auswahl. Um via SSH oder Telnet Zugang zur Remote-Konsole aufzubauen, wird zumindest ein Konto mit Admin-Rechten benötigt. Aus Sicherheitsgründen wird regulären Benutzern dagegen kein Zugang eingeräumt.

Performance, Stromverbrauch und Lautstärke

Die tatsächliche Übertragungsgeschwindigkeit des UGREEN NASync DXP480T Plus hängt üblicherweise von den jeweiligen Gegebenheiten ab, einschließlich der eigenen Netzwerkanbindung. Da uns während des Testzeitraums kein Anschluss mit 10-Gigabit-Ethernet bereitstand, ließen sich die vollen Datenraten nicht ausreizen. Zur Veranschaulichung haben wir beispielweise das aktuelle 5,4 GB große Windows 11 24H2-Image via Netzwerk übertragen, was rund 52 Sekunden dauerte. In diesem Fall beliefen sich die durchschnittlichen Transfergeschwindigkeiten vorwiegend auf 100 bis 110 MB/s. Das Prinzip gilt auch für das Herunterladen des gleichen Images auf das Smartphone, welches wir auch hier kurzerhand ausprobierten. In Verbindung mit Wi-Fi 6E stellten wir die gleichen Datenraten fest, d. h. Spitzenwerte von rund 110 MB/s.

Deutlich mehr Power liefern natürlich die beiden Thunderbolt-Ports der UGREEN NASync DXP480T Plus. Mit ihnen sind Geschwindigkeiten von über 700 MB/s problemlos möglich, wodurch sich ein deutlicher Leistungssprung ergibt. Wem die volle Performance der UGREEN NASync DXP480T Plus also am Herzen liegt, der sollte entweder eine schnelle Ethernet-Anbindung sicherstellen oder alternativ auf die Thunderbolt-Ports setzen.

Was den Stromverbrauch angeht, so verhält sich die UGREEN NASync DXP480T Plus vergleichsweise genügsam. Je nach Stromvertrag sollte man im 24/7-Betrieb allerdings mit Kosten von mindestens etwa 50 € pro Jahr je nach Anwendungsfall kalkulieren. Zum Vergleich einer üblichen NAS: Konventionelle HDDs verbrauchen pro Laufwerk im Zugriff zwischen 5 und 9 Watt und im Leerlauf immer noch etwa 3 bis 4 Watt. Sparsame NVMe-SSDs hingegen kommen in der Regel mit weniger als 2 Watt beim Lesen und Schreiben aus und wären somit ideal für einen energieeffizienten Dauerbetrieb geeignet. Selbst leistungsstärkere Modelle, darunter die Samsung 980 Pro im Test, erreichen unter Last zwar bis zu 6 Watt, bleiben im Schnitt aber weiterhin deutlich sparsamer als mechanische Festplatten. Gerade in einem RAID-Verbund mit mehreren Laufwerken summiert sich dieser Vorteil spürbar – und das nicht nur beim Stromverbrauch, sondern auch bei der Lautstärke und der Abwärme.

Die UGREEN NASync DXP480T Plus bleibt im Alltag weitgehend ruhig und fällt akustisch praktisch nicht auf – zumindest solange keine größere Last anliegt. Positiv hervorzuheben ist die Nutzung der NVMe-SSDs selbst, die über keine beweglichen Teile verfügen. Im Vergleich zu klassischen Festplatten entfällt so das charakteristische Laufwerksgeräusch, das insbesondere in ruhigen Umgebungen als lästig empfunden wird.

Nichtsdestotrotz ist die NAS von UGREEN in bestimmten Situationen zu hören, nämlich dann, wenn die drei kleinen Lüfter (2 Systemlüfter + 1 CPU-Kühler) ihre Wirkung entfalten. Im Idle-Betrieb ist das Lüftergeräusch kaum wahrnehmbar, bei intensiver Nutzung fallen die Lüfter jedoch merklich ins Gewicht. Am auffälligsten ist dies bei ressourcenintensiven Docker-Containern, wie selbst gehosteten LLMs, Paperless NGX oder zahlreichen parallel laufenden Containern. Ähnlich verhält es sich, wenn über das automatische Backup einige hundert Bilder vom Smartphone in die Galerie hochgeladen werden oder kurzzeitig eine große Datenverschiebung ansteht. Folglich lässt sich sagen: Im Normalbetrieb bleibt die Lärmkulisse dezent im Hintergrund, kann bei höherer Auslastung jedoch phasenweise eindeutig wahrnehmbar sein. Abhilfe verschafft hier die Konfiguration des Lüftermodus, der von Standard über Leise bis hin zur vollen Leistung gestaffelt ist.

UGREEN NASync DXP480T Plus Test: Fazit

Die UGREEN NASync DXP480T Plus präsentiert sich als technisch beeindruckendes All-Flash-NAS und überzeugt durch eine ultrakompakte Bauweise. Ausgestattet mit einem Intel Core i5 Prozessor und 8 GB RAM zählt es zur leistungsstarken NAS-Klasse und punktet mit diversen Anschlüssen, darunter bis zu vier Slots für NVMe-SSDs. Gerade für technisch Versierte, Content-Creator oder Datenenthusiasten, die täglich große Datenmengen hin- und herschieben, dürfte solch ein NAS ein Segen sein. Hinzu kommt die leise Arbeitsweise, da das typische Klackern von herkömmlichen Festplatten wegfällt.

Erfreulicherweise bleibt auch die Einrichtung überschaubar und lässt sich in rund 15 Minuten erledigen, bevor die NAS vollumfänglich einsatzbereit ist. Zu verdanken ist dies UGREENs hauseigenem Betriebssystem UGOS Pro, welches sich in der Praxis als durchaus zweckmäßig erweist und stetig an Funktionsumfang zugelegt hat. Sofern UGREEN das OS also weiterhin regelmäßig mit Updates versorgt bzw. auch den App Center kontinuierlich um neue Programme erweitert, dürften die Unterschiede zu etablierten Herstellern bald kaum noch eine Rolle spielen. Selbst jetzt schon kann sich die Mobilversion der App durchaus sehen lassen: Einerseits hat man permanent Zugriff auf die NAS und andererseits lassen sich auf diese Weise viele Konfigurationen bequem von unterwegs aus bewerkstelligen.

Im Hinblick darauf sollte man den Einsatz von Docker und VMs nach Möglichkeit aktiv betreiben. Beschränkt man sich nämlich nur auf den App Center, ist der Funktionsumfang teilweise (noch) eingeschränkt. Folglich zahlt es sich aus, wenn man seine Kenntnisse über Linux, Docker und VMs erweitert und diese gezielt auf der NAS nutzt. Selbst einige Apps wie Jellyfin oder Firefox aus dem App Center laufen grundsätzlich in Docker-Containern.

Hinsichtlich der Kritikpunkte fallen aktuell der nicht vollkommen nutzbare HDMI-Ausgang zur alternativen Desktop-Nutzung sowie die im Vergleich zu anderen NAS-Geräten eher begrenzte Skalierung ins Gewicht. Zugegebenermaßen kann man mit maximal 32 TB eine Menge kompensieren, klassische NAS-Geräte mit HDDs und reduzierten Geschwindigkeiten sind da in der Regel aber überlegen. Generell ist dieser Punkt auch eine Frage des individuellen Anwendungsfalls, worin die Preisfrage mit hineinspielt. Setzt man vollständig auf eine All-Flash-NAS, lohnt sich die UGREEN NASync DXP480T Plus auf jeden Fall. Zu berücksichtigen sind aber auch die Folgekosten, welche sich bei je 8 TB pro NVMe-SSD-Slot im Maximalausbau beträchtlich summieren.

VORTEILE

  • Kompaktes NAS
  • Starke Reichenleistung
  • Software mit Docker & VM-Unterstützung
  • Leiser Alltagsbetrieb

NACHTEILE

  • HDMI-Ausgang mit begrenzter Funktionalität
  • Erhöhte Folgekosten durch Nutzung von NVMe-SSDs

Detailbewertung

Optik & Verarbeitung 100
Ausstattung 90
Software 85
Funktionsumfang 85
Performance 100
Preis-Leistungs-Verhu00e4ltnis 90

Fazit

Die UGREEN NASync DXP480T Plus pru00e4sentiert sich als solides All-Flash-NAS mit beeindruckender Performance und leisem Betrieb. Mit maximal 32 TB Speicherplatz du00fcrften die meisten Anwendungsfu00e4lle abgedeckt sein, wenngleich dies erhu00f6hte Folgekosten beim Kauf von NVMe-SSDs nach sich zieht.

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